Dabei oder nicht? Wirbel um mögliche Rückkehr von Andorra zum ESC 2024 in Malmö

Bild: Instagram @susannegeorgiofficial

„Andorra will be back!“ Noch im Frühjahr hat die bislang letzte ESC-Teilnehmerin Andorras, Susanne Georgi, den Fans mit dieser Aussage Hoffnung auf ein ESC-Comeback des Landes gemacht. Darüber haben wir auch an anderer Stelle bereits berichteten. Doch jetzt häufen sich die Meldungen über eine angebliche andorranische Absage für Malmö. Wirklich final scheint die Entscheidung gegen den Eurovision Song Contest 2024 allerdings noch gar nicht zu sein…

Dafür, dass ein Comeback von Andorra aktuell realistischer ist als in den letzten Jahren, nannte Susanne vor einigen Monaten gleich zwei Gründe: Die andorranische Regierung sei ihren Aussagen nach absolut offen für eine ESC-Rückkehr und die neue Generaldirektorin des zuständigen Senders RTVA, Imma Jiménez, mindestens genauso. Laut Georgi sei der frühere RTVA-Direktor ein großer Gegner des ESC gewesen, was der Grund hinter der jahrelangen Abwesenheit Andorras gewesen sein könnte.

Schon während der ESC-2023-Pre-Saison (siehe Instagram-Post) versprühte Susanne also viel Zuversicht und bislang gab es immerhin auch noch keine Absage des andorranischen Senders, der in anderen Jahren oft schon im Juni abgesagt hatte. Doch gestern dann eine vermeintlich ernüchternde Meldung: Mehrere Fanseiten, allen voran Eurofestivales, berichteten, dass der Content Manager des Senders RTVA, Dani Ortolà, die Absage für Malmö verkündet hat.

Auffällig allerdings: Sein Kommentar zur ESC-Absage liest sich (fast) genauso, wie der zur Absage für den ESC 2023 in Liverpool. Zudem wird auf mehreren Seiten berichtet, dass die neue Generaldirektorin Jiménez äußert, der ESC gehöre nicht zu den „geplanten Projekten des Senders“. Vermutlich aufgrund dieser merkwürdig formulierten Aussagen, hat ESCToday nochmal genauer beim Sender RTVA nachgehakt und jetzt verkündet, dass sich die Malmö-Tür für Andorra doch noch nicht geschlossen hat:

„RTVA, der andorranische Nationalsender, hat ESCToday mitgeteilt, dass er derzeit eine mögliche Rückkehr zum Wettbewerb evaluiert und prüft und dass noch keine offizielle Entscheidung getroffen wurde. Eine endgültige Entscheidung über die Teilnahme Andorras am bevorstehenden Eurovision Song Contest 2024 wird zu gegebener Zeit getroffen. RTVA hat weder eine Nichtteilnahme noch eine Teilnahme am Eurovision 2024 bestätigt.“

Eine Rückkehr Andorras erscheint also plötzlich doch nicht ganz unwahrscheinlich. Der Wechsel der Direktion von RTVA, das bisherige Schweigen und die Äußerung gegenüber ESCToday lassen das Comeback realistischer denn je erscheinen. Noch ist nichts entschieden, allerdings haben alle interessierten Rundfunkanstalten offiziell nur noch einen Monat (!) Zeit, sich bei der EBU für den ESC 2024 in Schweden anzumelden. In den nächsten Wochen sollte also auch in Andorra eine finale Entscheidung fallen.

Wie geht es in Monaco weiter?

Besonders spannend wird es auch noch in einem weiteren Zwergstaat: Monaco. In exakt zwei Wochen geht hier nämlich der brandneue monegassische Sender TVMONACO erstmals auf Sendung und müsste dann auch direkt den EBU-Antrag stellen. Vorstellbar ist allerdings auch, dass der Sender Teil der Monaco Media Diffusion wird. Dieser Zusammenschluss ist nämlich bereits EBU-Mitglied. So oder so wäre dann eine Teilnahme in Malmö theoretisch möglich.

Die Regierung in Monaco hat dem Sender, wie in offiziellen Papieren zu lesen war, bereits 100.000 Euro für eine ESC-Teilnahme genehmigt und angeblich könnte daher auch alles ganz schnell gehen. Offiziell ist aber auch hier (immer) noch nichts durchgedrungen. TVMONACO nimmt am 1. September seinen Betrieb auf und geht dann mit Beiträgen rund um die Riviera auf Sendung.

Wie schätzt Du die Chancen auf mögliche weitere Comebacks in Malmö 2024 ein? Über welchen Rückkehrer würdest Du Dich am meisten freuen? Lass uns Deine Gedanken gerne in den Kommentaren da.

34 Kommentare

    • Ich bin da nach wie vor etwas verwirrt. Eigentlich dachte ich bei diesen ganzen Mikrostaaten immer, dass die schon über ein eigenes Netz verfügen, aber dort in den 2000ern immer zu wenig Anrufe für ein gültiges Televoting zusammenkamen. Meine da mal gehört zu haben, dass es da ein Quorum gibt, welches aber bewusst von der EBU nicht kommuniziert wird, weil man nicht möchte, das bestimmte Individuen aus anderen Ländern sich SIM-Karten kaufen, um das Televoting mit Powervoting zu manipulieren.

      • Die Quorum-Probleme gab es, meine ich, öfter bei Albanien und ev. Georgien, die beide kleine aber keine Mikrostaaten sind. San Marino ist Teil des Telecom Italia Netzes, ich nehme an, dass das bei Monaco und FT auch so ist. Andorra weiß ich nicht, ob das Spanien oder Frankreich wäre.

      • Mobilfunknetz / Handy Vorwahl Kosovo (Kosovo): Der Kosovo verfügt über kein eigenes Mobilfunknetz dort ist das Netz von Monaco mit der Vorwahl 003774 erreichbar.

  1. Ich kann mir nicht vorstellen, das Monaco kein Geld für ein eigenes Telefonnetz hat. Bei all den Millionären die dort wohnen. Auch schwer vorstellen, das deren Sender kein Geld für den ESC hat. Bei Andorra ist das anders.

  2. Kann mir zumindest vorstellen das die EBU einen Gewissen Fokus auf die Zwergstaaten setzt.
    Gerade weil es noch keine Infos zu Australien gibt und einige Länder im Osten auch noch schweigen/wegfallen.

  3. Also Andorra als weiteres ESC Land überfordert mich solange auch Moldawien dabei ist.
    Oder die beiden Länder fusionieren und treten zusammen als „Moldorra“ auf
    🇦🇩 🇲🇩

      • Ich freu‘ mich, wie sehr Dich Andorra inspiriert – wenn Du mal wieder Lust auf Namensspiele haben solltest („Almdudlerbernd“ fand ich damals z.B. sehr nett), wie wär’s denn mit „Andorrabernd“? Besonders als ein Wort geschrieben, finde ich das sehr schön – da kann man dann auch „Rabe“ oder „aber“ drin erkennen, und mit etwas Großzügigkeit, den Namen auch als „Andorr-Abend“ lesen 🙂

      • meinen büchsenöffner nenne ich liebevoll „pandorra“. 😇

  4. Oh Mann, Gott sei Dank gibt es noch ’ne Chance für Andorra. Luxemburg ist ok, aber noch ein Land wo zurückkehrt wär wirklich toll.

  5. Also folgendes bei monaco gibt es ein eigenes Netz man erhält auch eine SMS welcomne to monaco. Auch in Andorra soll es eines geben. Bei Monaco gab es laut den informationen zwischen 2004-2006 immer ein gültiges telvoteresultat.

    • Also die 2 Punkte von Monaco and Gracia kamen 2005 rein vom Juryvoting (wie auch die restlichen 2 aus Moldawien). Von daher war Deutschland beim Televoting eigentlich punktlos.

  6. Andorra und Monaco schön und gut… Aber ich wünsche mir endlich den Kosovo als Teilnehmer beim ESC.
    Das Land hat seit Jahren seine Unabhängigkeit erklärt (wenn auch noch nicht von jedem anerkannt) und es scheitert nur an der Teilnahme des TV-Sendert RTK in der EBU. Es ist eine Farce… Überall anders ist der Kosovo bereits vertreten nur beim ESC klappt es nicht. Es wäre eine riesen Bereicherung für den Wettbewerb! Moderne albanische Klänge …. Das wünsche ich mir seit über 15 Jahren ESC

Kommentar verfassen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.