
Der Norddeutsche Rundfunk (NDR) will in den „in den nächsten Tagen erste Details“ zum deutschen Auswahlverfahren für den Eurovision Song Contest 2024 in Malmö bekanntgeben. Das berichtet heute der Mediendienst DWDL und bezieht sich dabei auf eine Antwort aus der NDR-Pressestelle. Da an diesem Freitag zunächst der Beginn der Abstimmung über den deutschen Beitrag für den diesjährigen Junior Eurovision Song Contest ansteht, können wir mit ersten Informationen wohl in der kommenden Woche rechnen. Der federführende NDR hatte bereits am Tag nach dem ESC-Finale bestätigt, dass Deutschland trotz des letzten Platzes mit Lord of the Lost und „Blood & Glitter“ in Liverpool auch 2024 wieder am ESC teilnehmen wird.
DWDL berichtet auch darüber, dass es in der ARD Überlegungen dazu gibt, die Federführung für den Eurovision Song Contest vom NDR auf eine andere ARD-Anstalt zu übertragen. Das deckt sich mit ESC-kompakt-Informationen, wonach eine solche Option in der Diskussion war, dann aber zumindest für 2024 verworfen wurde. Laut DWDL ist dieses Szenario aber nicht gänzlich vom Tisch, sondern könnte stattdessen in 2025 greifen.
Demnach könnte der etwa mit den Florian-Silbereisen-Shows im Musikbereich gut (im Sinne von quotentechnisch erfolgreich) aufgestellte Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) zukünftig die Verantwortung für den ESC übertragen bekommen. Das würde dem Wunsch innerhalb der ARD Rechnung tragen, Kompetenzen für bestimmte Bereiche bei bestimmten Regionalanstalten zu bündeln. Welche ARD-Anstalt in der Vergangenheit die besten ESC-Ergebnisse geholt hat, könnt Ihr hier in unserer ESC-kompakt-Analyse nachlesen.
Eins dürfte dabei klar sein: Ein redaktioneller Verantwortlichkeits-Wechsel innerhalb der ARD wäre reine Kosmetik, solange am Ende die großen Entscheidungen woanders getroffen werden. Die letztendliche Entscheidungsgewalt läge schließlich weiterhin bei ARD-Unterhaltungskoordinator Frank Beckmann vom NDR und ARD-Programmdirektorin Christine Strobl und wenn den beiden die deutsche Vorentscheidung weiterhin maximal ein 22:20-Uhr-Kult-Sendeplatz wert ist und die ESC-Halbfinale eine Programmierung auf ONE, dürfte es auch der MDR schwer haben.
Die Wechsel-Idee scheint bislang ohnehin im NDR („Beim NDR will sich nicht mehr jeder jährlich die öffentlichen Prügel für die Performance der deutschen Acts abholen.“) mehr Freunde zu haben als im MDR („Dazu gibt es keinerlei Gespräche und das ist derzeit auch kein Thema für den MDR.“). Irgendjemand im NDR scheint außerdem ein Interesse daran zu haben, dass diese Gerüchte kurz nach Beginn der ESC-Saison 2024 öffentlich werden. Das Timing ist jedenfalls mindestens interessant und dürfte in der deutschen ESC-Redaktion nicht gerade für Begeisterungsstürme sorgen.
So oder so sind wir jetzt erst einmal gespannt, welche Pläne uns der NDR in den nächsten Tagen für 2024 präsentieren wird und wir halten Euch hier auf ESC kompakt natürlich wie gehabt über alle Entwicklungen auf dem Laufenden.
Welches Auswahlverfahren wünschst Du Dir für 2024? Und sollte der NDR die deutsche ESC-Verantwortlichkeit 2025 an den MDR abgeben? Schreib uns Deine Meinung gerne in die Kommentare.
Ich wäre ja für meinen Haussender HR. War kürzlich mal wieder im legendären Sendesaal….
Ich habe immer noch Hoffnung auf den WDR, aber wenn es in der ARD keine Kompetenz für Musikshows gibt, die über den Silbereisen Shows vom MDR hinaus gehen, sollte man vielleicht mal mit dem ZDF zusammen arbeiten?
MDR? MDR??? WOTZEFACK?!?
Ich will ja hier niemandem pauschal Unrecht tun, aber … MDR?!? Ist das Euer ERNST?? Nach den Erfahrungen, die wir damit seinerzeit gemacht haben? Und der musikalischen Hochkarätigkeit, für die dieser Sender steht?
Ich möchte jetzt wirklich gern einen Fernsehsender gründen. Weiß einer, wie das geht? Aussagekräftige Bewerbungen bitte an derörhatwohlkeinenspassmehramesc@deshalbmachenwirdasselber.de.
@Tamara
Musste so lachen dass ich mich beinahe am“Aperol Spritz“ (mit Nachmache von Lidl gemacht) verschluckt hätte.
Hoffe dich wieder öfter hier zu sehen. 🙂
Einmal fair bleiben bitte.
Zugegeben. Auf den ersten Blick klingt der MDR nicht gerade vielversprechend, wenn es um einen erfolgreichen deutschen Vorentscheid bzw. deutschen Beitrag für den ESC geht. Das Sendeprogramm entspricht jetzt auch nicht unbedingt meinen Vorstellungen, wenn ich denn mal den Fernseher einschalte. Wenn überhaupt mal MDR, dann Riverboat – aber das war’s dann auch.
Auch wenn man über das dort zuständige Personal bezugnehmend des Bereichs Entertainment nichts weiß sitzen ja vielleicht beim MDR – sollte an den Gerüchten, der MDR sei ab 2025 für den ESC verantwortlich etwas dran sein – ein paar Personen, die wirklich Bock auf den ESC haben.
Die dauerhaft leeren Kassen beim MDR sehe ich ebenfalls als kein Problem. Denn finanziell ständig klamme Kassen machen kreativ und erfinderisch. Und genau das braucht eine Sendung wie der deutsche VE unbedingt.
Wer meine Einlassung nicht teilt oder auch nicht teilen möchte, weil Vorurteile ja von vielen Menschen gerne gepflegt werden, dem empfehle ich mal einen Städtetrip nach Leipzig. Kulturell super spannend, eine LGBTQ-Community, welche man ohne zu übertreiben als klein aber fein bezeichnen kann sowie eine Mentalität der Leipziger (m/w/d), die jedem Tourist (m/w/d) sehr offen und sehr herzlich gegenüber steht.
Außerdem sind die Ostdeutschen (m/w/d) – ich verwende den Begriff ostdeutsch nur noch als Himmelsrichtung wie süddeutsch oder norddeutsch auch, aber nicht mehr als politisch-historische Bezeichnung – auf ihre Musikgrößen (m/w/d) wie Clueso, Silbermond, Nina Hagen, Ute Freudenberg, Sebastian Krenz, die Puhdys, Tim Bendzko oder Tokio Hotel zu ihren Anfangszeiten, … … u.s.w. sehr stolz. Ich finde zurecht.
Sollte der MDR die Chance für eine Organisation des deutschen VE bekommen, hätte er auf jeden Fall meine Unterstützung. Ich finde das wäre eine sehr interessante Angelegenheit, die durchaus eine erfolgreiche deutsche ESC-Zeit einleiten könnte.