Die dritte Probe des Tages ist der serbische Beitrag, der sowohl im Heimatland als auch international für größeres Interesse gesorgt hat. Dass nun auch noch die serbische Delegation die erste in Liverpool war (Aufmacherbild), mag Zufall sein. Allerdings zeigt es auch, wie ernst es das Land mit dem ESC meint – nicht zuletzt im Jahr nach der extrem erfolgreichen Konstrakta.
Luke heißt eigentlich Luka Ivanović und ist 30 Jahre alt. Er lebt mittlerweile in London und arbeitet Grafikdesigner und Musiker – das erklärt dann auch sein sehr gutes Englisch. 2016 hatte er sich schon einmal um das serbische Ticket für den ESC beworben, nun ist es endlich soweit. Nicht ganz unwichtig auch im Hinblick auf das neue internationale Televoting: Luke hat in China eine große Fan-Community, was erklären könnte, warum das Video von seinem Auftritt bei der serbischen Vorentscheidung so häufig geklickt wurde.
Denn das ist eigentlich eher verstörend, man kann es ruhig als Gesamtkunstwerk bezeichnen. Am Beginn ist alles dunkelblau und kalt und er liegt in einer mundförmigen Schale. Später wurde er von Tänzer/innen begleitet, die Atemschutzmasken trugen. All das wirkte irgendwie außerirdisch und könnte auch mit den Elektrobeats an ein Videospiel erinnern. Denn Luke will mit dem Song darauf hinweisen, dass immer mehr Menschen lieber die Augen verschließen, statt in der echten Welt zu leben. Sie flüchten in die virtuelle Welt, weil sie die Realität zum Teil nicht mehr aushalten. Hello?
Infos zur ersten Probe
Luke hat das riesige Bett bzw. der Mund aus der serbischen Vorentscheidung in Liverpool auf der Bühne. Dasselbe gilt für die vier Tänzer/innen mit den Masken, die dann zeitweise über Schläuche mit ihm verbunden sind. Das ganze soll so düster, surreal und hypnotisch wirken wie bei der Vorentscheidung. Ob aus den Schläuchen noch Rauch kommen wird, erfahren wir nach der letzten Probe mit Pyro (und Rauch).


Und da ist die Bestätigung: aus den Rucksäcken der Tänzer/innen kommt beim letzten Refrain Rauch. Dadurch soll der gesamte Auftritt noch apokalyptischer wirken.


Offizielles TikTok-Video
@eurovision Hello? 🦞 Wake up…Luke has arrived! 🇷🇸#Eurovision2023 #eurovision @Luke Black
Über die erste Probe von Serbien sprechen wir heute genauso wie über die anderen Proben des Tages ausführlich in unserem ESC Kompakt LIVE auf YouTube, das in der ersten Probenwoche täglich um 21 Uhr läuft.
Bisherige erste Proben beim ESC 2023
1. Norwegen: Alessandra – Queen of Kings
2. Malta: The Busker – Dance (Our Own Party)
Die Bilder sehen gut aus.
Das Staging sollte sehr ähnlich sein wie im Vorentscheid, gab das doch den Ausschlag, dass Luke überhaupt nach Liverpool fahren durfte.
Düster, verstörend – eben genau passend zu der Botschaft des Songs.
Fröhliche Partysongs gibt es nun wirklich schon genügend im Angebot und Vielfalt tut immer gut.
Jetzt müssen noch Portugal und Moldau abliefern und dann bin ich für nächsten Dienstag ganz guter Dinge. Um Finnland müssen wir uns wohl kaum Sorgen machen….
Probe von Serbien auf TikTok:
https://www.tiktok.com/@eurovision/video/7227840274708303131?lang=de-DE
Das wird vielleicht was
Ich bin nicht der größte Fan von dem Konzept, von mir aus hätten sie auch was ändern können, aber es passt zum Vibe des Songs.
Gefällt mir richtig gut. Der Song ist aber auch der Hammer.
Das Lied mochte ich anfangs. Dann mit dem VE Auftritt begann mich der Song langsam eher zu nerven. Ist inzwischen nicht mehr meins.
Luke wirkt noch nicht wirklich zufrieden. Aber wenn sein Gesang etwas besser als beim Vorentscheid klingt, sollte er das Finale eigentlich in der Tasche haben.