Findet der ESC 2020 ohne die Ukraine statt?

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Und jährlich grüßt das Murmeltier. Nachdem sich die Ukraine schon im vergangenen Jahr nach einer tagelangen Hängepartie gegen eine Teilnahme am Eurovision Song Contest entschieden hat, steht nun auch die Teilnahme des Landes beim ESC in Rotterdam auf der Kippe. Das hat der verantwortliche Sender UA:PBC selbst verkündet und die Geschichte wurde bereits von mehreren Medien aufgriffen.

Diesmal geht es allerdings nicht um politische Gründe oder um einen Konflikt mit dem Künstler, sondern um finanzielle Schwierigkeiten. UA:PBC schuldet dem Sender Euronews 10 Millionen Euro, die für den geplanten Start eines ukrainischen Ablegers des europäischen Nachrichtensenders vertraglich zugesagt waren. Weil UA:PBC seine Schulden nicht begleichen konnte, hat das ukrainische Justizministerium nun alle Konten des Senders eingefroren und jegliche Förderungen eingestellt.

Als Sofortmaßnahmen wurden von UA:PBC nun sowohl die Vorbereitungen auf die Olympischen Sommerspiele 2020 als auch die für die Teilnahme am Eurovision Song Contest auf Eis gelegt. Außerdem werden sämtliche geplanten neuen Projekte erstmal nicht realisiert.

UA:PBC hat die ukrainische Regierung nun um finanzielle Hilfe gebeten. Sollte diese Förderung nicht bewilligt werden, müsste der Sender im schlimmsten Fall sogar seinen Betrieb einstellen, da alle aktuell verfügbaren Gelder nun an Euronews überwiesen wurden. Die ESC-Teilnahme wäre aber wohl in jedem Fall gefährdet.

Sollte die Ukraine ihre Teilnahme am ESC 2020 tatsächlich zurückziehen müssen, wäre die Gruppe Go_A (Aufmacherfoto) die Leidtragende. Die Band hat erst vergangene Woche die ukrainische Vorentscheidung Vidbir gewonnen und sollte mit ihrem Song „Solovey“ nach Rotterdam fahren. Hoffen wir, dass es nun noch dazu kommt und die Ukraine in Rotterdam wie geplant ihr ESC-Comeback feiern kann.


29 Kommentare

  1. Wäre schade wenn sie teilnehmen könnten. Schade für die band, Hoffe das sie irgendwie noch teilnehemn könne, sonst sehe auch für die nächsten jahre keine teilnahme bei esc.

  2. Glaube das Spielchen letztes Jahr mit Maruv war auch nur, um davon abzulenken in was für einer Lage der Sender ist.
    Maruv hat ja nicht nur wegen den politischen Dingen auf ihre Teilnahme verzichtet, sondern auch, weil der Sender wollte, dass sie die kompletten Kosten trägt. Das Politische sollte das vermutlich vertuschen und wurde ja schließlich auch in den Medien als der große Aufhänger berichtet.

    Aber hier ist das alte Problem wieder. Sehr schade. Vielleicht findet sich ein Sponsor oder die Band versuchts mit Crowdfunding?

  3. Das übliche Spielchen, wer innenpolitisch am besten Druck aufbauen kann. Würde mich nicht wundern, wenn es im Kern darum ginge, alte Senderstrukturen aushungern zu lassen.

    • Warum das? Doch nicht etwa wegen Corona? Bis dahin ist ja noch Zeit. Man braucht ja jetzt nicht übermässig in Panik zu verfallen.

  4. Och nö, nicht schön wieder! 🙁 Nicht jetzt auch noch einen der wenigen richtig guten Songs aus dem Jahrgang wieder rausschmeißen!

  5. Der ESC wird stattfinden – und zwar zu 100 %….die Niederlande haben sooo lange warten müssen, trotz vieler hervorragender Beiträge, 2019 hats dann endlich geklappt – die lassen sich doch jetzt nicht wegen so nem doofen Virus die Butter vom Brot nehmen. Die ganze Panik ist ohnedies übertrieben….und wenn alle Stricke reissen, dann wird das ganze eben in einem kleineren Rahmen stattfinden (was dem ganzen Event auch nicht schaden würde).

    Was Ukraine angeht – schon komisch was in diesem Land so abgeht und in Sachen ESC gibts nun bald jedes Jahr ein neues Drama. Traurig!

  6. Wenn die Ukraine tatsächlich nicht teilnehmen würde, wäre es ein Novum.

    Es gab zwar bereits früher Länder, die sich nach der Zuordnung der Länder zu den Semis zurückgezogen hatten – diese waren aber jeweils entweder einem von zwei Semis gleicher Größe (2009 Georgien) oder dem größeren Semi (2012 Armenien, 2016 Rumänien, 2017 Rußland, 2019 Ukraine) zugelost worden.

    Die Ukraine ist nun aber dem kleineren Semifinale zugelost worden – wenn sie sich zurückzieht, wären in diesem nur noch 16 Länder am Start – im anderen hingegen 18. Es stellt sich mir daher die Frage, ob die EBU willens bzw. in der Lage wäre, in einem solchen Fall ein Land aus dem größeren Semifinale durch Losziehung auszuwählen, um dieses dem kleineren Semifinale zuzuordnen – damit beide Semis (zwecks Chancengleichheit) die gleiche Größe haben.

    • Korrektur – 2019 hatten beide Semis zunächst je 18 Länder – der Rückzug der Ukraine zählt daher zur Variante 1 – zusammen mit 2009 Georgien.

  7. Für die Band täte es mir natürlich leid, aber auf den Song kann ich persönlich verzichten. Ukraine hatte soo viele tolle Songs im Vorentscheid und hat sich -meiner Meinung nach- für das schlechteste Lied entschieden. Ich kann mit dem Gesang einfach nichts anfangen.

    Das mit Maruv letztes Jahr fand ich fieser. Mit „Siren Song“ ist zudem ganz sicher ein Top 5-Lied des letztjährigen Jahrgangs rausgeflogen. Maruv war meine Entdeckung des letzten Jahres, die macht total geile Musik!

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