Irlands Beitrag für den ESC 2020: „Story Of My Life“ von Lesley Roy

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Da ist also nun der im Vorfeld aus Kreisen von RTÉ so gehypte Beitrag: Irland wird in diesem Jahr von Lesley Roy und dem Lied „Story Of My Life“ vertreten.

Auch in diesem Jahr entschied sich der ausführende Sender RTÉ für eine interne Auswahl. Doch die nicht zufriedenstellenden Ergebnisse der letzten Jahre nahm der Sender zum Anlass, einen Drei-Jahres-Plan auszurufen, um wieder an alte Erfolge anschließen zu können und heimische Musiker bestmöglich zu präsentieren.

Schon nach dem Song Contest 2017 kam der Sender RTÉ mit der avantgardistischen queeren Theatergruppe ThisIsPopBaby ins Gespräch. Diese Gespräche fruchten nun in einer engen Zusammenarbeit. So wurde deren Director Philly McMahon in diesem Jahr als Creative Director für den irischen Beitrag engagiert. Und McMahon zeigte sich nicht nur begeistert von seiner neuen Tätigkeit, sondern auch vom ausgewählten Lied. Fortan befeuerte er seinen Twitterkanal und ließ die Erwartungen der Fans ins Unermessliche steigen. Auch in Interviews scheute er keine großen Worte und nicht einmal Vergleiche mit Loreens „Euphoria“: „Als ich das irische Lied hörte, dachte ich, dass wir in 10 Jahren immer noch zu diesem Lied tanzen werden (…). Wir haben diesen Songstil noch nicht beim ESC gehört und der Act ist einfach nur verdammt cool.“ Auch DJ*in Tracy Clifford stimmte vor ein paar Tagen in den Lobgesang mit ein, als sie ungefragt den irischen Beitrag als „Whopper“ bezeichnete.

Nach wochenlanger Fanhysterie, bei denen neben Lesleys Namen auch etliche andere Namen diskutiert wurden, wissen wir nun endlich wer dieser „coole Act“ ist.

Lesley Roy lebt derzeit in New Yorks East Village und stammt ursprünglich aus Dublin. Roy ist in ihrer Heimat relativ unbekannt, sie hatte lediglich 2008 mit ihrem Debütalbum „Unbeautiful“ bescheidene Erfolge. Seitdem hat sich Lesley jedoch mehr auf das Songwriting konzentriert und Tracks für Künstler wie Adam Lambert („Pop That Lock“), Miss Montreal („I Am Hunter“), Medina („Waiting For Love“) und Jana Kramer („Goodbye California“) geschrieben.

„Story Of My Life“ wurde von Robert Marvin, Catt Gravitt, Tom Shapiro und Lesley selbst geschrieben und produziert. Diese haben in Vergangenheit mit Künstlern wie Ilse DeLange und Kelly Clarkson zusammengearbeitet. Mit ihrem Lied und dem offiziellen Musikvideo möchte Lesley vor allem Spaß und eine tolle und positive Energie verbreiten. Sie möchte zeigen, dass wir Problemen trotzen und uns erheben können und einfach eine riesige Party veranstalten und feiern sollten.

Lesley wird die Iren nun aber nicht weiter auf die Folter spannen und schon heute Abend im The George (Dublins wohl bekanntester LGBTQ Nachtclub), morgen traditionell in der RTÉ Late Late Show und am Samstag im Mother performen.

 

ESC-Barometer

Für unser ESC-Barometer brauchen wir Deine spontane Meinung zu diesem Beitrag. Bitte stimme nur einmal ab, damit wir ein einigermaßen objektives Bild erhalten. Die Befragung ist für drei Tage offen. Danach kann nur noch das Ergebnis angesehen werden.

ESC-Barometer: Wie gefällt Dir der irische Beitrag "Story Of My Life" von Lesley Roy?

  • gefällt mir gut (35%, 202 Votes)
  • ist so lala (33%, 188 Votes)
  • gefällt mir weniger (15%, 84 Votes)
  • ist ganz ausgezeichnet (12%, 70 Votes)
  • ist ganz furchtbar (5%, 29 Votes)

Total Voters: 573

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102 Kommentare

  1. Irland macht dieselben Fehler immer wieder, Ein dürftiges Radio-Liedchen , diesmal für die Zielgruppe „Homosexuelle Hausfrauen beim Bügeln ihres Ledergeschirrs“

    Ganz schlecht produziert, und eigentlich nur entsetzlicher Krach.

  2. Es ist irgendwie komisch. Mich elektrisiert dieser Song ich könnte ihn Dauetschleife hören. Dabei ist mir die Stimme der Interpretin ganz egal, alles Drumherum ist mir komischerweise egal. Bei der Schweiz ist es genau umgekehrt da nimmt mich die Stimme voll mit. Bei beiden Liedern bekomme ich eine Gänsehaut

  3. schrott!
    das einzig positive am song ist,daß es keine ballade ist.
    das voting läuft erstaunlich gut nach all den verrissen hier.

  4. Ich habe den jetzt mehreren Leuten geschickt, die den ESC einmal im Jahr gucken und voten, aber keine „Bubble-Fans“ sind. Die finden den alle super. Ich sag euch, das geht mit dem richtigen Staging (beten!) so leichtfüßig ins Finale wie seit mindestens 10 Jahren für Irland nicht mehr…

    • Das Lied gefällt mir weniger. Aber für das Staging gründe ich morgen einen Betkreis. Noch einmal Männer im Tüll-Tutu, die mich und dich darstellen sollen, und ich klage wegen Diskriminierung Homosexueller.

      • Mensch, Mensch, ein bisschen Selbstironie darf doch sein. Es gibt so viele Arten wie nicht-Heterosexuellen sich zeigen …

        … dass man sich fragen darf wie tolerant die schwule ESC-Fangemeinde selbst ist. Betrachte diese Video als ein Abbild von Tel Aviv 2019. Solche Typen standen tatsächlich gaaaaaaanz vorne.

      • Schwieriges Thema. Aber als schwuler Mann mit langen Haaren antworte ich nur: So wie Marko schon sagt, die LGBTs sind oftmals selbst sehr verbohrt, dafür dass sie immer Toleranz von Heteros fordern ^^ Egal, ob hohe Stimmen, lange Haare oder eben Drag-Outfits…

      • @Marko und @ESCFan2009 – Ich teile eure Meinungen ohne den kleinsten Abstrich. Ich würde halt gerne öfter in einer Form von Diversität repräsentiert werden, die mich nicht auf ein Tutu reduziert. Tutu steht mir einfach nicht, ich hätt’s echt versucht 🙂

      • Als Minderheit/Minorität wird man immer auf irgendetwas reduziert. Nur persönliche Aufklärung bringt etwas, meine Erfahrung nach.

        Tutu, generell sich verkleiden ist auch eine Art um sich zu schützen gegen abwertendes Verhalten und Ablehnung. Unter diese Fummel verbirgt sich extrem oft jemanden, der sehr unsicher durchs Leben wandert, während der Pubertät depressive Gedanken hatte und all zu oft gehört hat auf das Umfeld, das immer meinte, dass schwul-sein sich nicht gehört bzw gar nicht geht. Bis man selbst eine 180 Grad Kehrtwende eingelegt hat …

        Sohn und seinen festen Freunde haben nur gelacht über dieses Video.

  5. Ach, ich find das jetzt auf jeden Fall mal ne angenehm andere Klangfarbe als das was bisher im Angebot ist. Ok, das ist jetzt schon einigermaßen repetitiv (was ja beim gemeinen Televoter ein Vorteil sein könnte, der kann sich ja in der Regel nix merken, noch dazu bei über 20 Songs am Abend), und das „nananananaaana“ im Refrain klingt ein bisschen nach Kinderabzählreim … aber davon abgesehen, kann man da ganz gut mitwippen.

    • @ ESCFan2009

      Da stimme ich Dir gerne zu, ich bin in Sachen Haaren „Leidensgenosse“…

      Zudem gibt es noch andere Bereiche, bei denen die gegenseitige „Toleranz“ schnell ihre Grenzen hat.

  6. Grausig für mein Gemüt.
    Jetzt haben ich neben Frankreich noch einen weiteren Beitrag, bei dem ich Fluchtsymptome bekommen. Keine Ahnung wie der Musikstil heißt, aber Country, Country-Rock und Schnulze ertrage ich einfach nicht.

    Und ganz übel wird es für mich übernächste Woche. Das werde ich vier Tage in Dublin, und vor allem im The George, heftig St Patricks Day feiern. – Jetzt droht mir akustische Folter.

  7. Typischer Eurotrash, der sich bei der Zielgruppe anbiedern will, aber nichts Substanzielles zu bieten hat. Hat man aber auch schon Schlimmeres gehört. Ist so lala.

  8. My vote: ganz furchtbar.
    Beim zweiten Mal Hören bin ich Sekunden vor dem scheußlichen Nananananana schon innerlich auf Deckung gegangen. Nochmal muss nich sein..

    • Danke, Danke, Danke….dacht schon ich bin der einzige dem es so geht 🙂 . Wir hören dieses Jahr – dem Vorjahressieger „sei Dank“ – soviel sülziges Gewimmer, da ist man um jeden Uptempo-Beitrag mehr als froh und dankbar. Und dass gerade aus Irland so ne tolle Partynummer kommt – wer hätte das gedacht. Well done Ireland, chapeau!!

  9. Lesley hat dort heute im The George den allerersten Liveauftritt – und morgen erst im TV. ich befürchte, das es aus Solidarisierung zu einer Sängerin und zum Land am Nationalfeiertag dort häufiger gespielt wird.

  10. Irland hat vor 25 Jahren mit einem Lied (1992, 1993, 1994 & 1996) gewonnen. Das ist sooolange her. Seitdem versucht Irland es immer wieder mit einem x-ten Aufguss. *kotz*

  11. @doredo: Sorry, direktes Antworten unter deiner Frage hat leider nicht geklappt.

    Ich schreib mal meine Eindrücke, falls es was Berichtenswertes gibt, sofern nicht unsere Reise wegen dem blöden Virus nicht alles abgesagt wird/abgesagt werden muss.

  12. Ich muß sagen, hier findet die Toleranz wiederum meine Grenzen. Dieses Nervliedchen bietet sich dermaßen bei der schwulen Zielgruppe an. daß es dermaßen schon weh tut. Dabei klingt dieses nanana eher nach Kindergartensound, ätschibätsch… Ne, weg damit !

      • Mist, jetzt werde ich den ganzen Tag „ä-ä-tschi-bä-ätsch“ zur Melodie von „We are the winners“ im Kopf haben!

  13. Ähh… einen Songstil, den es beim ESC noch nie gab? Mir ist gleich nach den ersten Takten die Ähnlichkeit mit dem finnischen Beitrag von 2013 eingefallen, Krista Siegfrids mit „Marry me“. Das gefiel mir damals gut, aber es war auch da schon klar, dass man beim ESC damit keinen Blumentopf gewinnen kann. Der Song ist halt nett zum Anhören und Tanzen, das wars dann aber auch schon…

  14. Sound von vor 10 Jahren, furchtbares Video – das kann doch nur Irland sein! Andererseits habe ich auch Irland vor 2 Jahren vernichtend abgeschrieben und da kamen sie ja ins Finale, insofern bin ich diesmal nicht ganz so voreilig. Klingt irgendwie nach Katy Perry von vor 10 Jahren. Ich habe da irgendwie gemischte Gefühle, manchmal mag ich es, öfter eher nicht…und das wechselt alle 5 Sekunden. Naja, eventuell kann man das ja auf der Bühne ganz gut rüberbringen. Obwohl die Iren da ja auch selten ein gutes Händchen beweisen. Ach, es ist ein Trauerspiel bei der Grünen Insel…

    Und das Video zeigt wie auch die Performance von vor zwei Jahren, wie der RTÈ den ESC mittlerweile sieht. Schade.

    • Mit dem fairen Unterschied, dass Lesley selbst lesbisch ist, es also tatsächlich zur „story of [her] life“ passt, wohingegen Ryan hetero ist und sich deshalb ähnlich wie Liza im norwegischen VE dieses Jahr stärkere Vorwürfe der „Anbiederung“ gefallen lassen musste. Auf der anderen Seite dürfen und sollen natürlich auch Heterosexuelle für Toleranz gegenüber allen Gruppen einstehen. Müssen dann aber in einem Musikwettbewerb die „fishing for votes“-Debatte handlen. Wie man’s macht… 🤷🏻‍♂️😂 Bin auch mal gespannt, ob und wie das überhaupt im Liveauftritt zum Tragen kommt. Explizit über Sexualität singt sie ja auch nicht (!), zumindest habe ich es nach mindestens 10mal Hören gestern nicht gemerkt 😇

  15. Ja, natürlich ist das Katy Perry von vor zehn Jahren in nicht ganz so professionell, aber ich finde die Perry-Songs von vor zehn Jahren super, insofern kann ich dem hier durchaus was abgewinnen.

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