
Jahr für Jahr hoffe ich, dass der deutsche ESC-Beitrag möglichst gut beim Eurovision Song Contest abschneidet. Ganz unabhängig davon, ob der Song mein persönlicher Favorit ist oder ob er mir gefällt. Wenn nach der Songveröffentlichung der Erfolg in Deutschland ausbleibt, hoffe ich, dass er international besser ankommt. Wenn die Wettquoten den Beitrag ganz unten sehen, hoffe ich, dass die Performance die Wende bringt. Wenn bei der erste ersten Probe am Austragungsort nichts zusammenpasst, hoffe ich, dass es bis zur zweiten Probe besser wird. Wenn dann immer noch alle sagen, dass der Song schlecht abschneiden wird, hoffe ich, dass es wenigstens ein paar Punkte gibt und Deutschland nicht ganz hinten landet.
Jahr für Jahr werde ich enttäuscht und das (je nach Rechnung und mit Ausnahme von 2018) jetzt schon seit acht oder neun Jahren. Ich weiß, die Aufgabe des deutschen ESC-Beitrags ist es nicht, mich glücklich zu machen, aber der deutsche Beitrag erfüllt auch Jahr für Jahr die Ziele nicht, die die Verantwortlichen des NDR sich selbst setzen: Einen Hit am heimischen Markt zu landen, eine gute Platzierung beim ESC zu schaffen und hohe Zuschauerreichweiten zu erzielen. Denn selbst wenn die Quoten noch hervorragend sind, schöpfen sie bei weitem nicht das Potenzial aus, dass der ESC in Deutschland hat und das in den vergangenen Jahren schon erreicht wurde und wieder erreicht werden sollte.
Doch anstatt gegen diese Entwicklung anzuarbeiten, wird der ESC vom NDR und der ARD Stück für Stück weiter in die Nische getrieben. Nicht zuletzt auch die Abschaffung der öffentlichen Vorentscheidung hat entscheidend dafür gesorgt, dass der ESC für mehr und mehr Menschen nur noch in einer Woche, im Prinzip sogar nur noch an einem Tag des Jahres präsent ist. Ganz davon abgesehen, dass auch hier das Ziel verfehlt wurde: Die Abschaffung des Vorentscheides sollte ja zu mehr Erfolg des Auswahlverfahrens führen, da sich so bekanntere Künstler bewerben würden (eine Prämisse, über die man Abhandlungen schreiben könnte).
Die Realität sieht anders aus: Die allermeisten großen Namen, die in der ersten Auswahlrunde ohne deren Wissen der Eurovisions-Jury zur Bewertung vorgelegt werden, sagen im nächsten Schritt ab, wenn sie eine Runde weiterkommen und dann angesprochen werden. Übrig bleiben am Ende all diejenigen, die sich in der Mehrheit auch einem Vorentscheid stellen würden. Gleichzeitig schaffen es die Jurys parallel auf der „Songschiene“ zielsicher all jenes Liedgut auszusortieren, das auch nur ansatzweise internationales Erfolgspotenzial haben könnte (ein Beitrag aus dem deutschen Auswahlprozess hat sich bekanntlich immerhin auf Platz 16 beim diesjährigen ESC platziert, dem Vernehmen nach soll es ein weiterer in die Top 10 geschafft haben).
Letzte Chance: Die Inszenierung. Immerhin hier hat man aus dem vergangenen Jahr gelernt und die Beiträge in der finalen Auswahlrunde für eine Art interne Vorentscheidungsshow auf die Bühne gebracht. Allerdings wurde dabei vergessen, den Acts ausreichend professionelle Hilfestellung bei der Vorbereitung (Inszenierung, Choreografie, Backdrop) zu geben. Stattdessen wurden diese sich selbst überlassen. So ist es nicht verwunderlich, dass sich am Ende der Act durchgesetzt hat, der von Berufs wegen das beste Verständnis für eine wirkungsvolle Bühneninszenierung mitbringt und – das muss man anerkennen – einfach auch im Vorfeld schon die meiste Arbeit in seinen Beitrag und die Präsentation gesteckt hatte. Anders als alle anderen, die die Songs erst wenige Wochen zuvor in einem Camp geschrieben und/oder ausgewählt hatten. Statt das zur Verfügung stehende Geld für den ESC-Auswahlprozess in teure Beratungs- und Dienstleistungsverträge zu investieren, wäre es für die Inszenierung der potenziellen Beiträge besser angelegt gewesen.
Es gibt letztendlich so viele Baustellen in diesem verkopften intransparenten deutschen Auswahlprozess, dass man ihn wortwörtlich vom Kopf auf die Füße stellen muss. Das bedeutet: Es braucht einen Neustart. Das aktuelle Verfahren, extern organisiert auf Basis wissenschaftlicher Kriterien, scheint zwar in der Schweiz zu funktionieren, in Deutschland aber ganz offensichtlich nicht. Zumal das diesjährige ESC-Ergebnis auch gezeigt hat, dass die zusammenhangslose Auswahl von Songs und Künstlern ins Gestern gehört. Stattdessen haben vor allem Acts mit selbstgeschrieben Liedern – häufig in Landessprache – beim ESC Erfolge eingefahren. Irgendwer muss sich bei den Öffentlich-Rechtlichen des Themas jetzt mit Herzblut annehmen. Vielleicht braucht der NDR hier auch Unterstützung von einem anderen Sender, von der ARD oder gar von einem privaten Wettbewerber.
Aktuellstes Beispiel dafür, dass der ESC vom NDR nicht verstanden wird: Statt das Potenzial des Wettbewerbs zu erkennen und den Neustart nach dem Weggang von Thomas Schreiber für einen motivierten Aufbruch zu nutzen, sind die zukünftigen Zuständigkeiten intern weiterhin vollkommen unklar. Anfragen unsererseits dazu sind weiterhin unbeanwortet. Wie eine heiße Kartoffel wird die größte Musikshow der Welt von Redaktion zu Redaktion und Arbeitsgruppe zu Arbeitsgruppe weitergereicht, ohne dass sich irgendjemand für dieses Projekt zuständig fühlen möchte. Ein Offenbarungseid, der am Ende eigentlich nur dazu führen kann, die Verantwortung für den ESC endlich neu zu organisieren.
Über dieses Thema haben wir auch in unserem aktuellen ESC kompakt LIVE gesprochen.
Wenn ich mir das System an sich anschaut, dann ist das nicht so verkehrt. 2018 hat es gefruchtet, 2019 hat der reingeschobene Song gewonnen. 2020 hat man den LIVE Auftritt unterschätzt und 2021 wohl den Zeitgeist falsch eingeschätzt und dem entsprechend die Jurys gebrieft. Es liegt also an den Verantwortlichen und nicht am Auswahlsystem, das theoretisch mit einem Vorentscheidungssystem funktioniert hat, auch wenn ich kein Fan der Songwritingcamps bin. Wenn dieser Jahrgang eine Erkenntnis bereithält, dann stelle ein wertiges Gesamtpaket hin um vorne mitspielen zu können. Ist keine Garantie, aber erhöht die Chancen
Das ist mir auch aufgefallen. Man erreicht 2018 einen 4. Platz mit dem neuen System und trotzdem verschlimmbessert man es von Jahr zu Jahr. Irgendwie traurig. 🙁
Das Konzept der Songwritingcamps finde ich auch ganz schlimm. Das klingt nicht nach Freude und Authentizität, sondern nach Arbeitslager und Söldnerprodukten.
Zunmal finde ich die NDR Verantwortlichen ziemlich unsympathisch, unbelehrbar und unproffessionell. Egal ob Thomas Schreiber, Iris Bents und Alex Wolfslast. Letztere hatte ja am Sonntag mit Jendrik erst ein Mediendisaster vom schlimmsten….ihre Körperhaltung verriet doch alles. Solche Leute sind da fehlt am Platz. Könnte ihr die Eröffnung eines Imbisses empfehlen. Ich wüsste wie man die nationale Auswahl zum ESC in Deutschland besser macht…hätte einige Ideen aber der NDR wird alleine keinen Erfolg haben. Wenn sich nichts ändert sind wir im nächsten Jahr wieder an gleicher Stelle und diskutieren das erneute schlechte Abschneiden. Kann nur eines sag: schämt euch!
Einen Punkt habe ich noch: Der NDR wäre auch gut beraten, aktiv am Image des ESC zu arbeiten. Meines Wissens ist Peter Urban die einzige Stimme im NDR-Hofstaat, die immer wieder die hohe musikalische Qualität einzelner Beiträge betont. Das hilft aber nichts, wenn man danach gleich wieder zu Babs und Konsorten schaltet, wo sich dümmlich und herablassend ausgelassen wird. Dort wird der ESC dann wieder als Sprungbrett für billige Pointen genutzt. Das finde ich schon seit Jahren respektlos und extrem abstoßend.
So wie das Image des ESC derzeit ist, würde ich mich auch nicht in seine Nähe wagen, wenn ich mit meiner Musikkarriere zufrieden wäre.
Und dann palavert Urban selbst über die Beiträge über die Live Show. Jedes Jahr bekomme ich zB von meinem Vater zu hören, dass er überrascht ist, wie gut die musikalische Qualität ist (auch wenn er, großer Glamrockfan den Siegertitel aus Italien mies fand). Genauso kenne ich Leute, die die Sendung wegen angeblich fehlender musikalischer Qualität nicht schauen, obwohl sie das Konzept gut finden.
Genau das ist ein Problem. Es gibt ein Delta zwischen der tatsächlichen Qualität und der öffentlichen Wahrnehmung.
Warum fand Dein Vater denn Italien schlecht?
Hat ihm melodisch nicht zugesagt, war ihm zu sehr lärm und zu wenig Glamrock, also im Grunde hat er da meine Meinung bestätigt
Zu viele Wörter in den Strophen?
Das war noch das geringste Problem, weiter vertieft haben wir es nicht. Mein Vater ist da auch anders als ich, wenn ihm was nicht gefällt, sucht er auch nicht nach dem wieso
Ich muss sagen, als ich dieses Jahr den Countdown gesehen habe, dachte ich „bitte lass das schnell vorbeigehen“. Ich mag Barbara von ihrer Person und ihrem Humor her, aber für die Moderation bei ESC-Sendungen ist sie einfach ausgelutscht und anstrengend geworden. Das habe ich leider erst dieses Jahr bemerkt und wünsche mir jetzt ganz dringend Anke Engelke zurück.
Also, dass Barbara mit Consi und Janin Ullmann das etwas humoristisch aufbereiten wollte, fand ich ganz gut. Es war nur etwas zu schnell. Alle drei haben ja auch gesagt, was sie gut fanden, auch Michael Schulte danach noch. Nur kam es nicht richtig zur Geltung, weil es zu viel und zu schnell war.
Grundsätzlich würde ich dir da aber recht geben.
Wir brauchen da mehr Leute, die für Musik leben und für den ESC brennen. Ich hatte bei Schreiber nei das Gefühl. Und bei Frau Wolfslast hab ich das erst recht nicht. Mag ja sein, dass ihr Unrecht tue. Sie darf mich eines Besseren belehren.
Aber ich wünsche mir mehr Urbans und mehr Consis. Ja, über Urban kann man auch sehr zurecht negativ sich äußern. Aber wenn tatsächlich jemand wie Michael Schulte diesen Posten mit ihm zusammen ausführt, könnte das eine sehr gute Kombination sein. Schade, dass es dieses Jahr aufgrund der Auflagen nicht möglich war.
Generell wünsche ich mir, dass Urban, Consi, Micha sich um eine interne Auswahl bemühen, so sie denn wieder stattfinden soll. Die müssen in die Songfindung einbezogen werden. ESC-Fans und Musik-Expertise. Diese Kombination braucht es mMn. Dann kann man aus meiner Liste meinetwegen auch einzelne Namen austauschen, es sind ja nur Beispiele.
Die Musik-Expertise kann ich bei den Alinas und Stobers dieser Welt leider nur sehr begrenzt erkennen. Ich verstehe nie, warum man uns deren Top10 oder sonstige Videos und Statements verkaufen will als Entertainment-Paket zum ESC. Es ist alles so beliebig geworden.
Das können gerne zusätzliche Gimmicks sein, aber man bekommt bei ihnen den Eindruck (jedenfalls ich), dass sie sich ein wenig zu wichtig nehmen. Im Übrigen kommt von ihnen ja auch nie ein kritisches Wort über die deutsche Auswahl. Logisch. Das sind NDR-Redakteure. Die beißen nicht die Hand, die sie füttert. Deswegen glaub ich auch nicht, dass von dieser Seite nun irgendein kritisches Feedback kommt, eine konstrukitive Auseinandersetzung. Die tragen alles an Neuausrichtung und Vorauswahl mit, weil es deren Job ist.
Der NDR schmort da im eigenen Saft. Es braucht jetzt Einflüsse von außen.
Auch wenn ich kein Fan von Michael Schultes ESC-Beitrag bin, wünsche ich mir auch, dass er stärker eingebunden und irgendwann Peter Urbans Nachfolger wird. Ich mag Michael Schultes ruhige Art sehr, sehr gerne. Und der Peter wird ja auch nicht jünger … Alina mochte ich früher mal ganz gerne, aber dieses Jahr war sie leider wenig mehr als ein Fangirl für verschiedene Beitäge, und Stefan ist einfach ein selbstverliebter Gockel. Die Clips der beiden hatten 0 Informationswert und waren sogar schlechter als einige private YT-Blogger, die sich mit dem ESC beschäftigen. Als Beispiel möchte ich hier den großartigen Groot nennen.
Das mein ich ja. Der NDR muss da mal über den Tellerrand rausblicken. Nur wenn man das tut, sieht man, was andere Leute essen.
Uns wird eine persönliche Top10 von Alina & Stephan dann als Entertainment-Programm verkauft. Das ist sowas von lieb- und seelenlos.
Vielleicht sind das privat alles total nette Menschen. Aber beim NDR muss nunmal jeder Stein umgedreht werden.
Lieber Benni, im ersten Absatz fasst du meine Gefühle der letzten Monate perfekt zusammen. Auch ich habe am Ende gehofft, dass es wenigstens einen Punkt im Televoting gibt, das wäre schon ein Hoffnungszeichen gewesen. Aber nein, das wäre zu viel des Guten gewesen. Stattdessen viermal null Punkte, alle für direkt gesetzte Finalisten. Gut die Niederlande wollten es sicher mal nutzen, sich nicht für das Finale qualifizieren zu müssen und haben deshalb einen Song gewählt, der die Vielfältigkeit im Wettbewerb feiert. Nächstes Jahr werden sie wieder angreifen, wenn sie durchs Halbfinale müssen. Aber insgesamt haben die üblichen Verdächtigen der Big Five, mit Ausnahme von Frankreich, dieses Jahr ihre Bottom 5, dieses Jahr sogar Bottom 3, verteidigt. Italien zähle ich nicht dazu, die sind die letzten Jahre eher auf der linken Seite der Tabelle unterwegs gewesen. Aber der Rest sollte sich Gedanken machen, wie man langfristig mit den Songs aus dem Halbfinale konkurrieren kann. Ob Frankreich die Wende geschafft hat oder Barbara die Michael Schulte Frankreichs ist, wird sich in den nächsten Jahren zeigen.
Für Deutschland sei aber gesagt: Das kann so nicht weitergehen und die Verantwortlichen sollten nicht alles wieder schön reden, sondern einfach mal ihren Posten räumen, um neuen Ideen Platz zu geben. Aber so wird man immer und immer wieder enttäuscht.
Wenn es stimmt, das ein aussortierter Song dieses Jahr in die Top 10 gekommen ist, dann kann es nach Ausschlussverfahren nur „Je me casse“ gewesen sein.
Warum wurde er aussortiert?
Ich glaube es war das Lied aus Zypern, El Diablo
El Diablo ist kein Top 10 Song .
El Diablo war wohl in der Vorauswahl , aber mit Oxa die den Song mitgeschrieben hat
Ne oben im Artikel steht ja, das NEBEN El Diablo dem Vernehmen nach noch ein weiterer Song im deutschen Auswahlverfahren aussortiert worden ist. M.E. kann es dann nur „Je me casse“ sein. Das wäre allerdings auch schon ein starkes Stück. Auch wenn „Je me casse“ sicher auch nicht die Pop-Perle unterm Himmel war, nur warum um alles in der Welt wird da sowas wie von Jendrik vorgezogen? Es bleibt alles nur noch absolut undurchsichtig.
Es war „Je Me Casse“ aber der Song ist vom 2020 Camp und hat sich seitdem verändert.
ja, die Frage ist gut und Berechtigt. Aber genauso muss die Frage erlaubt sein: Wer hätte den denn aus / für Deutschland singen sollen? Mir fällt da niemand ein…
Nächstes wird es DAS Verfahren geben (man wird Beratungsgesellschaften dafür wahrscheinlich mehrere 100.000 gegeben haben) und es wird DER Song dabei raus kommen (mit einem Rating von diesmal sogar 11,92), der Auftritt wird PERFEKT sein (obwohl man keinerlei Ideen dafür hatte) und der erneute 25. Platz wird den NDR wieder völlig unerwartet treffen, obwohl die Szene es mit dem letzten verklungenen Ton bei der ersten Vorstellung wusste.
Der NDR wird in einem kurzen Anflug an Selbstkritik etwa 10 Minuten lang das Desaster analysieren ,um dann für 2023 Consulter anzuheuern, die das Auswahlverfahren optimieren sollen (Ziel: mindestens 12,07!) Ad infinitum!
Die ganze unfähige Bande möge sich endlich zum el diablo scheren
Neben dem Lied finde ich die Präsentation bzw. das Staging mindestens genauso wichtig, wenn nicht sogar wichtiger. Jahr für Jahr sehen wir, dass mittelmäßige oder nicht so gemochte Lieder nach einer gelungenen Bühnenpräsenz in der Gunst der Zuschauer steigen und erfolgreicher werden. Dieses Jahr war das bei der Ukraine, bei Belgien und bei Finnland der Fall. Auch die Common Linnets wurden erst mit ihrer Bühnenshow so erfolgreich, davor hatte sie niemand auf dem Schirm. Ukraine 2016 genauso. Im Vergleich dazu schauen wir uns mal das Staging von den Sisters, von Lavina, oder von Ann Sophie an… mit einer guten Präsentation kann man auch eher langweilige oder unbeliebte Songs aufwerten. Daher braucht Deutschland zusätzlich erfolgreiche Choreographen bzw. Leute, die mit frischen Ideen bzgl der Bühne ankommen. Allerdings sollte der Fokus trotzdem auf dem Lied selbst liegen, die Bühne kann nur als zusätzlicher Push benutzt werden.
Ich finde die Vorauswahl durch Jurys vom Prinzip her nicht schlecht. Dabei gibt es aber einige Probleme:
Die 100-köpfige Jury kriegt 200 Acts präsentiert, die, auf ihr Potenzial bezogen, bewertet werden sollen. Da es aber ein Mix aus etablierten Künstlern mit einer schon begonnenen Karriere, Castingsternchen und eher unbekannten Sängern ist, von denen manche gar nicht wissen, dass sie bewertet werden, kann man den Jurymitgliedern kein einheitliches Material präsentieren. Es dürfte sich um Ausschnitte aus Musikvideos, Fernsehauftritten, Homevideos usw. handeln. Wenn da jemand wie Jendrik mit so einem fertigen auffälligen Bewerbungs-/Musikvideo vorgestellt wird, wird man den natürlich begeistert weiter wählen. Es war nun mal so, dass er das System in gewisser Weise gesprengt hat. Ich kann mir auch vorstellen, dass man ihm das so gesagt hat, was dann im Suff zur Aussage führte, dass er die Jurys „ausgetrickst“ hat, wobei ich nicht glaube, dass er das wirklich einkalkuliert hatte.
Dann kommen die Wiederholungstäter mit ihrer Stangenware, die sie an den Mann oder die Frau bringen wollen und das wird dann mangels passenden Sängern aussortiert. Die Liedautoren gehen damit zu einem anderen Land, wo das dann genommen wird. Es ist also kein tolles Verdienst, dass ein Schubladensong in der deutschen Auswahl war. Eher ist das ein Warnsignal, dass man sich solche Sachen nicht andrehen lassen sollte, denn die Songs sind beliebig und austauschbar und reißen nicht mehr viel.
In dem System ist es nicht ohne Weiteres möglich, Potenzial zu erkennen und gezielt zu fördern. Die Songs sind in der Demoversion da, sie werden bewertet, dann kommen sie weiter oder nicht. Ein Lied wie „Satellite“, was ja als Ballade gedacht war, wurde extra an Lena angepasst, wodurch es dann stimmig und letztendlich zum Gewinnersong wurde. Aus den 120 Leuten, die die Songs bewerten, kommt eben keiner hervor und sagt: „Wenn ihr das und das ändert, wäre das Potenzial besser ausgeschöpft.“ Sie sollen ja nur bewerten, nicht umkomponieren. Vom NDR macht das auch keiner. Und dann geht das Lied vielleicht in ein anderes Land, wo es einen Revamp gibt und schickt es dann zum ESC.
Dass die Vorentscheide schlechte Ergebnisse gebracht haben, liegt eben auch daran, dass das Publikum zu alt ist. Da hilft es natürlich ganz bestimmt nicht, wenn man Udo Lindenberg als Interval-Act einlädt. Die Show muss anders aufgezogen werden, vielleicht auf One statt im Ersten, Quote darf nicht so die Rolle spielen, schließlich ist man nicht von Werbeeinnahmen abhängig.
Anno 2013 deutscher Vorentscheid, wer erinnert sich noch:
https://www.youtube.com/watch?v=EFHYaBmkHIc
Was für ein tolles Staging, was für ein tolle Inszenierung, was für eine Ausstrahlung. Das könnte man doch heute noch wunderbar auf die ESC-Bühne stellen. Sowas hätte ich direkt nominiert 🙂
Solche kreativen Beiträge braucht es und ARD/NDR konnten offensichtlich auch mal Bühne….
Ich sehe das Problem ehrlich gesagt auch weniger beim Auswahlsystem selbst, sondern eher bei der Einstellung (und Inkompetenz) der Verantwortlichen. Ich wage mal zu behaupten, dass man mit fast jedem System mehr oder weniger erfolgreich sein kann, sofern denn die Umsetzung gut ist. Das sieht man ja allein schon daran, dass die Schweiz jetzt zwei mal hintereinander mit dem exakt selben System wie wir sehr erfolgreich war, während der NDR seine Misserfolgssträhne munter weiterfortsetzt. Kann natürlich auch nur Zufall gewesen sein, aber ich wage es zu bezweifeln…
Wo genau die Fehler in der Umsetzung in diesem Jahr lagen, ist aufgrund der Intransparenz nicht so einfach zu analysieren, aber ich denke, Benny hat da schon den Nagel auf den Kopf getroffen. Jendrik war halt als einziger in der Lage, innerhalb einer Woche ein einigermaßen komplettes Staging zusammenzuschmeißen und kam damit insgesamt am überzeugendsten rüber. Vor allem, wenn vorher gesagt wurde, dass das Augenmerk in diesem Jahr auf der Performance liegen soll.
In einem anderen Beitrag hatte das schon mal einer angemerkt, aber es wirkt so, als ob der NDR sich immer nur auf eine Sache auf einmal konzentrieren kann. Wird mal ein Kritikpunkt angegangenen (Performer war nicht charismatisch genug) wird gleichzeitig wieder ein anderer wichtiger Aspekt vernachlässigt (Song).
Was mich aber am meisten ärgert, ist nicht, dass nicht immer der beste Song ausgewählt wird (passiert ja auch in den Vorentscheiden vieler anderen Ländern immer mal wieder), sondern dass die Zeit zwischen Songveröffentlichung bzw. -auswahl und ESC gefühlt nie genutzt wird, um noch das beste aus dem Beitrag rauszuholen. Dazu gehört auch die Unfähigkeit des NDRs, jegliche Kritik auszunehmen. Es ist ja jetzt nicht so, als wären all die Pleiten der letzten Jahre aus dem Nichts gekommen. Im Gegenteil, im Vorfeld wurde hier (und eigentlich überall sonst) immer betont, dass man das Staging noch optimieren sollte oder in diesem Jahr, dass der Song in seiner aktuellen Form zu schwach ist.
Aber anstatt sich diese Kritik zu Herzen zu nehmen, weigert sich der NDR jedes Jahr, vielleicht mal den Song zu überarbeiten oder große Verbesserungen am Staging vorzunehmen. Dabei hat er doch 2018 selbst erlebt, was das für einen Unterschied machen kann. Da gab es auch bei Michael anfänglich Kritik am Vorentscheidsstaging, die zur Ausnahme mal angenommen wurde. Und siehe da, auf einmal ging es für Deutschland nach den Proben in den Wettquoten nach oben und der Beitrag schnitt gut ab.
Gut, man kann sich ja darüber streiten, wie viel Revamps oder Überarbeitungen des Stagings in den Flopjahren was am Endergebnis geändert hätten. Aber so kommt halt zusätzlich zu den schlechten Ergebnissen bei den Fans auch der Eindruck auf, dass der NDR erst gar nicht versucht, dass beste aus den Beiträgen rauszuholen. Und das ist ungemein frustrierend.
Solange der NDR an dieser Einstellung nichts ändert, können sie noch so oft das Auswahlsystem ändern. Gute Ergebnisse werden dann wohl nur kommen, wenn man mal das Glück hat an einen Künstler zu geraten, der es mit Eigenengagement schafft, die fehlende Mühe des NDRs zu kompensieren, so wie das 2018 anscheinend der Fall war.
Joo. Und das bekam 12 Punkte von der Jury, Betty Dittrich bekam keine, La Brass Banda hat nicht gewonnen, und die Jury bekam danach den Shitstorm ihres Lebens. Finde den Fehler.
Ich fand Cascada übrigens gut, war einer meiner Lieblingsbeiträge in dem Jahr – aber die grauenhafte Inszenierung und ebensolche Verstümmelung des Songs hat alles in den Orkus gejagt.
Blitzkids.mvt waren einfach sensationell.😊
Frau Wolfslast hatte doch am Samstag Geburtstag, oder? Finde, das hätte man als deutsche ESC-Fanseite vielleicht berücksichtigen müssen und gratulieren sollen. Nicht böse gemeint. Aber egal, glaube der NDR wird nächstes Jahr eh nicht viel ändern. Juroren für die ESC-Jury wurden ja schon gesucht. Songcamps werden wahrscheinlich wieder verwendet. Am Ende bedient man sich evtl. wieder aus dem Songwriting-Pool der Schweiz, also Songs, die vorher in den Schweizer Vorentscheid eingereicht wurden (wie bei Sister, Violent Thing…). Naja, nächstes Jahr wird es dann wahrscheinlich Top 15, Gesetz der Wahrscheinlichkeit, nach Welle von Misserfolgen kommt meistens wieder ein Lichtblick zwischendrin, egal was geschickt wird. Eine Petition starten, warum nicht? Ist hier jemand gut im Formulieren darin. Unterschreiben und online stellen, dann den NDR mit Briefen zuschütten. Warum nicht mal ausprobieren?
Was das Konzept angeht…. es wurde doch nun wirklich schon genug durchprobiert in den letzten 20 Jahren. Hier die Plätze ab 2001 ohne Raab: 8/21/12/24/15/19/23/20/21/18/27/26/25/4/25/25. Noch Fragen?
Man könnte es auch anders formulieren: Sämtliche TOP 10 Platzierungen erreichten Künstler mit entsprechendem Background, ein Newcomer hat im Grunde keine Chance. Dabei bräuchte es gar keinen großen Namen. The Voice Siegerin Paula della Corte hätte ich mir sehr gut vorstellen können mit einem Auftritt ähnlich Bulgarien, vielleicht etwas verruchter.
Ich habe aber nicht das Gefühl, dass ein Newcomer wirklich mit Volldampf unterstützt wird. Ganz im Gegenteil.
Bei der Songauswahl würde ich mir wünschen, dass mindestens zu 50% der „Normalo“ und nicht nur ESC Fans einbezogen werden, um eben nicht einen Song FÜR den ESC auszusuchen, sondern schlicht und ergreifend einen guten Song, der einen bewegt oder mitreißt. Ich glaube eher nicht, dass ein Song wie „Zitti e buoni“ „Shum“ oder „Dark side“ bei einem Fanpanel großen Anklang gefunden hätte. Es bräuchte da halt auch mal mehr Mut ohne ESC Brille. Aber selbst wenn, wäre zu befürchten, dass solche Songs dann eine Stufe weiter scheitern.
Wenn schon kein anderer ARD-Sender an die Reihe kommt, so wäre eine Co-Produktion mit den Privaten sinnvoll. „The Voice“ als Auswahlformat zu nutzen vielleicht auch nicht die schlechteste Idee. Bei Michael Schulte als ehemaligem Teilnehmer hat es geklappt. Und aus Paula oder Emmanuela Santoso hätte man wirklich was machen können. Und so gerne ich auch Urban, Babsi und die üblichen Verdächtigen des NDR Songchecks sehe, frische Gesichter u.a. bei Kommentar und Moderation täten dem ESC auch gut, denn es sind ja gerade die Jungen, die da gerade aktiv dabei sind…. TikTok ist im ESC Fieber 😉 d.h. entsprechende Downsloads und Streams ließen sich durchaus generieren….
Hier noch die Pressekonferenz von Jendrik mit Schreiber und Wolfslast mit Infos zur Auswahl von Jendrik:
https://www.youtube.com/watch?v=KkRXRGnPNJc
Zum Vergleich die Pressekonferenz vor dem ESC (Jendrik wirkt so verändert im Vergleich zu früherer Pressekonferenz – es gab sicher Probleme im Team):
Wie meinst du das genau ? Weniger authentisch, ehrlich oder offen ?
Irgendwie war er am Anfang mehr offen, extrovertiert, wie Jendrik halt so ist. Später wurde er ruhiger, stiller, nicht so hibbelig. Vielleicht gab es ja wirklich Streit und Probleme im Team hinter den Kulissen, von denen wir alle nichts wissen? Weiß jemand, warum Thomas Schreiber am Ende nicht mehr öffentlich sich zum ESC geäußert hat. So als Abschied hätte er ja mit der Presse oder den ESC-Fans reden können?
Ich habe mir die Videos gerade beide nochmal in voller Länge angeschaut und hatte teilweise einen sehr bitteren Geschmack im Mund. Ich finde vor allem die erste Pressekonferenz im Nachhinein schon sehr entlarvend, man konnte die Anzeichen, wo die Reise hingeht, bereits da klar sehen. Natürlich ist es leicht, jetzt im Nachhinein zu sagen „haben wir es nicht gleich gesagt“, aber ich wünsche mir da auch und gerade von uns Fans einen Lerneffekt – wenn künftig einer sagt, dass das Staging genau so ist wie beim Vorstellungsvideo, könnten wir ja mal nachfassen.
Warum nicht einfach mal eine solide VE mit 10 Acts, in Deutschland gibt es doch genug und nach der Pandemie sind doch alle scharf auf Geld.
Keine schwächlichen Castingsternchen, keine ESC-Vielschreiber-Stangenware, kein ausgeklügeltes ergebnisverfälschendes Quatsch-Bewertungssystem, keine narzisstische „Siegermach“-Pose der ŃDR-Versager, keine Verschiebung von Verantwortung auf sog. „Fan-Juries“.
Wäre das denn so schwer? Nach dem Italien-Sieg ist doch klar, wohin überall der Hase laufen kann?
Genau das predige ich seit Jahren ! Nur alles umsonst, so ziemlich alle Pleiten seit 2013 wären vermeidbar gewesen…..
Wir kaufen nächstes Jahr einfach Kirkorov. Mit seinem song „Fire of my desire“ landen wir dann dank der ganzen 2x10er aus den ex-SU-Staaten, Bulgarien, Griechenland und San Marino garantiert auf der linken Seite des Scoreboards.
Das wäre für mich ein Grund für den ESC dann ne andere Nationalität zu wählen. Mit dem will ich nichts zu schaffen haben!
So ziemlich der größte Unsympath im ESC-Zirkus. Auf „eingekaufte“ Siege kann ich gut und gerne verzichten.
„Fire on my wire“, wenn schon. Auf Desire wird beim ESC schon länger nicht mehr gereimt.
Eigentlich – aber weil Kirkorov ja wieder für Sergey, sorry für Russland, dran ist, bekommeen wir auch hier nur ’nen Schubladensong.
Jendrik hat nochmal einen Tagebucheintrag zum ESC Abend gepostet. Meiner Meinung nach ein sehr gelungener Abschluss!
Ach ja, was ein Konzept für die deutsche Teilnahme beim ESC angeht, bin ich, ehrlich gesagt, etwas ratlos.
Ein Patentrezept für Erfolg gibt es ja auch nicht.
Sehnsuchtsvoll denke ich an die späten 1970er und 80er Jahre zurück. Damals gab es noch gut bestückte VEs, und die Beiträge wurden anhand von demoskopischen Umfragen ausgewählt. Zuständig war damals der Bayerische Rundfunk. Von 1977 bis 1987 gab es (mit einer Ausnahme, 1984) nur TOP10-Platzierungen.
Ich weiss, die Zeiten haben sich geändert, aber träumen darf man ja…🙂
Träume sind für alle da. 😛
Und da stehen wir deutschen ESC-Fans wie das junge Mädchen auf dem Bahnsteig und schauen bei der Punktevergabe Jahr für Jahr den abfahrenden Zügen hinterher …
Ach, na ja, wer weiß… kommt auf die Songs an. Sie müssen ja nicht nach 80er Schlager…😉
Hoppala, zu früh abgeschickt: „Sie müssen ja nicht nach 80er Schlager klingen“…
Was sich aber AUF JEDEN FALL ändern muss, ist die Betreuung der KünstlerInnen, vor dem Auftritt und auch danach. Sonst werden sich irgendwann auch keine unbekannten Acts mehr bereit erklären, für Deutschland beim ESC zu starten.
Auch die Auswahl der Acts und vor allem der Songs sollte überdacht werden.
@Branko
Klar, wobei man es da wohl nie allen recht machen kann. Man sollte jetzt schon einsehen, dass das Projekt „Direktnominierung“ gescheitert ist. Wie soll man sich auch mit einem Act identifizieren können, der noch nicht einmal von den Zuschauern ausgewählt wurde?
Ich finde, das ist aber die Grundvoraussetzung für eine Teilnahme beim ESC. Das verschafft den Künstlern positive Energie, die Motivation, einen möglichst guten Auftritt hinzulegen.
Gab es vor 2 Jahren nicht ein ähnliches Kommentar von ESC Kompakt?
Vielleicht sind die Niederlande doch ein Beispiel. Dort gibt es mehrere festangestellte Mitarbeiter, die neue Talente im Auge behalten. Wer die Einladung bekommt, ist immer im Nebel gehüllt. Es hängt nicht nur vom Qualität ab, ist auch eine Einschätzung welche Musik aktuell ist. Gibt es irgendwo einen Song, der passt, wird der Künstler eingeladen und wird von einem kleinem Team begleitet um alles zu perfektionieren.
Da die niederländische Rundfunk einen Hartz-IV-Budget hat, ist diese Vorgehensweise ohne Zweifel interessant für NDR & Co, weil auch der NDR sparen muss.
Übrigens waren die Erwartungen für 2020 sehr niedrig, wegen der Fakt, dass der Gastgeber in den letzten 10-15 Jahren fast immer schlecht abschneidet. Deswegen hat Jeangu mehr Freiraum bekommen wie üblich. Direktfinalisten sind da doch im Nachteil – Italien und Frankreich waren zufällig in diesem Jahr die Ausnahme.
Ach stimmt, Duncan wurde ja auch direkt nominiert. Und Luca Hänni für die Schweiz auch. Genauso wie Gjon’s Tears.
Vielleicht haben die niederländischen und schweizer Sender wirklich ein besseres Händchen für Talente…
Oder es gibt unterwegs weniger Trittbrettfahrer, die gerne mitverdienen wollen.
Niederlande: Schritt 1 ‚die Klangfarbe‘. Schritt 2: gibt es bereits einen Demosong oder wer singt in dieses Spektrum? Schritt 3: Einladung. Fertig. Man braucht nicht alles zu komplizieren um am Ende zufrieden zu sein.
Nebenbei: auf Eurovison.tv sind jetzt die Punkte im Detail anzusehen. https://eurovision.tv/event/rotterdam-2021/grand-final/results/germany => So schlecht hat Deutschland nun auch wieder nicht abgeschnitten, hat eben nicht gereicht für Punkte.
Hier wird immer gesagt, der NDR muss sparen. Die ARD hat nun wirklich Kohle wie Heu. Viel Geld wird aber verbrannt um die Ü60jährigen wöchentlich mit Neuproduktionen bei Laune zu halten und natürlich auch, weil es zig regionale Unter-Anstalten geben muss, die alle einen aufgeblähten Verwaltungsapparat ohne Ende haben.
Es sei die Frage erlaubt, ob in Deutschland unbedingt 21 ÖR-TV-Anstalten nötig sind. Ich denke nein.
Es liegt nicht am Geld, sondern für was es ausgegeben wird.
Also ich bin mit dem ESC vorerst ausgelastet, all den Rest auch noch zu klären, überlasse ich anderen.
Ich glaube auch, wie Alki Bernd, dass man eine VE mit 10 Acts (oder 7, was weiß ich) bestücken kann. Wie beim ESC dieses Jahr etwas musikalische Bandbreite. Das kriegt man hin, man muss sich nur bemühen. Ja, das kostet Geld, aber man könnte dafür ja wieder an irgendwelchen Deals mit Kucher, Digame oder wem auch immer sparen. Denn ganz ehrlich: wozu sind die nochmal gut?
Und wenn man das anständig bewirbt, ein, zwei, drei Zugpferde dabei hat, ein wenig ESC-Nostalgie mit reinbringt – dann sind da auch anständige Quoten drin.
Oder man sucht sich direkt wieder einen großen Namen. Xavier Naidoo hatte damals Bock. Den würde ich jetzt aus unterschiedlichen Gründen nicht mehr fragen. 🙂
Aber es gibt genug Künstler, die Bock darauf hätten. Und die dir Aufmerksamkeit generieren. TV-Auftritte. Chart-Platzierung. Das ist ja nicht utopisch. Es ist auch kein Hexenwerk, das hinzukriegen. Man muss es nur wollen. Und ich schätze, daran scheitert es.
Denn einen Künstler, der bekannt ist und sein eigenes Ding macht, will der NDR nicht.
Und ganz ehrlich: ich hab keine Lust, dass man noch mehr Songwriting Camps macht und dann verschwinden doch wieder 10 oder 20 oder noch mehr in irgendwelchen Schubladen und es wird wieder spekuliert, so wie hier, welcher Beitrag in Deutschland entstanden ist.
Meine Güte: einfach Künstler X anfragen, der soll ein Lied schreiben, hinter dem er steht. Und dann hat sich die Sache. Ein Künstler, der sowas schon jahrelang macht und Bock auf ESC hat, wird schon ein geeignetes Lied schreiben können für den Wettbewerb.
Oder, wie in Portugal, heimische Komponsiten anfragen, die dann mit ihren Wunschsängern in Kontakt treten. Und den Sieger des Vorentscheids bitte nicht zu Morgenmagazin, Fernsehgarten und Silbereisen zwingen. Diese TV-Formate geben jedem ESC-Act eine Aura von Mottenkugeln, Brokatüberwürfen und sich drehenden Porzellanfigürchen. Primaballerina, Primaballerina … ♫♪♫ Oder noch besser: Einen Künstler wählen, der zu den o. g. Angeboten schlichtweg NEIN sagen würde. Jemand halt der Eier/Brüste hat, weiß was er/sie will und das, was er oder sie will, auch kann.
Jein. Silbereisen-Shows bringen halt Aufmerksamkeit. Und glaub mir, auch da gibt es moderne Acts. Aber du hast Recht: es muss passen. Wer sich da nicht wohlfühlt, soll nicht hingehen. Es gibt ja noch ein paar andere Plattformen.
Genau das ist ja das, was ich meinte: bitte einen eigenständigen Künstler auswählen und den mal machen lassen. Ob er selbst was schreibt oder mit Songwritern seiner Wahl in Kontakt tritt oder meinetwegen auch andersrum.
Aber, pff, keine Ahnung, die Giant Rooks oder Sarah Connor oder weiß ich wer, brauchen keine Alex Wolfslast, die Händchen hält.
Nichts gegen Brokatüberwürfe, die sind wieder im Kommen!
Gab es das nicht schon mal Ende der 80er, dass man erfolgreiche Produzenten/Komponisten des Vorjahrs bemüht hat, um den Vorentscheid zu bestücken?
Ich glaube auch nicht das es eine Geldfrage ist. Es fehlen die kreativen Ansätze. Die Lösung ist es eben nicht alles an eine Agentur abzugeben. Wichtig wären Verbindungen zur Musikindustrie und dort mit Scouts nach geeigneten Künstlern und Songs zu suchen. Und das in eine gute Show zu packen. Und da benötigt es auch nicht viel Drumherum. Die Auswahl an sich ist die Show und keine Acts oder sonst etwas zur Garnitur. Haben eben einen neuen Artikel zu dem Thema auf Spiegel.de gelesen. War sehr passend. Und die positive Stimmung zum ESC insgesamt war nie so gut wie jetzt. Ich lese nur Loblieder auf den diesjährigen Wettbewerb und das gute Niveau der Song. Es spielt ja kaum eine Rolle was jetzt mit Deutschland war ( denn leider ist unser Abschneiden schon eine Tradition ). Aber alle fordern jetzt Veränderung. Dann kann, darf und wird sich der NDR nicht mehr weducken können.
Macht vielleicht keinen Spaß Seite 1 und bitte auch Seite 2 des Artikels dieses deutschen Musikkritikers zu lesen, man wird aber nicht dümmer dadurch 😉
https://www.zeit.de/kultur/musik/2021-05/eurovision-song-contest-2021-finale-ahoy-arena-rotterdam-uebertragung-ard
Äh, Zitat bezüglich Måneskin: „Denn nach der Abstimmung der Experten-Jurys rangierten sie zunächst auf einem der hinteren Plätze“.
Hier habe ich dann aufgehört zu lesen, wenn man Platz 4 als einer der hinteren Plätze bezeichnet, nun ja…..
Vielleicht einfach nur unglücklich ausgedrückt? Denn Platz 4 ist ja nunmal hinter Platz 1.
Aber so drückt man sich doch dann nicht aus. Das ist doch völlig fehlinterpretiert (oder der Autor war wirklich der Meinung, Italien war weiter hinten).
Ich zitiere weiter: „Da dachte man schon: Vielleicht ist diese Art des handgearbeiteten Retro-Rock-Stils doch zu weit entfernt von den musikalischen Standards“
Ich mache es mal vor:
„Italien war bereits nach der Abstimmung der Experten-Jurys mit Platz 4 in Schlagdistanz zum führenden Beitrag aus der Schweiz. Offensichtlich überzeugte der handgearbeitete Retro-Rock-Stil fernab des musikalischen Standards auch die Musikexperten“ 😉
Da der Autor sehr pointiert schreibt, darf man nicht zu empfindlich sein beim Lesen, dann lieber gleich bleiben lassen. Insofern hast du alles richtig gemacht und gleich wieder aufgehört zu lesen. Dieser Musikkritiker hat unter seinen Alben des Jahres 2020 auf Platz 1 das von Marianne Rosenberg. Finde ich ganz witzig und habe ich nach dem Lesen des Artikels ergoogelt.
Das spricht aber für den Mann. Denn das Album von MArianne Rosenberg ist tatsächlich ausgesprochen gut, modern und vielseitig und war auch für mich ohne Frage das beste deutschsprachige Album. Und zwar seit langer langer Zeit.
Sollte der NDR weiterhin für den ESC verantwortlich bleiben (wovon ich ausgehe), besteht für mich nur eine EINZIGE Hoffnung. Und zwar das durch Zufall unter mehreren glücklichen Fügungen ausnahmsweise mal ein guter Beitrag für Deutschland ausgesucht wird. Nach dem Motto: Ein blindes Huhn findet auch mal ein Korn.
Aber der NDR ist schon eine Dilettantentruppe hoch 10.
Vielleicht ein möglicher Weg aus der Misere: 1988 wurde Österreich mit 0 Punkten letzter beim ESC. Zuvor 1986 und 1987 landete man auch ganz hinten. Besonders 1988 lagen die Nerven blank und der ORF bekam volle Breitseite. Der damalige Unterhaltungschef hat dann entschieden, einer Person die Macht zu geben. Diese Person konnte dann Schalten und Walten. Der ehemalige Manager von Udo Jürgens Beierlein wurde beauftragt, sich um den Beitrag zu kümmern. Schon 1966 bescherte Beierlein Österreich den Sieg. Der Manager überlegte nicht lange und beauftragte den damals erfolgreichreichsten Komponisten Dieter Bohlen ein Lied für Österreich zu schreiben. So entstand „Nur ein Lied“. Bohlen wollte das Roland Kaiser für Österreich an den Start geht. Hier legte sich dann der ORF quer und setzte durch, dass wenigstens der Interpret Österreicher ist. Und so kam man auf Thomas Forstner. Das Projekt wurde ein großer Erfolg mit Platz 5 für Austria. Die geschundene Seele Österreichs war wieder glücklich. Im Jahr darauf organisierte der ORF sogar wieder einen Vorentscheid.
Ich sage nicht das der NDR nun bei Bohlen anklopfen soll. Aber es wäre eine Möglichkeit, dass Projekt Turin 2022 in eine Hand zu geben.
Danke für den interessanten Kommentar, Andi. Das wußte ich gar nicht.🙂
Bei aller (berechtigten) Kritik darf man nicht vergessen, dass die Jury 2020 auch mit Ben Dolic und Violent Thing eine richtig gute Wahl getroffen hat, die beim ESC auch sehr gut abgeschnitten hätte. Man kann mit diesem System also auch Erfolg haben.
So wie Dolic in der Elphi aufgetreten ist wäre das der nächste 0-Punkt-Televoting-Beitrag gewesen…
Also 5 Punkte wären es schon geworden 😉 „Ein Lichtblick!!, würde man beim NDR jetzt rufen
Tja, ist leider eine unpopuläre Meinung, die allerdings zu hundert Prozent zuftrifft.
Klar das der Bohlen jetzt auch noch um die Ecke kommt. Und seine Musik trifft ja total den Zeitgeist und bietet Musikkost die uns ganz sicher wieder auf die hintersten Plätze katapultiert. Großartig. Naja er will einfach im Gespräch bleiben.
Manchmal frage ich mich wieso es bei der ARD keine Menschen gibt die coole Künstler oder kreative Musik erkennen können. Selbst Ich finde auch jede Woche bei Spotify spannende neue Musik und entdecke interessante Künstler.
Warum nicht einmal was mit Bohlen probieren? Ich meine, schlechter als die letzten Jahre kann es ja auch nicht mehr werden. Eine Ballade oder was Schnelleres hat der Bohlen doch sicher auch irgendwo in seiner Schublade. Den Act suchen wir dann über ein Casting und die Zuschauer stimmen ab, er nach Italien fährt.
*wer* nicht er
Genau das wollen wir ja nicht mehr. Schubladensongs, die irgendeinem x-beliebigen Newcomer aufgedrückt werden. Das muss man Jendrik lassen: Sein Beitrag war nahezu 100% DIY.
Sollte der NDR wirklich Bohlen engagieren, ist der nächste Shitstorm schon vorprogrammiert….
Es gibt in der ARD einige Wenige, die ein Gespür für interessante, neue Künstler*innen haben. Der Musikredakteur für Inas Nacht (Name fällt mir gerade nicht ein) hat ein sehr feines musikalisches Näschen. Der wäre der Richtige, um geeignete Leute für eine VE zu finden ggfs. einen interessanten Act auszusuchen.
Stimmt, sehr gute Idee.
Also ich fand Violent Thing auch einen tollen Titel. Aber leider hätten wir selbst mit dem coolen Titel einen maximal Möglichen schlechten Platz erreicht. Warum? Keine Idee für die Präsentation. Keinen selbstsicherer Künstler mit zudem unsicherer Stimme und einer deprimierenden Ausstrahlung. Das wäre ebenfalls schief gegangen.
Ich würde mir tatsächlich auch wieder einen „vernünftigen“ deutsche Vorentscheid wünschen. Und zwar entweder mit bekannten Namen, etablierten Künstlern, die Bock auf das Ganze haben. Und die Erfahrung, eine gute Show zu liefern. Oder mit Newcomern. die hinter ihrer Musik stehen und auch wirklich etwas Gutes, Mitreißendes präsentieren möchten. Und die man bei der Präsentation auch ordentlich unterstützt.
Ich erinnere mich an das Jahr von Max Mutzke, wo der Vorentscheid viele bekannte Namen oder aktuell gut laufende Künstler zu bieten hatte (Scooter, Laith Al-Deen, Sabrina Setlur, die damaligen Gewinner von „Popstars“ Overground). In irgendeinem Jahr war mal MIA dabei; ihr Lied war dann noch wochenlang ein Hit in den Charts, auch wenn sie da nicht gewonnen hat.
Es kann mir doch keiner sagen, dass es nicht auch jetzt etablierte Künstler gibt, die das Ganze machen möchten! Nur wenn man wie der NDR hingeht und die einfach mal fröhlich ohne deren Wissen auswählt und die dann vor vollendete Tatsachen stellt, wundert es nicht, dass sie dann ablehnen. Die geballte Inkompetenz beim NDR ist mMn wirklich schockierend.
Raabs Erfolge sind ja nun nicht schwer zu erklären: Gutes, ins Ohr gehendes Lied, das zum Künstler passt (!) und ggf noch optimiert wird (!!!); charismatischer, authenthischer Künstler; passendes Staging. In manchen Fällen wie bei Lena reicht als Staging eben gutes Licht und ein kurzes schwarzes Kleid, weil Lenas Charisma und das poppige Lied sich bereits hervorragend verkauften (plus Raabs Marketing!). Bei Michael Schulte hat man tatsächlich auf Kritik reagiert, das Staging angepasst und auch das Lied noch ein wenig aufgepeppt – zack, 4. Platz.
Bei Ann-Sophie, Levina, Cascada, Sisters wurde das Staging teilweise extrem kritisiert. Hat keinen interessiert. Ann-Sophie hätte auch nochmal eine Überarbeitung des Songs gebraucht, der ohne Höhepunkt dem Ende entgegen plätscherte – dabei war das Lied an sich nicht ohne Potential.
Abgesehen davon war in Ann-Sophies (dem Andreas Kümmert-Jahr) mit Laing eine Gruppe dabei, die ein interessantes Lied mit perfektem Staging boten! Aber war dem Publikum wohl zu schräg. Hätte aber garantiert besser abgeschnitten.
Wie der NDR aus den Raab-Jahren das Fazit ziehen konnte, dass Newcomer ohne Charisma, oder halbwegs etablierte Künstler mit 08/15 Song und miesem Staging was reißen können, wird wohl ewig ein Geheimnis bleiben.
Man könnte auch den Bundesvision Song Contest wiederbeleben und den als Vorentscheid nutzen. Alles deutsche Künstler, aber meist auch eine gute Mischung aus etabliert und Newcomer. Wer da gewinnt, kann so verkehrt nicht sein. Auf jeden Fall jemand mit glaubhafter Bühnenpräsenz, der die Leute für sich gewinnen kann.
Klar, kann passieren, dass es dann trotzdem nicht so ankommt in Europa wie bei Texas Lightning und Roger Cicero. Das waren aber für den ESC untypische Genre-Songs, und bei Cicero auch noch mit einem Song, wo v.a. der Text zündet. Die waren danach aber nicht als Name „verbrannt“, weil die Lieder in Deutschland sehr erfolgreich liefen. Und ehrlich, heute wäre ein 17. Platz doch schon ein riesiger Erfolg…
Du sprichst mir aus der Seele! Meiner Meinung nach, müsste sich grundlegend etwas an der Einstellung des NDR zur größten Musikshow der Welt ändern. In den letzten Jahren habe ich das Gefühl, dass man mitmacht, weil man eben keine andere Wahl hat. Keine Spur von Herzblut und Freude an diesem tollen Event.
Es muss wieder Freude an der Sache ausgestrahlt und erkannt werden, welch großes Potenzial in der Vorentscheidsaison und dem ESC an sich liegt. Hierbei sollte zwar der Anspruch bestehen, auch eine gute Platzierung zu erreichen – wenn aber alle gemeinsam an einem Act (NDR, Künstler, Zuschauer, Berater, Medienexperten) arbeiten, ist am Ende auch ein vorletzter Platz nur halb so schlimm. Dann steht vielleicht auch irgendwann wieder die gemeinsame Freude am Event (welche Jendrik übrigens sehr gut ausgestrahlt hat) wieder im Mittelpunkt.
Entscheidungen im Hinterzimmer mit wissenschaftlich besetzten Jurys sollten wieder der Vergangenheit angehören. Ich hatte mal die Idee einer Castingtour durch Karaokebars – vielleicht ist dies, jetzt wo wir eh am Boden liegen, genau das Richtige. Wäre da nicht noch dieser Virus…
Ich habe mir einiges durchgelesen, aber nicht alles. Vielleicht mache ich das noch.
Wir sind ja alle Fans hier. Wir haben alle viele Ideen. Wir wollen den Erfolg beim ESC sehen. Einige wollen den Vorentscheid zurück usw.
Da Corona ja so langsam vorbei ist und man sich wieder mit mehr Leuten treffen kann. Könnten wir nicht so etwas wie eine Mitgliederversammlung organisieren wie bei Fussballclubs, eventuell mit dem NDR und dann zusammen arbeiten? Oder irgendwie in eine anderen Art und Weise?
https://instagram.com/kautzagram?utm_medium=copy_link
Julia Kautz war im deutschen Songwritingcamp 2020.
Ob als Produzentin oder Sängerin ist nicht bekannt.
Lernen geht nicht, wenn man denkt, dass man alle Lösungen schon hat, weil man dann die immer gleichen Fragen stellt, die bisher auch alle schon gestellt wurden und noch nie zu etwas Neuem führten. Der erste Schritt, der zu Lernen und etwas Neuem führen könnte wäre zuzugeben: Ich habe keine Ahnung.
Wahrscheinlich wurde noch nicht die richtigen Fragen gestellt, deshalb kommt man auf keine neue Antworten.
Aktionismus, Handeln, um die Ratlosigkeit zu überdecken führt zu Wiederauflagen der immer gleichen Lösungen, die bisher nicht weiterführten.
Allerdings ist es recht schwer auszuhalten im Bekenntnis der Ratlosigkeit, deshalb wird diese schnell wieder mit Aktionismus und Handeln gefüllt.
Was mir manchmal so vorkommt ist, das der NDR versucht einen ähnlichen Beitrag zum Esc zuschicken der im Vorjahr erfolgreich war. ^^
Als 2018 Michael Schulte (ich weiß war Vorentscheid.), waren Ähnlichkeiten zu Salvador da.
2019 Zero-Sister (sorry so sehr waren die null Punkte noch nie verdient, wie hier!), ähnliches Thema wie bei Netta.
2020- wollte man auf den Fuego, She Got Me Hype aufspringen was wohl nach hinten los gegangen wäre.
2021- wollte man ein Spaßbeitrag weil 2020, Island, Litauen und Russland hoch gehandelt waren…
Also Rammstein für 2022?
Oder vielleicht doch Tokio Hotel?
Träumen darf man.😅
„Sorry“ nicht akzeptiert. Es waren nicht Null Punkte, lieber Falschmeldungs-Richard, und somit kann auch nichts verdient gewesen sein.
Also Violent Thing mit Fuego zu vergleichen, ist echt der unpassendste Fuego-Vergleich, den es bis hierhin gab 🙂 und es gab schon unpassende Fuego-Vergleiche.
Dass hat bei Betrachtung weder mit Fuego noch mit She Got Me auch nur im Entferntesten irgendetwas zu tun. Höchstens, dass es keine Ballade ist.
Wie gesagt, alles neu! 2013-2015 waren die besten Ansätze. Sehr gute Vorentscheide mit den falschen Gewinnern. Viele der damaligen Acts würden noch heute gut abschneiden (z. B. finde ich hätte Laing dieses Jahr sehr gut gepasst). Aber insgesamt hoffe ich echt auf eine komplette Erneuerung. Der ESC soll auch neues fördern.. heißt auch junge Leute sollten mit dran arbeiten.
Es muss einen Trainerwechsel geben !
Ob ein erfolgloser Coach nun nach dem 4-3-3-System das 5-3-2 System oder das 0-8-15 Sysgtem probiert, er wird nie Erfolg haben, wenn er nur Spieler aus der Amateurmannschaft rekrutiert, weil diese ihm die Füße küssen.
Feuert den NDR, holt den WDR ins Boot ! Wir haben die besseren Ulknudeln und wenn alle Stricke reißen, machen es die Höhner nächstes Jahr als Kontrast zu Maneskin (Alte angezogene gesittete Männer mit Brustbehaarung mit unverständlicher Botschaft )
Merke: Mit Pappnas lässt sich schlecht koksen !
Ich würde es dem RBB übertragen. Können die Hauptstädter abzüglich der brandenburger Provinz mal beweisen was sie drauf haben haha
https://www.spiegel.de/kultur/musik/erneuter-esc-misserfolg-deutschland-braucht-einen-neuen-musikwettbewerb-a-27044f7c-5052-47a4-90fd-f04e1391e998
Auch der Spiegel macht es sich zu einfach, als wären Sisters und Co nicht von dem ARD-Publikum gewählt worden.
https://m.bild.de/unterhaltung/musik/musik/jendrik-pleite-wir-stoeren-beim-esc-doch-nur-76503388.bildMobile.html
Hier die Bild…
Da hat die BILD recht. Mit unserer furchtbaren Musik stören wir tatsächlich nur beim ESC.
Der Kommentar von Bild ist gut. Leider hat man es aber versäumt, direkt den Verantwortlichen NDR zu kritisieren.
hat die Konnotation ‚keiner mag die Deutschen‘. Ist Unsinn. leider verbreiten Bild Journalisten sehr vioel Unsinn.. Keiner mag halt ’schlechte Lieder‘, die dann auch noch ’schlecht‘ präsentiert werden und die selbst im eigenen Land kein Mensch hören wollte.
Les den kurzen Artikel einfach nochmal, vielleicht verstehst du ihn dann?
Und die 5 Zeilen nennen sich bei der Bild Artikel?
Zwischen Artikel und Kommentar gibt es immer noch Unterschiede.
Und diese 5 Zeilen sind für die Bild ein Kommentar eines Journalisten?
Vielleicht sollten Sie sich nicht so viel von ihrem eigenen Userkommentarbereich abgucken. Dann kommt vielleicht ein bisschen mehr rum als „Alles am Beitrag scheisse. Deutschland raus aus dem ESC!“
Ach guck mal. Der Kommentar geht sogar in einer Zeile mit gleichen Inhalt.
Man sollte schon zwischen den Zeilen lesen.
Der Kommentar ist kurz und bringt es auf den Punkt. Wir landen hinten weil wir schlechte Acts zum ESC schicken. Und kommt zum Schluss….dann besser nicht mehr teilnehmen, um Europa nicht zu quälen. Ein Seitenhieb Richtung NDR. Abschließend wird die Show gelobt.
Na denn. Also dann raus aus dem ESC. Zum Glück gibt es YT. Da kann man dann den ESC in Ruhe gucken. Nicht wie früher bei Spiel ohne Grenzen ohne deutscher Beteiligung, dass dann nicht mehr im Fernsehen gezeigt hatte.
Ist dann halt schade für die deutschen Fans die den ESC gerne im Fernsehen gesehen haben. Allerdings kann es passieren, dass dann der ESC-Kanal für Deutschland gesperrt wird. Aber auch nicht schlimm. Gibt ja VPN.
Haben die Kommentare zu diesem Blog wirklich Bild-Niveau erreicht? Ok bei unseren Deutschtümlern war das zu ewarten, andere muss man dann irgendwann auch dazu zählen, sorry kein Hass nur Mitleid.
Es steht und fällt alles damit, dass es Personen geben muss, die erkennen ob ein Song was taugt, oder nicht. Das ist keine der einfachsten Übungen. Plattenfirmen machen sowas den ganzen Tag und selbst denen bleiben später erfolgreiche Titel öfters verborgen. Hier ist erstens mal entscheidend welche Personen überhaupt entscheiden und natürlich auch über WAS die entscheiden. Aus nem Korb voller Nieten zieht man eine Niete. Wie kolportiert wird war in der deutschen Vorauswahl jedoch ein sich bei nem anderen Land zum Top 10 Final-Hit mutierter Titel sowie einer der Rang 16 erreichte. Bei beiden Songs würde ich meinen, dass jeder Hans-Wurst oder Lieschen Müller rausgehört hätte, dass die ‚besser geeignet‘ sind, als der Jendrik Song. Doch genau das passierte nicht, da so glaube ich, nicht der eigene Geschmack die Abstimmungen bestimmte, sondern vom Song unabhängige Faktoren die Hauptrolle spielten. Hab so das Gefühl, dass die von Jendrik gezogene ‚ich bin gay‘-Karte bisschen zu viel die Entscheidungen beeinflusst haben könnte.
Wichtig für Zukünftiges wird schon auch sein, wie in den nächsten Wochen und Monaten der kommerzielle Erfolg der ESC Finalsongs aussehen wird. Je mehr Erfolg sich einstellen würde, desto interessanter wird es für die Plattenfirmen. Die könnten versucht sein sozusagen ‚besseres‘ zumindest aber erfolgversprechenderes Songmaterial rauszurücken. Im Moment denkt glaub ich keine große deutsche Plattenfirma daran Songs und Musikacts, die sie selbst als besonders erfolgversprechend bewerten, beim deutschen ESC Vorentscheid verheizen zu lassen. Ob geheim oder nicht spielt dabei offensichtlich keine Rolle.
Am günstigsten für Vermeidung einer Platzierung im letzten Achtel ist natürlich eine Vorauswahl die möglichst nah an die Vorauswahlverfahren heranreicht, die historisch und statistisch gesehen die besten Platzierungen im Durchschnitt erbracht haben. San Remo und Melodifestivalen lassen da auf den ersten Blick grüßen. Leider wird sowas in Deutschland eine Totgeburt werden. Es gibt schlicht die Entscheider bei der ARD nicht, die solch eine Showserie als kostengünstigen Quotenbringer sehen und auch haben wollen..
Selbstverständlich hätte eine Showserie die zunächst bundeslandbezogen ausgetragen wird einen vermutlich großen Reiz für Zuschauer. 2 Songs je Bundesland. Macht 32. Hier ist die Kernschwierigkeit mit Hilfe welchen Verfahrens die Bundesländer ihre jeweils 2 Kandidaten nominieren. Eine Kombi aus Fachjury und zufällig per Los ausgewählten Personen fände ich am besten.
In einer Serie von Shows wird dann ausgesiebt. In der ersten beiden Shows mit je 16 Teilnehmern dürfen Voter nur für Songs voten, die nicht vom eigenen Bundesland vorgeschlagen wurden. Die jeweils 6 Besten kommen weiter. Die insgesamt 8 Nächstplatzierten machen unter sich per Sonderchancen-Show 4 weitere Plätze der nächsten Runde unter sich aus. In den folgenden Runden treten 16 Songs an, um sagen wir mal 8 Finalplätze ausfindig zu machen. hinzu kommen jeweils 1 Start-Platz für von einer ‚Fachleute‘-Jury aus den bis dahin ausgeschiedenen Songs sowie 1 Platz, der aus den bis dahin Ausgeschiedenen der z.B. von einer Konsumentenjury ausgewählt wurde.
Inklusive Finale kommen Songs, die es ins Finale schaffen auf 4 bis 5 TV Präsentationen. Begleitet werden müsste die Showserie mit einer raffinierten Kampagne. Es müsste für die Show einen zentralen Youtubechannel geben, der als einziger Videos der Teilnehmersongs veröffentlicht. Zu allen Beiträgen müsste es kommerzielle Musikvideos geben, die als Einzelprodukt NUR in diesem Channel gesehen werden können. Ausserdem würde ich sämtliche Bilder in Zusammenhang mit der Show und den Kandidaten zur freien Nutzung für alle freigeben. Am besten alles pompöös und in bester Qualität.
Eine relativ schwierig zu beantwortende Frage ist, wer an sowas eigentlich teilnehmen sollen dürfte und wer nicht. Theoretisch könnte ja jeder Musikact, egal aus welchem Staat und egal in welcher Sprache dort für ein Bundesland antreten. Der ESC hat ja diesbezüglich gar keine Beschränkungen. Eher Akzeptanz erreichen würde aber wohl dass jedes Bundesland im jeweiligen Bundesland tatsächlich auch lebende Künstler als Kandidaten entsendet (was ja auch nicht heisst, dass es sich dabei um deutsche Staatsbürger handeln muss). Ich persönlich würde ’soll mitmachen wer will, wenn er/sie denn nominiert werden‘.
Eben, die entscheidende Frage ist, wer an sowas teilnehmen würde. Das Verfahren ist ja genauso kompliziert wie das derzeitige und schon bei der internen Auswahl bewerben sich offenbar kaum brauchbare Songs, warum sollte das bei so einem öffentlichen Verfahren besser sein. Alles steht und fällt mit dem Team, das die Acts aquiriert. Was danach passiert ist nebensächlich.
Intensive TV Präsenz wäre ein Argument bzw ist hilfreich Pro-Entscheidungen auch bekannterer Acts zu fördern. Es muss ja für die Teilnehmer die NICHT gewinnen (da ja nur einer am Ende als Gewinner rauskommt) genügend Möglichkeiten geben von einer Teilnahme wirtschaftlich zu profitieren. Wiederholte TV Präsenz ist auch heute noch von großer Bedeutung. Weder San Remo noch Melodifestivalen sind im übrigen unkomplizierte Auswahlprozesse. Die sind sogar noch um einiges komplizierter als das von mir Vorgeschlagene. Beide sind aber ganz fest in der Hand der dortigen großen Musikkonzerne. Sehe das so, dass wenn verschiedene Teams an Auswahlprozessen beteiligt sind sich die Wahrscheinlichkeit simpel statistisch gesehen drastisch erhöht dass ein erfolgversprechenderer Siegertitel am Ende herauskommen könnte. Hängt natürlich aber stark davon ab, wie erfolgreich so ein Format läuft und ob die, auf die es ankommt, nämlich die Musikintensivkonsumenten, in grösserer Zahl angesprochen werden können.
Es ist so schade, es gibt so viele unglaublich viele richtig gute Künstler und Bands, bekannte und noch nicht entdeckte. Wenn ich überlege, wie viele ich in den letzten Jahren auf diversen Stadtfesten und Open Stages schon erleben durfte, mit teilweise richtig guten Songs. Dann viele ehemalige Vorentscheidsteilnehmer und ja, auch manche aus den Castingshows waren richtig gut. Ich finde es auch immer schade, wenn diese dann oft in der Versenkung verschwinden, nur weil sie beim Vorentscheid oder in der Castingshow den zweiten oder dritten Platz gemacht haben. Die sind doch dann nicht schlecht, nur weil sie einmal vielleicht nicht den richtigen Song hatten.
Und mit Sicherheit gibt es auch viele Songwriter, die richtig geile Songs schreiben können. Bei unseren Songs fehlt aber immer das gewisse Etwas, das Besondere. Ich habe da immer so das Gefühl, dass da so gar kein Herzblut reingesteckt wird, was ich bei den meisten Songs der anderen Länder aber habe. Es wirkt immer so schnell dahingeklatscht oder mal eben irgendwo eingekauft. Aus Perfect Life hätte man sicher noch so einiges machen können und bei „I don’t feel hate“ – Sicher hat Jendrik in seinen Möglichkeiten da alles reingesteckt, aber danach hätte ich mir gewünscht, dass dann Profis da noch mal drüber gehen und an Komposition und Text noch mal arbeiten.
Und bei den Performances möchte man ja jedes Jahr auf Neue die Augen verschließen, schauen sich die Verantwortlichen sich das denn nicht mal kritisch an. Es gehört doch nicht viel dazu, um zu erkennen, dass das so nicht wirken kann. Ein albernes Hin- und Hergehopse dieses Jahr, das Peace-Zeichen und auch Hintergründe und Licht waren nicht so berauschend. Im besten Fall wirken die Auftritte von Jendrik, Ben Dolic, Sisters oder Jamie Lee dann nur niedlich, aber mehr auch nicht. Sehr schade und mir tun jedes Jahr aufs Neue die Künstler leid, die ganz hoffnungsvoll an den ESC rangehen, und nach ihrem letzten oder vorletzten Platz dann schnell fallen gelassen werden.
Besonders der Hintergrund hat bei „I don’t feel hate“ gestört. Das Gesamtkonzept wirkte einfach nicht harmonisch, im Vergleich zu den anderen Acts.
Die Künstler sollten echt von Profis betreut werden, die draufschauen, wie der Auftritt auf dem Zuschauer wirken muss. Ich mag den Dieter Bohlen überhaupt nicht, aber das ist ja egal. Mir muß er ja nicht sympathisch sein. Tatsache ist, er ist Profi. Wäre vielleicht doch eine Option…
Rufe nach einer Verjüngung sind nachvollziehbar, greifen aber mit Pro7 oder RTL m.E. ins Leere, da die jungen Leute inzwischen eher online als am Fernseher unterwegs sind – da müsste man folgerichtig eher bei YT, TikTok und/oder Instagram andocken.
In Zusammenarbeit mit entsprechend ESC-interessierten Kanälen, Musik-Journalisten und Plattenfirmen könnte man einfach das klassische Vorentscheidsformat (ca. 10 Kandidaten) revampen* und diesem dann auch mal ein paar Jahre zur Bewährung geben (zur Not halt auf ONE/YT) anstatt ständig alles neuzuerfinden.
* Entscheidung vorzugsweise zu gleichen Teilen durch Televoting, Fanpanel und Expertenjury (gern auch mal Journalisten anstatt die immergleichen Industrietypen)
Wie wäre es, wir posten hier mal, was aus der deutschen Musikszene wir so entdecken und originell genug für den ESC finden?
Hier ein Indie-Pop-Duo aus Hamburg
https://www.youtube.com/watch?v=BMMQE6dQyEg
https://www.youtube.com/watch?v=winrFHVlUKU
Ein musikalisches Risiko, das ich unterstützen würde.
Cooler Beat. Wäre natürlich volles Risiko, aber keine Ahnung, ob sowas ankommen würde, …
Ich glaube eher, international würde das auch nicht verstanden werden (und ich meine nicht, wegen der Sprache😉)
Heute ist Max Mutzke Teilnehmer an der Show „Wer weiß denn sowas?“ In der ARD. Die Sendung beginnt um 18 Uhr.
Max Mutzke könnte ich mir durchaus vorstellen, als nächsten ESC-Teilnehmer für Deutschland. Aber mal sehen.
Ich finde, dass die meisten von euch immer noch daneben liegen. Der NDR hat ja bewiesen, dass weder öffentliche Auswahlshows noch interne Auswahlen zum Erfolg führen. Umgekehrt ist es auch so, beides könnte zum Erfolg führen. Das was eindeutig nicht funktioniert, ist die Akquise von Acts. Das Team, das die Acts sucht und findet, muss ein ideenreiches und erfolgreiches sein. Der Auswahlprozess danach ist dann zweitrangig, wenn die zur Auswahl stehenden Acts passen.
Ich wäre ja dafür, das die ARD/NDR die Musikredaktionen der Radiossender miteinbinden. Interessierte Acts müssen sich bei ihrer Lokalen Senderanstalt bewerben. Jede Sendeanstalt sucht sich jeweils 2 Songs aus. Einer davon sollte in Deutsch sein. Ansonsten keine Beschränkungen bezüglich Musikstil. Daraus ergeben sich dann 2 Halbfinals und ein Finale.
In den frühen und mittleren 80ern gab’s ja eine Radio-Vorauswahl zur Vorentscheidung: In verschiedenen Sendern, z.B. SWF 1, aber auch im Deutschlandfunk, wurden zweimal 12, also 24 Titel vorgestellt, daraus wählten dann die Radiohörer die 12, die ins Vorentscheidungsfinale kamen.
Die Radiosprecher sagten dann immer was in die Richtung, dass das alles notariell unter Verschluss sei und dass die Titel bis zur Vorentscheidung nicht mehr im Radio gespielt werden dürften.
Nichts für ungut, aber mit dem öffentlich-rechtlichem Radio, das die letzten zwei Jahrzehnte damit beschäftigt war, die letzten Sendungen mit musikjournalistischem Anspruch auszubooten, weil man „rund um die Uhr durchhörbar sein“ und „sein Programm mehr auf die Mitte und den Mainstream fokussieren“ möchte, würde man m.E. den Bock zum Gärtner machen.
Schon möglich, dass da vereinzelt noch irgendwo Musikredakteure mit Interesse an eigenständiger Musik jenseits der Berieselung ihr Schattendasein fristen, aber die zu finden dürfte auch nicht viel leichter sein als die Suche nach dem nächsten deutschen Beitrag.
Der neue Präsident von RTVE (Spanien) hat angekündigt Änderungen in der Delegation vorzunehmen, wegen den dauernden schlechten Abschneiden.
So eine Nachricht aus Deutschland und ich würde feiern.
Ich freue mich auch für die spanischen Fans. 😀
Ich spiele nur ungern den Miesepeter, aber nachdem es in der deutschen Delegation in den letzten Jahren diverse Änderungen gab und sich wenig zum Guten gewendet hat, verstehe ich nicht so ganz, was es da noch zu feiern geben sollte …
Naja, bei uns wird es ja für den nächsten Contest auch andere Schriftführer geben
@Frédéric:
Ich würde eher sagen, es ist deutlich schlimmer geworden. Pellander hat seine Sache zumindest 2018 sehr gut gemacht.
Wolfslast hat 2021 komplett versagt. Und nochmal, um Missverständnissen vorzubeugen: es geht nicht um die Platzierung, sondern um das ganze Auftreten, die Songfindung, die Öffentlichkeitsarbeit und gipfelte in zwei Suff-Interviews, bei denen sie nicht einschritt.
Ich denke, keiner der vorherigen deutschen Delegationsleiter hätte zugelassen, dass es zu diesen beiden Interviews kommt – oder zumindest nicht zum zweiten. Und das ist ja nur die Spitze des Eisbergs.
Buenas noticias desde la penisula iberica…..
Das Beste was Spanien in den letzten Jahren zustande gebracht hat, war zweimal Platz 10, 2012 und 2014. Ich kann verstehen das es da Veränderungen gibt.
Ist völlig OK dort den Schnitt zu machen, aber Spanien hat noch ganz andere Probleme. Der Megadruck der Hardcore-ESC-Fanszene, der Streit um Katalonien und anderen Regionen und der ewige Streit um Einnahmenaufteilung und Mitspracherecht zwischen Act und Sender. Irgendwann steht uns auch das Kapern einer andorranischen ESC-Teilnahme durch Katalonen ins Haus.
Dafür wären dann wenigstens doce puntos aus Andorra für Spanien sicher….
Und keiner müsste sich mehr Gedanken um die Vergabe des Barbara Dex Awards machen. Andorranische Schneider haben in der Vergangenheit doch immer für eine ganz besondere Qualität gestanden 🙂
Spanien würde ich eine gute Platzierung so gönnen! Die spanischen Fans sind immer so leidenschaftlich dabei.
Vor allem gibt es eine so tolle und interessante Musikszene und mit der spanischen Sprache kann man so vieles machen…
Dem schließe ich mich gerne an.🙂
Ich stimme vielen dieser Punkte zu. Über eine mehrwöchige Vorentscheids-Phase mit Shows im Privatfernsehen und allem drum und dran würde ich mich freuen.
Wenn Stefan Raab partout nicht mehr ran möchte, könnte ich mir jemanden wie Olli Schulz als Impulsgeber vorstellen. Er ist in der Musikszene gut vernetzt und wir hätten auf jeden Fall spannende Künstler aus Deutschland am Start. Aber ich kann mir gut vorstellen, dass der gar keinen Bock auf sowas hat.
Ich glaube, sich mit dem NDR rumzuschlagen ist echt kein Zuckerschlecken. Hätte Raab damals nicht auch beinahe hingeschmissen?
So ein Konzept würde ich gerne unterstützen !
Wie gesagt es steht und fällt mit den Personen, die an der Auswahl bzw Vorauswahl beteiligt sind und was deren Intentionen sind oder sein sollen. Aktuelle Vorgaben scheinen ja zu sein nicht deutschsprachig, kein Schlager, um Gottes Willen kein Deutschrap und auch alles was mit ‚Rock‘ zu tun hat scheint doch wohl unerwünscht zu sein. Stattdessen möglichst zumindest radiotauglich erscheinende Popmusik die noch mit einem gewissen inhaltlichen Anspruch am besten mit ‚Erziehungs-Aspekt‘ verbrämt ist.
Diese anscheinend vorhandenen Vorgaben sind natürlich einengend. Hinzu kommt dass die famose 100er Jury aus den von mir eher was Musik betrifft eher konservativen ESC Fans bestehend, geschmacklich nicht das abbildet, was erforderlich wäre, um regelmäßig wenigstens halbwegs ordentlich abschneiden zu können. Ich meine ein Song sollte zunächst einmal den wichtigen Aspekt ‚wird ohne ESC Prominenz erfolgreich laufen‘ erfüllen können. Diese hohe Hürde können natürlich nur Songs erfüllen, die ausreichend viele Musikintensivkonsumenten ansprechen und von eher bekannten als unbekannten Acts vorgetragen werden. Würde man im Vorfeld des ESC 10 Mio oder sogar 20 Mio Youtube und Spotifyplays vorweisen käme niemand am deutschen Beitrag so ohne Weiteres vorbei.
Ich möchte nochmal einen Punkt aus dem tollen ESC kompakt LIVE vom Sonntag aufgreifen. Wenn die Rundfunkanstalten alle keine Lust haben und es eh nur eine Nebenbei-Geschichte ist: Warum arbeitet man nicht mit Freelancern, statt alles Simon-Kucher in den Poppes zu blasen und dann trotzdem nix dabei rauszubekommen? Ich kann mir nicht vorstellen, dass es in diesem unseren Lande niemanden gibt, der a) Kompetenzen hat, die man hier gebrauchen kann und b) für den ESC brennt und auch bereit ist, seine Kompetenzen in den Dienst der Veranstaltung zu stellen. Und vielleicht sollte man sich nach solchen Leuten auch mal außerhalb von Hamburg umschauen. In Köln gibt es zB GARANTIERT jede Menge davon!
Ich glaube, dazu muss man nicht nur in die Metropolen gehen. 🙂
Wie ich gestern schon schrieb: der NDR muss mal über den eigenen Tellerrand wieder hinausblicken. Und ja, diese ganzen Kooperationen mit Kucher und was weiß ich wem: haben alle nix gebracht.
Bin mir jetzt grad unsicher, ob die schon 2018 mit an Bord waren, aber Michael Schulte hat sich ja auch ohne die beworben. 2019 ganz hinten, 2021 ganz hinten. Ergo: (mindestens) zwei gute Gründe, sich neue Partner zu suchen.
Und bevor Thomas M. einen Blutsturz kriegt: ich meinte „ganz hinten“ nicht im Sinne von Letzter. 🙂
Danke, Andi, jetzt weiß ich endlich, warum’s mir beim Lesen von ESC-Kompakt immer so komisch wird …
Wie gesagt, es würde mir schon reichen, wenn überhaupt mal außerhalb von Hamburg geguckt hätte. Wenn, sagen wir mal, ich jetzt dort was machen wollte – ich hätte doch als in Stuttgart lebende Person von vornherein überhaupt keine Chance, egal was ich kann und wie gut ich bin!
Wir können alles. Außer Hochdeutsch. 😀😉
Mir ist aufgefallen, dass seit 2005 schlechte Platzierungen die Regel sind, Ausnahme waren die drei fantastischen Raab Jahre und Michael Schulte. Also in 15 ESCs 4 gute Platzierungen 🙁
Es macht einfach mehr Spaß wenn der deutsche Beitrag auch ein bisschen mitmischt, es muss ja nicht der Sieg sein oder Top 10, aber in diesem Jahr wurde er wieder mitgeschleppt um am ende am unteren rechten Bildrand zu verenden.
Ich bin mir nicht so sicher ob Vorentscheide wie wir sie hatten die Lösung wären, wenn auch besser als die interne Wahl. Die letzten Vorentscheide waren grausig, Michael Schulte war das größte Glück was wir haben konnten.
Ändern wird sich ja wahrscheinlich nichts, aber es besteht ja auch die Möglichkeit, dass die interne Auswahl mal trifft, die Hoffnung stirbt zuletzt.
aber Glückwunsch Italien! nächstes Jahr wird bestimmt toll!
Wobei ich da mal reingrätschen möchte: Weder der 2007er und vor allem nicht der 2006er Beitrag sind irgendwas, wofür man sich schämen müsste. Dass es zu mehr nicht gereicht hat, verstehe ich bei letzterem bis heute nicht, und bei 2007 weiß ich es auch nicht so recht. Über Rang 15 bzw. 19 wär man ja heute schon gottfroh.
Das unterschreibe ich voll und ganz. DEU07 war mMn einfach zu anspruchsvoll für ein Jahr mit 100 % Televoting.
2007 war sehr textlastig… was allgemein mein Problem ist, wenn Leute deutschsprachige Stars für den ESC fordern: Ob Deutsch-Rap oder „Mann mit Spprechgesang und angerauhter Stimme“ – es ist meist sehr textlastig.
Finde, dass man sich auch für Elaiza nicht schämen musste. Zumindest nicht musikalisch. Es hatte, wenn man es schon nicht mag, objektiv gesehen zumindest eine eigene Note.
@4porcelli:
Das stimmt zwar. Aber die Italiener waren auch sehr textlastig. Und nicht nur dieses Jahr.
Ich würd einem Versuch in deutscher Sprache wohlwollend gegenüber stehen. Schlimmer kanns ja eh kaum werden.
Texas Lightning und Roger Cicero mochte ich beide gerne.
Bei Texas Lightning war wohl der Startplatz ein Problem, und 2007… ich denke, Swing war wohl damals nicht so angesagt. Der Roger Cicero hat seine Sache super gemacht, ich finde nach wie vor den Auftritt wunderschön. Besser kann man so einen Titel nicht präsentieren.
Zudem sei zu erwähnen, dass 2006 zu einem veritablen Inlands-Hit wurde. Auch darüber wären wir heutzutage sehr froh.
@ 4porcelli, Italien war dieses Jahr auch sehr textlastig … aber Italienisch klingt halt immer schön, während mir ein französischer Freund mal gesagt hat, dass Deutsch für ihn klingt als ob ein Güterzug vorbeifahren würde …
die Geschichte (? 🙂 ?) zeigt uns, dass die deutsche Sprache in der internationalen Pop-Rock-Szene gut ankommen kann.
Zugegeben: der letzte Hit (= Nummer 1) auf Deutsch in Italien war wahrscheinlich Der Kommissar.
Aber, wie ich schon bei einem anderen Topic geschrieben habe, Rammstein und AnnenMayKantereit kommen auf Deutsch sehr gut an (wegen der tiefen, rauhen Stimme??).
Also, es kommt darauf an.
Am schönsten klingt Deutsch noch immer bei Brahms und Schubert. 😀❤
ich würde auch Mahler, Beethoven, Haydn, Händel, Wagner, Kurt Weill und Friedrich Hollaender nicht ausschliessen… 😉
Nena hatte zu Zeiten der NDW mit „99 Luftballons“ einen Hit in den USA. Den Song soll sie auch auf Englisch aufgenommen haben. Erfolgreicher war er wohl auf Deutsch.
@toggie:
Wer issen dieser Brahms? Kommt der aus Hamburg? Studiert er Philosophie? Wenn ja: dann steht er eh schon auf der NDR-Shortlist.
Das kommt noch dazu lach… es ist natürlich auch so, dass Måneskin vor allem durch die dynamische Live-Performance und -stimme überzeugten, während der typische deutsche Sprechgesangler diese Dynamik nicht hat. Das hat hierzulande aber Tradition: Nicht umsonst wurden lange viele Schlagersängerinnen aus Skandinavien, den Niederlanden, Frankreich, etc. importiert – die standen eben nicht stocksteif am Mikro.
Naja, da gibts ja durchaus Beispiele, aktuelle, mit denen ich wenig Bauchschmerzen hätte. Mark Forster oder Henning May zum Beispiel. Oder die Giant Rooks. Gut, die singen nicht deutsch. Aber ich nehme an, es kann nicht schaden, diese wunderbare ein paar Mal zu erwähnen. Vielleicht liest der NDR hier mit und denkt sich: „Diese zauberhafte Herr Andi mit Bild erwähnt immer eine Band, wollen doch mal sehen, ob die zu den Anführerer rythmischer Tendenzen gehören und uns ihre popkulturellen Ergüsse mal durch die Ohrmuscheln sausen lassen.“ Und dann wählt die Wolfslast Giant Rooks auf, die belegen in Italien den 1. Platz und ihr werde alle ankommen, mir huldigen und sagen „Herr Andi mit Bild ist ein gar vortrefflicher Musikgelehrter.“
@Andi
Zählt Johannes Oerding für dich auch zu denen ohne Bauchschmerzen??
Ich liebe ja seine Musik, halte sie aber auch eher für nicht ESC tauglich.
Ja, schon.
Weil: bekannt, Zugpferd, kann eingängige Refrains schreben.
Dann hätten wir vielleicht zumindest national mal wieder Aufmerksamkeit für den ESC. Und zwar deutlich positiv konnotiert.
Natürlich sind diese ganzen Deutsch-Pop-Sänger nicht die Geeignetsten ESC-Kandidaten, aber wie gesagt: schlimmer kanns nicht mehr werden.
Gigant Rooks sind wirklich gut genau meine Musikrichtung. Hier scheinen einige User ein gutes Händchen zu haben was ankommen könnte. Warum holt sich der NDR hier keine Hilfe ?
Holt er doch….
Weiß eigentlich jemand von euch, wohin sich interessierte Künstler wenden müssen, um die Voraussetzungen, Termine, Adresse etc. zu erfahren?
Lasst uns doch einfach mal interessante Künstler auf ihren Youtube Konten anschreiben und sie fragen, ob sie nicht einen Song einreichen möchten. Kostet ja nix sie zu fragen und ihnen gleich den passenden link beizufügen, den ich leider nicht kenne. Oder?
Die Frage ist auch spannend – Jendrik hat ja in seiner ersten PK gesagt, dass er ziemlich suchen musste, bis er die entsprechende Adresse gefunden hat. Es ist also gar nicht gewünscht, folgere ich daraus.
Ich habe es für euch herausgefunden 😉
„Leider steht das Auswahlverfahren für Song und Künstler für das kommende Jahr noch nicht fest. Daher können wir Ihnen noch keine Informationen mitteilen, wie das Auswahlverfahren und damit auch der Bewerbungsprozess für den Deutschen Beitrag für den Eurovision Song Contest 2022 aussehen wird. Die Entscheidung hierzu wird in wenigen Wochen getroffen.
Viele Grüße,
Ihr ESC-Team
ESC-Team
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