Die ESC-Woche 2022 ist in vollem Gang. Gestern fand bereits das erste Halbfinale statt, heute Abend ist es bereits Zeit für das Juryfinale des zweiten Semis. Wie am Montag beim ersten bloggen wir heute beim zweiten Semi die erste Durchlaufprobe. Nachdem die 18 Acts zunächst ihre erste und wenig später dann auch ihre zweite Probe hatten, muss nun alles im geplanten Ablauf passen. Klappen die Übergänge? Hakt es noch irgendwo? Und kann der Rumäne WRS (Aufmacherbild) überzeugen?

Außerdem bekommen wir heute auch vermutlich einen ersten Blick auf die Pausenacts. Dabei erwartet uns niemand geringeres als der Televoting-Sieger des ESC 2015 in Wien, Il Volo. Als zweiter Intervallact werden uns die Co-Moderatoren Laura Pausini und Mika ein Duett präsentieren. Und wer weiß, wer womöglich auch noch zum Mikrofon greift?!

Welche teilnehmenden Acts wir in diesem Halbfinale zu sehen bekommen, wissen wir natürlich schon:

1. Finnland: The Rasmus – Jezebel
2. Israel: Michael Ben David – I.M
3. Serbien: Konstrakta – In corpore sano
4. Aserbaidschan: Nadir Rustamli – Fade to Black
5. Georgien: Circus Mircus – Lock Me In
6. Malta: Emma Muscat – I Am What I Am
7. San Marino: Achille Lauro – Stripper
8. Australien: Sheldon Riley – Not the Same
9. Zypern: Andromache – Ela
10. Irland: Brooke – That’s Rich
11. Nordmazedonien: Andrea – Circles
12. Estland: Stefan – Hope
13. Rumänien: WRS – Llámame
14. Polen: Ochman – River
15. Montenegro: Vladana – Breathe
16. Belgien: Jérémie Makiese – Miss You
17. Schweden: Cornelia Jakobs – Hold Me Closer
18. Tschechien: We Are Domi – Lights Off

Wir begleiten die zweite Durchlaufprobe (im offiziellen Zeitplan steht „Second Semi-Final – Dress Rehearsal 2“) am Mittwochnachmittag aus dem Online-Pressezentrum. Sie ist von 15:00 Uhr bis 17:25 Uhr angesetzt. Was läuft, was hakt, was ist neu und was wurde es verändert? Und vor allem: Können die Acts auch im Gesamtablauf die Erwartungen erfüllen, die die Wettbüros in sie setzen?

Hallo in die interessierte aus dem Online-Pressezentrum in Hamburg-Hohenfelde. Wir haben eine Verbindung nach Turin, gleich beginnt die Probe. Das ist schon etwas aufregend.

Punkt 15 Uhr haben wir einen Blick in die Halle. Da sitzen auch ein paar Journalisten. Und dann kommt die Eurovisionsfanfare. Es läuft!

Es beginnt wieder mit einem Einspieler, der ein Blick hinter die Kulissen ist. Dort führt uns Alessandro Cattelan hin. Die Italiener haben noch 3 Minuten bis Showbeginn, wissen aber noch nicht genau, was sie machen wollen, wenn sie live sind. Im Notfall helfen kleine Kätzchen.

Dann steht Alessandro Cattelan auf der Bühne und die Show beginnt mit einem Lichtspektakel und Tänzer/innen. Und tatsächlich muss Alessandro nicht viel mehr machen als was ihm vorher noch schnell beigebracht wurde. Dann wird’s aber etwas kindisch als sie quasi-singen. Kleiner Zaubertrick mit Greenscreen. Netter Auftakt.

Laura trägt ein dunkles Kleid. Mika ist ganz in weiß. Aber ich glaube, das ist nicht final. Entweder ist das jetzt chaotisch oder es soll so sein. Oh je, da ist noch einiges zu tun. Gut, dass sie dann einfach den Text ablesen können. Laura und Mika singen ein Geburtstagsständchen für Alessandro. Das werden sie morgen wohl nicht machen, denn sein Geburtstag ist wirklich heute. „Don’t blame me, I just work here.“ Mika erklärt auch mal wieder auf Französisch.

Und es ist Zeit für die erste Postkarte: Finnland.

1. Finnland: The Rasmus – Jezebel

Lauri eröffnet mit einem gelben Luftballong. Zum Refrain kommt dann die Bandsituation mit Ostfrisennerz. Der Gang durch die Luftballons wirkte gerade noch etwas wirr und überhaupt sorgen die großen Ballons für Unruhe lenken ab. Der Gesang ist kräftig, wirkt aber etwas außer Atem. Nackter Oberkörper dann ab der Brücke. Oh, hatte Lauri schon immer eine Feder in seiner Frisur stecken? Toller Opener für die Show.

2. Israel: Michael Ben David – I.M

Ich war ja ziemlich beeindruckt von Michaels Outfit auf dem türkisen Teppich. Die Frisur war mir dann schon speziell. Naja, heute trägt er die Haare wie immer. Manche Töne singt er anders bzw. lang. Die Tanzbewegungen sitzen aber und ergänzen sich prima mit den Grafiken. Zwischendrin wird es dann aber schon etwas viel und wirr. Aber es gibt immer etwas zu sehen. Eben dacht ich kurz, er wäre außer Atem. Aber auch der hohe Ton sitzt. I like. „Thank you. Love yourself. Be proud.“

Mika steht im Greenroom und scheint überrascht. Er weiß nicht richtig, was er moderieren soll. Hier wird wohl ein Notfall geprobt.

3. Serbien: Konstrakta – In corpore sano

Ach, der Auftakt ist schon mal super. Wurde da gerade die Bedeutung des Texts auf Englisch eingeblendet? Ich war kurz abgelenkt. Ja, er wird eingeblendet. Das ist gut. Konstrakta wäscht sich weiter die Hände. Die Handtuch-Choreographie funktioniert. Konstrakta wirkt etwas verstrahlt, aber faszinierend. Schön sind auch die großen, klatschen Hände auf dem Backdrop.

4. Aserbaidschan: Nadir Rustamli – Fade to Black

Der Auftakt ist sehr intim und ist etwas anderes im Vergleich zu den Songs vorher. Nadir zeigt aber sehr viele Facetten seiner Gesangsfähigkeiten, das wirkt aber nicht immer gewollt. Im Liegen zu singen, ist aber auch gar nicht so einfach, glaube ich. Diese zwei Personen auf der Treppe erschließen sich mir immer noch nicht. Das Lied ist auch von jedem etwas. Ein typischer Beitrag aus Aserbaidschan. Ein zwei Kameraeinstellungen könnten noch etwas optimiert werden. Sonst gut.

5. Georgien: Circus Mircus – Lock Me In

Auch das ist ein typischer Auftritt – für Georgien. Etwas sehr künstlerisch vielleicht. Und am Anfang auch sehr viel türkisblau auf der Bühne. Ich finde die Künstler auch meist zu wenig beleuchtet. Klar passt das zum Song, aber dadurch kann man keine Verbindung zu ihnen aufbauen. Der Refrain ist auch etwas redundant, was durch die szenische Umsetzung unterstrichen wird. Ich weiß nicht. Eigentlich gehört das ins Finale für die Vielfalt. Andererseits gibt es aber so viel Besseres…

6. Malta: Emma Muscat – I Am What I Am

Die ersten Töne wirken noch etwas unsicher. Dann fängt sich Emma aber. Oh, sie steigt zum Pre-Chorus auf den Flügel. Wie verrückt. Sie ist wirklich, wie sie ist. Das Kleid hätte ich aber auch gern! Sie scheint leichte Problem mit dem In-Ear zu haben. Sie bleibt aber wirklich lange allein auf der Bühne. Ah, da, auf dem Weg zum Satelliten sammelt sie die Tänzer/innen ein. Und dann ein „C’mon, put your hands up“. Naja. Toll: Glitter-Pyro am Ende. So schlimm finde ich das nicht, auch wenn der Gesang stellenweise etwas unsicher wirkte.

Laura erklärt den Sound des Festivals von Sanremo. Es folgt ein Einspieler zu dem Festival. Natürlich endet er mit Måneskin. Danach unterhalten sich Alessandro und Mika. Mika zeigt ihm, wie man ein Stadion zum Jubeln bringt.

7. San Marino: Achille Lauro – Stripper

In diesem Halbfinale geht es wirklich Schlag auf Schlag. Am Anfang sieht man Achille nur durch einen elektronischen Vorhang. Das Outfit ist bekannt; die Stimme ist wie immer. Trotz der Provokation, die in der Luft liegt, zündet der Auftritt nicht besonders. Klar wirkt das professioneller als bei der Vorentscheidung. Aber es fesselt nicht. Da helfen auch die Feuerstöße nicht. Ich glaube, da lief gerade noch jemand durch die Kamera. Also dieser Rodeo-Ritt. Vielleicht sollten demnächst doch echte Tiere erlaubt werden. Insgesamt bin ich verunsichert.

Nach der Postkarte für Australien meldet sich Mika noch einmal aus dem Greenroom. Da scheint der Umbau länger zu dauern. „This wait is worth it“. Dann stößt Alessandro dazu. Sie stellen fest, dass sie alles schon gesagt haben, was man an der Stelle sagen kann. Dann kann doch Australien übernehmen.

8. Australien: Sheldon Riley – Not the Same

Nach Achille kommt Sheldon. Visuell anders und doch ähnlich. Aber die Stimme von Sheldon ist natürlich Meilen besser. Hat er eigentlich eigene Treppen oder kann er die von Aserbaidschan wiederverwerten? Ok, hier passt dann doch einiges besser zusammen als bei den anderen überchoreografierten Nummern. Nur dass man im Hintergrund die Personen sieht, die die Treppenteile schieben müssen. Und das Geländer an der Treppe sieht auch sehr provisorisch aus. Erst ganz am Ende verwuschelt er seine Haare.

Einspieler mit der Ankündigung: Later tonight. Dann übernimmt Alessandro im Greenroom.

9. Zypern: Andromache – Ela

Da ist die Seemuschel. Oder ist es eine Kurmuschel. Das sieht alles ganz hübsch aus, könnte so aber auch schon vor 20 Jahren gemacht worden sein. Der Gesang ist stabil, aber die Stimme klingt für mich nicht immer sehr sauber (oder schön). Die Tänzerinnen wirken etwas unambitioniert. Ich habe mich gerade erwischt, wie ich gegähnt habe. Es sind ein paar schöne visuelle Ideen dabei, aber insgesamt könnte das zu wenig sein – gerade in diesem Semi. Den Song trifft dabei am wenigsten die Schuld, wenn sie es nicht ins Finale schaffen sollten

10. Irland: Brooke – That’s Rich

Musikalisch erstmal ein schöner Koffeinschock nach Zypern. Auch das Anfangsbild mit dem großen pinken Herz auf dem Boden ist schön. Das blaue Outfit erinnert mich etwas an Carola 2006 – nur weniger stilvoll. Die Stimme ist rough, aber ich finde sie heute erstaunlich passend. Beim zweiten Refrain wirkt die Bühne eigentümlich leer, obwohl Brooke ja vier Tänzerinnen bei sich hat. Gut, dass zum Ende noch etwas Pyro kommt. Da hätte es gern noch einen weiteren Effekt geben dürfen. Aber die Iren haben da schon einiges rausgeholt.

11. Nordmazedonien: Andrea – Circles

Oh, die Stimme klingt am Anfang etwas off-tune. Danach mumbled sie ganz schön viel, als wenn sie mit einer Kartoffel im Mund singen würde. Andrea sieht wirklich leidend aus. Die Inszenierung ist sehr zurückgenommen und durch das dominierende Dunkelblau etwas kühl. Die Künstlerin ist ohne Zweifel senioriger als Brooke. Aber mit dem Lied kann sie das überhaupt nicht ausspielen. Schade. Ich sehe gerade die beiden Extra-Screens links und rechts von der Bühne. Die machen aber doch auch nichts. Und zum Schluss sieht es aus, als ob sie die letzte im Club ist, die noch dasteht und einfach weitersingt. Das wird schwer.

12. Estland: Stefan – Hope

Western-Optik und Western-Stimme. Beides nicht meins. Aber Stefan fängt das gut auf. Und erst steht da gut vor dem Wasserfall (auch wenn das kein Western-Symbol ist). Er arbeitet viel mit beweglichen Kameras, was dem ganzen eine schöne Dynamik gibt. Das Outfit ist aber etwas – nunja – beige. Ich finde es etwas komisch, dass er die meiste Zeit jetzt schon die Gitarre auf dem Rücken trägt. Kann er sie nicht ablegen? Schöner Sprung in der Brück auf die Vorbühne. Er kann echt super singen und die Leute mitnehmen. Lustiger Kinofilm-Effekt am Ende.

Was ist eigentlich „The Sound of Beauty“, fragt Mika. Er versucht es zu erklären. Und jetzt gibt es in einem Einspieler eine Vielfalt von schönen Klängen. Vögelzwischern, Pizzabackofen, Fußball. Lustiger Twist am Ende mit dem Babygeschrei.

Alle drei Moderator/innen rufen uns mal wieder zum Interagieren über die sozialen Medien auf.

13. Rumänien: WRS – Llámame

Der Gesang beginnt mit einem Echo-Effekt. Und dann steht schon Michael Ben 2.0 auf der Bühne. Im Refrain überagiert WRS ganz schön. Die Nummer hat zwar genauso viele Tänzer/innen auf der Bühne wie Irland, aber hier passiert einfach mehr. Es ist visuell interessanter. Trotz der schlimmen Gürtelschnalle von WRS. Oh, wie schön. Es bleibt der gayen Tanzformation. Wie toll. Ein Trickhemd!! I love it.

14. Polen: Ochman – River

Krasser Regensound. Da muss der ein oder andere erstmal auf die Toilette und verpasst den Auftritt. Dann aber direkt die starke Stimme von Ochman. Insgeamt ist der Auftritt aber sehr dunkelblau. Mir ist das etwas zu dunkel, auch wenn es natürlich zum Thema Wasser passt. Der Gesang ist natürlich toll, auch wenn mir die Stimme zu knödelig ist und er zu viel Zeit, was er damit alles machen kann. Die Lichteffekt sehen aber toll aus und die Inszenierung ist rund.

15. Montenegro: Vladana – Breathe

Und es geht dunkelblau weiter. Sehr dunkel. Wo ist sie denn? Ich ahne einen Schatten. Die Stimme ist aber interessant. Hat sie das Glücksrad auf den Rücken gespannt? Ach toll, auf dem Oberteil des Kleides gibt’s kleine LED-Leuchten wie auf dem Glücksrad. Und die Steine in ihrem Gesicht sehen auch so aus. Das ist wirklich liebevoll gemacht. Das Lied nimmt unterdessen Fahrt auf und wird dann wenigstens etwas interessant. Oh, wechselt sie jetzt auf Montenegrinisch? Nein, laut OLiver ist es Italienisch.

16. Belgien: Jérémie Makiese – Miss You

Ein weiterer Auftakt in Dunkelblau. Gibt’s wirklich keine weitere Farben? Jérémie sieht aber cool aus mit seiner silbenen Jacke. Er bleibt recht lange an derselben Stelle stehen. In der zweiten Strophe kommen dann die Tänzer dazu. Sie sind ganz in Schwarz gekleidet. Endlich, nach der Brücke tanzt Jérémie auch mal mit. Das alles klingt modern, fesselt mich aber nicht. Wenigstens endet es nicht in dunkelblau.

17. Schweden: Cornelia Jakobs – Hold Me Closer

Oh, ha. Gleich ein Abbruch nach den ersten fünf Tönen. Cornelia hatte schon angefangen – und sie ist offenbar genervt. Die Proben waren ja wohl schon zuletzt problematisch. Alessandro faselt etwas über einen Flughafen. Er dekliniert durch, was er den Zuschauer/innen alles mit den Weg geben kann, wenn das morgen Abend ebenfalls passiert.

Jetzt sollen wir schon das zweite Mal fertig sein. Dann geht es los. Cornelia sitzt auf dem Boden mit ihrem Schnurmikro. Die Kamera ging da aber eben sehr nah an die Haare dran, das war schon fast übergriffig. Also, der Auftakt bleibt für mich weiter Rumpelkammer. Zum ersten Refrain wird es dann besser und professioneller. Eben hat sie einmal das Mikro zu spät an den Mund geführt. Man hat das Gefühl, dass das Lied wirklich erst nach einer Minute richtig losgeht. Dann passt es aber. Wechsel von Grün auf Rot. Die Pyro scheint zu verpuffen? Oder hat sie nur vorgeglüht? Das sieht ganz komisch aus. Das Finale mit den richtigen Licht-Effekten ist dann gut.

„Maybe you remember me from the emergency before“, sagte Alessandro. Und er hat recht. Offenbar gibt es bei Tschechien auch Probleme mit dem Umbau. Naja, sie haben ja noch zwei Proben…

18. Tschechien: We Are Domi – Lights Off

Schönes erstes Bild mit den Kabeln. Aber die Sängerin sieht auch aus, als käme sie gerade ungeschminkt aus der Umkleide nach dem Sportunterricht. Der Beat ist dann gut und die Lichteffekt in den Instrumentalteilen holen ganz viel raus. Aber wirklich: Was war denn das Motto beim Shoppen des Outfits? Da kann es keins gegeben haben. Coole Stelle, an der sie das Licht ausschalten. Hier hätten zwei, drei Tänzer vielleicht auch noch helfen können. Vielleicht bin ich nicht woke genug, um das Potenzial der Inszenierung zu sehen. Der Sound ist gut. Aber ein einfacher Gang ins Finale wird das für Tschechien auch nicht.

Alle drei Moderator/innen sind auf der Bühne. Laura trägt ein Kleid, das etwas an das von gestern bei Amanda erinnert. Sie erklären das Voting … und stoppen dann im Vorgang. Sie gehen unverrichteter Dinge von der Bühne. Vermutlich wird das gleich nochmal geprobt. Zunächst bleibt es aber ruhig und die Kamera fährt unter der Hallendecke durch die Gegend.

Jetzt ist auf der Bühne das Rumänien-Länder-Logo zu sehen. Dürfen die nochmal proben? Es ist einfach ruhig und passiert nichts weiter. Kamerafahrten. Und Ruhe.

Alessandro ist da erklärt die Pause: Es gibt ein paar Probleme mit den kabellosen Mikros und Kopfhörern. Das soll geklärt werden. In ein paar Minuten geht es weiter.

Und jetzt kommt tatsächlich nochmal Rumänien. Offenbar hatten die da auch Probleme. Hatte ich gar nicht gemerkt. Ups. Nun denn. Hola, mi bebébé!

Rumänien: WRS – Llámame – zum Zweiten 

Der Gesang am Anfang wirkte auf mich wieder wie mit einem kleinen Echo. Kurz vor dem Hemdtrick klingt der Gesang aber auch etwas daneben. Ansonsten sitzen die Bewegungen.

Och, nö. Jetzt nicht auch noch Polen. Wollen die alle jetzt nochmal?! Ich habe meinen nächsten Termin schon extra auf 18:30 Uhr geschoben. Den würde ich gern wahrnehmen. But who am I?! It’s Eurovision!

Polen: Ochman – River – zum Zweiten 

Haha, Ochman hat sich schon wieder umgezogen und steht mit weißen T-Shirt, grau-blauer Jeans und weißen Sneakers auf der Bühne. Sieht fast besser aus als mit dem Anzug. Jetzt kommen die visuellen Wackeleffekte auch besser rüber. Oder ich hatte sie beim ersten Mal übersehen. Die Tänzer/innen scheinen auch schon Feierabend zu haben. Ja, hier singt der Chef noch selbst.

Und wieder eine Pause mit dem Blick in die Halle… Dann geht es weiter mit der Postkart für…

Montenegro: Vladana – Breathe – zum Zweiten 

Ich bin wieder im Dunkelblau-Time-Tunnel gefangen. Vladana hatte offenbar noch nicht abgeschminkt. Vielleicht nicht so überraschend mit den Steinen in ihrem Gesicht. Dafür scheint sie dieses Mal stärker ihre Mimik einzusetzen. Die Stimme ist wie immer safe. Jetzt sehe ich auch erst, dass die LED auf dem Glücksrad Lichterwellen abbilden. Toll. Und schön auch, wie sie immer „Thank you“ am Ende flüstert.

Belgien: Jérémie Makiese – Miss You – zum Zweiten 

Ist die Inszenierung eigentlich auch von Marvin Dietmann? Die Lichter wirken so ein bisschen. Jérémie trägt auch noch sein Bühnen-Outfit. Der Gesang ist sauber. Ich erkenne jetzt manche Inszenierungsidee, die mir vorher gar nicht aufgefallen war. Es reißt aber nicht soo viel raus.

Jetzt bin ich ja gespannt, ob’s bei Conny wieder Probleme gibt…

Vorher hat die Kamera aber eine fest Ausrichtung auf einen sehr gelangweilten Mann und eine mindestens genauso gelangweilte Frau im Publikum. Erst nach 2 oder 3 Minuten gibt es einen Schnitt. Herrlich.

Ok, nichts mit Schweden. Hier ist die Postkarte von Tschechien. Was ist denn da hinter der Bühne los?!

Tschechien: We Are Domi – Lights Off – – zum Zweiten 

Hier sind auch die Bühnenoutfits im Einsatz. Also, Karin, zu Deiner Frage nach der Stimme: Überragend ist sie nicht. Leider. Ich befürchte wirklich, dass hier die späte Platzierung und der Sound einiges rausreißen muss.

Laura und Alessandro und ein Regiemitarbeiter stehen da. Mika scheint etwas anderes zu machen. Jetzt wird wieder das Voting erklärt… und Mika ist jetzt auch auf seiner Position.

ENDLICH, der Schnelldurchlauf. Eigentlich die Show jetzt schon zu Ende sein. Der Ausschnitt von Aserbaidschan ist auch schlimm: nur die hohen Töne ohne Gesang. Und Zypern wirkt auf einmal wohltuend.

Alessandro kündigt das Duett von Laura und Mika an. Die sind aber noch nicht auf Position. Und sie haben offenbar auch Probleme mit dem Sound im Ohr, zumindest nimmt Laura ihre In-Ear raus. Die beiden umgeben von einer Streichergruppe und einem Rhythmusmacher. Sie bewegen sich kaum. Der Gesang wirkt nicht immer synchron, da sie zeitweise in unterschiedlichen Sprachen sie singen. Beim nächsten Medley-Song scheint die Regie gar keine Idee zu haben, was sie einfangen kann oder soll. Denn jetzt gibt’s es auch einen Chor. Während Laura happy ist, bin ich nicht vollständig überzeugt.

Die drei wissen nicht, wie sie danach stehen sollen. Es folgt der zweite Schnelldurchlauf. Die drei Moderator/innen bewerben das Merch und zählen dann den Countdown zum Ende des Votings herunter. Dann passiert erstmal wieder … nichts. Was ist denn da los?!

Ohne Ankündigung kommt ein Einspieler mit einer neuen Ausgabe von „Eurovision Confidential“. Da hatten wir im ersten Halbfinale ja schon den ersten Teil.

Lustigerweise danken die drei Moderator/innen nun allen Helfern. Dabei gibt es wohl Probleme mit dem Teleprompter. Man ist das wackelig. Dann kommt ein Behind-the-Scenes-Einspieler. Vermutlich ist das eine Zweitnutzung von Takes, die bei TikTok keinen Platz gefunden haben.

Jetzt stellt Laura Chanel aus Spanien vor. Das „Interview“, also die Frage, wann Spanien das letzte Mal den ESC gewonnen hat, ist mal wieder unter aller Wertigkeit. Es wird ein Ausschnitt des Austritts von Chanel in Benidorm gezeigt. Der ist sogar recht lang. Und dann ist Chanel schon weg.

Mika soll mit Sam Ryder aus Großbritannien sprechen. Da steht jetzt aber einer der Regie. Und da kommt der richtige Sam. Die Top-Frage: Worum geht es in „Spaceman“? Aber er hat auch noch eine zweite Frage. Immerhin. Hier wird jetzt ein Ausschnitt von der Probe in Turin gezeigt.

Und Alessandra interviewt jetzt Malik Harris aus Deutschland. Es geht im gut und er genießt die Stadt Turin. Maliks Sound of Beauty ist die Stimme seine verstorbenen Großvaters. Es folgt ein Ausschnitt von den Proben in Turin. Darin ist auch die Pause, wenn er singt „press pause“.

Alessandro steht im Dunkeln, guckt aber in die richtige Kamera. Es wird eine Tafel mit den Qualifikanten von gestern gezeigt. Es scheint jetzt ohne die Probe von Il Volo weiterzugehen. Denn jetzt wird schon angekündigt, dass die zehn Qualifikanten bekanntgegeben werden sollen. Laura fehlt. Martin Österdahl scheint da zu sein, aber er ist nicht über die Kamera zu sehen. Sie können aber miteinander reden. Das hört man auch. Uiuiui.

Und wir haben wieder eine Pause. Es steht jemand auf der Bühne. Ist das Alessandro? Man weiß es nicht. Aber man sieht, dass es tatsächlich ein paar Unverzagte in der Halle bis hierher ausgehalten haben. Respekt!

Ich drehe durch. Jetzt kommt die Postkarte von … Serbien. Oder doch Spanien? Denn jetzt probt:

Spanien: Chanel – SloMo – zum Zweiten 

Toll! Toll! Toll! 12 Punkte. Ach, da sitzt alles. Das ist perfekt für den Wettbewerb. Ein bisschen tacky, but I like. Nach den 10.000 Auftritten wäre es auch komisch, wenn nicht alles klappen würde. Wunderbar. Auch das Ausziehen der Jacke klappt. Und ein Pyro-Regen. Und hat Chanel da eben an einer Stelle anders gesungen, um zu zeigen, dass sie das wirklich kann? Jubel in der Halle! Mit recht.

Großbritannien: Sam Ryder – Spaceman 

Auch hier gibt es nach der Postkarte einen kurzen Break. Ist wohl noch nicht alles am Platz.

Dann steht Sam da in seinem Anzug, der schon ziemlich ähnlich dem ist, was Chanel gerade trug. Die Stimme ist hoch, aber bei ihm ja erträglich. Der Sänger wirkt richtig Spaß zu haben und das nicht zu verbissen zu machen. Das ist sicher nicht verkehrt. Das beleuchtete Gebilde sieht schon lustig aus, wirft aber am Anfang Fragen auf. Und man sieht weiter die Arbeiter, die die Teile runterziehen. Ach, und jetzt mit E-Gitarre. Auch wenn es etwas nach Baustelle aussieht, ist es ein schönes Abschlussbild.

Deutschland: Malik Harris – Rockstars

Natürlich gibt es auch hier eine Pause. Die Drone fliegt in der Postkarte ja durch Turin – dort aber vor allem über „La pista del Lingotto“, die Teststrecke von Fiat auf einem Gebäude. Die befindet sich ganz in der Nähe des Pala Alpitour. Die Pause ist nun schon wieder etwas länger. Man sieht, dass auf der Bühne fleißig gearbeitet wird. Da sind noch diverse Personen im Einsatz. Das muss am Samstag aber schneller gehen.

So, an dieser Stelle verabschiede ich mich nach zähen 3 Stunden und 20 Minuten und übergebe an Benny. Viel Spaß Euch allen noch. Und morgen Abend habe ich den Live-Blog von der Show – Verdreh-die-Auge-Smiley.

Hallo ihr Lieben, hier bin jetzt ich, Benny.

Also, ich fand die Probe von Malik echt stark. Er hat sehr gut gesungen, war sehr präsent und es hat alles gut geklappt. Die Steigerungen im Rap-Part und dann auch nach der Pause, in der kurz alles dunkel wird, war sehr effektvoll und emotional. Vielleicht setzt jetzt langsam die Betriebsblindheit ein, aber ich sage, dass diese Performance viel zu gut ist, um irgendwo ganz hinten zu landen. Mir gefällt, wie nah die Kamera die ganze Zeit bei Malik bleibt und er weiß, wie er die Emotionen in seine Mimik legen muss. Ich muss aber auch sagen: Ich war der einzige hier im Pressezentrum, der geklatscht hat.

Und dann sehen wir wieder mal: Nichts.

Und wir warten….und warten….und warten…

Jetzt passiert irgendwas. Und parallel startet die Pressekonferenz, die ich besuchen wollte. Was jetzt?

Jetzt sehen und hören wir wieder Sam Ryder. Ist das eine Wiederholung oder eine zweite Probe?

Ich glaube, dass sie das jetzt nochmal versuchen, weil man mal wieder die Bühnenarbeiter gesehen und gehört hat. Hat jetzt schon besser geklappt.

Ah, gerade kommt auch die Bestätigung in den Kommentaren. Danke inga und danke wiwibloggs!

So, ich pendle jetzt zwischen PK und Probe, auf der Bühne passiert ja sowieso nichts.

Okay, es passiert weiterhin nichts. Ich glaube, ich schenke mir jetzt die Fake-Qualifikanten und bleibe in der PK. Ich denke, damit könnt Ihr leben? Wir können sie dann ja später an dieser Stelle nachtragen.

In diesem Sinne wünsche ich Euch noch einen schönen Abend und toll, dass Ihr so lange dabei geblieben seid. Hoffen wir, dass morgen alles besser klappt (und bestenfalls schon morgen Abend).