Melodifestivalen 2023 auch mit Laurell Barker, Paul Rey, Victor Crone und Eva & Ewa?

Wir haben uns noch nicht von dem positiven Schock erholt, dass die ESC-Siegerin Loreen voraussichtlich im nächsten Jahr beim Melodifestivalen teilnimmt und um das schwedische Ticket für den Eurovision Song Contest in Liverpool kämpfen wird. Mittlerweile hat das Aftonbladet aber noch mehrere weitere Namen von wahrscheinlichen Kandidat/innen veröffentlicht. Darunter sind ESC-Teilnehmer/innen bzw. -Komponist/innen, frühere Mello-Acts und spannende Newcomer.

Die Liste mit Acts für das Melodifestivalen, die die schwedische Zeitung Aftonbladet enthüllt hat, wird immer länger. Mittlerweile stehen bereits 19 Künstler/innen bzw. Formationen drauf. Wir reichen hier diejenigen nach, die wir bisher nicht separat hier, hierhier oder hier gewürdigt haben.

Victor Crone (Aufmacherbild rechts unten)

Der 30-jährige Sänger kann die Finger nicht vom Melodifestivalen und dem ESC lassen: Nach einem ersten Mello-Einsatz 2015 mit „Det rår vi inte för“ zusammen mit Behrang Miri, der in Andra Chansen endete, startet Victor Crone 2019 einen Durchmarsch beim Eesti Laul. Mit „Storm“ holte er sich den Sieg und vertrat Estland dann beim ESC in Tel Aviv, wo er im Finale 20. wurde. Davon ermutigt, versuchte er es 2020 erneut beim Mello und hatte mehr Glück als beim ersten Versuch: mit „Troubled Waters“ landete er dort im Finale auf Platz 9.

Victor Crone – Troubled Waters (Melodifestivalen 2020)

Laurell Barker (Aufmacherbild links oben)

Als Songwriterin ist die Kanadierin bereits eine ganz Große beim ESC: Allein im Jahr 2019 hatte sie drei Beiträge beim größten Musikwettbewerb der Welt im Rennen. Dabei deckten die Songs die volle Platzrange ab: 4. Platz für Luca Hänni aus der Schweiz, Platz 25 und 26 für die deutschen S!sters und Michael Rice aus Großbritannien. Insgesamt war sie bisher mit 17 Songs in den Vorentscheidungen in sechs unterschiedlichen Ländern vertreten, darunter die beiden Titel der norwegischen Raylee. Laurell tritt aber auch immer häufiger selbst als Interpretin auf. Mit „Habit“ hatte sie im letzten Jahr auch in Deutschland und Österreich einen kleineren Hit.

Laurell – Habit 

Paul Rey

Auch für den 30-jährigen hat Laurell Barker schon einen Mello-Beitrag mitverfasst – Paul Reys „The Missing Piece“, mit dem er 2021 im Finale der schwedischen Vorentscheidung Letzter wurde. Seine Mello-Karriere begann aber bereits vorher: 2020 wurde er mit „Talking in My Sleep“ Sechster im Finale. Doch der Schwede schreibt auch für andere Künstler*innen Songs wie für/mit Cazzi Opeia, die mit ihrem „I Can’t Get Enough“ gerade erst 17. im ESC kompakt Second Chance Contest wurde.

Paul Rey – Talking In My Sleep

Eva Rydberg & Ewa Roos

Beim Melodifestivalen 2021 waren die beiden Grandes Dames der schwedischen Unterhaltung, Eva Rydberg & Ewa Roos, die sympathischen Außenseiter. Obwohl sie es nur bis in Andra Chancen schafften, entwickelte sich ein kleiner Hype um ihren Beitrag „Rena Rama Ding Dong“ (Das totale Ding Dong). Die beiden nutzten das und veröffentlichten vor einem Jahr eine Weihnachtsversion des Songs und präsentierten beim Mello in diesem Frühjahr den „Ding Dong Worldwide Remix“ mit den ikonischen deutschen Zeilen: „Hey alle Leute, ticka tocka mit uns. Viel Spaß wenn Ihr lasst. Eine kleine Ding Dong.“

Eva Rydberg & Ewa Roos – A Ding Dong Worldwide Remix 

Tone Sekelius

Sie war eine der großen Überraschungen in dieesem Frühjahr: Tone Sekelius, die als erste trans Person beim Melodifestivalen an den Start ging. Mit ihrem Titel „My Way“ begeisterte sie aber nicht nur die Schweden, sondern auch die deutschen Fans: Beim Fanclubtreffen des Eurovision Clubs Germany am letzten Wochenende in Köln war der Titel gleich zweimal auf der Bühne präsent. Mit der erneuten Teilnahme will sie laut Quellen des Aftonbladets zeigen, dass sie kein One-Hit-Wonder ist. Dafür soll sie wohl einen sehr starken Song am Start haben.

Tone Sekelius – My Way

Axel Schylström

Seine Karriere startete der 29-Jährige 2015 beim schwedischen Idol. Zwei Jahre später gab er sein Debüt beim Melodifestivalen und erreichte mit dem Titel „När ingen ser“ Andra Chansen. In der Zwischenzeit, bevor er nun voraussichtlich im Frühjahr auf die Bühne zurückkehrt, war er dennoch beim Mello aktiv. So war er einer der Autoren hinter dem weitgehend vergessenen „Cuba Libre“ 2018, aber auch von „Som du vill“ im letzten Jahr.

Axel Schylström – När ingen ser

Elov & Benny

Mattias Elovsson und Oscar Kilenius machen bereits seit 2008 gemeinsam Musik. Wie sie auf ihrer Webseite schreiben, ist trotz „Kindern und den Herausforderungen des Lebens ihre Liebe zu lustigen Texten und Festmusik nie gestorben“. Und so schreiben sie Musik, touren durch Schweden und hatten vermutlich den Sommerhit des Jahres mit „Bubbel på balkongen“ (Sekt auf dem Balkon). Dieser wurde bis jetzt allein auf Spotify über 23 Millionen Mal gestreamt. Beim Melodifestivalen treten sie zum ersten Mal an.

Elov & Beny, Sofie Svensson & Dom Där – Bubbel på balkongen

Tennessee Tears

Auch die Countryband Tennessee Tears soll sich nach Informationen des Aftonbladets zum ersten Mal beim Mello versuchen. Das Duo besteht aus Jonas Hermansson und Tilda Feuk. Dennoch haben sie über zwei Ecken Bezug zum ESC: In diesem Jahr haben sie einen Plattenvertrag bei Jill Johnsons (ESC 1998) Verlag Jimajomo unterschrieben. Sie verstehe sich laut Aftonbladet offenbar als Mentorin für das Duo. Es ist natürlich davon auszugehen, dass auch ihr Mello-Beitrag die in Schweden sehr populäre Country-Schiene bedienen wird.

Tennessee Tears – Lucky Tonight 

Maria Sur

Das Leben schreibt immer noch die traurigsten, aber auch die schönsten Geschichten: Im Frühjahr war die 17-jährige Maria Sur gerade dabei, bei der ukrainischen „The Voice“ ihre ersten Schritte im Musikbusiness zu machen. Dann überfiel Russland ihre Heimat und sie floh mit ihrer Mutter, während der Vater zur Verteidigung des Landes in der Ukraine blieb. In Schweden besucht sie die Schule und wurde von Sarah Dawn Finer unter die Fittiche genommen. Im April trat sie bei einer Spenden-TV-Sendung für die Ukraine im schwedischen Fernsehen auf und bekam danach einen Plattenvertrag. „That’s the Way“ ist ihre erste Single, die im Juni veröffentlicht wurde. Sollte sie das Melodifestivalen gewinnen, würde sie als Ukrainerin beim ESC antreten, der von der Ukraine gewonnen wurde, aber wegen des russischen Aggressors im britischen Liverpool ausgetragen werden muss.

Maria Sur – That’s the Way

Ida-Lova

Die 18-jährige Ida-Lova Lind ist bisher – wenn überhaupt – als Tochter der beliebten Comdian Christine Meltzer bekannt (der abweichende Nachname stammt vom Vater). Als 13-Jährige sang Ida-Lova bei einer Gala ein Cover von „Utan dina andetag“ der schwedischen Band Kent. Ansonsten hat sie im musischen Bereich bisher nur in diesem Jahr eine EP veröffentlicht. Der meistgestreamte Song darauf ist „Samma gata“ (Dieselbe Straße).

Ihre Mutter Christine Meltzer hat da schon mehr Mello-Bezug: Sie moderierte die Vorentscheidung 2010 mit Måns Zelmerlöw und Dolph Lundgren. Ein unvergessliches Highlight war dabei ihre Parodie auf die vermeintliche Alltäglichkeit der Opernsängerin Malena Ernman, die das Melodifestivalen im Jahr davor gewonnen hatte.

Kiana Blanckert und Rejhan Bellani

Beide sind durch die Talentshow „Talang“ im Jahr 2021 in Schweden bekannt geworden. Nun werden sie wieder in einem TV-Wettbewerb gegeneinander antreten. Die 15-jährige Kiana wird rechtzeitig 16, um dann am Mello teilnehmen zu können. Sie kam bei Talang auf Platz 2 und platzierte sich damit vor dem bereits 16-jährigen Rejhan.

Kiana – California Dreaming 

Rejhan – All I Ask 

Die folgenden Künstler/innen wurden bereits vom Aftonbladet als mögliche Teilnehmer/innen genannt

Wiktoria, Loulou Lamotte und Nordman
Marcus & Martinus, Theoz und Emil Henrohn
Panetoz, Smash Into Pieces und Melanie Wehbe
Loreen


26 Kommentare

  1. Nur Zuschauer wählen in Semi Final Shows, 50/50 im Finale, internationale Zuschauer aus anderen nicht teilnehmenden Ländern stimmen mit ab.

  2. Wenn die Off-topic Nachricht von Euch hier stimmt, dann wäre das eine kleine Sensation.
    Der ein oder andere ESC-Beitrag aus Schweden könnte in dem ein oder anderen Jahr das Halbfinale nicht überstehen, Die ESC-Welt stünde Kopf. 🙃

  3. Würg, Crone und Barker braucht wirklich kein Mensch. MF ist inzwischen zur Selbstparodie verkommen und für mich ungefähr so ansehenswert wie eine deutsche VE.

  4. Von den Genannten würde ich mich am meisten über Eva & Ewa freuen. Auf Victor Crone könnte ich verzichten, ist für mich ein Unsympath.

  5. Langsam wird das Ganze nur noch lächerlich! Entzieht diesem Revolverblatt doch endlich mal die Lizenz, über das Melodifestivalen zu berichten! Ich hoffe, daß alle vorgestellten Namen am Ende doch nicht dabei sind, wenn SVT die komplette Teilnehmerliste bald veröffentlicht!

  6. Ja das mit den angeblichen Teilnehmern ist immer so eine Sache. Ich hab das beim Aftonbladet auch verfolgt. Na da wird es beim Mello 2023 wohl wieder einiges zu diskutieren geben. Besonders über Frau Barker, die hier ja einige schon auf den Mond gewünscht haben. Aber mal ganz nüchtern betrachtet kann die Frau musikalisch schon was. Nur mit Balladen ging sie meistens so richtig baden. Wohingegen ihre Up-Tempo-Songs viele begeisterten. Man denke nur an die Lieder von Luca Hänni, Renaida, Raylee oder auch an ihren eigenen Hit „Habit“.

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