Norsk Melodi Grand Prix 2020: Finale erstmals seit 31 Jahren nicht in Oslo, sondern in Trondheim

1989 fand das Finale des Norsk Melodi Grand Prix, der norwegischen Vorentscheidung zum Eurovision Song Contest, das letzt Mal nicht in Oslo statt. Damals wurde es in Stavanger ausgetragen. Nach 31 Jahren verlässt der Wettbewerb endlich wieder einmal die Hauptstadt. Zu seinem 60. Jubiläum geht es in das neue Spektrum ins mittelnorwegische Trondheim.

„Es wird eine großartige Veranstaltung. Wir hoffen, dass Trondheim und der Rest Norwegens bereit sind, eine nationale Party in der Mitte unseres Landes zu veranstalten“, sagt Projektmanager Stig Karlsen. Und er ergänzt: „Die Leute können sich auf eine riesige Show mit Konfetti, Pyro und tollen Künstlern mit großartigen Liedern freuen. Es wird eine fantastische Show in Trondheim.“

Das Trondheim Spectrum wurde im Zeitraum 2014-2019 erweitert und saniert. Dies geschah vor dem Hintergrund der Handball-Europameisterschaft 2020, die in Skandinavien ausgetragen werden soll. Das Gebäude wurde 2019 fertiggestellt und verfügt über neun Spielflächen für Handball und sechs Minigolfplätze für den Kindersport. Die Haupthalle hat 8.600 Sitzplätze. In der Halle können Konzerte mit bis zu 12.000 Zuschauern veranstaltet werden.

Konzert von John Mayer am 4. Oktober im Trondheim Spektrum 

Der Norsk Melodi Grand Prix im nächsten Jahr wird sich von dem unterscheiden, an das sich Fernsehzuschauer und MGP-Fans in den letzten Jahren gewöhnt haben. Im Zusammenhang mit der Feier zum 60-jährigen Jubiläum veranstaltet der Sender NRK an den fünf Samstagen vor dem Finale in Trondheim fünf Halbfinale. Insgesamt werden so nächstes Jahr 25 Künstler dabei sein.

Die Halbfinale werden direkt aus der H3-Arena in Fornebu (Oslo) gesendet, wobei der Schwerpunkt auf Künstlern aus dem ganzen Land liegt. Jede Region hat ihren eigenen Samstag mit vier Künstlern aus Nordnorwegen, Mittelnorwegen, Westnorwegen, Ostnorwegen und Südnorwegen. Die Fernsehzuschauer wählen je einen Künstler für das Finale in Trondheim aus.

Die fünf Künstler, die sich aus den Halbfinals qualifiziert haben, treffen im Finale am 15. Februar in Trondheim auf fünf vorqualifizierte Künstler. Eine Fachjury unter der Leitung von MGP-Projektleiter und Musikdirektor Stig Karlsen wurde beauftragt, die fünf Vorqualifizierten zu ermitteln. Der Gewinner wird Norwegen beim Eurovision Song Contest im Mai 2020 in Rotterdam vertreten.

„Wir haben 800 Songs durchgehört und waren mit vielen Künstlern in Kontakt. Fünf sind direkt qualifiziert, und am Ende werden wir 10 Finalisten haben, die dafür kämpfen, Norwegen beim Eurovision Song Contest in Rotterdam im Mai 2020 zu vertreten“, sagt Stig Karlsen. Dabei soll alle Entscheidungmacht in diesem Jahr bei den Fernsehzuschauern liegen.

Die Daten der Halbfinale
11. Januar – Südnorwegen
18. Januar – Ostnorwegen
25. Januar – Mittelnorwegen
1. Februar – Westnorwegen
8. Februar – Nordnorwegen
15. Februar – Finale in Trondheim

Der Ticketverkauf beginnt am Donnerstag, den 14. November. Wer die sechs Live-Sendungen moderieren wird, wird Anfang Dezember bekannt gegeben. Am 3. Januar werden die fünf direktqualifizierten Künstler für das Finale vorgestellt. Die vier Künstler, die Südnorwegen vertreten, werden am Montag, dem 6. Januar, veröffentlicht. Dann werden die Künstler und Lieder jeden Montag in der Woche präsentiert, in der sie ihr Halbfinale haben.

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7 Kommentare

  1. Bewundernswert, wie ein verhältnismässig kleines Land wie Norwegen es schafft, so eine umfangreiche VE auf die Beine zu stellen. Sie haben ganz wunderbare Künstler. Norwegen ist in den letzten Jahren eins meiner Lieblings-ESC-Länder geworden.

    • Sorry, eben habe ich in Wikipedia gelesen, dass Norwegen eins der flächengrößten Länder der Welt ist. Mit „verhältnismässig klein“ meinte ich natürlich die Einwohnerzahl.

      • Äh, eins der „flächengrössten Länder Europas“. Wer lesen kann, ist klar im Vorteil, sorry.

  2. Daran können sich die Niederlande und Deutschland mal ein Beispiel nehmen! Rußland ist das größte Land der Erde und könnte durchaus auch sowas aufziehen. Leider wird diese Chance aber kläglich vertan.

  3. Ich bin positiver Dinge dass nächstes Jahr wieder ein super Song bei den Norwegern rum kommt. Norwegen ist ohnehin mein Lieblingsland beim ESC. Es gibt eigentlich keinen Beitrag der letzten Jahre den ich nicht mochte. Ein wundervolles Land, mit einer großartigen Musikszene. Ich würde ihnen einen Sieg nochmal so gönnen. Verdient wäre es!!! Lykke Til Norge!!!

  4. Ich kann mich nur anschließen: Wenn man das liest, wird einem wieder mal klar, wie absurd es ist, dass Deutschland (wohl mit einem der größten Musikmärkte Europas) es seit Menschengedenken nicht hinbekommt, auch nur ansatzweise etwas Ähnliches aufzuziehen…

  5. Wie kann es sein, das ein Land mit relativ wenigen Einwohnern, es schafft einen großen Vorentscheid, mit mehreren Halbfinals auf die Beine zu stellen und die große ARD mit NDR und den anderen Landesfunkhäusern mit ihrem Rundfunk schafft das nicht. Man blickt richtig neidisch auf die Norwegen und die Schweden. Mal davon abgesehen, das The Voice-Finale in Deutschland ist vorbei, aber Infos seitens des Norddeutschen Dösfunkes gibt es immer noch nicht.

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