Mittlerweile hat sich einiges getan in der aktuellen ESC-Saison 2023. Nicht nur wurden viele Acts bekannt gegeben, die sich an den unterschiedlichsten Vorentscheidungen Europas versuchen wollen oder sogar direkt für den ESC nominiert wurden. Sogar der NDR hat Infos zur kommenden Vorentscheidung veröffentlicht und dank des TikTok-Wildcard-Prozesses kennen wir bereits einige Bewerber:innen für das deutsche ESC-Ticket 2023…
Auf die deutschen Pläne kommen wir auch später nochmal zu sprechen. Nun konzentrieren wir uns aber erst einmal auf die Länder, von denen man bislang noch absolut gar nichts gehört hat. Wir wissen zwar, dass diese Nationen in Liverpool am Start sein werden – mehr aber auch nicht!
Frankreich
Starten wir doch direkt mal mit dem erst kürzlich gekürten Junior ESC-Gewinner: Frankreich! Zwar gab es bereits kurz nach dem letzten ESC in Turin die Aussage seitens France Télévision, man wolle an der Vorentscheidung „Eurovision France: c’est vous qui décidez!“ festhalten. Doch Pläne können sich bekanntlich ändern, wie wir zuletzt im Beispiel Slowenien gesehen haben. Zumindest wirkt es, als gäbe es eine Planänderung: Für 2023 gibt es vom Sender France 2 bislang jedenfalls keine News. Auf der offiziellen Webseite sucht man vergebens nach neuen Hinweisen.
Für die vergangenen vier ESC-Ausgaben ist der französische Act immer durch einen öffentlichen Vorentscheid gewählt worden. 2021 und 2022 konnten sich Interessierte noch zwischen Juni und Oktober bewerben. Von einer Bewerbungsphase für kommendes Jahr hingegen war bislang nichts zu hören. Dass France 2 also immer noch einen Vorentscheid für Liverpool plant, ist aktuell nicht mehr wirklich belegbar. Ob hinter verschlossenen Türen bereits Castings oder Aufrufe stattfanden, lässt sich nur schwer sagen. In den vergangenen zwei Jahren sind die Acts für das französische Finale – nach Live-Castings – im Dezember bzw. Februar bekannt gegeben worden.
Moldau
Noch eine Spur ruhiger ist es bisher um den Zweitplatzierten im Televoting 2022 gewesen: Moldau ist nämlich wieder einmal sehr schweigsam. Eigentlich kann man davon ausgehen, dass das Land seinen Act für Liverpool wieder per O Melodie pentru Europa, der nationalen Vorentscheidung, bestimmt. Allerdings ist der Vorentscheid in den letzten beiden Jahren ausgefallen und stattdessen wurde eine interne Auswahl bevorzugt. Weil man damit erfolgreich war, es noch keinen Bewerbungsaufruf für 2023 gab UND die aktuellen Finanzprobleme so gut wie alle Sender in Europa treffen, könnte es gut sein, dass Moldau auch in diesem Jahr keinen Vorentscheid austragen wird.
Nachbar Rumänien hat bereits vor Wochen bekannt gegeben, dass wieder der öffentliche ESC-Vorentscheid Selecția Națională 2023 stattfinden wird. Nun ist bestätigt worden, dass 85 Songs beim Sender TVR eingereicht worden sind. Im direkten Vergleich, beispielsweise zu den 2000+ Beiträgen aus Schweden, ist das natürlich sehr übersichtlich und es sind sogar neun Bewerbungen weniger, als TVR im Vorjahr erhalten hat. Ob es jedoch in Wahrheit doch mehr Einreichungen gab, die einfach nur nicht den Regeln entsprachen, ist nicht sicher. Eine Jury wird jetzt jedenfalls die besten zwölf Beiträge auswählen und am 19. Dezember bekannt geben.
Armenien
Ruhig ist es bisher auch um das Land gewesen, das, ähnlich wie Frankreich, momentan einen echten Lauf in Sachen Junior ESC hat: Armenien bzw. der Sender ARMTV hüllt sich immer noch in Schweigen, was die Pläne für den armenischem Auswahlprozess für den ESC in Liverpool betrifft. Vor mehreren Monaten ist die letzte Repräsentantin des Landes, Rosa Linn, auf eine erneute ESC-Teilnahme angesprochen worden.
Die Sängerin, die mit ihrem Beitrag „Snap“ mittlerweile weltweite Charterfolge feiert, hat sich begeistert von der Idee gezeigt, erneut für Armenien anzutreten. Bestätigt wurde bisher aber noch gar nichts. Auch eine Nominierung der für den abgesagten ESC 2020 ausgewählten Vertreterin Armeniens, Athena Manoukian, gilt zumindest nicht als undenkbar. Für eine Wiederauflage der Vorentscheidung Depi Evretasil ist es in Armenien mittlerweile aber wahrscheinlich schon zu spät.
Deutschland
Wir werfen natürlich noch einen obligatorischen Blick auf Deutschland. Leider hat sich hier noch nicht viel Neues getan. Da die TikTok-Abstimmung über einen Startplatz im Finale allerdings erst im Januar starten soll und das Ergebnis sicher nicht vor Ende Januar feststeht, können wir zumindest mal davon ausgehen, dass die Bekanntgabe der Finalisten – höchstwahrscheinlich – im Februar über die Bühne geht – Insbesondere wegen der Tatsache, dass sich TikTok-Bewerber:innen auch online auf Eurovision.de anmelden konnten und die Anzahl der TikTok-Tickets noch nicht sicher feststeht.
Diesen Samstag soll es laut Eurovision.de ein paar Einblicke in das aktuelle Auswahlverfahren beim NDR geben. In der nächsten Podcastfolge des ESC Update wollen Thomas Mohr und Marcel Stober einige neue Infos bekannt geben. Auf der offiziellen Webseite heißt es, die beiden werfen „einen kleinen Einblick in die Arbeit der deutschen ESC-Redaktion und erklären, wie es nun mit den Bewerbungen weitergeht.“
Es ist zu erwarten, dass es in den kommenden Tagen von den genannten Fernsehanstalten neue Auskünfte zu den ESC-Planungen gibt. Insbesondere wegen des vergangenen Junior ESC ist es im Falle von Armenien und Frankreich natürlich vorstellbar, dass man sich bislang nicht intensiv mit dem „Haupt-ESC“ befasst hat und das nun nachholen wird. Wir halten Euch hier natürlich jederzeit auf dem neuesten Stand!
Was denkt Ihr? Ist es von Vorteil, mit den ESC-Planungen so spät zu beginnen? Um welchen Vorentscheid wäre es besonders schade, wenn er nicht zustande kommt? Lasst gerne einen Kommentar da.
Für Frankreich würde ich mir weiterhin den nationalen Vorentscheid wünschen, da es in unserem Nachbarland eine ziemlich große Musikszene gibt. Sollte es aber eine interne Auswahl geben, dann könnte ich mir z. B. Mylène Farmer als Teilnehmerin vorstellen.
Ich würde mir auch weiterhin den französischen Vorentscheid wünschen, da waren die letzten 2 Jahre echt viele guten Songs dabei und vielleicht klingt es nur wegen deiner Formulierung etwas so aber in Deutschland gibt es doch eigentlich auch eine große Musikszene. Wäre natürlich schön wenn wir auch mal mehr von dieser sehen würden als Jahr für Jahr eine englische Popnummer nach der anderen.
Ganz genau so ist es !
Wurden die TikToker eigentlich schon vom NDR informiert, wer nun dabei ist? Ich meine bis Januar ist nicht mehr viel Zeit.
Ich denke ehrlich gesagt nicht dass die ihre Auswahl bereits getroffen haben. Die Frage ist eh wie viele Leute lassen sie in die Auswahl für das TikTok Ticket oder quasi den TikTok-Ticket-Vorentscheid. Hoffen wir einfach mal da kommt was gutes bei raus – und dass sie’s gut kommunizieren, nicht dass sich dann eine Wut aufbraust weil jemand bestimmtes nicht in dieser Auswahl ist, der NDR diese Person aber sowieso bereits für den Vorentscheid mit eingeplant hat. 😬
Soweit ich auf Tiktok verfolgen konnte, sind die Leute aufgefordert worden, sich mit ihrem Song (in voller Länge) übers offizielle Bewerbungsformular anzumelden, sofern die Bewerbung ernstgemeint war. Da werden noch ein paar Spaßvögel abspringen. Mal sehen, ob die favorisierten Songs wirklich alle fertig geworden sind.
Nächstes Jahr sollten die Verantwortlichen viel früher Werbung für die Mitmachaktion machen. Ich denke, das war etwas knapp. Nur die größen Labels sind rechtzeitig benachrichtigt worden.
Schweden mehr als 2000 Lieder 😬 wer soll die alle hören und dann noch entscheiden ob die ins Finale gehören 🤔
Hoffe das zumindest der Plan bis Mitte Januar für Deutschland steht, dann ist es nicht so schlimm sondern eher von Vorteil so spät dran zu sein.
Für Armenien könnte theoretisch die JESC Siegerin von 2021 Malena antreten, die im Januar 16 wird und damit alt genug wäre
Hm das wäre ja fast schon ein cleverer Move der bei einem großen Teil des Fandoms wahrscheinlich richtig gut ankommen würde… aber der Song müsste natürlich stimmen.
Bei mir käme das nicht so an, ich stehe in der Regel stehe ich nicht so auf „junges Gemüse“.
Frankreich:
Nachdem Frankreich beim JuniorESC bisher immer intern, sowohl Künstler als auch Song, ausgewählt hat und damit seit 2018 sehr gut damit fährt könnte ich mir vorstellen, dass dies vielleicht auch für den ESC eine Überlegung wert wäre. Vor allem da Frankreich mit dem vorletzten Platz beim diesjährigen ESC wieder enttäsucht wurde, nachdem man im letzten Jahr mit Barbara Pravi noch den zweiten Platz gemacht hat. Oder wie ich es gerne nenne, wenn man es mal mit Deutschland vergleicht: „Michael Schulte“-Effekt!
Barbara Pravi ist auch ein gutes Stichwort, denn -für alle die den JESC nicht verfolgen- kurz zur Erklärung: Barbara Pravi hat in den letzten 4 Jahren dreimal den französischen Song für den JuniorESC beigesteuert und auch damit sehr erfolgreich abgeschnitten. 2019 gab es den 5. Platz und 2020 sowie 2022 (bzw. letzten Sonntag erst) den 1. Platz. Lediglich im letzten Jahr kam der französische JESC Song von Alban Lico. Aber auch hier gab es den 2. Platz!
Man muss aber dazu sagen, dass das Geheimrezept von dem Erfolg Frankreichs beim JuniorESC nicht nur die Songs von Barbara Pravi sind, sondern auch das Zusammenspiel mit der Choreografie. Frankreich hat beim JESC immer schnelle Songs, wo man auch eine gute Tanz-Choreografie dazu basteln kann. Ich bin mir sicher, dass die Choreografin für die französischen JESC-Songs, Sabrina Lonis, ein (großes) Mitspracherecht bei der Songauswahl hat! Ob man allerdings mit so einem „Tanzsong-Bühnenshow“ auch das Erwachsene Publikum überzeugen gut überzeugen kann weiß ich nicht. Deswegen will ich jetzt die französischen Erfolge beim JuniorESC NICHT mit dem ESC vergleichen und ich würde diesen Vorschlag hier auch nicht machen, wenn Barbara Pravi nicht schon bewiesen hätte, dass sie nicht nur JESC, sondern auch ESC kann. Aber dies hat sie eben beim ESC 2021 mit dem 2. Platz bewiesen und somit wäre es, meiner Meinung nach, für France TV eine Überlegung wert, den Vorentscheid zu streichen und auch beim ESC hier mit Barbara Pravi -zumidnest mal für ein Jahr zum Versuch- zusammen zu arbeiten.
Armenien:
Armenien weiß jetzt wie man beim JuniorESC (wieder) erfolgreich ist. Sie haben 2 entscheidene Dinge beim JESC-Vorentscheid verändert: Bis 2019 war es so, dass die Vorentscheid-Teilnehmer sich bereits mit einem fertigen Song bewerben mussten. Ein paar von diesem Bewerbern traten dann in einer öffentlichen Vorentscheidshow an, wo dann der Vertreter Armeniens für den JESC gewählt wurde.
Nachdem man im letzten Jahr aber mit der komplett internen Auswahl von Künstlerin (Malena) und Song (Qami, Qami) so gut gefahren ist, hat man folgendes verändert:
1. ein Song wird bei der Bewerbung nicht mehr verlangt. Es bewibt jetzt also nur noch der Künstler selbst. Um den Song kümmert sich ARMTV persönlich.
2. Die Vorentscheidshow wurde gestrichen, stattdessen wählt eine Jury intern den Vertreter Armeniens für den JESC aus!
Auch hier würde vielleicht das JESC-Konzept mit einer internen Auswahl Armenien beim ESC gut tun! Ja Rosa Linn ist mit „Snap“ erfolgreich, ABER halt außerhalb des ESC! Dies ist ja eigentlich auch bei uns in Deutschland der Kiritkpunkt beim letzten ESC gewesen, dass Malik Harris mit seinem Song erfolgreich ist -wenn auch nicht weltweit so wie Rosa- aber halt eben beim ESC nicht. Insofern sehe ich für Armenien auch hier eine interne Auswahl -wie eben die letzten zwei Jahre beim JESC- vom Vorteil!
Für Moldawien könnte ich mir gut den neuen Song von Sujnstroke Project vorstellen. Würde auch von der länge genau für den ESC passen. Mir würde das sehr gefallen.
https://youtu.be/0T2kFTuLffQ
Es wäre ja schon irgendwie witzig nach Zdob si Zdub auch das Sunstroke Project ein drittes Mal zu schicken.
„Für 2023 gibt es vom Sender France 2 bislang jedenfalls keine News. Auf der offiziellen Webseite sucht man vergebens nach neuen Hinweisen.“
Meine Hoffung wäre dann jetzt, dass die französische HOD Vertragsverhandlungen mit dem franösischen Sänger Vianney führt, um ihn für den ESC zu bekommen.
Vianney ist ein perfekter Mix aus Chansonier, Singer / Songwriter und Ed Sheran. Also nicht die schlechteste Wahl. 😀
Heute wurden die aktuellen Top 100 Single Charts Deutschland veröffentlicht und da hält sich Rosa Linn mit „Snap“ wie in der Vorwoche auf dem 40. Platz, auch wenn momentan die Weihnachtssongs wie Pilze aus dem Boden schießen.
In der Regel die besonders nervigen Sachen dieses Genres. Frau Carey mochte ich noch nie sonderlich. Ich bevorzuge da eher beispielsweise Altmeister Bach.
Für Deutschland gab es doch hier auf ESC kompakt bereits in den Kommentaren neue Nachrichten : Der NDR sucht über Digame wieder Kontakt zu Mitgliedern der ESC-Fanjury von der internen Auswahl 2021(?), um die Beiträge für den ESC Vorentscheid bewerten zu lassen.
Das ist aber noch nichts seriöses bzw. noch nichts offizielles oder kennst du irgendeine echte Quelle? Daniel, der das zuerst öffentlich behauptet hat, hat die Information jedenfalls nur von einem Bekannten der angeblich eine Mail erhalten habe – will ihm ja nichts vorwerfen aber behaupten kann sowas doch jeder?
Warum wird hier verschwiegen, warum in Wahrheit Frankreich den JESC 2022 gewann? Die Tänzer von Lissandro sind alle auf den sozialen Netzwerken sehr beliebt und haben ihre vielen „Follover“ gebeten, für Frankreich abzustimmen. Rein zahlenmäßig reichte es so locker für Top5 beim Publikum. Kein Wunder, dass Frankreich also beim Online Voting hohe Punkte bekam. Das Jury-Voting war unvorhersehbar, doch die französische HoD ist sehr beliebt im JESC Jurykosmos, ebenso wie der armenische HoD übrigens auch, sowie das georgische JESC Team seit vielen Jahren auch. So hat es dank Sieg bei der Jury eben auch für den Gesamtsieg gereicht. Dank simpler Mathematik!
Ich denke das Thema Junior ESC 2022 ist abgeschlossen. Da brauchst du niemanden vorzuwerfen etwas zu verschweigen. Frankreich hat das Jury-Voting gewonnen und wurde im Online-Vote Dritter – die Gründe dafür sind doch einerlei, es hat für den Gesamtsieg gereicht und man sollte sich das ganze nicht zu sehr zu Herzen nehmen, es ist und bleibt ein Kids Contest.
Dies habe ich bereits vor ein paar Tagen kurz nach dem JESC geschrieben, dass die „Follower“ der Tänzer und auch der Choreografin -wo die meisten von denen mehr als 10.000 Follower haben- wohl einen massiven Einfluss beim Online-Voting haben könnten!
Gemäß dem Rhythmus müsste Frankreich wieder einen neuen Vorentscheid aus dem Boden stampfen. Schade, ich mochte c’est VOUS!!!! qui dezidez (genau so betont), obwohl das vous gar nicht zu 100% dezidezt.
Zum Glück interessiert mich dieser JESC nicht die Bohne….
Da Frankreich beim JuniorESC aber so erfolgreich ist, muss man diesen hier auch ansprechen, denn vielleicht könnte es ja wirklich sein, dass das französische „Vorentscheidskonzept“ für den JESC bzw. eine komplett interne Auswahl auch beim ESC für Frankreich vielleicht mal sinnvoll wäre. Vor allem, da Barbara Pravi im letzten Jahr bereits bewiesen hat, dass sie nicht nur JESC sondern auch ESC kann.
Seit heute gibt es endlich auch Neuigkeiten aus Moldawien! Nächstes Jahr gibt es einen nationalen ESC-Vorentscheid und dafür dürfen sich die Künstler ab heute bewerben:
https://eurovoix.com/2022/12/23/moldova-song-submissions-eurovision-2023-selection/
Zeit dafür haben sie laut dem für den ESC zuständigen Sender TVM bis 16. Januar 2023 um 17 Uhr Ortszeit. Vom 25. und 28. Januar werden alle Bewerbungen gesichtet und die Künstler dürfen dann am 1. Februar bei den Auditions, die live auf dem Fernsehsender TV Moldova 2 übertragen werden, antreten und werden von einer Fachjury bewertet. Die zehn Teilnehmer mit der höchsten Punktzahl treten beim nationalen ESC-Vorentscheid an, das live auf dem Fernsehsender TV Moldova 1 übertragen wird. Das Zeitfenster für die Show liegt zwischen dem 25. Februar und 5. März 2023 und der ESC-Teilnehmer wird je zur Hälfte aus Jury- und Televoting gekürt.