Feuer hat schon für Österreich 2015 nicht funktioniert, deshalb war ich skeptisch. Das Video hat das jetzt bestätigt. Das sieht einfach nicht gut aus. ISAAK steht mitten in einem brennenden Zimmer als ob nichts geschehen wäre. Das soll mal einer verstehen. Ich glaube, das war keine gute Idee.

Ich sag mal so: Ich hatte von Anfang an nicht viel Hoffnung für die Performance, wenn man sich die letzten Jahre anschaut. Das Einzige, was wir erhoffen können, wären Jury-Punkte, aber mittlerweile bin ich auch da skeptisch.

Vielleicht sollten wir mal bei Rene Caselly anfragen, ob er nächstes Jahr für Deutschland singt. Er ist zumindest ein begnadeter Akrobat, was für den ESC immer zwingender wird. Die Generation Z braucht leider diese optischen Verstärker. Die Form der Darbietung muss genial sein, der Song selbst ist Beiwerk.

Langsam aber sicher bemerke ich bei mir immer mehr Kopfschütteln, wenn ich – seit Veröffentlichung der ersten deutschen Probenbilder – die Entwicklung der Kommentare hier lese. Und mehr noch: es zieht mich langsam runter. Anfangs laß ich noch überwiegend „hey, sieht gut aus…“ „ Feuer… nicht schlecht…“
„… bin positiv gehyped“ „Wir haben ein Staging!“ usw. Und jetzt? Jetzt ist vielen alles nur noch peinlich, zum Fremdschämen, der NDR kriegt nix hin, sein Outfit ist nix… Letzter Platz, 0 Punkte… Und wir beschweren uns über die Missachtung des ESC in Deutschland? Klar: in der Hauptverantwortung ist die ARD/der NDR und darüber wurde hier an vielen Stellen schon über Jahre berechtigt kritisch berichtet. Doch wir als bubble/ESC-Fans sind auch ein Teil dieser Öffentlichkeit. Was soll denn berichtet werden, wenn auch wir selbst mittlerweile kein gutes Haar mehr an allem lassen.

Ja, es ist vielleicht NUR ein solider, nicht ganz unerfolgreicher Radiosong. Ja, beim Staging hätte man vielleicht mehr, oder anderes rausholen können. Aber konnten wir bei den seit Jahren bestehenden Rahmenbedingungen etwas anderes erwarten? Wir kennen die Diskussion rund um den öffentlich-rechtlichen Rundfunk und die damit verbundenen Einsparungen und Prioritäten. Solange die Quoten fürs Finale so gut sind, wie sie sind, wird sich an den Rahmenbedingungen und den monetären Möglichkeiten wenig ändern, denke ich. Ein Wechsel zu WDR & Co. würde da auch nicht viel ändern, denke ich.

Aber: ist bei ISAAK jetzt alles wirklich noch schlechter, als noch vor ein paar Tagen? Geht es hier um ISAAK? Ich finde nur teilweise. Ich kann manchen über Jahre angestauten Frust sehr gut nachvollziehen. Geht mir hier und da auch so. Doch würde ich mir so gern wünschen, dass wir die Dinge, wie sie gerade halt sind, langsam akzeptieren, und uns auf den ESC und ja, auch für ISAAK freuen. Er wurde eindeutig gewählt und ich als RYK-Fan habe das auch irgendwann akzeptiert 😉

Sorry, musste mir das mal von der Seele schreiben, weil es mich echt umtreibt. Ich möchte niemanden dabei auf die Füße treten. Jeder darf das anders sehen – ich nehme es halt so wahr.

Puh! Ich verstehe immer noch null, was die Inszenierung mit dem Song zu tun haben soll (im Gegensatz zu UK und vielen anderen, nicht allen). Ich bin ganz ehrlich, da fand ich ja sogar die – zurecht viel gescholtene – Inszenierung im Vorentscheid noch besser. Die Stangen sehen außerdem billig aus, als ob da demnächst Rigipsplatten draufgetackert werden sollen. Und das Feuer hat keinerlei Dynamik, sondern bollert ununterbrochen mit voller Kraft drauf los — oh, ich sehe jetzt doch einen Zusammenhang, das tut Isaaks Stimme ja auch.
Über die Kamerafahrten und statisches Stehen haben andere schon genug gechrieben.
Besonders schlimm finde ich allerdings, und da kann das Inszenierungsteam nur teilweise was dafür, dass man die Rollen der Gestänge, der brennenden Blumenkästen, der Tonne und des Sessels in den Fernsehbildern so überdeutlich sieht. Das hatte ich bei diversen anderen Auftritten auch schon kritisiert, aber bei Isaaks Auftritt sieht man die Rollen in den 30 Sekunden ja fast ununterbrochen und noch viel deutlicher als bei allen anderen (auch dies teils wieder ein Problem der Kamerafahrten).

P.S.: Auch von Ryk bin ich kein Fan; wird einem ja gerne mal vorgeworfen, wenn man den deutschen Akt wie er ist kritisiert…

Was ich einfach nicht verstehe (in diesen 30 Sekunden): Warum nutzt man die durchaus vorhandenen und interessanten Elemente des Songs nicht und hebt sie hervor?! Die „Elefantentröte“ und das „Rabadaba“ im Hintergrund sind prädestiniert für genau solche inszenatorischen Kniffe, um einen sonst eher plätschernden Song dynamisch zu machen. Ersteres war sogar im Deutschen Finale besser. Das sind echt kreative Basics, die man von einer professionellen Agentur erwarten darf!