Absage: Deutschland legt 2022 eine Pause beim Junior Eurovision Song Contest ein

Bild: EBU / Andres Putting

Erstaunlich lange war es ruhig um die deutsche Teilnahme am Junior Eurovision Song Contest 2022 in Jerewan. Bei unserer letzten Anfrage Anfang Juni war noch unklar, ob Deutschland in diesem Jahr überhaupt am JESC teilnehmen würde. Jetzt ist die Entscheidung gefallen und Deutschland wird noch ein Jahr länger auf seine dritte Teilnahme am Kinder-Wettbewerb warten müssen: Die Verantwortlichen haben sich entschieden, in diesem Jahr nicht am Junior ESC teilzunehmen.

Folgendes Statement hat uns dazu vom NDR erreicht:

„Der NDR und KiKA haben in den vergangenen zwei Jahren trotz vieler Corona-bedingter Widrigkeiten mit viel Engagement und großer Begeisterung am Junior ESC teilgenommen. In diesem Jahr wollen wir uns eine kreative Pause nehmen in Absprache mit dem KiKA. Dies gilt auch vor dem Hintergrund, dass für Armenien Teilreisewarnungen des Auswärtigen Amtes vorliegen. Im nächsten Jahr wollen wir wieder am JESC teilnehmen. Für alle Fans wird der JESC wie gewohnt aus Jerewan im KiKA übertragen.“

NDR und KiKA haben nach zwei JESC-Teilnahmen mit Susan (JESC 2020) und Pauline (JESC 2021, Aufmacherfoto) also entschieden, 2022 nicht am Wettbewerb teilzunehmen. Die Formulierung „kreative Pause“ deutet daraufhin, dass die die nächste deutsche Teilnahme am Junior ESC anders aussehen wird als bei den letzten beiden Malen. Das könnte etwa bedeuten, dass der Auswahlprozess für den deutschen Act und den deutschen Song überarbeitet wird. Schon länger wird über eine engere Anbindung an das KiKA-Erfolgsformat „Dein Song“ spekuliert – gut möglich, dass die Planungen hier etwas Vorlaufzeit brauchen. Denn dass Deutschland im kommenden Jahr, also 2023, zum Wettbewerb zurückkehren will, scheint laut dem Statement fest eingeplant zu sein.

Darüber hinaus bezieht sich die deutsche Delegation bei ihrer Absage auch auf die Sicherheitslage im Gastgeberland Armenien. Laut Auswärtigem Amt ist bei Reisen in das Land aktuell Folgendes zu beachten:

„Vor Reisen in das gesamte Grenzgebiet zu Aserbaidschan sowie in die Region Berg-Karabach wird derzeit gewarnt.“

„In Armenien kommt es landesweit, insbesondere in Eriwan, zu Demonstrationen. Meiden Sie Demonstrationen und größere Menschenansammlungen weiträumig.“

Insofern ist die Entscheidung dann vielleicht auch in dieser Hinsicht nachvollziehbar (zumal bei einem Kinder-Wettbewerb), obgleich dieser Aspekt offenbar nur eine nachgeordnete Rolle gespielt hat und offenbar eher die „kreaive Pause“ ausschlaggebend war.

Findet Ihr es schade, dass Deutschland in diesem Jahr beim JESC pausiert? Und was wünscht Ihr Euch für die Teilnahme im kommenden Jahr? Schreibt uns Eure Meinung gerne in die Kommentare.

 


85 Kommentare

    • Wieso ausgerechnet 2025? Übertreibst du da nicht etwas Mathi, das wären über 3 Jahre… eine wirklich lange Pause, da würden sie bestimmt wieder NDR-typisch komplett von vorne anfangen. Ich hoffe dagegen die kreative Pause wird wirklich genutzt um einen passenden Act zu finden der sowohl vom Song als auch der Bühnenpräsenz und -performance überzeugen kann, der Contest wird ja dieses Jahr trotzdem übertragen, das lässt mich hoffen dass die deutsche Junior ESC Delegation gut mitschreibt was beim Nachwuchs-Contest im Trend liegt und womit man eher daneben greift – und sich dann natürlich an ersteren orientiert.

      • ich finde drei Jahre Pause relativ kurz, denn es gibt in der Geschichte des JESC Länder, die deutlich länger dem Wettbewerb fernblieben:

        1. Frankreich (2005 – 2017, 12 Jahre)
        2. Polen (2005 – 2015, zehn Jahre)
        3. Portugal (2008 – 2016, acht Jahre)
        4. Spanien (2007 – 2018, elf Jahre)

        Deutschland ist sowohl beim JESC als auch beim ESC eine Baustelle und bevor Letzteres nicht behoben ist, sollte man von Ersterem die Finger lassen.

    • Ich bin vom ganzen Deutschland einfach entäuscht!!!!!!!!!!!!! Bis jetzt habe ich gar keine Info von den deutschen Medien bzg Agressor Azerbajdjan gehört. Sehr enttäuschend Deutschland!!!!!!!!!!!!!!!

  1. Kommt mir eher wie eine vorgeschobene Ausrede vor – welches Auswahlformat wäre denn so aufwändig, dass man das ganze nicht zwischen Dezember 2021 und Dezember 2022 hätte realisieren können?

    Und die allgemeine Gesundheitslage bei den letzten beiden JESC-Veranstaltungen war also weniger riskant als eine Reise nach Armenien?

    Da dürften ein letzter und ein drittletzter Platz wohl eher die Entscheidung gefällt haben.

  2. Find‘s schön dass die Show trotzdem übertragen wird, Consi hat das letztes Jahr sehr gut gemacht und ich würde mich auf einen deutschen Kommentar seinerseits wieder sehr freuen. Vielleicht plant man ja wirklich mal etwas größeres für nächstes Jahr, ich hoffe jeden Falls das Deutschland in den kommenden Jahren weiterhin beim Junior ESC dabei ist.

      • Stimmt doch gar nicht, er doch gar keine Witze über die Kinder gemacht. Vielleicht nochmal auf eurovision.de nachschauen, überlegen und DANN (ver)urteilen?

  3. Die Tatsache, dass der NDR im Statement bereits erwähnt, dass man erstens den JuniorESC in diesem Jahr -trotz Nichtteilnahme- überträgt und zweitens im nächsten Jahr wieder teilnehmen möchte, widerlegt für mich die Vermutung, dass die Teilreisewarnungen nur eine Ausrede wären!
    Ich frage mich allerdings, ob der JuniorESC dann nur im Internet oder auch im TV bzw, KiKA übertragen wird. Falls letzteres der Fall sein wird, so kann ich aber jetzt schon vorhersagen, dass dies wohl schlechtere Quoten bringen wird, als die letzten beiden JESC-Übertragungen in 2021 und 2020, da Deutschland ja eben dann nicht teilnimmt!

    Ich weiß nicht wie Matty auf die Idee kommt, dass Deutschland erst wieder 2025 teilnehmen sollte -ist in diesem Jahr etwas besonderes?

    Vielleicht findet der JuniorESC nächstes Jahr in den Niederlanden statt, denn die haben bei ihren Vorentscheidsongs -welche bereits veröffentlicht wurden- einen Song dabei, welcher heraus sticht und mit SIcherheit den niederländischen Vorentscheid gewinnen wird, nämlich Luna mit „La Fiesta“. Geschrieben wurde dieser Song von Robert Dorn, welcher bereits den niederländischen JESC-Beitrag von 2020 (Unity – Best Friends) geschrieben hat und auch ansonsten in den letzten Jahren immer wieder Songs für den niederländischen JESC-Vorentscheid beigesteuert hat.
    Ich bin kein Fan davon, so lange nicht viele oder sogar alle Songs -sowohl beim JESC als auch beim ESC- veröffentlicht sind schon einen Sieger auszumachen, aber die Niederlande könnte mit diesem Song mit Sicherheit sehr weit oben in der Tabelle dann letztendlich landen!

      • Wie du so einen Song wie diesen von High5 plötzlich gut findest, nur weil er von Jungs gesungen wird!

        Nein Matty, aber auch in diesem Jahr wird die Niederlande keine Jungs schicken, da der Song von High5 einfach zu schwach ist! Von allen Songs des diesjährigen Vorentscheids ist er -meiner Meinung nach- sogar der schwächste.

        Der Song von High5 wurde geschrieben von Julian Vahle und Maxine van Breukelen, welche bereits in den letzten zwei Jahren Songs zum Vorentscheid beigesteuert haben und dort waren diese Songs -in meinen Augen- ebenfalls jeweils die Schwächsten in ihrem Jahrgang. Letztes Jahr haben die beiden „Niet wat Vrienden doen“ von „Melody“ geschrieben und 2020 „Mee“ von Robin.

    • Den Sieg beim JSF hat Luna definitiv in der Tasche, die drei anderen Songs sind ja mal mehr als belanglos. Es lässt sich natürlich nicht leugnen. dass sich gerade der Refrain doch merklich an die französischen Erfolge der letzten Jahre anlehnt, aber trotzdem noch eigenständig genug ist dass das nicht zu sehr auffällt. da hat Robert Dorn wohl aus dem letzten Jahr gelernt, als sehr seinen Vorjahressieger mehr oder weniger kopiert hat und SH!NE den Song dann mit ihrer schwachen Live-Performance endgültig versenkt haben.
      Mit Luna hätten die Niederländer sicher wieder gute Chancen auf eine vordere Platzierung, aber da gilt es tatsächlich noch die Konkurrenz und vor allem die Live-Performance abzuwarten; die Inszenierung ist bei so einem „Concept Song“ (hihi) ja ein Selbstläufer.

    • Luna – La Festa ist von den 4 Liedern der einzige Song, der die Klasse hat in Armenien etwas zu reißen (meiner Meinung nach) – das Lied baut sich hervorragend auf ….der Teil, in dem die Tuba einsetzt, ist super – dazu der „Drop“ …..zudem singt die 11-jährige Luna echt gut. Das Lied ist eingängig, der Refrain sofort mitzusingen. Was will man mehr. Okay, beim JESC ist es nicht schlimm Teile mit „La La La und Ooh ooh“ zu füllen – beim ESC ist das ein Zeichen für Einfallslosigkeit.

    • „Ik doe een drankje“? Die Holländer scheinen da ja ganz schön liberal zu sein … es sei denn natürlich, sie meint Vorglühen mit Robby Bubble.

    • Man hat ja schon in den Jahren vor Deutschlands Debüt berichtet, also hate ich zumindest einen Live-Blog und einen Artikel im Vorfeld mit allen Songs für wahrscheinlich

    • Ich seh es auch eher als Ausrede dafür, dass man sich beim NDR bzw. KIKA überhaupt keine Gedanken drum gemacht hat.. wie immer! Echt schade das nach 2 Jahren erstmal wieder Schluss ist 🙁

      • Ernst gemeinte Frage: habt ihr euch jemals einen ganzen JESC angeschaut?

      • @Patrick Schneider

        Ernst gemeinte Antwort: Ja, habe ich, 2020, hatte vorher schon Bedenken. Aber sonst hätte ich mir kein objektives Urteil erlauben können. Muss sagen, im Großen und Ganzen wurde ich bestätigt. Junge Mädchen, die auf „erwachsen“ gestylt werden. Mal ganz davon abgesehen, dass sie schon in so jungen Jahren ganz Europa (wenn nicht sogar der ganzen Welt) vorgeführt werden. Das ist ja schon für Erwachsene heavy, wie ist das dann erst für Kinder, vor allem bei Misserfolg.
        Einen gewissen Druck muss wohl jeder Mensch schon mal aushalten, aber den haben sie ja schon in der Schule. Sorry, aber das ist meine ehrliche Meinung dazu.

  4. Einerseits: Ich habe es geahnt, nachdem ja schon so lange geschwiegen wurde. Andererseits: Schön, dass der Kika trotzdem überträgt. Abstimmen kann man ja von überall. Bleibt nur zu hoffen, dass aus der „kreativen Pause“ nicht noch mehr wird…

  5. Ich meine… meine zehnjährige Tochter schwärmt schon für Sangiovanni oder Pinguini Tattici Nucleari oder Rkomi….

    was sollte der Markt für den JESC sein?
    Gibt es heute etwas zwischen Baby Dance (und Musik) – ich meine Schnappi oder bei uns in Italien die vielen Zecchino d Oro-Lieder – und normale Popmusik für Erwachsene (ESC oder Sanremo oder was auch immer)?

    Ich glaube nicht.

      • Okay, aber die Zielgruppen sind verschieden.
        Zecchino d’oro bleibt eine Sendung fuer kleine Kinder. Und das funktioniert immer noch (mal mehr, mal weniger).

    • Das ist ein guter Punkt!
      Ich denke, es gibt einen Markt, nämlich Menschen,die sich zu Kindern hingezogen fühlen….

      • Uli Wagner – Du läufst gerade auf sehr dünnem Eis mein Freund. Erkläre doch bitte mal näher, wie Du das mit dem „Menschen, die sich zu Kindern hingezogen fühlen“ gemeint hast. Komm traue Dich ruhig ….ich mache dann einen Screenshot davon.

    • (a propos deutsche Baby-Dance… dieses Jahr immer noch hoch im Kurs in meinem Campingplatz in Italien: Aram Sam Sam und das Fliegerlied….)

  6. Keine Ausrede ist zu billig, um das eigene Desinteresse am ESC / JESC zu kaschieren…

    Man will wohl nicht ein weiteres Mal Letzter werden erscheint mir eher als die wahrscheinlichere Erklärung.
    Diese Veranstaltung namens JESC braucht sowieso niemand, kann eh weg.

  7. Erstmal eine gute Entscheidung, glaube ich.
    Man muss einfach so ehrlich sein und sagen, dass die beiden deutschen Beiträge nicht wirklich konkurrenzfähig waren (ich befürchte, das hätte sich auch dieses Jahr nicht geändert); das lag allerdings nicht an den Interpretinnen, sondern an den Songs und das Tragische dabei ist noch, dass man in beiden Fällen einen potentiell bessern Song hat links liegen lassen.
    Ich bin mir auch nicht so recht sicher, ob wir Deutschland dann wirklich nächstes Jahr beim JESC wiedersehen werden. Die Initiative ging ja massiv von Thomas Schreiber aus, der KIKA nach jahrelangen Bemühungen endlich überzeugt hatte und jetzt ja bekanntlich nicht mehr da ist.
    Aber mal schauen, vielleicht bringen neue Leute dann nächstes Jahr auch neuen Schwung rein, wer weiß.

  8. Schade, dass Deutschland dieses Jahr nicht teilnimmt. Ich habe auch eher die Vermutung, dass es Aufgrund der schlechten Einschaltquoten vom letzten Jahr zustande kommt und nicht wegen der Reisewarnung. Wie aufwändig kann eine Teilnahme schon sein? Also zumindest einen Interpreten und Song lassen sch doch relativ schnell finden. Evtl. einfach mal die letzten beiden Staffeln The Voice Kids anschauen. (Naja man ist sich wahrscheinlich zu Schade beim Konkurrenzsender zu schauen) Da sind genug talentierte Kinder zu finden und sicherlich haben auch viele Produzenten etc. Lust einen Song auf die Beine zu stellen. So viel „schlechter“ als bei den ersten beiden Teilnahmen kann es ja nicht werden. („Schlechter“ ist relativ, weil Susan und Pauline einen super Job gemacht haben )

  9. Sind schon zu viele Zeilen geschrieben worden:
    Überflüssiges Event. Bitte Teilnahme generell streichen und Übertragungsrechte an Disney+ abgeben.

    • 👍🏼👍🏼👍🏼👍🏼👍🏼👍🏼👍🏼👍🏼dem ist nichts hinzuzufügen👍🏼👍🏼👍🏼👍🏼👍🏼👍🏼👍🏼👍🏼

  10. Warum steigt Deutschland durch NDR/KiKa nicht völligständig aus diesem überflüssigen JESC aus? U.a. haben es die skandinavischen Länder schon seit Jahren vorgemacht.

  11. Wie sich wieder hier einige Menschen freuen, dass der JESC vorerst ad acta gelegt wurde. Das muss ja für Euch Weihnachten, Geburtstag und Ostern an einem Tag gewesen sein, als die Meldung erfolgte, dass Deutschland „eine Pause“ macht.
    Wenn man nach 2 wenig erfolgreichen Jahren sich vom JESC abwendet, dann frage ich mich:
    – warum macht man das beim ESC (10 Pleiten in 13 Jahren) dann nicht schon längst.
    – warum schiebt man fadenscheinige Argumente vor – anstatt zu sagen, dass man keinen Bock mehr hat
    – warum kann eine Ukraine trotz der ganzen Umstände im Land einen Vorentscheid auf die Bühne stellen und (mit großer Wahrscheinlichkeit) sehr erfolgreich in Armenien teilnehmen?

    Ich bleibe ratlos mit vielen Fragen zurück ,,,,,aber freue mich trotzdem auf den JESC 2022 (auch ohne Deutschland).

    Ach ja, der Kommentar von Herrn Ulli Wagner mit „Das ist ein guter Punkt!
    Ich denke, es gibt einen Markt, nämlich Menschen, die sich zu Kindern hingezogen fühlen….“ erfüllt schon beinahe einen Straftatbestand. Der stellt nämlich hier jeden Menschen, der den JESC sich anschaut als pädophil hin. Habe schon einen Screenshot gemacht. Schaut mal beim § 186 StGB (Üble Nachrede) nach. Ich muss es wissen, denn ich arbeite bei Gericht.

      • @Nils, es wurde ja bewusst das Attribut „beinahe“ verwendet, weil er weiss, dass seine Hypothese keinen Kriterien standhält. Keine Ahnung warum, aber mir fiel beim Lesen spontan ein, in wievielen Berufsgruppen die Einstellungsvoraussetzungen inzwischen gesenkt wurden. Zum Glück wissen wir ja nichts über die jeweiligen Tätigkeitsfelder.

      • @ Jorge

        Wenn dieses Bewusstsein vorhanden ist, frage ich mich allerdings, was er mit seinem Screenshot vorhat. Abwarten und hoffen, dass der sich über Nacht doch noch in was Justiziables verwandelt?

        Zudem muss man ja auch als Fan des JESC einfach zur Kenntnis nehmen, das viele (mich eingeschlossen) diesen Wettbewerb nun mal immer kritisch sehen werden, weil, wohl garantiert ist, dass irgendwer irgendwo auf der Welt ihn als W*chsvorlage nimmt.

        Selbst wenn Uli Wagner also wirklich etwas Strafbares à la „alle JESC-Fans sind …“ geschrieben hätte, hätte es meines Erachtens mit Sicherheit vernünftigere Reaktionen gegeben, als gleich mit dem StGB zu wedeln. Miteinander reden, zum ✏️.

        Aber naja … ich musste beim Lesen an eine meiner Tanten denken. Seit die PTA ist, hat sie plötzlich alle chronischen Krankheiten und alle Lebensmittelunverträglichkeiten dieser Welt … 😉

      • @Nils: Ich spekuliere mal – Zur a) Tabuisierung, um weitere Aussagen abzuwürgen und b) taktisch per Diskreditierung diese klebrige Anrüchigkeit umzudrehen. Daraufhin schreibt dann oft irgendwer nett gemeint – aber beschwichtigend, so sei das doch gar nicht gemeint gewesen. Dass es sich dabei ohnehin nur um seine „Interpretation“ handelt, vertuscht er damit geflissentlich. So what. .. jetzt habe ich dem Thema doch mehr Worte als beabsichtigt gewidmet. Uli W. macht das schon richtig, wenn er ihn auflaufen lässt.

        Zum Thema „Berufskrankheiten“: LOL. Aber Vorsicht! Nicht dass irgendwer hier für Medikamentenmissbrauch zuständig ist und einen Screenshot macht! 😉

    • @ Der Thorsten von der Küste:

      Ich bin zwar kein studierter Volljurist, sondern lediglich ein studierter Wirtschaftsjurist (also ein BWL-Studium mit einem etwas ausgeprägterem Rechtsteil, als es in einem klassischem BW-Studium der Fall ist), aber soweit reichen meine Kenntnisse im Strafrecht dann doch aus.

      Der Straftatbestand – sowohl einer üblen Nachrede i.S.d. § 186 Strafgesetzbuch (StGB), als auch einer Verleumdung i.S.d. § 187 StGB – werden erst dann bejaht, wenn von einem konkreten strafrechtlichen Vorwurf ausgegangen werden kann. Die zwingende Voraussetzung der Konkretheit ist immer dann gegeben, wenn der strafrechtliche Vorwurf sich gegen eine ganz bestimmte Person XYZ richtet und dieser ein genauer Tatablauf (bei einer üblen Nachrede, Verleumdung eben was genau wurde), zu einem genauen Tatzeitpunkt (genauer Tag und wenn möglich Uhrzeit) und an welchem genauen Tatort dies geschah.

      Kann all das bei einer Strafanzeige nicht mitgeteilt werden, dann wird seitens der Staatsanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren gar nicht erst eröffnet. Aus strafrechtlicher Sicht liegt dann einfach nur eine allgemeine Zustandsbeschreibung oder ein Werturteil gegenüber eine Personengruppe vor. Das darf dann auch derb sein, weil eben auch die Mitteilung einer nicht charmanten Äußerungen und unverschämten Ansicht gegenüber einem Zustand oder einer namentlich nicht definierbaren Menschengruppe erlaubt ist.

      Aber in einem gebe ich dir auf jeden Fall recht:

      Als beispielsweise in den 90er-Jahren des letzten Jahrtausends jedes Wochenende auf RTL die von Mareike Amado moderierte Miniplayback-Show kam – für all diejenigen, die es nicht wissen, eine Sendung in welcher Kindergarten- und Grundschulkinder ihren Lieblingsstar (m/w/d) mit einem Song imitierten – da wäre kein Mensch auf die Idee gekommen die erwachsenen Fernsehzuschauer (m/w/d) auch nur ansatzweise in die Nähe einer pädophilen Ecke zu verorten. Und die Verantwortlichen bezugnehmend auf Organisation und Casting der Sendung ebenso wenig. Ich bin auch dafür, dass man alle möglichen Risiken abschätzt und abwägt. Aber ein gewisser Grundoptimismus und Realitätssinn sollte doch erhalten bleiben.

      So und jetzt kommen wir alle wieder schön runter ! 😀

  12. „Kreative Pause“ ist ja noch einigermaßen okay, wenn die Auszeit denn auch wirklich so genutzt wird und man nicht einfach nur abseits sitzt und beleidigt schmollt. Aber die Teilreisewarnung finde ich als Begründung schon sehr billig und beleidigend den Armeniern gegenüber. Die EBU und alle teilnehmenden Länder halten Yerevan ja offenbar für sicher – will man uns nun weismachen, die handelten alle unverantwortlich?

    Ich lege auch gerne noch einen drauf: Ich selbst hätte weniger Bammel vor einer Reise nach Yerevan, als vor einem Trip zum Sitz des MDR. Aber erstmal geht’s nächsten Monat wieder nach Tiflis – und mal schauen, vielleicht gucke ich mir da auch mal eine der großen Pro-EU-Demonstrationen an.

  13. Absolut richtig und absolut nachvollziebar.
    1. So beliebt wie Deutschland momentan in Europa ist wird das 100% ein hinterer Platz. Haben wir gerade erst im Mai erlebt. Kann man sich die Teilnahme auch sparen
    2. Wie schon im offiziellen Statement erwähnt ist die innenpolitische Lage und Sicherheit in Armenien ein guter Grund dem Land fern zu bleiben.
    3. Seit der Zusage der Ukraine ist so gut wie klar, wer gewinnen wird
    4. Armeniens Sieg hat leider gezeigt, dass der Song und der Gesang nur noch eine untergeordnete Rolle spielen, sondern leider andere Faktoren, was man öfters auch beim großen ESC erlebt. Eine fatale Entwicklung für einen Kinderwettbewerb, die ja schon länger eine Menge Länder fern hält. Lieber 20 mal den Jungen aus Portugal als 1 mal Malena

    • Armenien bzw. Malena hatte halt einen Song welcher den aktuellen Nerv der Kids trifft. Nicht inhaltlich, sondern eher Genre-mäßig!
      Der Song hört sich halt so an als käme er aus den USA. Diese „hauchige“ oder „hallige“ (Hall) Parts in dem Song von Melana ist halt ganz typisch Hollywodd. Hat irgendwie fast jede amerikanische Rapperin in ihren Songs mit drin. Als Beispiel nenne ich hier jetzt mal „Doja Cat“ oder „Chloe x Halle“.

      Mir persönlich hat der Song „Why“ mit welchem Malena im Jahre 2020 beim JuniorESC antreten wollte, besser gefallen als „Qami, Qami“.

  14. Wenn schon der NDR am JESC nicht teilnimmt, kann es doch Sat 1 versuchen. Dieser Kanal überträgt doch auch the voice kids. Würde doch ganz gut passen.

      • Beim JESC ist man da nicht so streng. Wenn ProSieben/ SAT1 wollen würden, würde die EBU das sicherlich ermöglichen

        Aber sie haben daran eben kein Interesse

      • Oh, pardon … da zeigt sich dann, dass ich vom JESC keine Ahnung habe. Verzeihung!

  15. Na, hier geht es ja mal wieder hoch her. Ich mache mir bzgl. des JESC stets einen schlanken Fuß: Ich ignoriere ihn ganz einfach. Heute Nacht habe ich ausnahmsweise mal in einen JESC-Artikel geklickt, weil ich gesehen habe, dass Gaby, Jorge und Nils hier kommentiert haben, und die Kommentare dieser User*innen lese ich immer sehr gerne. 🙂👏

  16. Richtige Entscheidung.Habe damit gerechnet das Deutschland nicht man Junior ESC teilnimmt.Denke die letzten Plätze sind mehr ins Gewicht gefallen um sich aus dem Wettbewerb dieses Jahr zu verabschieden.

    • So kritisch ich dem JESC gegenüber stehe: Ich find’s schade, dass die bisherigen Ergebnisse anscheinend den Ausschlag gaben. Wo ist da der Sportsgeist?

    • Nur 2020 gab es den letzten Platz!
      Der 17. Platz im letzten Jahr ging eigentlich in Ordnung, da man mit diesem Song einfach nicht mehr herausholen konnte! Besonders das Ergebnis des Online-Votings war im letzten Jahr für Deutschland eigentlich ganz zufriedenstellend. Hier hat man sogar Aserbaidschan hinter sich gelassen, welches beim Juryvoting auf Platz 4 kam. Außerdem lag man beim Online-Voting nur einen Punkt hinter Italien. Als der italienische Song im letzten Jahr veröffentlicht wurde, galt Italien nämlich zeitweise sogar als Favorit auf dem JESC-Sieg.

  17. @ Nils, mich dünkt, dass Thilo mit Bobby der neue Burgherr ist. Für die beiden trete ich allerdings sehr gerne zurück in die zweite Reihe … solange sie Tante Gertrud gut behandeln. 😉

    • Guten Morgen,
      das ist jetzt doch zu viel der Ehre. Es ist und bleibt hoffentlich eine gemeinschaftliche Burgherrenschaft auch wenn du dich etwas zurückgehalten hast 😅

  18. Schade schade. Da müssen sich die deutschen Verantwortlichen wohl mal wieder neu ordnen, wie auch jährlich beim großen ESC. Klar der Grund mit der Einreise in ein unsicheres Gebiet leuchtet ein. Aber warum nimmt man dann nicht einfach hybrid teil? Wozu gibt es denn die heutige moderne Technik? Zum ignorieren und sich nur darüber freuen das es diese Möglichkeiten gibt sicherlich nicht. Man kann es doch zumindest versuchen.
    Ich finde die deutsche Handhabe des ESC sowie des JESC absolut uninspiriert und unglaubwürdig. Jetzt wird über ein Jahr lang ein neues Auswahlverfahren für 2023 ausgeklügelt, was dann höchstwahrscheinlich auch nix taugen wird. Wir kennen das ja schon zur genüge. Tut mir Leid, langsam ist es einfach nur noch lächerlich. Aber zu diesem Thema wurde ja schon an anderer Stelle genug geschrieben.

  19. Wär mal interessant, was so im ESC HQ beim NDR bezüglich des ESC auf den Schreibtischen liegt, so ein Jahr kreative Pause würde dem ganzen meiner Meinung nach auch da nicht schaden. Und das hatte schon bei einigen Ländern eine positive Auswirkung

    • Da bin ich gegen. Deutschland ist soweit ich weiß das einzige Land, dass bisher zu jedem ESC einen Song geschickt hat. Zumindest dieser Rekord darf uns gerne erhalten bleiben.

      Es reicht doch auch aus, einfach nebenher jemanden schnell intern zu nominieren, der Bock hat, während man in der Hauptsache kreativ weiterdenkt. Lustig wird es dann nur wenn der- oder diejenige(n) dann tatsächlich sehr gut abschneiden sollte(n). 😀

    • Würde beim ESC dem NDR bzw. der ARD, bei einer Erwägung Pause zu machen, nicht die Gefahr bestehen das das ZDF sich sagt dann melden wir uns an. Ich könnte mir schon vorstellen das das ZDF so eine Gelegenheit nutzen könnte. Immerhin ist das eine kostengünstige Samstagabendshow mit einer relativ guten Quote. Sicher könnte der NDR auch erst kurz vor Meldeschluss zurückziehen um das zu verhindern. Also kurzum da Deutschland mit ARD und ZDF zwei Sender hat die teilnehmen dürfen halte ich eine Pause von Deutschland eher unwahrscheinlich. Ich wäre aber auch lieber für eine Pause als ein weiteres ständiges rumgegurke bei der Auswahl. Ich wäre sogar dafür wenn man mal das belgische Model ausprobiert und sich mit dem ZDF abwechselt. Beim JESC arbeitet man ja auch zusammen durch den Kika

      • Nee, von einer Pause halte ich gar nichts. Da bin ich dann doch eher dem olympischen Gedanken zugeneigt – auch wenn die unzähligen Blamagen der letzten Jahre selbst mir sehr deutlich gezeigt haben, dass dabei sein eben doch nicht alles ist. Und dabei geht für mich von einem schlechten deutschen Abschneiden nicht die Welt unter – bloß hatten wir halt leider eines und noch eines und noch eines und noch eines und … to be continued.

      • Aussetzen fände ich echt blöd. Immerhin ist Deutschland neben der Schweiz und Belgien das einzige Land, das seit 1956 niemals freiwillig ausgesetzt hat.

      • Was das Aussetzen Deutschlands habe ich auch eher eine zwiespältige Meinung. Einerseits
        tut eine kreative Pause mal ganz gut, wenn man diese auch nutzt, ein tragfähiges VE-Konzept auf die Beine zu stellen.
        Auf der anderen Seite könnte es auch nach „beleidigter Leberwurst“ aussehen. Dann finde ich es grundsätzlich gut, wenn man kontinuierlich seit 1956 dabei ist (mit Ausnahme von 1996, aber das war ja nicht freiwillig). Nur sollte man schon den Ehrgeiz entwickeln, wenigstens nicht immer in den Bottom 5 zu landen. Sonst kann man es gleich lassen, oder die Verantwortung abgeben, wenn man keinen Bock mehr hat.

  20. Die Ukraine wird ihren Teilnehmer für den JESC über einen nationalen Vorentscheid ermitteln, wie der für den ESC und JESC zuständige Fernsehsender UA:PBC verkündete:

    https://eurovoix.com/2022/08/03/ukraine-national-final-junior-eurovision-2022/

    Ab heute bis einschließlich 23. August 2022 dürfen sich Kinder im Alter zwischen neun und 14 Jahren für die Teilnahme am Vorentscheid bewerben. Dieser findet im September statt.

  21. Wir haben da ja eh nicht gut angeschnitten. Ich frage mich ja, ob wir so eine Pause auch für den großen ESC mal bräuchten.

  22. Da es manche erwähnt haben möchte ich auch etwas dazu sagen: Eine ESC-Pause Deutschland halte ich für GAR KEINE gute Idee. Es würde einerseits nach beleidigter Leberwurst aussehen und außerdem würden sich damit nur die ganzen Hater bestätigt sehen in ihren Vorurteilen a la „Ostländer schieben sich eh nur Punkte zu“ oder „alles nur Politik“. Wollt ihr solchen Leuten ernsthaft diesen „Triumph“ gönnen?? Also ich nicht!!

    Dass Deutschland dringend aus dem Quark kommen muss bleibt davon unberührt.

    • @ESC1994 – zumal es ja auch keiner Pause bedarf, um ein tragfähiges Konzept zu entwicklen. Die meisten von uns würden doch zurecht gefeuert werden, wenn wir sagen würden „dafür brauche ich 2 Jahre Zeit.“

  23. Gott sei dank, ist halt ein Wettbewerb weniger bei dem Deutschland immer nur abkackt. Grundsätzlich würde ich diesen zwielichtigen Wettbewerb auf Dauer meiden. Unnötige Verschwendung von Gebühren. Sollen erst mal wieder beim richtigen ESC was reißen,

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