
Der OGAE Second Chance Contest 2022 ist entschieden. In einem äußerst knappen Kopf-an-Kopf-Rennen setzte sich der/die Sieger/in erst bei der Bekanntgabe der allerletzten 12 Punkte durch. Für die meisten anderen der insgesamt 27 diesjährigen Beiträge war der Zug schon nach der sehr zügigen Veröffentlichung der Punkte von 1 bis 10 abgefahren. Welchen Platz Felicia Lu (Aufmacherbild) für Deutschland sichern konnte, erfahrt ihr hier.
Vorab zur Klarstellung: Der OGAE Second Chance ist nicht zu verwechseln mit dem OGAE Song Contest, der nach dem Rückzug der Ukraine, Deutschlands und Großbritanniens letztlich abgesagt wurde. Während für diesen Wettbewerb jedweder Beitrag eines Künstlers eines Landes nominiert werden kann, bekommen beim OGAE Second Chance Contest Titel aus den nationalen Vorentscheidungen eine zweite Chance.
Nach dem Sieg von KEiiNO 2021 mit „Monument“ für Norwegen richtete der dortige Fanclub in diesem Jahr den OGAE Second Chance Contest aus. Insgesamt traten dabei 27 Beiträge an. Die beiden deutschen Fanclubs hatten aus dem überschaubaren Angebot des hiesigen nationalen Vorentscheids Felicia Lu mit ihrem Song „Anxiety“ ausgewählt.
Wer sich die Spannung erhalten will, sollte jetzt NICHT weiterlesen, sondern sich das Video anschauen.
Ergebnisbekanntgabe OGAE Second Chance Contest 2022
Etwa die Hälfte des Bekanntgabevideos besteht aus dem Recap der 27 Songs. Der lohnt sich aber, schließlich sind die Vorentscheide ja schon über ein halbes Jahr her. Da gibt’s einige schöne Anregungen, doch nochmal in die ESC-Songs aus dieser Saison reinzuhören.
Anschließend werden ohne weiteren Kommentar alle Punkte von 1 bis 10 direkt hintereinander veröffentlicht. Da fällt es schwer, den Überblick zu behalten. Nach weniger als einer Minute steht dann auch fest, dass Felicia Lu keine Chance hat, vorne mitzuspielen. Denn sie liegt mit lediglich 18 Punkten nur auf Platz 20. An der Spitze steht Schweden mit 268 Punkten, gefolgt von Italien (240) und Spanien (205).
Das Kopf-an-Kopf-Rennen bestreiten dann aber Schweden und Finnland. Und auch die beiden deutschen Fanclubs geben ihre gemeinsame Höchstpunktzahl an BESS mit „Ram Pam Pam“. Mit dem Voting der norwegischen Gastgeber, das tatsächlich Ulrikke Brandstorp überbringt, übernimmt Finnland die Führung. Die Votings von Tschechien und ganz am Schluss von Spanien drehen dann aber das Ergebnis doch noch einmal zu Gunsten von Schweden.
Damit gewinnen MEDINA mit „In i dimman“. Beim Melodifestivalen waren sie im Finale von den internationalen Jurys auf den dritten Platz gevotet worden, den sie dort auch insgesamt erreichten. Damit holen sich die Schweden ihren 17. Sieg beim OGAE Second Chance Contest – von bisher 36 Wettbewerben. Vier Siege erreichten sie in den letzten zehn Jahren – so richtig tot, wie manche ESC-Fans die schwedische Vorentscheidung gerne reden – ist das Melodifestivalen in der Bubble also doch nicht.
MEDINA – In i dimman
Felicia Lu erhielt keine Zwölf-Punkte-Wertung und beendete den Wettbewerb mit 18 Punkten auf Platz 20.
Dies war die Startreihenfolge des OGAE Second Chance Contest 2022:
- Ukraine: Roxolana – Girls
- Kroatien: Marko Bošnjak – Moli Za Nas
- Schweden: MEDINA – In i dimman
- Polen: Kuba – Lovesick
- Spanien: Rigoberta Bandini – Ay Mamá
- Israel: Eli Huli – Blinded Dreamers
- Irland: Rachel Goode – I’m Loving Me
- Italien: La Rappresentante di Lista – Ciao Ciao
- Serbien: Sara Jo – Muškarčina
- Finnland: BESS – Ram Pam Pam
- Rumänien: Gabriel Basco – One Night
- Tschechien: GIUDI – Jezinky
- Portugal: SYRO – Ainda Nos Tamos
- Rest of the World: Cristina Ramos – Heartless Game
- Lettland: Bermudu Divstūris – Bad
- Deutschland: Felicia Lu – Anxiety
- Island: Daughters of Reykjavík – Turn This Around
- Albanien: Alban Ramosaj – Theje
- Norwegen: NorthKid – Someone
- Australien: Voyager- Dreamer
- Estland: Anna Sahlene – Champion
- Malta: Denise – Boy
- Slowenien: Batista Cadillac – Mim pravil
- Nordmazedonien: Viktor Apostolovski – Superman
- Litauen: Lolita Zero – Not Your Mother
- Dänemark: Fuld Effekt – Rave Med De Hårde Drenge
- Frankreich: Pauline Chagne – Nuit Pauline
Kommt es nur mir so vor oder gewinnen beim OGAE Second Chance Contest auch gefühlt jedes Jahr die gleichen Länder?
so,so schweden gewinnt mit ’ner billigen kopie! 🤡
was einige fanclubs aber auch so ausgesucht haben…tzzz!
rumänien,polen,lettland,slowenien,estland und auch portugal?
immerhin kann man gut vergleichen – lasse bleibt beim hiesigen leider viel zu spät entdeckten (wegen früheren sommerpausen) SCC – da was man was man hat!
nachtrag:
auch verblüffend für mich ist,daß irama für italien nicht am start war – die liste hat auch gut abgeschnitten aber ich würde meinen,daß bei uns am ende irama im großen finale vor der liste liegen wird.😇
Befürchte ich auch 😉
Nein, wirklich? Schweden hat gewonnen? Hätte ich nie im Leben gedacht.
Und dann mit so einem Ghetto-Ballermann-Mist. Andrea Berg meets 50 cent. Pfui Spinne.
Immerhin war das mal was anderes als der 10.000 englischsprachige Schweden-Popsong. Bin ich fine mit, auch wenn ich Finnland den Sieg mehr gegönnt hätte.
Schweden scheint wie eine ‚Heilige Kuh‘ zu sein, die nicht geschlachtet werfen darf
„In i dimman“ – einer der ganz wenigen schwedischen Songs aus dem Mello der letzten Jahre, die ich wirklich mag. Ja, ich weiss, irgendwie billig, aber macht irgendwie auch gute Laune (mMn).
Glückwunsch.😊
Seh ich genauso , einer der besten sogar der letzten Jahre . Hätte von mir aus gerne gewinnen dürfen .
Der Song macht einfach Spaß .
@Gaby
Ich fand es furchtbar, bin anscheinend gegen jede Art von „Schlager“ allergisch, ganz egal ob es auf Deutsch, Schwedisch oder Klingonisch gesungen wird.
Das kommt bei mir auf die Melodie, und auch auf die Stimmung an.
Der Song spricht mich einfach an, obwohl ich es auch nicht so mit Ballermann habe. Aber, keine Ahnung, der Song macht mir einfach gute Laune.
@Gaby
Geschmäcker sind zum Glück verschieden, für mich wäre dieser „Song“ eine gute Foltermethode in Guantanamo.
Die Songs aus Frankreich, Serbien, Spanien, Italien und Spanien mag ich aber auch sehr gerne. Also, bin da doch relativ breit aufgestellt.🙂
Ich stehe dir in diesem Fall auch bei. Ich bin weder Schlager- noch Ballermann-affin, aber das ist auch für mich einer der besten Mello-Songs der letzten Jahre! Auch wenn (oder gerade weil) es von einer anderen, erfolgreichen Nummer „inspiriert“ ist, steckt da doch mehr Persönlichkeit drin als in dem sonstigen glatten Schwedenpop.
Ist jetzt Inspiration die neue Plagiatausrede? 😉
Ich wollte nur höflich klingen. 😉
Wenn so ein primitiver Kirmesmist bei der Zuhörerschaft gut ankommt, sollte D für 2023 eine Leyla-Kopie nominieren. Kann nur gewinnen.
Hat was von Bella Ciao, aber das ist mehr guilty als pleasure… 😔
Meine Top 3:
Rigoberta – die Kaiserin – Bandini
Bess
LRDL
Schweden auf 1, kann man, muss man aber nicht machen.
Die Plätze 2-4 wären meine 1-3 (Fin/Spa/Ita)
Ohne Worte. Freiwillig würde ich mir den Song nie weider anhören.
Schweden gewinnt und Finnland mit elf Punkten Abstand auf dem zweiten Platz finde ich super! Platz Drei für Spanien ist eine Schande, hier wurden die Punkte wie Perlen vor die Säue geworfen! Auf dem Platz hätte ich Italien lieber gesehen.
Wenn man sich das Ergebnis anschaut, so kann ich auch nicht nachvollziehen, daß das Gastgeberland Norwegen und Estland mit dem achten bzw. zehnten Platz beim Contest so gut abgeschnitten haben. Die Beiträge aus Litauen und Tschechien finde ich dagegen deutlich unterbewertet, was auch für den aus Kroatien gilt.
Merkwürdigerweise verliert hier bisher niemand ein Wort über das Abschneiden unseres Wettbewerbstitels. Vor drei Jahren landete Deutschland noch in den Top Ten (5. Platz) und dieses Jahr auf dem 20. Platz und das auch zurecht und mit 18 Punkten ist Frau Kürbiß auch noch gut bedient.
Meine Lieblinge Rigoberta Bandini, Pauline Chagne und Roxolana immerhin auf 3, 5 und 6, die Plätze 1 und vor allem 2 hätten aber ruhig ein bisschen weiter hinten landen dürfen, und Lolita Zero und Marko Bosnjak weiter vorne.
Und bei dem Ergebnis beschwere sich bitte nochmal jemand über den ESCkompakt-SSC 😉
Zumindest erhärtet sich so der Befund, dass Felicia in Turin auch nichts gerissen hätte.
👍🏼gefällt
Schweden gewinnt, Kroatien landet auf Platz 13. Da muss man sich das Video gar nicht anschauen, um ein sehr akkurates Bild von den Abstimmenden zu bekommen.
Ohne Worte … Hauptsache man kann mitklatschen … Die paar interessanten Lieder, die am Start waren, sind natürlich weit hinten gelandet.
Herzlichen Glückwunsch zum Sieg Schweden! Ich mag den stimmungsvollen Song sehr gerne. Auch wenn für mich schönere Songs dabei waren.
Was ich mittlerweile zum Kotzen finde, wie arrogant viele User hier posten. Man nimmt sich praktisch das Recht heraus, weil einem ein Lied nicht gefällt, dass Ganze als Schrott abzutun.
Es macht einen Unterschied wenn ich sage, Lied A gefällt mir nicht. Oder wenn ich sage, Lied A gefällt mir nicht, wie kann sowas nur gewinnen. Und man sich auch noch das Recht herausnimmt, über den Geschmack vieler Leute abwertend urteilt und den eigenen Geschmack als das Wahre darstellt.
Eine verdiente Siegerin wäre Rigoberta Bandini gewesen mit ihrem Jahrhundert Song Ay Mama. Nun hat wiedermal Schweden gewonnen. Aber wenigstens mal in Landessprache das gefällt mir. Am Anfang fand ich den Song ganz toll von Medina aber je öfter ich den höre desto weniger gefällt er mir und die Ähnlichkeit mit einem anderen Act tut sein weiteres. Bess auf der 2 ist aber ein tolles Ergebnis und mit Felica ist die OGAE Germany nicht ganz so schlecht weggekommen wie der NDR mit Malik.
Dafür dass Felicia die Nummer 1 bei den ausländischen ESC Fans war, hat sie aber erstaunlich schlecht abgeschnitten. Man sieht halt, dass keiner der deutschen Vorentscheidungssongs die Chance auf eine gute Platzierung (Platz 15 bis 22) beim ESC hatten (außer vielleicht Nico Suave and Friends).
Auch Nico Suave and Friends hätten wohl keinen Erfolg gehabt. Dafür war die Melodie viel zu langweilig, die Gruppe zwar sympathisch, wirkte aber doch so dilettantisch wie bei einer Schul-Aufführung. Da kam mMn einfach nichts rüber.
Nee, finde ja immer noch, trotz des letzten Platzes, dass Malik immer noch die beste Wahl war. Die anderen InterpretInnen hätten auch keinen Erfolg gehabt. Na ja, immerhin war „Rockstars“ ein Charterfolg, ist ja nicht gerade selbstverständlich bei einem deutschen ESC-Beitrag, schon gar nicht, wenn er so weit abgeschlagen hinten gelandet ist. Von den anderen deutschen VE-TeilnehmerInnen hat man ja hinterher nichts mehr gehört.
Wusstet ihr eigentlich das 1982 „ein bisschen Frieden“ zur Vorlage bei 6 Radiointendanten auf dem letzen Platz landete im Vorentscheid dann aber siegte? Radioleute sollten bei der Vorauswahl eines Songs zum ESC keine Finger im Spiel haben, weil sie einen Song ganz anders beurteilen wie es für den ESC nötig wäre. Zumindest grundsätzlich. Das das auch mal funktionieren könnte mit der Radiotauglichkeit der beim ESC Erfolg hat ist natürlich möglich aber eher unwahrscheinlich.
Vom Kampflied zum Stampflied – solange das Mello früher die Songvorlagen nicht verunstaltet und den Songs etwas eigenes hinzugefügt hatte, fand ich es noch OK. Aber von Jahr zu Jahr wird es immer billiger. Ist ja offensichtlich in Schweden selbst auch schon negativ aufgefallen.
Wundere mich über die Auswahl der einzelnen Länder. Und dann Frankreich auf dem letzten Platz… Kopfschüttel. Nee, also Jurys sind so verkehrt nicht.
Frankreich hatte Startnummer 27 (also ganz am Schluss), erreichte aber Platz 5.
Mit Frau Kürbiß haben EC Germany und OGAE Germany aufs falsche Pferd gesetzt und der 20. Platz ist nun die Quittung dafür. Mit Maël & Jonas wären durchaus mehr Punkte und damit ein besseres Abschneiden beim OGAE SCC drin gewesen.
@Thomas M. (mit Punkt): Danke für den Hinweis! Ich tausche mein Kopfschütteln mit einem zustimmenden Nicken.
🙂 . Wobei Platz 1 oder 2 noch besser als 5 gewesen wäre, aber man kann ja nicht alles haben …
Dieser Schweden-Huldigungs-„Wettbewerb“ ist doch total für die Tonne…
Besser gut abgepaust als schlecht schlecht selbst gemacht, ist für Schweden doch seit jeher ein ESC-Erfolgsgarant. Von daher Gratulation!