Längere Zeit gab es nun keine Neuigkeiten mehr zum aktuellen Stand der deutschen ESC-Mission 2021. Wir haben deshalb mal wieder unsere Quellen angezapft, dem Flurfunk gelauscht und vor allem intensive Instagram-(Story-)Recherche betrieben, um herauszufinden, wie weit die Auswahl des deutschen Acts und des deutschen Beitrags für den Eurovision Song Contest in Rotterdam gediehen ist.
Bei der Künstlerauswahl hat die Eurovisions-Jury (das genaue Verfahren haben wir hier beschrieben) bereits die erste Auswahlrunde hinter sich gebracht. Mit dabei waren anscheinend sowohl mehr oder weniger bekannte Künstler als auch gänzlich unbekannte Acts. Auch einige Musiker aus unserer Vorschlagsliste sollen dabei gewesen sein. Die Juroren haben diese Künstler auf einer Skala bewertet und durften außerdem ihre jeweiligen Highlights benennen. Damit stehen also die vorläufigen Favoriten der Eurovisions-Jury bereits fest.
Parallel ist auch der zweite Strang der deutschen ESC-Auswahl angelaufen, nämlich die Suche nach dem perfekten Song. Dazu wurde wie schon im letzten Jahr ein Songwriting Camp organisiert, das – ebenfalls wie im letzten Jahr – in Malmö stattgefunden hat, wenn man diversen Instagram-Stories glauben kann. So war auch ersichtlich, dass etwa der „She Got Me“-Songwriter Frazer Mac an dem Camp teilgenommen haben. Die Eurovisions-Jury hat die Songs bislang nicht zu hören bekommen, diese Auswahlrunde startet aber wohl in Kürze.
Ebenfalls fleißig ist der diesjährige deutsche ESC-Vertreter Ben Dolic, der sich ja bekanntlich erneut um die Teilnahme bewerben möchte. Nachdem er bereits am bulgarischen „Black Sea Eurovision Songwriting Camp“ teilgenommen hat, war er nun auch in Großbritannien unterwegs, um mit verschiedenen Songwritern und Produzenten zusammenzuarbeiten. Ob das alles im Zusammenhang mit dem ESC steht, wissen wir nicht, es ist aber sehr wahrscheinlich. Dazu passt dann auch Bens aktueller Instagram-Post aus Brighton: „Guess who’s back?“
Wie geht es jetzt weiter? Wenn die Eurovisions-Jury mit ihrer ersten Bewertungsrunde durch ist, ist die 20-köpfige internationalen Fachjury aus ehemaligen ESC-Jurymitgliedern gefragt. Auch diese darf Künstler und Songs bewerten – eventuell über mehrere Runden – bis am Ende eine überschaubare Anzahl an Acts und Lieder übrig bleibt. Danach findet dann auch das so genannte Pairing statt, das heißt gut bewertete Songs können dann gut bewerteten Künstlern (neu) zugeordnet werden. Diese letztendlichen Kombinationen werden dann wieder von den beiden Jurys bewertet und diese entscheiden letztendlich darüber, welche Künstler-Song-Kombination der deutsche Act für den ESC 2021 wird. Eine öffentliche Vorentscheidung wird es – wie im letzten Jahr – nicht geben.
Dem Vernehmen nach denken die Verantwortlichen aber darüber nach, den letzten Votingschritt zu überarbeiten. Im letzten Jahr haben die Jurys die 20 finalen Künstler-Song-Kombinationen anhand relativ statischer einheitlicher Live-Videos bewertet; ein richtiger Auftritt – wie sonst bei der Vorentscheidung üblich – stand als Bewertungsgrundlage nicht zur Verfügung. In diesem Jahr sollen die Jurymitglieder aber wohl die Möglichkeit bekommen, die finalen Songs anhand richtiger Performances zu bewerten, denn immerhin muss der glückliche Auserwählte später auch auf der ESC-Bühne eine gute Figur machen. Wie genau das – zumal in Zeiten von Corona – vonstatten gehen kann, ist bislang noch nicht bekannt.
Der deutsche Act soll dann schon Ende des Jahres feststehen, auch um ausreichend Zeit für die Entwicklung der Bühnenshow zu haben. Verkündet wird das Ergebnis aber wohl wieder erst Anfang des kommenden Jahres. Wir halten Euch hier natürlich weiter auf dem Laufenden.
Hört sich irgendwie an we same procedure as every year, keine Vorentscheidung, traurig😕
„Auch einige Musiker aus unserer Vorschlagsliste sollen dabei gewesen sein.“ – Vielleicht ein kleiner Tipp (Mann, Frau oder Gruppe), wer genau es sein könnte…??? 😉
Die Jury-Mitglieder lassen leider nicht so viel raus, es gibt ja Verträge 🤷♂️
Ich find das so schade das man als Fan immer außen vor gelassen wird. Wenn es schon keine Vorentscheidung gibt könnte man doch mal verraten wer alles in die engere Auswahl gekommen ist um mitfiebern zu können wer es werden könnte. Ich hoffe nicht das es wieder so eine Nebel von Norwegen Verschwiegenheit gibt
Dem muss ich allerdings zustimmen. Ein bisschen mehr Transparenz würde ich mir auch wünschen. Immerhin lebt der ESC von uns Fans, und nicht nur von ein paar „Auserwählten“.
Einerseits kann ich aus der Fan-Perspektive diese Sicht natürlich verstehen, aber andererseits sage ich einfach mal: Wenn man auf diesem Weg das Interesse von Interpreten und Songwritern, die sich einem öffentlichen Verfahren nicht stellen wollen/können, sich zu beteiligen bekommt, dann mag das schon seine Berechtigung haben; und vielleicht folgt der eine oder andere ja dem Beispiel von KLAN und offenbart sich im Nachhinein.
Ganz gut hört sich auch an, im letzten Durchlauf offenbar schon auf gewisse Staging-Entwürfe hinzuarbeiten, ist nur zu hoffen, dass dann ein guter Song nicht von einer miserablen Idee versaut wird.
Und was die Kommunikation angeht sind wir jetzt schon weiter als wir Anfang Februar dieses Jahres waren; das ist doch was 😀
@floppy1992
Mit Deinem letzten Satz hast Du natürlich auch wieder recht. Immer positiv denken.😃
Es ist halt so schade, vor allem, dass, so scheint mir, eine ganze Menge (vor allem etabliertere Künstler) die Teilnahme am ESC als Makel empfinden. Das wiederum hat wahrscheinlich auch mit der, teils sehr schlechten, sensationsgierigen Presse zu tun. Zum anderen aber auch mit der Erwartungshaltung der Zuschauer. Wenn man beim ESC oder in der Vorauswahl „versagt“, ist man direkt „unten durch“. Sollten wir alle einfach den Kandidaten mit Wohlwollen begegnen. Vielleicht outen sich dann auch mehr Künstler. Sorry für die lange Ansprache, aber das Thema treibt mich einfach um.🙂
Wenn Ben Dolic nicht automatisch für’s Finale gesetzt ist, besteht die Gefahr, dass er stattdessen für andere ESC-Superpowers, zu denen er eine ebenso innige Beziehung wie zu Deutschland hat, antritt. Kirkorov und der neue MF-Koordinator lechzen bestimmt schon nach dem charismatischen Superstar. Mit einer Ballade.
Klar lechzen sie nach einem charismatischen Superstar, aber was hat das mit Ben Dolic zu tun?
Positiv ist auf jeden Fall, dass die Live-Performances bewertet werden sollen.🙂
Na ja, ich hätte es halt gut gefunden, dass ein Künstler-/in oder eine Band direkt von den Juries ausgewählt worden wäre, und im Rahmen einer Mini-VE mehrere Songs dem Publikum präsentiert hätte, so wie bei Lena 2011. So hätte das Publikum wenigstens ein bißchen Mitspracherecht, und wir hätten mehrere Songs, über die man diskutieren könnte. Fänd‘ ich einen guten Kompromiss.
Aber okay, sei’s drum, ich bin in froher Erwartung, und freue mich einfach, dass die Vorbereitungen laufen.😊
Könnt ihr ein Bericht über Irlands Beitrag machen, wie es da weiter geht und ob die Türkei jetzt endlich wider zurück kehrt oder nicht und Marokko?
eiNEN Bericht. Leute, gibt es heute keinen Deutschunterricht in der Schule mehr. Erst wurde der Genitiv gedisst, dann war der der Dativ dran und jetzt Kampf dem Akkusativ, oder was. Von Kommata zu schreiben trau ich mich ja kaum noch.. ok, vielleicht genügt es ja bald sich gegenseitig anzurülpsen. Da bin ich dann hoffentlich tot.
Grammatik ist nicht lästig, sondern sinnvermittelnd. schnaub..
ja.. nene, sie hat ein Komma vergessen.. schnaub.
(kann mir bitte jemand Musik empfehlen .( )
eigentlich sollte das anders aussehen. test: <('')
Bei der ersten Frage fehlt das Fragezeichen!😉
Musik empfehlen?
Wie wäre es mit den Wise Guys?
Z.B. das Album „Frei!“ mit den Liedern „Meine Deutschlehrerin“ und „Schiller“ (zur Melodie von „Thriller“) 😀
Warum so unfreundlich? Hat Dir jemand was getan????🙁
Sorry, aber ich bekomme einfach Ausschlag, wenn man sich an anderer Leute Fehler hochzieht.
Kann bei so einem Kommentar einfach meine Klappe nicht halten (obwohl ich es wohl sollte). Wir sind hier nicht in der Deutschstunde. Mich ärgert so etwas einfach. 🙁🙁😡😡
Und ich krieg halt Ausschlag bei schlechtem Deutsch, ich halt mich ja in der Regel schon zurück, aber manchmal geht’s einfach nicht mehr. Es ist schon teilweise schmerzhaft, was man sich heute antun muss.
Ich glaub hier machen auch nicht Deutschstämmige mit, und die Rechtschreibautomatik tut ihr übriges, ist doch okay.
@doredo
Nichts für ungut, man kann ja jemandem auf Fehler aufmerksam machen, kein Problem.
Aber ich finde, es geht auch etwas freundlicher. Peace.🙂
Wenn du Rechtschreibfehler findest, dann behalte sie doch einfach.
Also ich finde das System der Künstler und Songfindung jetzt eigentlich ganz gut.
Und Mitspracherecht haben einige Fans ja wenigstens in der ESC Jury.
Wichtig finde ich auch, dass jetzt im letzten Schritt die Live-Performance bewertet wird, weil das ist doch wirklich ein wichtiger Punkt, bei dem Deutschland die letzten Jahre oft schlecht aussah. Der Auftritt sollte vor der Präsentation auf jeden Fall schon feststehen.
Natürlich vermisse ich auch die Vorentscheidung, aber erstens wäre es sowieso coronabedingt schwierig und zweitens hatten wir ja die letzten Jahre gerade damit nicht unbedingt die besten Songs und Künstler auswählen können.
Und wenn in der Zukunft mal wieder Vorentscheidungen geplant sind, dann wünsche ich mir mindestens 2-3 Shows.
Mehrteilige Shows wären natürlich ein Traum, ich fürchte aber, darauf werden wir auch die nächsten Jahre verzichten müssen. Schade eigentlich.😥
Die könnten doch z. B. die am stärksten bewerteten Songs (2-9) von den ESC-Fans online (spart evtl. Kosten, auch wenn anfälliger für Manipulationen) oder eben nachts in der ARD oder bei ONE bewerten lassen. Dann könnten alle ESC-Fans in Deutschland mitmachen und am Meinungsbild sieht man, was Deutschland am besten gefällt. Meinetwegen auch Demo-Versionen von fremden, unbekannten Studio-Sängern oder Sängerinnen (online, vielleicht ohne Foto, nur Audio) eingesungen. Dann gibt NDR das am höchsten bewertete Lied an und lässt den passenden Künstler oder Künstlerin intern nominieren oder irgendwie sonst. Oder aber auch mit kleiner ESC-Performance im Studio. Warum nicht mal so was?
Ein Versuch wäre es wert!
… einEN Versuch 😈 ich frage für @doredo 😉
Frechdachs.
@Eurovisionismus, der
„Frechdachs“ habe ich schon lange nicht mehr gehört. Love that 🙂
Der Zwischenbericht unterstreicht nur, wie korrumpierbar das Panel-Prozedere ist (und wie man im Blog damit spielt). Mir persönlich ist völlig egal, ob da am Ende nun fertige Performances bevotet werden oder nicht, im Zweifel hypt man dann nur wieder die Inszenierung. Und vorzeitig Namen rauszuhauen, wäre einfach nur naiv von den Verantwortlichen, sollte man aus dem AlyRyan- und dem LaBrassBanda-Gate gelernt haben.
Schon schlimm genug das es keine Vorentscheidung gibt, man könnte dann wenigstens so Transperent sein und sagen, wer alles noch in der Verlosung ist. Das alles auch auf Kosten von Gebührenzahler geht, will ich nur mal erwähnt haben. Also etwas mehr Transparenz wäre wünschenswert. Ich glaube kaum das sich bekannte Künstler Songs aufzwingen lassen. Am Ende wird es doch wieder so ein scheues Castingshowküken werden.
Ist ja schön und gut, dass man versucht, auch für namhafte Künstler attraktive Teilnahmebedingungen zu schaffen, nur hat man als geneigter Zuschauer ja nichts davon, wenn am Ende doch nur Casting-Talente oder vergleichsweise unbekannte Acts rauskommen (oder könnte man das in diesem Zusammenhang gar „Coming out“ nennen?).
Wie lässt sich das Kozept „geschützter Raum“ in seiner öffentlichen Wirksamkeit überhaupt bewerten? Wie groß mag die Gruppe der Künstler wirklich sein, die bereit sind, beim ESC, aber nicht bei einer deutschen VE teilzunehmen resp. zu scheitern?
Ich kann mich bei meinen Kommentar eigentlich nur wiederholen, was ich schon vor Monaten unter einem anderen Artikel, in welchem es auch um die Vorentscheidung Deutschlands ging, geschrieben habe:
Lasst uns doch jetzt mal diese komplett interne Juryentscheidung ein weiteres mal ausprobieren, nachdem man ja beim ersten mal, aufgrund des ausgefallenen Songcontests, kein richtiges Ergebnis hatte. Aber die Ersatzrankings gingen ja alle in eine, für Deutschland, positive Richtung! Also hat dieses Konzept eine weitere Chance verdient!
Falls es, vielleicht schon für den übernächsten ESC, wieder eine Vorentscheidungsshow geben sollte, dann hoffe ich, dass es eben nicht EINE Vorentscheidungsshow wird, sondern mehrere, ähnlich wie „Unser Star für Oslo/Baku“! Es müssen nicht ganz so viele Shows sein, aber schon mehr als eine! Damit sind wird, zumindest bis jetzt, immer gut gefahren! Hatten wir in den letzten Jahren, außer bei Michael Schulte, Erfolg mit einer einmaligen Vorentscheidungsshow? Da sind wir meistens immer um unteren Bereich gelandet!
Für mich sind deine Kommentare immer voll spannend! Wie viele Sätze enden diesmal
mit Rufzeichen?!
Peace und nix für ungut! 😅
😉 !
Den Artikel häte man auch „Was wir bislang nicht wissen und worüber wir munter spekulieren“ nennen können.
Dass Künstler dabei sind, die man kennt, Künstler, die man bisher nicht kennt, Künstler, die mal bei einer Casting-Show waren oder Künstler, die hier auf dem Blog mal genannt wurden – all das hätte ich euch auch erzählen können. 🙂