Jaja Ding Dong: Für den ESC 2022 bleibt in Island alles beim Alten

Bild: EBU / Thomas Hanses

Das isländische Fernsehen RÚV hat am Freitag die Teilnahme des Landes am Eurovision Song Contest 2022 bestätigt, der in Italien ausgetragen werden wird. Parallel dazu wurden Songwriter/innen aufgefordert, Lieder für die nationale Vorentscheidung Söngvakeppnin zu komponieren, die im Februar nächsten Jahres stattfinden wird.

Wer wird der oder die Nachfolgerin von Daði Freyr und Gagnamagnið (Aufmacherbild)? Zwei Jahre drehte sich für Island beim ESC alles um den Musiker und seine Band. 2020 waren sie mit „Think About Things“ der ganz große Anwärter auf den Sieg; im Mai erreichten sie mit „10 Years“ einen grandiosen vierten Platz – mit einem Auftritt von den Proben, weil sich ein Mitglied der Gruppe mit dem Corona-Virus infiziert hatte.

Zehn Songs sollen 2022 an der Vorentscheidung teilnehmen und werden wie bisher ausgewählt. Jeder hat die Möglichkeit, einen Beitrag einzureichen, zu dem dann eine Auswahlkommission, bestehend aus Vertretern von FTT, FÍH und RÚV, Stellung nimmt. Auch erfahrene und bekannte Songwriter werden gesucht, um einige der Titel zu komponieren.

Da es bei Söngvakeppnin um Vielfalt geht, sind alle Arten von Musik willkommen. Bewerbungsschluss ist Mittwoch, der 6. Oktober, um 24 Uhr. Im Januar nächsten Jahres wird bekannt gegeben, welche Songs bei dem größten TV-Event des Jahres in Island dabei sein werden.

Es soll auch in 2022 zwei Halbfinale mit je fünf Beiträgen geben, von denen über das Televoting die beiden Acts ausgewählt werden, die direkt ins Finale einziehen. Außerdem wird eine Jury einen weiteren Song für das Finale qualifizieren, so dass dort auch fünf Acts auf der Bühne stehen werden. In einer ersten Abstimmungsrunde haben dann Jurys und Zuschauer/innen je 50% der Stimmen, um die beiden Superfinalist/innen zu küren. In der letzten Abstimmung wird dann nur noch das Televoting eingesetzt, um den bzw. die Sieger/in zu bestimmen.

Schon jetzt hat der Fernsehsender angekündigt, dass es am Finalabend auch wieder ausländische Superstars aus der Eurovisionswelt live in der Halle zu erleben geben wird. So waren in den letzten Jahren Eleni Foureira, Alexander Rybak, Loreen, Robin Bengtsson und Måns Zelmerlöw vor Ort. Mal schauen, wen sie in diesem Jahr auf die Insel im hohen Norden locken können.


13 Kommentare

  1. Es gibt traurige Nachrichten! Die ehemalige Schlagersängerin Andrea Cosima Carle – besser bekannt unter dem Künstlernamen Maggie Mae – ist im Alter von 61 Jahren an Covid-19 verstorben:

    https://www.tz.de/stars/schlager-maggie-mae-tot-todesursache-coronavirus-infektion-klinik-karlsruhe-90961094.html

    Zweimal nahm sie am deutschen ESC-Vorentscheid teil, und zwar 1975 mit dem Titel „Die total verrückte Zeit“, mit dem sie den siebten Platz belegte (Auftritt ab 20 Minuten und 20 Sekunden):

    https://www.youtube.com/watch?v=t8SvtDP6qxk

    Ein Jahr später trat sie erneut beim deutschen ESC-Vorentscheid an und der Titel hieß „Applaus für ein total verrücktes Haus“, mit dem sie den dritten Platz belegte (Auftritt ab 24 Minuten und 35 Sekunden):

    https://www.youtube.com/watch?v=9f3BMUQCGRs

    Ruhe in Frieden!

  2. „Eleni Foureira, Alexander Rybak, Loreen, Robin Bengtsson und Måns Zelmerlöw“ – ausländische Superstars aus der Eurovisionswelt? Wohl eher die üblichen Verdächtigen?

    • Naja, das isländische Fernsehen könnte sich auch den 7. Platz aus der maltesischen VE 2013 einladen, aber ob das Zuschauer*innen anzieht, ist mehr als fraglich. Soll jetzt keine Lobeshymne auf ein „The winner takes it all“ Konzept werden, aber die Grundtendenz finde ich sehr verständlich ^^

  3. Es gibt Neuigkeiten von einer anderen prominenten ehemaligen ESC-Teilnehmerin! Cornelia Froboess, die Deutschland 1962 beim ESC in Luxemburg mit „Zwei kleine Italiener“ vertrat, wurde bei der Verleihung des Deutschen Schauspielpreises mit dem Ehrenpreis für ihr Lebenswerk ausgezeichnet:

    https://www.traunsteiner-tagblatt.de/boulevard_artikel,-cornelia-froboess-was-soll-da-noch-kommen-_arid,652318.html

    Die Sängerin und Schauspielerin gewann die Deutsche Schlager-Festspiele 1962 und gewann am Ende mit einem Punkt Vorsprung vor Siw Malmkvist, die Deutschland 1969 und Schweden 1960 beim ESC vertrat. Dritte wurde die deutsche ESC-Teilnehmerin von 1966, Margot Eskens, die bedauerlicherweise an Demenz erkrankt ist.

  4. Heute wurden die 29 Wettbewerbsbeiträge des OGAE Song-Contest 2021 veröffentlicht und es sind sehr bekannte Namen dabei. So tritt für Australien die Künstlerin Tones and I an, aber es finden sich auch noch ehemalige ESC-Teilnehmer darunter:

    https://eurovoix.com/2021/09/05/ogae-song-contest-2021-entries-revealed/

    Es handelt sich dabei um Sirusho (Armenien), Damir Kedžo (Kroatien), Benjamin Ingrosso (Schweden), Eimear Quinn (Irland und gleichzeitig auch die letzte ESC-Siegerin ihres Landes 1996), Marco Mengoni (Italien), Helena Paparizou (Griechenland), Miki Núñez (Spanien), Fyr og Flamme (Dänemark, Michelle (Deutschland) und Maraaya (Slowenien).

    Das Vereinigte Königreich, das letztes Jahr mit Dua Lipa gewann, schickt in diesem Jahr auch wieder einen heißen Sieganwärter, und zwar Joel Corry feat. MNEK mit dem Smashhit “Head and Heart”. Dieser wurde in einigen Ländern wie zum Bleistift Australien, Deutschland, Italien, Polen und dem Vereinigten Königreich mit Platin ausgezeichnet.

  5. Mich würde hier an dieser Stelle jetzt eigentlich mehr interessieren, ob die bisherige Sprachregelung von Island beim Vorentscheid wieder Anwendung findet, d.h. landessprachlich im Halbfinale, freie Sprachwahl im Finale. Vielleicht weiß ja jemand was darüber.

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