
Am 13. Februar findet der kroatische Vorentscheid Dora statt. Wir konnten im Voraus mit zwei Teilnehmern sprechen: dem Duo Ashley & Bojan und der ESC-Teilnehmerin von 2016 Nina Kraljić.
Im heutigen Teil der Interview-Serie sprechen wir mit Ashley Colburn & Bojan Jambrošić, die mit dem Song „Share the Love“ auf Startplatz 10 am Wettbewerb teilnehmen.
Bojan ist seit dem Sieg der ersten Staffel der kroatischen Idol-Version 2009 musikalisch aktiv und hat bereits zweimal an Dora teilgenommen. Ashley ist US-amerikanische Filmproduzentin von Reisedokumentationen, hat einen Emmy gewonnen und lebt teilweise in Kroatien. Die zwei kennen sich seit der 2019er Ausgabe von „Zvijezde pjevaju“, eine Art „Let’s dance“ für Sänger, wo sie Zweite wurden.
Wir haben mit den beiden über ihren Dora-Beitrag gesprochen, über ihre Projekte und darüber, wie es zu der ungewöhnlichen Zusammenarbeit kam.
ESC kompakt: Für unsere Leser:innen, die Deine Karriere bisher nicht verfolgt haben: erzähl uns ein bisschen über Deinen musikalischen Weg, Bojan.
B: Meine Karriere begann 2009, als ich die kroatische Idol-Variante gewonnen habe. Seitdem habe ich drei Alben aufgenommen. Für eines davon habe ich eine Goldene Schallplatte erhalten, für das letzte Album wurde ich mit dem wichtigen kroatischen Musikpreis „Porin“ ausgezeichnet. Neben der Musik arbeite ich auch im Musical-Bereich, was eine große Leidenschaft von mir ist. Bis jetzt habe ich die Hauptrolle in acht Musicals und einer Operette gespielt. Ich wurde auch für einen bedeutenden kroatischen Theaterpreis als bester männlicher Hauptdarsteller in einem Musical nominiert, worauf ich sehr stolz bin. Und neben vielen Konzerten, die ich in Kroatien gespielt habe, war ich auch schon der Opening Act für die Backstreet Boys. Das war eine tolle Erfahrung für mich.
Was war der bisher wichtigste Moment als Sänger für Dich?
B: Tatsächlich bin ich sehr stolz auf die Preise, von denen ich schon erzählt habe. Aber zu den Höhenpunkten in meiner Karriere zählen auch die großen Konzerte vor abertausenden Menschen. Genauso wie die kroatische Idol-Show gewonnen zu haben, was mir eine Karriere hier in Kroatien eröffnet hat. Auch bereits zweimal an Dora teilgenommen zu haben, ist ein großer Erfolg für mich. Ich hoffe, dass ich vielleicht eines Tages Dora gewinnen werde und am ESC teilnehmen kann. Vielleicht ist ja dieses Jahr dasjenige welche. Man weiß nie.
Bojans Auftritt mit „Ne govori da me znaš“ beim kroatischen Idol 2009
Welche Erinnerungen hast Du an Deine vorherigen beiden Dora-Teilnahmen?
B: Alle Erinnerungen, die ich habe, sind schöne Erinnerungen. Ich habe lange darauf gewartet, dass Dora wieder stattfindet, weil ich ein großer Fan von Dora und Eurovision bin und weil ich wirklich teilnehmen wollte. Als Dora vor zwei Jahren zurückkehrte, konnte ich endlich dabei sein. Im ersten Jahr bin ich zusammen mit Danijela Pintarić angetreten, wir haben den Titel „Vrijeme predaje“ gesungen. Wir waren diejenigen, die die Show eröffnet haben. Ich habe mich sehr unter Druck gesetzt gefühlt, aber mir hat es so gut gefallen und ich bin auch sehr froh, dass die Zuschauer unseren Song mochten.
Im Jahr darauf habe ich nicht aufgegeben, diesmal bin ich mit einem Lied von Antonija Šola angetreten, „Više od riječi“. Es war ein schlichterer Song und ich habe mehr oder weniger nur auf der Bühne gestanden und mich auf den Gesang konzentriert. Und ich bin froh, das so gemacht zu haben, weil ich sehr viele positive Kritiken erhalten habe, wie gut ich gesungen habe. Das waren meine Anfänge bei Dora, dieses Jahr nehme ich zusammen mit Ashley teil und wir werden sehen, wie es läuft.
Bojans zweiter Dora-Beitrag „Više od riječi“ (2020)
Es kommt nicht oft vor, dass es eine US-Amerikanerin in den kroatischen Vorentscheid für den Eurovision Song Contest verschlägt. Da sind wir natürlich neugierig: Was ist Deine Verbindung zu Kroatien, Ashley?
A: Ich bin genau genommen kroatische Staatsbürgerin, weshalb es mir möglich ist, am Wettbewerb teilzunehmen. Die letzten 12 Jahre habe ich überall auf der Welt die Werbetrommel für Kroatien gerührt. Ich habe mich beim ersten Besuch in das Land verliebt und ich wollte immer zurückkehren. Nachdem ich mehr als 60 Länder weltweit bereist hatte, habe ich schon vor langer Zeit entschieden, dass ich Kroatien zu meinem Zuhause machen möchte. Auch wenn kein kroatisches Blut in mir fließt, bin ich Kroatin von Herzen und so stolz darauf, es meine Heimat nennen zu können.
Erzähl uns ein bisschen was über die Shows „WOW Croatia“ und „WONDERS OF CROATIA“.
A: „WOW Croatia“ war die erste Reisesendung, die ich gedreht habe, und sie hat sogar einen Emmy in den Staaten gewonnen. In der Sendung habe ich Zagreb, die Plitvicer Seen, Split, die Insel Brac und Dubrovnik gefilmt. Ich denke, die Show zeigt eine großartige Reiseroute für alle, die Kroatien zum ersten Mal besuchen. Einige Jahre später bin ich dann noch einmal zurückgekehrt, um das gesamte Land zu filmen. „WONDERS OF CROATIA“ ist eine 7-teilige Serie mit einstündigen Folgen, die sich tiefer mit den einzelnen Regionen auseinandersetzt. Die beiden Shows wurden schon in Millionen Haushalten weltweit ausgestrahlt, genauso wie an Bord der Maschinen von mehreren Fluggesellschaften und auf Kreuzfahrtschiffen.

Wo lebst Du im Augenblick?
A: Ich lebe in Istrien, das ist mein Zuhause. Während der Coronapandemie bin ich zurückgekehrt in mein Elternhaus in Kalifornien, um mit meiner Familie zusammen sein zu können. Zum Glück hatte ich Zeit mehr Musik zu schreiben und ich bin sogar zurück nach Kroatien gekommen, um ein Musikvideo zu drehen, als sich alles mit den Einreisebeschränkungen etwas entspannt hat.
Vermisst Du Kroatien, wenn Du nicht dort bist?
A: Immer, wenn ich nicht in Kroatien bin, vermisse ich es wirklich. Ich lebe im friedlichsten Dorf, das man sich vorstellen kann. Und ich finde, dass die Menschen in Kroatien so warm und freundlich sind. Ich liebe das Essen und den Wein und obwohl ich es als mein Zuhause bezeichne, fühlt es sich für mich immer noch so an, als wäre ich im Urlaub. Es ist so ein wunderschönes Land.
„Eine phantastische Sache, die man nur in Kroatien findet, ist…“ Was fällt Dir da spontan ein?
A: Das Meer! Es gibt kein anderes Meer so wie die wunderschöne kroatische Adria! Wenn Du schon einmal in sie hineingesprungen bist, weißt Du, was ich meine.

Wie habt ihr zwei Euch kennengelernt?
B: Ganz Kroatien weiß bestimmt, wie wir uns kennengelernt haben: es war in der Show „Zvijezde Pjevaju (Singing with the Stars)“. Ich wurde Ashley als Mentor zugeteilt.
A: Das erste Mal haben wir uns bei einem Fotoshooting für die Show gesehen und ich erinnere mich, wie unbeholfen ich mich gefühlt habe, weil Bojan genau wusste, was er tun muss, und ich einfach nur so dort rumstand und gelächelt habe. Wir waren uns auch nicht sicher, ob wir in Kroatisch oder Englisch miteinander reden sollten. Ich erinnere mich auch daran, das erste Mal vor ihm singen zu müssen, ich war so nervös, aber zum Glück habe ich das schnell überwunden.
B: Ich bin so froh, dass ich Ashleys Mentor sein durfte, weil es sofort Klick zwischen uns gemacht hat. Es war das größte Vergnügen mit Ashley zu arbeiten und ihr Gesangsunterricht zu geben. Wir sind bis ins Finale gekommen und haben fast gewonnen. Ich freue mich nicht nur diese tolle Showerfahrung gemacht zu haben, sondern auch eine Freundin fürs Leben gefunden zu haben.

Wie habt Ihr die Teilnahme an „Zvijezde Pjevaju“ erlebt?
B: Es war sehr schön, Ashley war eine gute Schülerin, sie hat auf alles, was ich ihr gesagt habe, gehört. Wir haben die Lieder zusammen ausgesucht. Natürlich habe ich die kroatischen Titel ausgewählt, weil Ashley sie großteils nicht kannte, und dann musste sie sie lernen. Was die Leute nicht wissen, ist, dass Ashley doppelt so hart arbeiten musste wie die anderen Kandidaten, weil sie nicht nur lernen musste, wie man singt, sie musste auch lernen, wie man auf Kroatisch singt, was viel viel schwerer ist als auf Englisch zu singen. Ich bin so stolz auf sie, wegen ihr haben wir das Finale erreicht, und es ist so schön mit Ashley gemeinsam zu singen. Auch jetzt machen wir das noch und haben bisher schon zwei Songs zusammen veröffentlicht.
A: „Zvijezde Pjevaju“ war eine der besten Erlebnisse meines Lebens. Ich werde mich für immer an jeden Auftritt und die gemeinsame Zeit auf der Bühne erinnern. Es war so aufregend und Bojan sorgte dafür, dass es so viel Spaß gemacht hat. Wir sind beste Freunde geworden und es ist so toll, dass diese Show uns zusammengeführt hat. Es ist eine Ehre, dass er auch nach der Show noch weiter mit mir zusammen singen möchte.
Ashley & Bojan singen den Song „Ljepota“ bei „Zvijezde Pjevaju“ (2019)
Hast Du auch vorher schon gesungen, Ashley?
A: Als Kind habe ich im Chor gesungen und bin in Musicals aufgetreten. Ich habe Musik immer geliebt und meine Mutter hat mir vor kurzem erzählt, ich hätte ihr als kleines Mädchen immer gesagt, dass ich Sängerin werden möchte. Ich kann mich daran nicht erinnern, aber ich glaube, dass mein Traum nun wahr geworden ist! Ich habe meine Liebe zur Musik in der Show wiederentdeckt und habe es genossen, mehr über die Musikindustrie zu lernen und neue Dinge auszuprobieren. Bojan und ich haben ein Duett nach der Show veröffentlicht und vor einigen Monaten habe ich dann meine erste Single herausgebracht. Ich bin so aufgeregt bei Dora mit dabei zu sein, weil ich denke, dass alle unseren Auftritt lieben werden.
Bojan & Ashley – Zadnja stanica
Ashley, was magst Du am meisten an Bojan?
A: Ich bin so stolz darauf, Bojan meinen Freund nennen zu dürfen. Er ist so begabt, er kann alle Musikgenres singen, er kann schauspielern und tanzen, er hat ein Talent dafür Cartoons zu zeichnen und als Synchronsprecher zu arbeiten. Was ich an Bojan an meisten schätze, ist, dass er so eine warme und freundliche Person ist. Er ist nett jedem gegenüber und das, was Du siehst, bekommst Du auch: einen rundherum wundervollen Menschen. Er hat so eine positive Energie und ich denke, deshalb bin ich so oft mit ihm zusammen, wie es geht.
Und was magst Du an meisten an Ashley, Bojan?
B: Das allererste, was mir einfällt, ist ihr Lächeln. Das ist das erste, was jeder sehen kann und es ist etwas, das sofort anziehend wirkt. Sie ist so positiv, sie ist so nett. Wenn Du mir ihr zusammen bist, dann fühlst Du Dich so gut und so warm, es ist so schön in ihrer Anwesenheit zu sein. Sie ist zu jedem Zeitpunkt bereit, Dir zu helfen. Ich bin so glücklich, dass das Schicksal uns zusammengeführt hat und sie jetzt Teil meines Lebens ist.

Wessen Idee war es an Dora teilzunehmen?
B: Es ist mehr oder weniger einfach passiert. Als ich die letzten beiden Male an Dora teilgenommen habe, war Ashley im Greenroom anwesend und hat mir zusammen mit den anderen Teilnehmern zugeschaut. Sie hat mich dabei die ganze Zeit unterstützt. Letztes Jahr sagte sie dann: „Weißt Du was, ich möchte auch auf dieser Bühne stehen.“
A: Nachdem ich so viele Auftritte gesehen hatte, sowohl bei Dora als auch in ganz Europa, sagte ich zu Bojan, dass ich denke, dass wir uns auch dem Wettbewerb stellen könnten. Ich mag es immer, Herausforderungen zu haben.
B: Von da an haben wir darüber nachgedacht, ich habe immer gesagt: „Warum nicht? Lass uns einen tollen Song schreiben, der würdig für Eurovision ist. Lass uns einen Song für den ESC machen, nicht für Dora, nicht für Kroatien, einen Song für den ESC, mit dem sich jeder identifizieren kann und den jeder fühlen kann“. Und so entstand „Share the Love“. Dank Ashley, die den Text geschrieben hat, und dank Ivan Škunca, der die Musik komponiert hat, haben wir einen Song, zu dem wir stolz stehen und wir freuen uns so sehr darüber.
A: Der Text und die Bedeutung von „Share The Love“ ist meinem Empfinden nach sehr geeignet für Eurovision. Wir lieben es gemeinsam aufzutreten, deshalb hat sich mit der Teilnahme als Duett für uns alles perfekt zusammengefügt. Ich kann es kaum erwarten, dass jeder den Song hören kann.

Können wir mit etwas Ähnlichem wie „Više od riječi“ oder „Vrijeme predaje“, Bojans vorherigen Dora-Beiträgen, rechnen? Oder ist „Share the Love“ etwas ganz anderes? Könnt Ihr uns ein bisschen über den Song erzählen?
B: Ihr könnt etwas ganz anderes erwarten als bei meinen letzten beiden Dora-Teilnahmen. Nicht so sehr von der Sensibilität her, aber ganz anders von der Aussage des Songs her, wie stark der Track ist, und wie schwer es ist ihn zu singen. Wie ich bereits sagte, der Song wurde speziell für den ESC geschrieben, er ist dafür gemacht worden an Dora teilzunehmen, um zu gewinnen, damit wir die starke Botschaft über Liebe, Toleranz und Gleichberechtigung mit ganz Europa und der ganzen Welt beim ESC teilen können. Ich hoffe wirklich, dass die Menschen in Kroatien den Song mögen, damit wir ihn mit ganz Europa teilen können.
A: „Share the Love“ ist ganz anders als alles, was man bisher bei Dora gehört hat. Wir haben so viele Überraschungen! Die positive Energie und Leidenschaft werden alle fühlen, die es hören.
Ist der Song vollkommen auf Englisch oder gibt es auch Teile auf Kroatisch?
A: Er ist komplett auf Englisch. Wir haben uns dafür entschieden, weil wir möchten, dass Menschen auf der ganzen Welt eine Verbindung zu dem Lied aufbauen können.
B: Wir haben allerdings auch eine kroatische Übersetzung, die wir vor Dora aufnehmen werden. Es wird also zwei Varianten des Liedes geben, in Kroatisch und in Englisch. Aber falls wir Dora gewinnen, werden wir mit der englischen Version am ESC teilnehmen, weil wir wollen, dass ganz Europa versteht, was wir singen.
Könnt ihr uns ein bisschen über das Staging Eures Beitrags bei Dora verraten?
B: Das Staging wird etwas ganz Anderes und etwas Spezielles sein. Ashley und ich möchten mit der Inszenierung einen Eindruck bei Dora hinterlassen. Es wird nichts Kompliziertes sein, aber es wird kraftvoll sein und es wird Wirkung zeigen. Wir sind immer noch am Probieren, wie wir einige Dinge umsetzen können, manches ist nicht einfach. Ich hoffe, dass uns bis Dora alles gelingt, was wir im Kopf haben. Hoffen wir das Beste. Ihr könnt auf jeden Fall etwas Tolles von uns erwarten.
A: Der Song hat einige besondere Momente, ihr könnt mit Gänsehaut und der Lust auf mehr rechnen. Es ist ein sehr mitreißender Song.

Bojan, Du hast bereits 2019 als Teil eines Duetts an Dora teilgenommen. Haben Duette eine spezielle Anziehungskraft für Dich?
B: Ja, 2019 habe ich mit Danijela Pintarić „Vrijeme predaje“ gesungen. Ich mag es sehr in Duetten zu singen. Ich finde es schön mich mit anderen Musikern zu vereinen. Wenn mehr Personen involviert sind, dann kann jeder etwas Besonderes dazugeben, wenn man Musik macht und Kunst erschafft. Alleine kann man natürlich auch beeindruckend sein, aber wenn Du jemanden neben Dir auf der Bühne stehen hast, ist es zum einen viel leichter aufzutreten und zum anderen kann der andere etwas Besonderes zum Song beitragen, was Du nicht alleine geben könntest. Deshalb mag ich Duette. Ich habe schon in vielen Duetten gesungen und hoffe, dass noch viele dazu kommen. Vielleicht bei Dora, oder vielleicht auch nur in meiner Karriere.
Dora-Beitrag „Vrijeme predaje“ von Bojan & Danijela Pintarić (2019)
Habt Ihr schon andere Dora-Teilnehmer kennen gelernt?
A: Ich bin ein großer Fan der kroatischen Musik, deshalb ist es mir eine Ehre viele der Kandidaten zu kennen. Sie kennen mich vielleicht nicht, aber ich bin ein großer Fan von vielen.
B: Ja, ich habe einige Dora-Teilnehmer schon getroffen. In der Tat ist Nina Kraljić eine Freundin von mir, wir haben also schon über Dora gesprochen. Es gibt auch noch einige andere Teilnehmer, die ich kenne und mit denen ich Zeit verbringe. Tony Cetinski war mein Mentor bei Idol und hat mein erstes Album produziert. Ich kenne auch Kristijan Rahimovski und einige andere Sänger:innen. Einige Teilnehmer:innen habe ich noch nicht persönlich getroffen und freue mich deshalb sehr darauf, sie während Dora kennen zu lernen. Die anderen Songs habe ich bisher noch nicht gehört, aber mir ist zu Ohren gekommen, dass dieses Jahr viele gute Lieder dabei sind und dass es ein harter Wettkampf werden wird.

Ashley, hast Du jemals etwas vom Eurovision Song Contest mitbekommen während Du in den USA gelebt hast?
A: Genaugenommen habe ich deutsche und schweizerische Wurzeln, deshalb habe ich viel Verwandtschaft im Ausland, und durch meine Reisen all die Jahre war mir der Wettbewerb bekannt. Es ist so verrückt, dass ich jetzt daran teilnehme. Der Netflix-Film lenkte auch viel Aufmerksamkeit auf Eurovision. Jetzt werden uns auch viele Amerikaner anfeuern.
Was ist das Erste, das Du vom ESC mitbekommen hast?
A: Ich erinnere mich daran, wie ich vor 10 Jahren in Schweden gedreht habe, und die Show nachts in meinem Hotelzimmer geschaut habe. Es gibt viele Lieder, die mich im Laufe meines Lebens begleitet haben, von denen ich später erfahren habe, dass sie ESC-Beiträge waren.
Bojan, was ist Deine erste Eurovision-Erinnerung?
B: Das ist schwer zu sagen, weil ich später viele Eurovision-Videos geschaut habe. Vielleicht der Sieg von Riva 1989 oder als der ESC in Zagreb mit Tajči stattfand oder als Kroatien zum ersten Mal mit dem Song „Don’t Ever Cry“ teilgenommen hat. Das sind auf jeden Fall einige meiner Erinnerungen, ich kann jedoch nicht genau sagen, was mir als erstes im Gedächtnis geblieben ist und was ich später gesehen habe, aber eines davon wird es gewesen sein.
Was ist Euer liebster kroatischer ESC-Beitrag?
A: Ich habe Jacque Houdeks „My friend“ geliebt. Der Song ist so kraftvoll und ich höre ihn mir auch heute noch gerne an.
B: Uff, das ist eine ganz schwere Frage. Mir gefällt Danijela Martinović, „Neka mi ne svane“, mir gefällt Doris Dragovic, „Maria Magdalena“, ich mag Maja Blagdan und dann gefällt mir Jaques Houdek, ich mag Roko… Es ist wirklich schwer mich für einen Favoriten zu entscheiden. Oh, und ich fand auch Feminnem toll und war sehr traurig darüber, dass sie das Finale nicht erreicht haben. Es gibt wirklich viele Beiträge, die mir gefallen, aber wenn man mich zwingen würde, mich für einen zu entscheiden, dann würde ich Danijela Martinović sagen.
Was ist Eurer Lieblings-ESC-Beitrag?
A: Ich bin schon immer ein großer von Il Volo gewesen, deshalb ist mein Liebster ESC-Beitrag ihr Auftritt mit „Grande Amore“. Ich habe sie mindestens fünfmal live in Konzerten gesehen.
B: Mir gefallen sehr viel ESC-Beiträge, lasst mich nachdenken… Natürlich „Euphoria“, aber ich würde auch etwas mit einem ganz anderen musikalischen Stil nennen: „Fairytale“. Ja, wahrscheinlich die beiden.
Da wir eine deutsche Seite sind, sind wir auch neugierig, ob ihr einen deutschen Lieblingsbeitrag habt…
B: Ich habe eine Freundin aus Deutschland, wir schauen Eurovision jedes Jahr gemeinsam an. Wegen ihr achte ich immer besonders auf den deutschen Act und kenne so viele deutsche Beiträge. Vielleicht ist es zu offensichtlich, wenn ich Lena und „Satellite“ nenne, deshalb würde ich sagen: „Standing Still“ von Roman Lob.
A: Auch wenn ich zu dem Zeitpunkt noch nicht geboren war, kenne ich aus irgendeinem Grund den Beitrag aus 1982, „Ein bisschen Frieden“ von Nicole. Ich denke, dass es eine Melodie hat, die sich im Ohr festsetzt und dass es sehr einprägsam ist.

Bojan, was sind deine nächsten musikalischen Projekte?
B: Ich arbeite gerade an einem weiteren Musical, ich schreibe die Musik und werde auch als Musicaldarsteller auftreten. Es ist mein viertes Musical, bei dem ich nicht nur als Darsteller singen werde, sondern wo ich auch die Musik schreibe. Und dann arbeite ich an einem Kinderprogramm für das kroatische Fernsehen, etwas, das ich bisher noch nie gemacht habe und das eine ganz große Sache für mich ist. In der Show werde ich den Kindern Zahlen durch Singen beibringen. Dabei werde ich in dem Programm nicht nur selbst auftreten und singen, ich schreibe auch alles für die Sendung, ich komponiere die Musik, ich animiere alles, ich zeichne die Charaktere und lasse sie zum Leben erwachen. Es ist also ein Projekt, bei dem ich allein für alles verantwortlich bin, aber natürlich mit ganz viele Hilfe durch das kroatische Fernsehen, welches alles ermöglicht. Und natürlich werde ich weiter Songs schreiben, ich muss mein viertes Album fertig stellen. Ich freue mich schon darauf, weil ich bereits acht Songs aufgenommen habe und weil ich es kaum erwarten kann, dass die Menschen in Kroatien meine neue Platte anhören können. Und vielleicht ja sogar die Menschen in Europa, man weiß nie.
Ashley, was sind deine Pläne für die nahe und ferne Zukunft? Planst Du neue Reisedokumentationen sobald die Pandemie vorüber ist? Wäre auch Rotterdam ein interessantes Reiseziel für Dich?
A: Ich habe so viele Filmpläne, weil 2020 ein totaler Reinfall war, was Reisen angeht. Das erste Projekt, das ich verwirklichen werde, ist eine Dokumentationsserie über Ägypten. Diese war schon geplant, aber wir mussten sie wegen der Pandemie nach hinten verschieben. Ich war auch dabei eine neue TV-Serie namens „Through Her Eyes“ zu drehen. Darin wohne ich mit Frauen in meinem Alter auf der der ganzen Welt zusammen. Bisher habe ich Kosovo und Kenia gefilmt.

Vielen Dank, dass Ihr unsere Fragen beantwortet habt! Eine letzte Sache wollen wir noch wissen: plant ihr auch in Zukunft weiter zusammen zu arbeiten?
A: Ja, Bojan und ich sind immer auf der Suche nach neuen Möglichkeiten und wir lieben es zusammen aufzutreten. Wir werden sehen, wohin uns diese Erfahrung führt. Wir sind offen neue Dinge zu probieren und ich würde mich sehr freuen, wenn Bojan eines Tages in die USA für ein Konzert kommt.
B: Bei mir und Ashley weiß man nie. Als wir das erste Mal zusammen im Tonstudio standen, hätten wir uns nie träumen lassen, eines Tage gemeinsam an Dora teilzunehmen. Aber wie ich bereits sagte, alles ist Schicksal. Ich finde es toll mit Ashley zusammenzuarbeiten und mit ihr zu singen. Deshalb werde ich niemals sagen, dass es die letzte Zusammenarbeit war, man weiß nie. AshBo wird zurückkehren.

Seid ihr auf den Auftritt von Bojan und Ashley gespannt? Welche Erwartungen habt ihr an „Share the Love“? Lasst es uns in den Kommentaren wissen!
Wow, was für ein toller Sonnenuntergang, ich liebe Sonnenuntergänge.😍
Vielen Dank für das interessante Interview.
Bojan kann wirklich super singen, ganz tolle Stimme.😊
Vielen Dank für das interessante Interview!
Ich habe die beiden schon hier gesehen:
https://www.youtube.com/watch?v=UzBY6zmalyI
Er hat eine tolle Stimme (und sieht klasse aus); leider passt ihre Stimme m.E. nicht gut dazu….
😀er arbeitet neben der musik im bereich musical? Entweder ist musical keine musik oder er schiebt kulissen rum.
Lost in translation?
Das hat er tatsächlich so gesagt 😅 Aber ich denke, es ist erkennbar, dass er er die Arbeit als Sänger im „Populärmusikbereich“ von der Musicaltätigkeit abgrenzen wollte.