Live-Blog: Junior ESC – Wer fährt nach Paris?

Foto: eurovision.de

Wer vertritt Deutschland beim Junior Eurovision Song Contest 2021 in Paris? Das entscheidet sich heute um 19:30 Uhr in der deutschen JESC-Vorentscheidung „Junior ESC – Wer fährt nach Paris?“.

In der Show, welche live aus dem Erfurter Central Club im KiKA übertragen wird, nehmen die folgenden drei jungen Künstlerinnen teil:

  • Marta (10)
  • Pauline (12)
  • Emilie (13)

Diese drei konnten sich im Online-Voting aus fünf Bewerber:innen durchsetzen und standen auch in unserer ESC-kompakt-Umfrage auf den ersten drei Plätzen. Die fünf Sänger:innen waren zuvor von einer anonymen Jury aus allen Bewerbungen ausgewählt worden. Das genaue Prozedere haben wir hier beschrieben.

Marta (10) kommt aus Bad Salzuflen in Nordrhein-Westfalen. Sie liebt die Performance. Zu ihren Leidenschaften zählt neben dem Singen auch das Tanzen. Chor und Jazzdance sind fester Bestandteil ihrer Wochenplanung. Ihr großes Vorbild ist ganz greifbar – nämlich ihre Gesangslehrerin.

Pauline (12) stammt aus der Nähe von Koblenz in Rheinland-Pfalz. Sie drückt gern aufs Pedal – und zwar beim Schlagzeugspielen. Ihre weiteren Steckenpferde sind Klavier- und auch Theaterspielen. Sie hat bereits mehrere Preise bei „Jugend musiziert“ gewonnen.

Emilie (13) wohnt in Homburg im Saarland. Sie spielt Trompete und das Kornett, eine Art Horn. Ihre Vorbilder sind Adele und Taylor Swift, und sie hat sogar eine eigene Jugendband gegründet.

In der KiKA-LIVE-Folge vom Mittwoch könnt Ihr einen Eindruck von den drei Talenten gewinnen.

Marta (Bild: KiKA/Henning Malz)

Jede Teilnehmerin konnte aus drei bereits produzierten Liedern für den Vorentscheid zwei auswählen und wird diese live performen. Die Songs sind extra für den Junior ESC geschrieben worden und kommen von verschiedenen Komponisten, die über ein Musiklabel angefragt wurden. Die drei jungen Sängerinnen haben sich für folgende Songs entschieden:

  • Marta: „Gut so“ und „Imagine Us“
  • Pauline: „Hausboot“ und „Imagine Us“
  • Emilie: „Gut so“ und „Imagine Us“

Laut dem KiKA-Projektverantwortlichen Marko Thielemann sind die Titel „eher fröhlich – von der Pop-Hymne bis zum Gute-Laune-Song“. Inhaltlich gehe es um Freundschaft, Zusammenhalt und um das Bedürfnis, einfach so sein zu dürfen, wie man ist. Kurze Ausschnitte der Lieder sind in den beiden KiKA-LIVE-Folgen vom Mittwoch und Donnerstag zu hören.

Pauline (Bild: KiKA/Henning Malz)

In der Show wird es eine dreiköpfige Jury geben: Selina Mour, die bereits ein Duett mit Vorentscheidungsteilnehmer Linus Bruhn gesungen hat, Gabriel Kelly, der Sohn von Vorentscheidungsteilnehmer Angelo Kelly, sowie Hannah aus dem „KiKA-TanzAlarm“. Die Juroren werden allerdings nur Kommentare und Hinweise zu der Leistung der drei jungen Talente abgeben und haben selbst kein Stimmrecht. Über den Song und den Act für den Junior ESC entscheiden allein die Zuschauerinnen und Zuschauer.

Das Voting läuft komplett online ab. Abgestimmt werden kann auf der Seite voting.kika.de. In der Show wird es zwei Votingrunden geben. In der ersten Runde wird entschieden, welche der drei Sängerinnen das Ticket nach Paris bekommt. In der zweiten wählt das Publikum dann den Siegersong.

Emilie (Bild: KiKA/Henning Malz)

Im Erfurter Central Club wird erfreulicherweise ein Live-Publikum aus Erfurter Schülern dabei sein. Einen Einblick in die Proben gibt die KiKA-LIVE-Folge vom Donnerstag. Moderiert wird der Vorentscheid von Ben Blümel und Jessica „Jess“ Schöne. Beide moderieren auch „KiKA LIVE“ und sind uns schon aus der vergangenen JESC-Saison bekannt.

Wir werden „Junior ESC – Wer fährt nach Paris?“ live von 19:30 bis 21:00 bloggen. Die Sendung wird auf KiKA übertragen oder kann alternativ hier als Livestream verfolgt werden

Herzlich Willkommen! Nachdem Nils Holgersson die bösen schwarzen Krähen losgeworden ist, laufen jetzt noch die kindgerechten Nachrichten. In ein paar Minuten sollte es losgehen. Ich freue mich auf den Abend, die sympathischen Kandidatinnen und bin gespannt auf die Songs. Die Verantwortlichen scheinen eine Show mit viel Herzblut auf die Beine gestellt zu haben. Es ist erfreulich, dass man nach der Platzierung im letzten Jahr sogar mehr Enthusiasmus für den JESC zu zeigen scheint als weniger.

Es geht los! Wir sehen einen Rückblick auf Warschau. Die Polen hatten echt eine tolle Show unter diesen schwierigen Bedingungen präsentiert.

Susan eröffnet die Show. Eine wundervolle Geste, dass der vorjährigen Teilnehmerin noch einmal eine Bühne geboten wird. Da könnten sie sich beim „großen“ Vorentscheid eine Scheibe von abschneiden. Die drei heutigen Kandidatinnen unterstützen Susan gesanglich und tänzerisch.

Wie schön das begeisterte, jubelnde Publikum zu hören!

Die drei Teilnehmerinnen werden vorgestellt. Alle kommen sehr sympathisch herüber. Marta wirkt etwas schüchtern, am meisten Präsenz strahlt Emilie aus. Der Eindruck bestätigt sich auch beim Kurzinterview auf der Bühne. Was zählt ist aber natürlich die Ausstrahlung beim Auftritt selbst.

Weiße Schuhe scheinen in Mode: Ben, Jess und die drei Talente tragen welche.

Auch die Jury wird vorgestellt. Die drei Juroren erklären, auf welche Aspekte sie ein besonderes Augenmerk legen werden.

Abgestimmt werden kann nach den Auftritten auf voting.kika.de. Zuerst wird die Teilnehmerin ausgewählt, dann der Song.

Emilie tritt als erstes mit „Imagine Us“ auf – dem Song, für den sich alle drei entschieden haben. Der Titel ließ einen Song auf Englisch erwarten, aber der Track ist großteils auf Deutsch. Der Refrain ist recht eingängig, wird aber vielleicht etwas zu häufig wiederholt. Ich habe das Gefühl, das Emilies Potential mit diesem Lied nicht zur Geltung kommt. Er war dafür zu „mainstreamig“.

Wir hören „Imagine Us“ jetzt noch zweimal. Ob das durch Schönhöreffekte einen Vorteil für diejenige ist, die den Song zum dritten Mal singt?

Als nächstes ist Marta an der Reihe, ebenfalls mit „Imagine Us“. Ich finde, dass Martas Stimme viel besser zu dem Track passt. Man merkt Marta jedoch an, dass sie kaum Bühnenerfahrung zu haben scheint, da wirkte Emilie souveräner. Am Ende trifft sie einige Töne nicht und muss sich erst einmal wieder in den Griff bekommen.

„Imagine Us“ geht nicht schlecht los, zieht sich aber für mich im zweiten Teil zu sehr.

Die Jury gibt immer sehr positive Statements.

Alle guten Dinge sind drei. Auch Pauline präsentiert „Imagine Us“. Sie kommt gut herüber. Pauline tanzt, zeigt Mimik und erzählt den Song durch ihre Körpersprache. Auch die kleine Steigerung im Song am Ende kommt durch etwas Stimmakkrobatik zur Geltung. Die beste Präsentation des Titel meiner Meinung nach.

Falls „Imagine Us“ unser Song für Paris wird, sollte man sich aber noch etwas überlegen um den zweiten Songteil spannender zu gestalten. Bei allen drei Präsentationen hatte ich das Gefühl, dass der Titel schon längst auserzählt war und unnötig in die Länge gezogen wird.

Im Schnelldurchlauf kommt auch Emilie wieder gut herüber. Vielleicht hatte sie als erste doch Nachteile.

Susan ist musikalisch weiter aktiv, ihr neues Video wird präsentiert. Auch Valentina hat neue Musik veröffentlicht: ihr neues Album ist heute herausgekommen.

Gabriel Kelly tritt auf. Das ist aber nicht live, oder? Den üblichen „Der Intervallact ist besser“-Effekt habe ich hier nicht. Ich würde ihn mit dem Song nicht nach Paris schicken. Dann eher Susan mit ihrer neuen Single.

Runde zwei wird von Marta eröffnet. Sie hat sich für „Gut so“ als zweiten Song entschieden. Dieser ist nicht ganz so eingängig wie „Imagine Us“, scheint für mich aber mehr Charakter zu haben. Leider hat sie auch hier ihre Stimme nicht richtig im Griff. Sie muss wahrscheinlich noch etwas reifen, die Situation scheint sie (noch) zu überfordern.

Die Jury ist mir etwas zu über-positiv. Man muss ja nicht gemein sein, kann jedoch trotzdem in „Watte gepackt“ ehrlich sein.

Paulines zweiter Song heißt „Hausboot“. Es ist ein sehr fröhlich-quirliger Song. Pauline hat Spaß auf der Bühne, animiert zum Schluss sogar das Publikum zum Klatschen. Im Gegensatz zu „Imagine Us“ ist „Hausboot“ durch unterschiedliche „Abschnitte“ musikalisch viel abwechslungsreicher.

Was auch absolut positiv ist: egal welcher Titel es am Ende wird, er wird zu großen Teil auf Deutsch sein.

Ich bin sehr gespannt auf „Gut so“ in Emilies Version. Der Song scheint viel mehr zu ihrer Persönlichkeit zu passen.

Emilie rockt die Bühne mit „Gut so“. Ganz eindeutig, falls sie nach Paris fahren sollte, dann mit diesem Titel. Hier kann sie ihre interessante Stimmfarbe auch viel besser präsentieren.

Zeit für den Schnelldurchlauf. „Imagine Us“ wirkt im direkten Vergleich noch viel lahmer als die Zweitsongs. Meine Favoritin ist Pauline mit „Hausboot“ vor Emilie mit „Gut so“.

Nach einem Intervall mit wichtiger Nachricht – ein Anti-Mobbing-Song wird präsentiert – endet die Abstimmzeit. Und Sekunden danach wird schon das Ergebnis präsentiert. Kein Notar?

Pauline! Absolut nachvollziehbare Wahl. Pauline verdrückt ein paar Tränchen und die anderen beiden freuen sich fair für sie.

Jetzt die große Frage: „Imagine Us“ oder „Hausboot“? Unter https://voting.kika.de/ kann noch einmal abgestimmt werden.

In der Votingzeit tritt die zweite Jurorin Selina auf. Wir hören die erste Ballade des Abends.

Selinas Song würde ich auch nicht nach Paris schicken. Da nutze ich die Zeit lieber zum Voten. Das Capcha ist gleichzeitig noch etwas Mathenachhilfe im Kopfrechnen….

Zum Glück hat die Jury ihre Meinung zum Song erst kurz vor Votingende verkündet. Sie bevorzugen „Imagine Us“. Ich hoffe, die KiKA-Zuschauer:innen teilen die Meinung nicht. Aber auch das Publikum scheint für „Imagine Us“ zu sein.

Auch die Zuschauer zu Hause wollen „Imagine Us“.

Damit wird Pauline Deutschland mit „Imagine Us“ in Paris vertreten.

Auch wenn „Imagine Us“ für mich ein 0815-Song ist, der bis auf den eingängigen Refrain keine großen Qualitäten hat, muss man die Entscheidung natürlich akzeptieren. Die KiKA-Zuschauer haben in der Mehrheit für den Track gestimmt. Vielleicht haben wir hier als Erwachsene auch einen andern Blick als Kinder und Jugendliche.

Das Publikum scheint auf jeden Fall begeistert und ruft nach einer Zugabe. Die Pauline a cappella gibt. Und dabei sehr überzeugend wirkt. Pauline ist auf jeden Fall eine tolle Wahl und vielleicht bekommt man es mit der Präsentation in Paris noch hin, „Imagine Us“ etwas weniger repetitiv wirken zu lassen.

Damit verabschiede ich, freue mich über Pauline als unsere Vertreterin und teile die Stimmung von Bernd das Brot über die Songauswahl.


231 Kommentare

  1. Kann ich mit leben auch wenn sich der Song sehr oft wiederholt . Sie schafft es immerhin dem zweiten Teil mehr leben einzuhauchen.

  2. Oh mein Gott…. Nein, nein, nein…
    Wie kann man nur so falsch wählen…
    19. Platz ist schon mal für Deutschland reserviert…
    F*ck, das kann doch nicht wahr sein…

  3. Kann mir doch keiner erzählen, dass vor Ende des Votings alle „Imagine us“ fordern und das dann gewinnt… Ist irgendwie witzig, dass nie das gewinnt, was auf den sozialen Netzwerken klarer Favorit ist.
    Aber wir kennen das auch vom SCC. Da sind in der 1. Runde auch Songs ausgeschieden, die den meisten Zuspruch in den Kommentaren hatten.

  4. Mein Gott.
    Deutschland versteht weder den ESC noch den JESC.
    Das Mädchen kann einem jetzt schon wieder leid tun. Ist es so schwierig, eingängige kinderfreundliche Ohrwürmer zu schreiben ?

  5. Leider der Allerweltspopsong – damit holt man wohl nix. Aber wahrscheinlich halt im gewohnten Popkosmos der Kids und deshalb gewählt worden.

  6. Oh je ich seh es schon kommen, Pauline tritt zwischen Kasachstan und Armenien auf und geht dabei total unter. So schade, die Chance auf ein rein deutschsprachiges Lied verpasst

  7. Auch wenn „Imagine Us“ als Songtitel etwas einfallslos ist, hat trotzdem die beste Kombo des Abends aus stärkster Stimme und melodischsten Song gewonnen. Ich bin schon sehr gespannt auf das Musikvideo und die Live-Performance in Paris. Hoffentlich lässt es Deutschland endlich mal auf einer ESC-Bühne so richtig krachen.

  8. Habe es mir nicht angeschaut, aber was man hier so liest macht wieder richtig Laune. Sobald es nicht der richtige Song ist, sind es sofort wieder null Punkte. Manche werden es einfach nicht verstehen, dass das Siegen nicht immer das Wichtigste ist.

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