TV-Quote: Das erste ESC-Halbfinale ist 2023 in der Zielgruppe so beliebt wie noch nie

Gestern fand das erste Halbfinale des Eurovision Song Contest 2023 statt und hat dem ARD-Spartensender ONE Traumquoten beschert. Vor allem bei jungen Menschen bzw. in der Zielgruppe scheint der ESC immer beliebter zu werden – und das, obwohl man nach dem Semis in Deutschland nun wirklich sehr gezielt suchen muss.

Laut dem Mediendienst DWDL konnte das erste ESC-Halbfinale auf ONE starke 6,3% Marktanteil in der TV-Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen einfahren. Zum Vergleich: Die 3,4% aus dem vergangenen Jahr wurden damit nahezu verdoppelt. Auch im Vergleich mit dem zweiten Semi 2022 (4,8%), in dem Deutschland wie gestern abstimmungsberechtigt war, ist das ein deutliches Plus von 1,5%-Punkten.

Insgesamt schalteten im Schnitt 590.000 Zuschauer ein, im Vergleich zu 2022 immerhin ein Plus von 90.000. Der Nach-Corona-Bestwert von 700.000 für das erste Semi im Jahr 2021 wurde damit aber nicht erreicht. Bei „Alles Eurovision“ hatten zuvor bereits 200.000 Menschen eingeschaltet. Zu beachten ist allerdings, dass die Zahlen der Übertragung auf eurovision.de, in der ARD-Mediathek und (im Falle des Halbfinales) auf YouTube für beide Sendungen (noch) nicht berücksichtigt sind.

Das aktuelle Interesse am ESC lässt sich auch an anderen Zahlen verdeutlichen: In den YouTube-Trends stehen Let 3 aus Kroatien mit ihrer Liveperformance von „Mama ŠČ!“ auf Platz 4, das Livevideo zu „Blood & Glitter“ von Lord of the Lost folgt auf Platz 6.

In den iTunes-Charts schlägt sich Loreen aus Schweden mit „Tattoo“ bislang am besten. Die Sängerin liegt hier aktuell auf Platz 43. Auf dem „2. ESC-Platz“ folgen hier ebenfalls Deutschlands Lord of the Lost auf der 60. Auf Platz 100 steht Alessandra aus Norwegen mit „Queen of Kings“; Käärijä hält mit „Cha Cha Cha“ für Finnland direkt dahinter Platz 101. Außerdem kann sich La Zarra aus Frankreich mit „Évidemment“ auf der 164 platzieren und außerdem schafft „Euphoria“ einen Wiedereinstieg auf Platz 167.

Was glaubt Ihr, kann ONE seinen Marktanteil in der Zielgruppe mit dem zweiten Semi am Donnerstag noch einmal steigern? Und wir schätzt Ihr die aktuellen Aufruf- und Download-Zahlen ein? Schreibt uns Eure Meinung gerne in die Kommentare.


26 Kommentare

  1. Das freut mich außerordentlich! War ja dann doch keine so schlechte Idee, die Semis auf ONE zu übertragen und nicht wie zuvor angekündigt „nur“ auf eurovision.de. Die Frage ist halt wie lange dies noch möglich ist. Ich habe es schon Anfang des Jahres hier in den Kommentaren erwähnt, dass die ARD vor hat dieses Jahr einen linearen Sender einstellen möchte. Einige vermuten, dass es sich dabei um ONE handeln könnte.
    https://www.dwdl.de/nachrichten/91039/kai_gniffke_duerfen_nicht_immer_nur_vom_schrumpfen_reden/?utm_source=&utm_medium=&utm_campaign=&utm_term=

    Vielleicht wurde hier jetzt aber wieder die Rolle rückwärts gemacht? Falls ONE doch eingestellt werden sollte so wäre es eventuell eine gute Idee die Semis -wie früher eben auch- wieder im NDR auszustrahlen und nicht nur im Internet.

    • Reine Online-Übertragung ist nicht erlaubt. Zumindest das Semi, in dem Deutschland stimmberechtigt ist, muss live im linearen Fernsehen übertragen werden.

  2. Das mit den YouTube-Trends verstehe ich nicht. Wieso steht das LotL-Video auf Platz 6 der Trends, wenn andere Videos (u.a. Israel, Finnland, Schweden, Norwegen) deutlich häufiger angeklickt wurden!? 🤔

    • Ach, jetzt habe ich‘s: Trend in Deutschland. 🤦‍♀️ Dann passt alles. Wichtiger wäre aber ein großes internationales Interesse und das sehe ich an Deutschland leider noch nicht, aber man darf weiter hoffen.

      • Glaub mir , in der Rock / Metal Szene ist Lotl gut mit ihrer Teilnahme am ESC aufgenommen worden. Die beschränkt sich nicht auf Deutschland sondern Europa bzw sogar weltweit.

        Wichtig um Punkte beim ESC zu bekommen ist eine Zielgruppe anzusprechen die für ein votet. Die Metal Szene hat eine nicht zu unterschätzende Größe weltweit.
        Klar wird dadurch der Sieg nicht möglich, aber wichtiger ist es so oft wie es geht unter die ersten zehn zu kommen, da diese nur Punkte bekommen.

  3. Ich finde die Eingrenzung auf „die Zielgruppe“ (die vermutlich von dem Mediadienst kommt) irgendwie komisch, fast schon diskriminierend. So als ob Leute ausserhalb nichts wert sind. Die Einschaltquote insgesamt wäre da interessanter finde ich. Nur als 2 Cent Einwurf, da es mir gerade auffiel.
    Aber naja, auch wenn ich zur „Zielgruppe“ gehöre, zähle ich trotzdem nicht rein. Denn ich schaute über Mediathek, da ich zu doof war bei unserem Fernsehkonstrukt die Sender direkt zu finden 😉
    Berenike, wenn du das liest, bitte hilf mir!

  4. Es würde mich sehr wundern, wenn sich die Quote im nicht-stimmberechtigten Semi noch steigern würde.

    • Ist 2021 überraschenderweise so passiert. Waren aber nicht viel mehr Zuschauer (700.000 zu 720.000). Mal schauen wie es morgen aussieht.

  5. Könnte schon sein, dass das 2. Semi noch eine Schippe drauflegt. Da ich mich gestern wie Bolle amüsiert habe, habe ich heutige einige Arbeitskolleg:innen (u.a. aus Griechenland) heiß gemacht und denke es werden von meinem Umfeld einige mehr das 2. Semi schauen. Wenn das noch ein paar mehr machen, klappt’s auch mit der Quote…. Andererseits: Deutschland darf nicht mitvoten und es ist dann vllt. nicht für jederleut interessant. Hmmm.

  6. Das sind natürlich sehr erfreuliche Zahlen. Zumal man ja davon ausgehen kann, dass die meisten sich bewusst zum Einschalten entschieden haben. Die Quote beim Gesamtpublikum müsste nach meinen Berechnungen 2,7/2,8% betragen, was im Schnitt der letzten Jahre liegt.

    • Ah, interessant. Da das signifikant niedriger ist als die im Text erwähnte Quote bei jüngeren Leuten heißt das ja, dass ältere Leute das sehr selten schauen. Gut, kann aber auch an der späten Zeit liegen. Wobei, letztes Jahr war es ja auch eher. Na, wer weiß.

      • Das stimmt schon. Ich glaube, der ESC ist die einzige Sendung in der ganzen ARD, für die das gilt.

  7. Donnerstag läuft im Gegenprogramm auf ProSieben Germanys next TopModel. Am Dienstag lief halt nicht so viel linear, was die Zuschauer in der Zielgruppe alternativ gucken könnten. Ob das Donnerstag besser wird???

      • Noch viel mehr suchen als Semis auf One muss man „Alles Eurovision“, jedenfalls wenn man es über die Mediathek am TV gucken möchte. Dafür dass es dort live gezeigt wird, sollte man es eventuell etwas prominenter platzieren… Andererseits: nach dem gestrigen No-go-Beitrag von Consi und dem absolut unlustigen Albrecht Schrader werde ich mir die weiteren Folgen verkneifen. Schade, dass nicht mehr daraus gemacht wurde. Bleibt nur zu hoffen, dass Consi sich dadurch für die Nachfolge von Peter Urban disqualifiziert hat.

      • Der Beitrag von Albrecht Schrader war aus meiner Sicht doch nicht dazu da, lustig zu sein. Er war aus meiner Sicht sehr interessant und dabei durchaus unterhaltsam. Würde sowas am liebsten von jedem ESC-Beitrag sehen. Daumen hoch an die Redaktion! 👍

  8. 590000 ist voll und ganz im erwartbaren Rahmen. Nix besonderes. Die Steigerung bei den unter 49jährigen auf 290.000 ist gut (plus 100 Tsd), Zuschauerzahl aber in Menge so gering, dass das nur wenig Öffentlichkeitswirksamkeit entfalten kann. Unklar ist, was für ‚junge Zuschauer‘ das denn genau waren. Kann sein, dass viele von den 100 TSD ‚Neuen‘ gar nicht sooo jung waren. Sieht auch danach aus, dass das ESC HF 1 musikinteressierte Zuschauer von Vox Tauschkonzert eingecasht hat. Dort gab es nämlich einen 100 TSD Rückgang. Ein eher 35+ Programm…

    Der erhebliche Rückgang bei den „älteren“ Zuschauern sollte nicht aus den Augen verloren werden. (von 510 TSd runter auf 300 Tsd, das ist ein Minus von 41%). Die Boomer „sind stiften gegangen“ (vllt^^).

    Ausserdem natürlich alles weit, weit entfernt von den ‚glücklichen Tagen‘, als ein Halbfinale noch 2 Mio locken konnte und 8% Quote (bei allen, 12,7% 14-49) erreichte. (2011, Pro 7 Hauptprogramm, Lena und so..). Übrigens galt dasd damals als eine ausgesprochen miese Quote…

    Die Entfernung aus dem Hauptprogramm bleibt ein Ärgernis.

    Laut den Daten hat sich an der Grundgesamtheit der TV-Zuschauermenge seit Jahren nichts geändert. Es sind immer ~ 25 Mio (2011 und auch heute).
    erstaunlicherweise beträgt die Grundgesamtheit der 14-49 jährigen nur 4,7 Mio bis 5,2 Mio (je nach Uhrzeit der Primetime). Ihr Bevölkerungsanteil liegt aber bei rund 50% (alle unter 10 rausgerechnet, die ja abends nicht vor der Glotze hängen..)

    Heisst angeblich nur 13,5% der 14-49jährigen haben zur Primetime nen TV am laufen, aber anscheinend 80% der 50+ Leute. Das kann nicht stimmen. Von daher. Seltsam.

    • „Glückliche Tage“ und „Entfernung aus dem Hauptprogramm“. Naja, die Semis sind ein einziges Mal im Ersten ausgestrahlt worden und die Einschaltquote war in Anbetracht der Umstände wirklich nicht gut. Und dass Menschen Ü50 mehr fernsehen als U50 ist auch klar. 80% ist übrigens Quatsch, es sind knapp über 50%, was dann wesentlich nachvollziehbarer ist.

      Um es mit deinen Worten zu sagen: Dein Kommentar ist halt einfach falsch.

  9. „wie noch nie“ muss übrigens aus der Überschrift entfernt werden, da die Aussage so formuliert halt falsch ist. 2011 war die Quote im HF 1 mit 12,7% deutlich höher

  10. Für einen Dienstagswert ist das schon ganz gut. Und die endgültigen gewichteten Quoten, von denen der ESC durch die Onlinekanäle profitieren dürfte, folgen ja erst noch. LOTL werden etwas mehr Aufmerkamkeit gebracht haben und der ESC auch durch die News rund um Peter Urban u.ä. schlichtweg mehr im Gespräch gewesen sein. Alles für sich genommen nichts Riesengroßes, aber in der Nanowissenschaft, die die TV-Forschung mittlerweile geworden ist, wird das schon einen gewissen Effekt knapp oberhalb der Signifkanzschwelle zur Folge gehabt haben. Good news!

  11. Ich reiche einfach mal ganz frech den ersten 2 Minuten Trailer vom Junior Eurovision Song Contest 2023 rein (für alle, die den JESC mögen):

  12. Wo wir bei Mediennachrichten sind, mal eine mit indirektem ESC-Bezug: Das unter anderem von der wunderbaren Alina Stiegler und der ehemaligen Vorentscheidsteilnehmerin Isabell Varell moderierte „Live nach Neun“ wird zum Jahresende eingestellt. (Dieses Format war schon im Prinzip seit Beginn – aus meiner Sicht leider auch zurecht – in der Kritik und relativ quotenschwach.) Aber z. B. Alina wird es ja nie an Beschäftigung fehlen: weder beruflich noch bald auch umso mehr privat… 😉 🤰

    In „Live nach Neun“ gab es mitunter ESC- bzw. Vorentscheidsberichtstattung. Im letzten Jahr erfolgte dort auch die Auslosung zur Startreihenfolge im Vorentscheid (was dieses Jahr kein Thema mehr war…).

    • Die Sendung habe ich so gut wie nie geschaut. Ist nur eine schlechte Kopie von der ZDF-Sendung „Volle Kanne“. Die ungefähr zur gleichen Uhrzeit auf dem ZDF läuft. Ich glaube, nur sehr wenige werden diese Sendung vermissen.

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