Zweite Probe beim ESC 2022: Citi Zēni mit „Eat Your Salad“ für Lettland

Bild: EBU / ANDRES PUTTING

Auch für Citi Zēni steht die zweite Probe für ihren Beitrag „Eat Your Salad“ an, der bei der ersten Probe vor allem durch die bunte und schwungvolle Inszenierung zu begeistern wusste. Im O-Ton gab die Band bereits zu wissen, dass sie mit ihrem Auftritt schon sehr zufrieden sind und einfach Lust darauf haben, ihre Sache so durchzuziehen, wie sie es sich vorstellen. Wir können uns also auf drei Minuten gute Unterhaltung gefasst machen – aber wer weiß, vielleicht gibt es im Vergleich zur Vorentscheidungsperformance ja auch die ein oder andere Überraschung, die auf den veröffentlichten Bildern und dem TikTok-Video nicht eingefangen wurden.

Der Online-Stream kommt ins Laufen, ist aber noch wackelig. Zu sehen ist zunächst die Postcard, die in diesem Jahr von „Leo the Drone“ an verschiedenen Orten in Italien gemacht werden. Citi Zēni werden auf eine Hauswand projiziert.

Der Auftritt ist wieder farbenfroh und schwungvoll – in der ersten Songzeile wird an einer Stelle (ihr wisst, was ich meine) eine bewusste Pause gelassen, die darf wohl das Publikum füllen. Vor der zweiten Strophe kommt eine Kamerafahrt von oben auf den Bühnenboden, wo eine Kirsche mit roten Mund vor gelbem Hintergrund zu sehen ist – das sah cool aus. Im zweiten Refrain werden Wörter wie „Cool“ auf den Boden projiziert. In der Bridge ist der Saxophonspieler allein im Zentrum der Bühne, in seinem weißen Outfit mit dem hellen Hintergrund wirkt das sehr lässig. Dazu im letzten Refrain eine Liebesbotschaft an Italien und an die Heimat Lettland „we miss you!“. Citi Zēni geben vollsten Körpereinsatz – und das ohne Rücksicht auf Verluste:

Bild: EBU / ANDRES PUTTING

Auch in der Totalen wirkt die Performance sehr gut inszeniert und vor allem farblich gut gemacht – da ist etwa der gelb gekleidete Schlagzeuger mit seinem gelben Schlagzeug oder der Keyboardspieler in violett, der sich farblich ebenfalls entsprechend angezogen hat.

Auch auf Benny und Berenike wirkt das schon sehr rund und kann im Gegensatz zu Albanien auch so im ersten Halbfinale auf der Bühne verformt werden.

Im zweiten Durchlauf kann ich keine Veränderungen feststellen. Es läuft bei Citi Zēni. Dann ist der Sound leider weg und das ganze wieder zeitverzögert. Aber immerhin eine Probe ist problemlos im Online-Stream gelaufen. Der letzte Durchlauf kommt dann zeitversetzt im Stream an. Die Choreographie sitzt jedenfalls perfekt, jeder Schritt und jede Bewegung wirkt bewusst und einstudiert und dabei trotzdem lässig und cool. Offensichtlich haben sie viel Spaß bei dem, was sie in den drei Minuten auf der Bühne veranstalten. Vor dem letzten Refrain wird das Publikum zum Mitklatschen animiert. Im Hintergrund sind mal Kirschen, mal Avocados zu sehen und stets verschiedene Farben, die sich mit der Bühnenbeleuchtung synchronisieren.

Auch Citi Zēni hatten wohl Audioprobleme, denn am Ende sagen sie, dass es jetzt viel besser gewesen sei. Nach dem Durchlauf ist noch der Sound zu hören. „We’re not expecting to get into the finals“ – ob sie sich da nicht etwa täuschen?

Exklusiver Rehearsal-Clip

 

Über die zweite lettische Probe sprechen wir heute Abend um 20 Uhr in unserem in der ersten Probenwoche täglichen ESC Kompakt LIVE auf YouTube.

 


23 Kommentare

  1. Mal ne Frage dazu: Das P-Wort ist zensiert, aber das ebenso deutlich hörbare F-Wort lassen sie drin? (wäre ja auch nicht das erste Mal, Silvia Night hat das vor 16 Jahren auch schon drin gehabt)

    • Lustig auch, weil Ronela nur knapp zwei Minutem davor das P*ssy licken mit ihrer Tänzerin andeutet.
      Aber aussprechen- nein, das ist pöse

      Kann auch sein, dass „sexy as fuck“ ja eine eigenständige Phrase ist, und deswegen drin bleiben darf.

      Falls wirklich die EBU zensiert, ist das scheinheilig as fuck 😀

      • Dazu gestern auch einen interessanten Tweet gesehen: Die Tschechen sprengen auf dem LED-Backdrop auch an einer Stelle antike Statuen – mit ebenfalls sehr gut sichtbaren, entblößten Gemächtern. Das schien bis dato auch noch für niemanden ein Problem zu sein.

        Stand jetzt muss man also resümieren: Möse böse, Pimmel gehen.

  2. Grandioser text. 12punkte.
    Statt Fleisch esse ich Gemüse und Pussy

    Ich mag sie beide frisch, mag sie beide saftig

    Beuge dich, dann wackele mit dem pfirsich
    Ich bin ein Biest statt ein Mörder, vergiss die Hotdogs

    Wenn Sie möchten, dass die Zunge Ihres Mannes länger ist als die eines Gecko

    Iss deinen Salat, rette den Planeten (yeah, yeah)

    Grün zu sein ist verdammt sexy (yeah)
    Grün zu sein ist heiß (es ist heiß)

    Grün zu sein ist cool (es ist cool)

  3. Schade, dass ich für die Jungs nicht anrufen kann 😔 die hätten alle meine 20 votes gekriegt.
    Dann werde ich eben jeweils 10 Mal für Sheldon bzw WRS anrufen. Auch nicht schlecht
    Meine Daumen bleiben weiterhin gedrückt.
    Viel Glück!!

    • Ah, Frage von unten beantwortet. An der Stelle, wo der Backdrop hell mit Früchten wird, wirkt es allerdings echt übel. Ich hoffe, dass sie das durch eine gute Kameraführung noch überspielen können.

  4. Die Performance ist super, und ich denke, dass sie in dieser Verfassung nicht Letzte werden.

    Die Sonne – uff. Ich komm damit echt nicht klar. Weiß jemand, ob die Letten die LED-Seite wollten? Am Anfang gibt es ja einen Scheinwerfer-Overkill.

    • Die Letten wollten ziemlich sicher die LED- Seite.
      Auf den Bildern von der ersten Probe sind nämlich Avocados und Kirschen zu sehen- nur eben außerhalb der Sonne, wo sie im TV nicht zu sehen sind.
      Kann mir vorstellen, dass sie deswegen mit der Kamera näher ran gegangen sind.
      Was auch positiv sein kann, Großaufnahmen der Gesichter wirken viel persönlicher.

  5. Ich muss es jetzt fragen: Erinnert noch irgendwen der Tonfall der ersten Zeile an Assi Azar (Moderation 2019)? Der TONFALL, nicht die Aussage. Assi würde das letzte Wort in diesem Zusammenhang mit Sicherheit niemals benutzen.

  6. Phantastisch, ich mag die Letten sehr,schon von Anfang an.Auf diese funky Musikanteile stehe ich einfach.Der Text ist mir hier ehrlich gesagt ziemlich egal. Die Jungs haben die Musik im Blut und in den Beinen.Hoffentlich Finale, am besten tauschen mit Albanien.

  7. Immerhin kein Totalausfall wie bei Albanien. Bei Lettland merkt man, dass das nicht das ursprüngliche Konzept war. Aber nach der Performance wird man wohl erblinden. Ich hoffe, die Lichter schrauben sie noch etwas runter und dann drücke ich die Daumen, dass sie es trotz Sonnenfinsternis ins Finale schaffen.

  8. Da holen die mehr raus als ich erwartet habe. Ich persönlich mag es immer noch nicht, es könnte aber sein, dass es da es einfach musikalisch und auch vom Humor merklich anders ist, dass es zwei „Witzbeiträge“ aus Semi 1 schaffen könnten, oder sogar 3?

Kommentar verfassen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.