ESC 2019: So stimmte Deutschland im 2. Semi ab

Foto: Andres Putting

Im Vorfeld des ESC war das zweite Halbfinale immer als das stärkere gehandelt worden. Und tatsächlich: Mit den Niederlanden, Russland, der Schweiz, Norwegen, Schweden, Aserbaidschan und Nordmazedonien platzierten sich sieben Beiträge aus diesem Semi an der Spitze im Finale, erst danach kam mit Australien ein Titel aus dem ersten Halbfinale.

Deutschland durfte am Donnerstag mit abstimmen – und zumindest die deutschen Televoter hatten dort auch die oben genannten sieben Beiträge als ihre Favoriten. Vermutlich aufgrund der geringeren Zuschauerschaft beim Semi und des etwaigen größeren Einflusses von Votes von Schweizern in Deutschland konnte sich hier Luca Hänni (Aufmacherbild) an die Spitze setzen – vor Norwegen, dem Sieger des deutschen Televotings im Finale. Bei der Jury kam der Schweizer auf Rang 3 und die Norweger nur auf Rang 9.

Wie auch im Finale war der Niederländer Duncan Laurence im 2. Semi weder bei den deutschen TV-Zuschauern, noch der deutschen Jury der Spitzenreiter. Die Zuschauer hatten ihn auf dem dritten Platz, die Jury auf dem 2. Dafür lag Nordmazedonien bei den Juroren an der Spitze. Das drehte sich im Finale jedoch um; dort bekam der Niederländer 8 Punkte von der deutschen Jury und die Nordmazedonierin 7 Punkte.

Übersicht von Eurovision.tv

Während Russland, vermutlich getrieben durch die russlanddeutsche Minderheit, von den Zuschauern auf den vierten Platz gehoben wurden, ging er bei den Juroren knapp leer aus (Rand 11). Nordmazedonien erhielt von den Zuschauern immerhin sechs Punkte. Schweden und Aserbadischan konnten bei beiden Abstimmungsgruppen Punkte einsammeln.

Erstaunlich hoch bewertete die deutsche Jury die Beiträge aus Malta, Dänemark und Rumänien. Für Paenda aus Österreich reichte es noch zu einem Jury-Punkt. Bei den Televotern lagen auf den Plätzen 8 bis 10 Beiträge mit einer gewissen Diaspora in Deutschland: Kroatien, Albanien und Litauen. Amüsanterweise liegen diese drei Länder bei den Juroren am Ende der Wertung: 18. Litauen, 17. Kroatien und 16. Albanien.

Von den deutschen Juroren gab im 2. Semi Michael Schulte das autarkeste Voting ab. Während alle anderen vier Juroren Nordmazedonien auf der 1 sahen, landete Tamara Todevska bei ihm auf Rang 6. Seinen Spitzenplatz erhielt Luca Hänni. Die anderen sahen den Schweizer auf den Plätzen 3 bis 5.

Duncan Laurence hatten alle Juroren auf den Plätzen 2 bis 4. Auch bei Malta wichen die Juroren nicht stark voneinander ab (Plätze 3 bis 7). Ebenso beim Letzplatzierten Jurij aus Litauen (Plätze 15-18).

Stärkere Abweichungen unter den Juroren gab es hingegen bei

  • Schweden. John Lundvik setzte Annett Louisan auf die 10, die anderen auf die Plätze 2-6
  • Aserbaidschan. Chingiz lag bei Nicola Rost auf Platz 3, bei Nico Santos nur auf 16
  • Norwegen. KEiiNO setzte Nicola Rost auf Rang 17, die anderen 6-9
  • Rumänien. Ester Penoy setzte Annett Louisan auf Rang 2, Michael Schulte nur auf 13
  • Österreich. Paenda lag bei Michael Schulte auf 5, bei Joe Chialo nur auf 18
  • Irland. Sarah McTernan setzte Nico Santos auf 8, die anderen 14-17

Die deutschen Ergebnisse vom zweiten Semi können hier eingesehen werden.


8 Kommentare

  1. Malta war ein Beispiel für eine fantastische Bühnenshow! Macht mich unendlich glücklich, dass unsere Juroren diese Mühe und Kreativität gewürdigt haben ❤❤❤

    • Ich ehrlich zugeben, Malta gefiel mir ab dem Semiauftritt richtig gut. Wenn schon jung, dann bitte so. Das Schlampenimage wurde getrost Belarus überlassen. Auch viel besser als der Wiederholkram aus Zypern, das nervt mich mittlerweile.

  2. Nico Santos scheint Chingiz und seinen Song ja abgrundtief zu hassen.
    Sowohl hier als auch im Finale (Platz 25/25).

    Vielleicht war das ja auch nur der Neid, weil Chingiz doch optisch mehr zu bieten hat

    • Also ich persönlich muss sagen das mir die Studio Version um einiges besser gefiel.
      Ich hätte Aserbaidschan zwar nicht auf den letzten Platz bzw den 16. Platz gesetzt aber in meiner Top 10 wäre er nicht gelandet und damit auch nicht ins Finale.

    • Ich kann das nachvollziehen, weil ich den Refrain einfach nur grässlich finde. Bei mir stand das Lied in den ersten Hör-Wochen zeitweise nur auf Platz 38/41. Ich muss zugeben, dass die anderen Teile des Songs aber doch ganz ansprechend sind, und Chingiz‘ Live-Auftritt hat mir auch gut gefallen, besonders positiv beeindruckt war ich von der wortlosen Gesangspassage gegen Schluss,

  3. Da haben meine 15 SMS im Halbfinale für Albanien wohl hoffentlich geholfen und ich bin kein Albaner fand den Song einfach mega. 🙂
    Von den rechtlichen 5 Stimmen gingen je 2 an Nord Mazedonien & Malta und eine Stimme an Rumänien.

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