ESC 2023: Auch ukrainische und britische Locations in jeder Postkarte dabei – Shurov komponiert Hintergrundmusik

Endlich wieder vielfältige und persönliche Postcards! Die ESC-Fancommunity freut sich dieses Jahr noch etwas mehr als sonst auf die Einspieler, die beim Wettbewerb im Mai vor den jeweiligen Performances zu sehen sind. Denn anders als in den vergangenen Jahren werden diese, wie berichtet, wieder deutlich aufwendiger gestaltet sein. Doch wer dachte, dass die bisher bekannten Locations alle sind, die wir zu sehen bekommen, hat die Rechnung ohne die BBC gemacht…

Fest steht schon länger, dass alle 37 Acts des Jahrgangs in ihren jeweiligen Heimatländern gefilmt wurden und so ein persönlicher Einblick in deren eigentliches Leben gewährleistet ist. Jetzt hat die britische BBC gemeinsam mit der EBU allerdings weitete Locations bestätigt, die in den diesjährigen sogenannten „Postkarten“ zu sehen sein werden. Insgesamt werden ganze 111 Plätze eine Rolle spielen.

Neben den Clips aus dem Heimatort des jeweiligen ESC-Acts, in denen die Künstler:innen selbst zu sehen sind, sollen auch Locations in Großbritannien und in der Ukraine Teil einer jeden Postkarte sein. Somit werden insgesamt drei unterschiedliche Plätze pro Einspieler zu sehen sein. Hochgerechnet sind das dann insgesamt 111 Orte. Eine Drohne hat hierfür unterschiedliche Locations in der titelverteidigenden Nation, der Ukraine, und auch im Gastgeberland UK, gefilmt. Zudem soll eine 360-Grad-Kamera eingesetzt worden sein.

Auch wenn das erst einmal klingt, als sei es etwas „viel“, was einen da pro Postkarte erwartet, gibt es ein klares Konzept, das dahinter steckt. Alle drei Clips, die man pro Postkarte sieht, sollen nämlich durch ein gemeinsames Thema miteinander verbunden sein. Als Beispiel werden Schlösser, Flüsse oder auch Grafitti-Gemälde genannt. Das jeweilige Detail soll in allen drei Clips vorkommen und so die Gemeinsamkeiten der unterschiedlichen Nationen hervorheben.

Im Falle der deutschen Vertreter Lord Of The Lost, die ihre Postkarte in Hamburg abgedreht haben, kann man also davon ausgehen, dass auch die zugehörigen Clips aus der Ukraine und Großbritannien auf dem Wasser gedreht wurden. Für die Realisierung der einzelnen Aufnahmen sind das ukrainische Unternehmen 23/32 Films und die britische Produktionsfirma Windfall Films zuständig.

Zudem ist jetzt bestätigt worden, dass die Postkarten von Dmytro Shurov (und, wie unten zu sehen, von seiner Katze) musikalisch untermalt werden. Er arrangiert also ein Instrumental, das die Einspieler akkustisch ergänzt und für die jeweiligen Kommentatoren als eine Art „Hintergrundmusik“ dient. Shurov ist Musiker und Komponist aus Kiew. Er hat einige Zeit in den USA gelebt und in seiner Heimat, der Ukraine, unter anderem als Pianist, Songwriter und (umstrittenes) Jurymitglied der Show X Factor Ukraine gearbeitet. Außerdem war er im Herbst der musikalische Produzent der ukrainischen ESC-Vorentscheidung Vidbir.

Mittlerweile hat der Social Media-Account BBC Eurovision weitere Behind-The-Scenes-Clips vom Postkarten-Dreh unterschiedlichster ESC 2023-Acts gepostet. Unter anderem Sudden Lights aus Lettland, La Zarra aus Frankreich (siehe weiter oben) oder auch Blanka aus Polen haben demnach bereits ihre Teile der Postcard-Clips abgedreht. Über den Dreh der Österreicherinnen Teya & Salena haben wir bereits berichtet.

Nicht nur am „Postkarten-Aufwand“ der BBC sieht man, dass Großbritannien den ESC seit dem guten Abschneiden von Sam Ryder wieder ernst nimmt. Heute wurden zudem weitere ESC-bezogene Vorberichte und Zusatzshows bekannt gegeben, die das britische Publikum vor und während der ESC-Woche bei Laune halten sollen. Für die Moderations-Rollen der Shows konnte die BBC gleich zwei Sängerinnen verpflichten, die selbst schon als mögliche ESC-Vertreterinnen im Gespräch waren.

Demnach soll am 8. Mai die Show Eurovision Calling: Jason and Chelcee’s Ultimate Guide ausgestrahlt werden, bei der Comedian Jason Manford und Sängerin Chelcee Grimes 20 Gründe vorstellen, warum der ESC so groß und wichtig wurde, wie er heute ist. Grimes wurde in der Vergangenheit mehrfach als mögliche ESC-Vertreterin gehandelt, ist selbst aber eher im Songwriting zuhause. Sie schrieb bereits Hits für Dua Lipa, Kylie Minouge und auch Alexander Rybak! Zudem kommentierte sie 2021 bereits ein ESC-Halbfinale für die BBC.

Auch Sängerin Fleur East wird immer wieder als „möglicher ESC-Act“ bezeichnet. Sie wurde durch ihre Teilnahme bei X Factor UK bekannt und wird am 12. Mai auf der BBC die Show Eurovision: Everyone’s A Winner präsentieren. Hier bekommt sie im Studio Besuch von unter anderem Duncan James, Mitglied der Boyband Blue (ESC 2011), und ESC 2018-Vertreterin SuRie. In der Show geht es um erfolgreiche Songs, die zwar am ESC teilnahmen, aber nicht gewinnen konnten.

Was hältst Du von den geplanten Postkarten beim ESC 2023? Denkst Du, die ESC-Euphorie hält in Großbritannien an? Lass uns Deine Meinung wie immer gerne in den Kommentaren da.


11 Kommentare

  1. Die Idee, Örtlichkeiten zum gleichen Thema zum Gastgeberland, überfallenen Siegerland und Teilnehmer:innenland zu kombinieren, finde ich klasse.

  2. Off-topic:

    Hab mich gerade eben auf dem Blog Eurovoix News durchgeklickt. Dort gibt es – zumindest nach meiner Einschätzung – durchaus ernsthafte Gerüchte, dass die aus Liverpool stammende Band Frankie Goes To Hollywood, zu deren erfolgreichsten Hits „Relax“ und „The Power Of Love“ zählen, beim ESC 2023 als Intervall-Act auftreten.

    Ich würd’s geil finden. 😀

    • Die haben sich zwar eigentlich getrennt. Aber für den Grand Prix ist ja manches möglich.

      Ich hab vor einem halben Jahr auf arte ein Livekonzert von Holly Johnson (dem ehemaligen Leadsänger) gesehen. Er ist ja inzwischen auch ein älterer Herr, hat es aber durchaus noch drauf. Und das Konzert bestand natürlich zum großen Teil aus Frankie-Songs…

      Mein Lieblingssong von ihnen ist übrigens ihre Coverversion von „Ferry Cross the Mersey“ (Original Gerry and the Pacemakers 1965). Die Chancen stehen gut, dass sie das dann auch im Mai direkt am Mersey (wo die Arena liegt) singen werden:

      • Mach hier mal den Lasse:
        Das Original ist natürlich noch besser, aber das werden wir im Mai wohl leider nicht hören, Gerry Marsden, der Leadsänger ist nämlich 2021 gestorben.

  3. 110 europäische und 1 australischer Ort 😉 das klingt vielversprechend, das könnte mir gefallen und ich freu mich drauf. Schön, dass die Briten das ernst nehmen, aber da hatte ich keine Befürchtungen. Das wird schon.
    Postkarten, das ist ja auch ein unbedingtes Muss für mich beim ESC und oft auch mit künstlerischem Anspruch, hehe, wenn ich da noch an die Münchner Karten 1983 denke.

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