„Our common dream has turned into reality…“ (Unser gemeinsamer Traum wurde Wirklichkeit), heißt es pathetisch auf Electric Callboys TikTok-Channel zum Release der neuen Single und des mutmaßlichen Sommerhits „Everything We Touch (Tekkno Version)“, der in dieser Woche veröffentlicht wurde und unmittelbar viral ging. In Deutschland stieg der Titel bei iTunes in Lichtgeschwindigkeit auf Platz 2, in den YouTube-Trendcharts rangiert er an dritter Stelle. Bei TikTok explodieren die Reaction-Videos.
„Everytime We Touch“ ist eine Coverversion und zwar nicht – wie man vielleicht zunächst vermuten würde – von Deutschlands ESC-Vertreterin 2013 Cascada, die den Song mit ihrer Interpretation weltweit groß gemacht hat. Vielmehr war das Lied 1992 die erste Solosingle von Maggie Reilly nach ihrer erfolgreichen Zusammenarbeit mit Mike Oldfield in den 80er Jahren. Die Akzeptanz bei den Fans war okay, aber „Everytime We Touch“ konnte nicht an ihre gigantischen Hits mit Mike Oldfield wie „Moonlight Shadow“ oder „Get to France“ anknüpfen.
Was Maggie Reilly egal sein kann, denn sie hatte den Song zusammen mit Stuart Mackillop und Peter Risavy geschrieben und als Cascada die EWT-Dancefloor-Version 13 Jahre nach der Erstveröffentlichung zu einem weltweiten Charthit machte (inkl. Top 10 und Doppelplatin in den USA) klingelten die Kassen in Glasgow. Es sollte nach „Evacuate the Dancefloor“ der größte Erfolg von Cascada und Leadsängerin Natalie Horler werden.
Schaut man auf das Alter und die Vita der Electric Callboys aus Castrop-Rauxel liegt es nahe, dass die erfolgreiche deutsche Metalband mit der Cascada-Version sozialisiert wurde. Wie wir hörten, war es gar nicht so einfach, die Rechte zu bekommen, den Song covern zu dürfen, umso größer ist heuer die „common dream“-Freude.
Es ist eine Ironie des Schicksals, dass Cascada neun Jahre bevor Electric Callboy für Deutschland zum ESC fahren wollten, Deutschland beim ESC vertreten hat. 2013 erreichte si)e mit „Glorious“ (heute ein Standard auf ESC-Partys) in Malmö den 21. Platz, wofür der damalige NDR-ESC-Chef Thomas Schreiber Angela Merkel co-verantwortlich machte. Heute würde die damalige Platzierung wahrscheinlich als „ganz ok“ durchgehen.
Den ESC-Reality-Check gab es bei Electric Callboy aus Radiotauglichkeitsgründen bekanntlich nicht, der Song wurde von einer 50-Plus-Radiojury, die am Ende nur eine Saison entscheiden durfte, aussortiert. Und das dürfte in die deutsche ESC-Geschichte als der größte ESC-Flop und -Fehler des NDR eingehen, schlimmer noch als Kümmertgate, die Last-Minute-Wildcard an S!sters oder die Alleingang-Nominierung von Xavier Naidoo.
Electric Callboy machen aus EWT ihr komplett eigenes Ding, sie beherrschen den Genre-Mix aus Metal, Dance, Electro-Techno, Pop und Schlager wie keine andere deutsche Band. Dieser Style hat dem Publikumsliebling Käärijä in diesem Jahr einen eindrucksvollen zweiten Platz für Finnland verschafft. Irgendwie tut das doppelt weh. Nicht auszudenken, was Electric Callboy mit „Pump It“ oder „We Got The Moves“ ein Jahr zuvor hätten erreichen können. Diese beiden ChaChaCha-Songs hatten die Metal-Rocker aus Castrop-Rauxel der Jury in Berlin vorgestellt.
Was jedoch „Everytime We Touch (Tekkno Version)“ neben dem Genre-Mix zu einem neuen EC-Klassiker machen dürfte, ist das witzige Neo-Gotik-Musikvideo und die smart-ironische Interaktion der Leadsänger Nico Sallach und Kevin Ratajczak (Co-Vocals, oft auch EC-Spokesperson wie hier im ESC-kompakt-Interview). Wie schon bei den ESC-Bewerbungsclips „Pump It“ und „We got the moves“ sind für das Video wieder die genialen Brüder Pascal und Oliver Schillo verantwortlich, die aus dem etwas abgerockten, etwas kitschigen und nicht einmal sonderlich alten Schloss Rothestein im Werra-Meißner-Kreis in Nordhessen ein Crossover aus Disney, Kurfürstenpathos und „Game of Thrones“ mit einer Prise Boygroup machen. (Ihr könnt die Location auch für Eure Hochzeitsfeier mieten.) Die Chemie zwischen Nico und Kevin und die Dirty-Dancing-Tanzanleihen machen EWT zu einem kleinen kreativen Meilenstein der jüngeren deutschen Videoszene.
Trotz der Cascada-Verbindung ist allerdings nicht mit einer erneuten ESC-Bewerbung von Electric Callboy rechnen. Die Jungs wollten uns bisher nicht einmal ihre Lieblingssongs von ABBA verraten und gehen im Sommer erstmal auf eine ausdehnte Nordamerika-Tour, in Oktober folgt die UK-Tour und im November 2023 geht es ins (dann sommerliche) Australien. Alle Konzerte auf drei Kontinenten sind übrigens bereits jetzt ausverkauft.

Vor dem Aufbruch in die USA spielen Electric Callboy in Europa noch einige Festivals. Dafür gibt es zum Teil noch Tickets, alle Termine stehen hier.
TikTok explodiert – hier nun ein charmantes Beispiel. Weiß jemand, wie man an dieses Polohemd kommt?
@pizzabeardparty hold up… @ElectricCallboy dropped a Cascada cover??!? DROP EVERYTHING AND PUMP THOSE FISTS LIKE ITS 2005 🤘😝 #metalcoreinterruptions #electriccallboy #everytimewetouch
Electric- Who?
Uiuiui, das wird wieder schöne Diskussionen geben, wenn die ESC-Gegner hier mitlesen.
Vielen Dank, dass ihr hin und wieder einen Blick auf die Karriere von EC werft.
Eine grandios vertane Chance war 2022 auf jeden Fall.
Es gab bestimmt noch genug andere Künstler, die 2022 Platz im Terminkalender gehabt hätten und wo eine ESC-Teilnahme in der Zukunft an Tourplänen scheitern wird.
Das aber auf eine Stufe mit der Naidoo-Nominierung zu stellen, ginge mir zu weit. Eine vertane Chance (EC) ist immernoch besser als halb Deutschland bzw. den ganzen NDR gegen sich aufzubringen und seine Pläne kleinlaut begraben zu müssen.
Sorry, aber „Everytime we touch“ ist von Maggie Reilly. Cascada ist nur eine Coverversion. Und mir gefällt diese Version ganz gut. Es geht aber nix über das Original.
Stimmt!
Steht doch auch alles so im Beitrag.
Upps, man sollte doch immer den ganzen Artikel lesen, nicht nur den Anfang.😔
Puh, ehrlich gesagt, ganz schön anstrengend, wie dieser Artikel zwischen mäßigem ESC-Bezug („Cascada-Verbindung“) und Wegführung davon (Maggie Reilly usw.) wandert, nur um die Wunde einer VE-Nichtnominierung von EC – so verständlich das ist – weiter zu lecken. Nun ja, ich freue ich mich ja auch schon auf den nächsten Masked Singer-ESC-Bezug-Artikel in der Off-Season. Insofern alles Chachacha 😉
„Alle Konzerte auf drei Kontinenten sind übrigens bereits jetzt ausverkauft.“
Und der NDR so: „Nee, lass mal lieber Emily Roberts anfragen!“ Ich werde nie begreifen, wie der NDR diese Chance wegwerfen und dann noch so dummdreist stur bleiben konnte. Vermutlich hat der NDR aber auch trotz Käärijä bis heute noch nicht kapiert, was einem da eigentlich durch die Lappen ging.
Auch dieses Cover ist wieder klasse, besonders der zweite Refrain gefällt mir. An „We got the Moves“ kommt es für mich allerdings nicht ran.
Ansonsten muss ich Frank B. zustimmen: Xavier Naidoo war trotzdem nochmal beschämender. Die Warnzeichen waren ja längst vorhanden.
Man muss jetzt nicht überall zwanghaft einen ESC-Bezug herstellen, wo keiner ist.
Ein Act, den viele ESC-Fans haben wollten und der sich beworben hat covern einen Song, den ein ESC-Act groß gemacht hat.
Von zwanghaft kann da eigentlich kaum die Rede sein.
Was erwartest du denn auf einem ESC-Blog (v.a. während der Sommerpause). Lass anderen Leser*innen doch den Spaß.
Mich interessiert auch nicht immer alles, aber einige Tatsachen über ehemalige (VE-)Acts finde ich durchaus interessant.
Und darum soll es doch auch gehen. Das ist ein Blog von Fans für Fans. Und wenn dir nicht gefällt, was vom Team in ihrer Freizeit geschrieben wird, bist du hier einfach falsch.
Meine Güte, es steht doch jedem frei die ESC-Seiten zu lesen, die jetzt sechs Monate Sommerpause machen.
Touché!
Lasst euch nicht kleinkriegen!
Sommerpause wär doch ne gute Zeit für ESC Privat. IMRI ist doch sicher morgen am Strand.
Noch so ein paar Artikel und ich entwickle nach meinem Maruv- und meinem Alina-Pash- nun auch noch ein Electric-Callboy-Trauma…😡
Der Haken hierbei ist, dass der NDR im Fall von Kümmert wie Naidoo richtig reagiert hat bzw. den Spielraum hatte, das zu tun. Im Fall von Sister – einer zugegeben fragwürdigen Anhäufung von Zufällen – sowie bei Electric Callboy waren die Chancen, die Sache wieder grade zu biegen, womöglich doch zu gering.
Aber:
Ob Electric Callboy wirklich den Vorentscheid für sich entschieden hätten (ARD-Primetime-Publikum + Kriegsausbruch) und ob sie in Turin so abgerämt hätten wie Käärijä in Liverpool, weiss auch kein Mensch. Ohne der Band Kalkül unterstellen zu wollen, ist der resultierende Status als Beinahe-Eurovisions-Heilsbringer der Deutschen doch kaum zu toppen. So gesehen hat der NDR vielleicht ja doch alles richtig gemacht. 😉
Und was die beharrliche Berichterstattung – böse Zungen würden es penetrant nennen – zu EC angeht, finde ich die Art, wie Peter die Band quasi singlehandedly in die Eurovisionsfamilie integriert (und das trotz des unerhörten ABBA-Fauxpas‘) einfach herzerwärmend.
Also ich denke den VE hätten sie schon gewonnen, und meine Theorie dazu, wie sie dann abgeschnitten hätten: mit We Got the Moves untere Top 10, mit Pump It 13.-16.
WGTM ist richtig richtig gut, aber CCC vielleicht einfach etwas … mitreißender?
Genau das denke ich auch; EC hätten nicht so extrem gut abgeschnitten, wie viele besonders im Nachhinein gemutmaßt haben.
Vor allem im direkten Vergleich zu Käärjä, wo das Staging noch mal eine Menge zum Erfolg beigetragen hat, hätte sie sicher nicht mithalten können, weil EC ähnlich wie LotL wenig Erfahrung mit Fernseh-Auftritten haben. Der Auftritt bei „Schlag den Star“ war da schon erschreckend unterwältigend.
Bei Kümmert bin ich ja bei dir. Da lag der Fehler aus meiner Sicht bei Künstler + Management + Plattenfirma. Wie soll der NDR denn ahnen, dass sich jemand für den ESC bewirbt, der auf keinen Fall zum ESC will? Da war der NDR die arme Sau, die die Suppe auslöffeln sollte, die ihm jemand anderes eingebrockt hat.
Bei Naidoo hat das Krisenmanagement des NDR zwar richtig formuliert, richtig. Aber den ganzen Mist hatte man sich ja trotzdem selber eingebrockt, weil man nicht mal den Künstlernamen bei Google eingegeben und dann nachgedacht hat.
Im übrigen: Ich glaube auch, dass EC (ohne großes eigenes Zutun) zu einem Märtyrer-Status gekommen ist, den sie in Turin niemals hätten einlösen können: Das Tolle an der Band sind ja ihre humorvollen Videos und das Konzept verschiedene Musikstile zu mischen.
Ob die Band das auch auf einer ESC-Bühne gut rübergebracht hätte, will ich dann doch bezweifeln, weil der Humor aus den Videos in real auch ganz schön schnell sehr peinlich werden kann. Zumal evtl. auch nicht mehr Jurypunkte herausgekommen wären als bei Kroatien 2023.
Ich würde mich natürlich sehr gerne eines besseren belehren lassen, aber die bisherigen Auftritte auf Festivals oder im TV, die ich über Youtube gesehen habe, haben auch nur für Leute funktioniert, die schon ihre Musikvideos gesehen haben.
Ich sehe es mal wieder ähnlich wie Siminski: Ein Sieg wäre in dem Jahr und unter den Umständen nicht drin gewesen, aber ein Top-10-Ergebnis wär’s mit beiden Songs m. E. hundertprozentig geworden. Mit WGTM sogar Top 5.
Die Band selbst ist jetzt mit ihrem „Märtyrer-Status“ (sehr treffende Formulierung, Frank!) natürlich fein raus. Zur Wahrheit gehört allerdings auch: Nach „Cha cha cha“ hätte EC nie mehr den Impact, den sie letztes Jahr gehabt hätten.
Und zur Probe aufs Exempel wird’s auch nicht mehr kommen, weil die Band nun endgültig „zu groß“ für einen deutschen VE oder sogar den ESC im Allgemeinen ist. Ganz abgesehen davon, dass sie sich den NDR mit Sicherheit nie mehr antun wollen wird. Kurzum: eine in jeder Hinsicht einmalige Gelegenheit, die da auf dem Silbertablett serviert wurde – und der NDR hat’s nach allen Regeln der Kunst vergeigt.
Aber gut … jetzt ist das Kind nun mal in den Brunnen gefallen. Und 2023 wurden vonseiten des NDR ja nach Jahren auch endlich mal große Fortschritte gemacht.
Welche Fortschritte? Lord of The Lost ist wie Malick letzter geworden. Da sehe ich keine Fortschritte. Aber es liegt ja auch nicht am NDR oder an den Künstlern, sondern an ganz anderen Dingen. Ich gebe zu, der ARD/NDR kann man schon ne Teilschuld geben, weil sie immer wieder Künstler für den ESC verheizen.
Der offensichtlichste Fortschritt ist doch schon mal, dass es nach der Wahl von LotL keinen Shitstorm gab. 😉
Darüber hinaus fühlten sich wesentlich mehr Leute vom VE abgeholt und es ist mit Ikke, LotL und Leslie Clio auch mal gelungen, wieder halbwegs namhafte Acts zur Teilnahme zu bewegen.
Auch die weitestgehende Ratlosigkeit der sonst neunmalklugen Presse und die internationalen Reaktionen, dass das Ergebnis für die Meisten (jaaaa, Toggie!) unerwartet kam und eigentlich alle den NDR auf dem richtigen Weg wähnten.
Man kann natürlich auch alles bloß am Endergebnis festmachen. Aber das wäre schlicht und ergreifend zu kurz gedacht. Und ausschließlich aufs Resultat fixiert ist/war hier sonst eigentlich nur der escfan05. 😉
Ich finde es schön, wenn immer mal wieder über EC berichtet wird. Denn auch wenn viele es nicht mehr hören wollen, sie gehören zur deutschen ESC-Geschichte. Über einen Daniel Schuhmacher wird auch immer mal wieder berichtet.
Übrigens gibt es im Februar 2024 in Deutschland noch wenige Zusatztermine wo es noch Karten gibt. So z.b. in Stuttgart
Mir gefällt die originale Version von M.R. und die ziemlich kreative von EC. Aber bei Cascada musste ich nach einigen Sekunden Stop drücken. Dieser langweilige, abgenudelte Stampf-Rhythmus ist zu viel für mich.
Scheint aber vielen zu gefallen. Das Video im Kanal SteveAATW kommt in den 16 Jahren mittlerweile auf ca. 189 Mio. Aufrufe.
Ergänzend will ich erwähnen, dass Cascada damit nicht nur in Europa, sondern auch international Erfolg hatte. Platz 10 in den amerikanischen Billboard-Charts und Platin-Status für die Single erreichen immerhin nicht viele deutsche Künstler (dazu laut Wiki sogar Platz 31 in den Jahrescharts 2006).
Auch Platz 2 und 42 Wochen in den britischen Charts sind wirklich seltene Erfolg für Künstler aus deutschen Landen.
Von mir aus kann man den Rhythmus „abgenudelt“ nennen. Aber das hat halt auch damit zu tun, dass er mal ein erfolgreiches Patentrezept war und auch in dem Kreis stach die Version von Cascada nochmal heraus.
Und war halt auch eine Zeit, in der House und House-artiger Pop sehr populär waren. Ich höre auch die Version von Cascada heute noch ganz gern. Noch besser war aber die Disco-Boys-Version von „Blinded by the Light“. 😍
Die lahmarschigen Nummern, die heute im Radio als „House“ verkauft werden, treiben mir dagegen nur die Tränen in die Augen.
Weder die Disco-Boys noch Cascada sind House.
Auch wenn es von Kontor gern als solcher verkauft wird, weil die Basis zumindest Houseartig ist.
Cascada ist eher im Eurodance einzuordnen, zu der Zeit war es sogar HandsUp, der sich aber in eine andere Richtung entwickelt hat.
Daher sind heute Acts wie Groove Coverage, Lichtenfels oder eben auch Cascada eher im Eurodance anzusiedeln.
Klugscheißen muss au mal sein…
Absolut geniales Cover, und das Video ebenso 🤩🤩🤩
Bei dem Aufmacherbild dachte ich zuerst Nico singt diesmal mit Ross Anthony, und das hätte mich nicht mal überrascht 😂
Und bitte immer bei Electric Callboy dran bleiben, wenn ich es jemandem zutraue die Jungs doch noch zum ESC zu bringen dann ist das Peter!
Kleines Arte Concert gefällig?
Ach ja, die Märtyrer von EC, bei denen geht’s mir ähnlich wie bei LOTL: Wenn man die Brüllpassagen rausnimmt, klingt’s gar nicht mal so schlecht. Ich glaube nicht, dass sie so viel besser als Malik Harris abgeschnitten hätten. „Pump it“ und „We got the moves“ waren jedenfalls bei weitem keine so großen Hits wie „Rockstars“.
Es nimmt wirklich absurde Züge an, wie oft es Artikel über eine Band gibt, die nicht an einem VE teilgenommen hat. Aber Hellfish-Artikel gibts ja auch immer wieder.
Wundert mich, das hier nix über den Unfall von Helene Fischer berichtet worden ist. By The Way: Gute Besserung Frau Fischer.
Wobei ich jetzt nicht die Existenz des Artikels kritisieren wollte, ein Interesse an dieser Gruppe ist, wie ich denke, schon bei einigen da – mich stört halt nur die auch in manchen Kommentaren angedeutete Tendenz, die Nichtnominierung dieser Gruppe zur vertanen Jahrhundertchance für den deutschen ESC zu erheben.
Ganz unabhängig davon ist ein Artikel, in dem irgendetwas über Cascada steht, sowieso immer höchst lesenswert 😉
@Thomas – – wie wahrscheinlich eine gute Platzierung von EC gewesen wäre, sah man ja bei LOTL. Die sind ja auch nur haarscharf am hier prognostizieren 1. Platz vorbei geschrammt.
Stimmt, EC macht keine Musik für die ganz breite Masse, sondern für eine Szene bzw. die eigenen Fans.
Gut inszeniert hätte es aber dennoch einige ESC-Zuschauer überzeugen können.
Dass ich eine gute Platzierung beim ESC für unwahrscheinlich gehalten hätte, habe ich ja schon weiter oben geschrieben (weil die Songs besser als Musikvideo ankommen als in einer Bühnenperformance), aber weniger Punkte als Malik wären es definitiv nicht geworden.
„ „Pump it“ und „We got the moves“ waren jedenfalls bei weitem keine so großen Hits wie „Rockstars“.“
Ganz so kann man das m. E. nach nicht sagen. Bei der Chartplatzierung magst du Recht haben, aber sagt die heutzutage noch wirklich was aus? Bei Spotify jedenfalls liegen WGTM mit 49 Mio. und Pump it mit 37 Mio. vor Rockstars mit 33 Mio.
Und das, obwohl Malik mit der ESC Teilnahme und der Rotation im Radio, die EC meines Wissens nach nicht genießen durften, ganz schön viel „Hilfe“ hatte. Damit möchte ich keinesfalls suggerieren, dass Spotify das non-plus-Ultra sei oder dass Malik den Erfolg mit Rockstars nicht verdient, aber wir müssen auch nicht so tun als wäre Rockstars sehr Groß gewesen und die anderen nicht. Rockstars ist viel mehr Mainstream und wirkt daher vielleicht bekannter, und EC haben eher eine beschränkte Zielgruppe, aber klein ist die nicht, sodass der Erfolg doch mindestens auf Augenhöhe stattfindet.
Mit „Augenhöhe“ bin ich einverstanden. Mich würde es nur etwas stören, wenn sich Legenden darüber bilden sollten, wie paradiesisch das deutsche ESC-Universum jetzt und in aller Zukunft aussehen würde, wenn der NDR letztes Jahr doch nur EC zum Vorentscheid zugelassen hätte.
Zum Streaming: So viel ich weiß, geht das ja auch in die offiziellen Charts mit ein (zumindest im UK ist das so). EC hatte sich anerkennenswerterweise zuvor schon eine Fanbase aufgebaut, und natürlich streamen Fans ganz besonders intensiv. Der Zuspruch der Fans hat EC immerhin auch auf Platz 31 der deutschen Charts gebracht, was beachtlich ist, aber dass es eben fast „nur“ diese Fans waren (und sicher auch einige durch die NDR-Nichtberücksichtigungs-Werbung neu hinzugewonnene) erkennt man daran, dass „Pump it“ in der folgenden Woche schon wieder aus den Top 100 draußen war, ein typischer „Fan-Song“-Chart-Verlauf.
Bei Malik Harris war das Beachtliche am Chartverlauf m.E. gar nicht mal so sehr die Position 8, die sein Titel erreicht hat, sondern die 17 Wochen, die er sich in den Top 100 gehalten hat, und das, ohne zuvor eine große Fanbase gehabt zu haben.
Aber natürlich hatte „Rockstars“ in der Tat einen großen Airplay-Vorteil, das gebe ich unumwunden zu. Aber da sieht man halt mal, dass so ein radiotauglicher Song auch seine Vorteile hat 😉
Nachtrag: Ich gebe zu, dass ich meinen Punkt auch ohne die beiden Wörtchen „bei weitem“ in „bei weitem keine so großen Hits“ gut rüberbringen können hätte, aber mein Bedürfnis, der von mir immer mal wieder so wahrgenommenen Übertreibung bei der Darstellung der Erfolge dieser Weltstars eine kleine Übertreibung meinerseits entgegenzusetzen, war wohl doch zu groß.
Augenhöhe it is, darauf können wir uns gut einigen. ☺️
Zu deinem Nachtrag: ich kann mich tatsächlich nicht daran erinnern, dass jemand EC als absolute Weltstars verkauft hätte, aber falls dem so war kann ich auch den Wunsch, selbst bei seinem Gegenpunkt zu übertreiben, verstehen.
Mit dem Argument des Fan-Chartverlaufs vs. Maliks beachtlichem Verlauf stimme ich zwar nur bedingt zu, aber ich glaube im Endeffekt ist das nebensächlich solange die „Augenhöhe“ Bestand hat.
@Thomas – ich kann dir nur beistimmen, mir geht es bei beiden Gruppen gleich, sobald die Brüllerei anfängt, bin ich da einfach raus. Das haben die Finnen dieses Jahr viel schlauer angestellt, sie haben vom Rap- bis Schlagerfan viel grössere Massen mitgerissen, incl. mir, ich denke nicht, dass das so funtioniert hätte, wenn Kärijää nach der Rap-Häfte in einen Metal Teil übergegangen wäre – na ja, zumindest bei mir hätte er dann nicht mehr gepunktet😂
@ Thomas M.
So versöhnlich wie heute hast du, glaube ich, noch nie über Electric Callboy geschrieben.
Wirklich? Was mir immer schon auf die Nerven gegangen war, war die Petition und das ganze Gedöns drumherum, der Furor darüber, wie sich der NDR so etwas Unerhörtes erlauben konnte, eine Band nicht einzuladen zur VE, obwohl sie sich beworben hatte und ihre Fans (inklusive der neu hinzugewonnenen) sie laut unterstützten.
Zu EC selbst hatte ich eigentlich doch auch früher schon geschrieben, dass ich bis auf die Brüllteile nichts gegen sie habe, ja, dass ich manche Elektro-Dance-Elemente durchaus mag. Und toll fand ich damals schon, dass sie ausgerechnet aus Castrop-Rauxel kommen. Ich hatte mal vor längerer Zeit in einem Thread, in dem es wohl um mögliche ESC-Austragungsorte ging, ein paar Orte genannt, die ich toll fände, weil die Namen so skurril waren. Für Deutschland hatte ich „Castrop-Rauxel“ vorgeschlagen (da hatte ich noch keine Ahnung von EC). „Unser Lied für Castrop-Rauxel“, klänge das nicht genial?
Mist, den Kommentar habe ich leider nicht gesehen. „Unser Lied für Castrop-Rauxel“ klingt tatsächlich brillant. Wales dürfte auch gerne mal hosten: Peter Urban, der fröhlich aus „Llanfairpwllgwyngyllgogerychwyrndrobwllllantysiliogogogoch“ grüßt … ein Traum!
EC wollen ihre Lieblingssongs von ABBA nicht verraten?
Hähm
Tatsächlich soll es Menschen geben, die keinen Lieblingssong von ABBA haben.
Grund könnte sein, dass sie aufgrund ihres Alters die kompletten 70er und 80er gar nicht miterlebt haben oder einfach, so ungefähr wie ich, wenn auch fast unvorstellbar, ABBA nicht mögen.🤫
Nicht mögen?!!!!!!!!!!!
https://www.youtube.com/watch?v=w7yNkjIHRDQ
Hier tun sich ja Abgründe auf!
Das kann man doch gewiss therapieren oder zumindest eine Selbsthilfegruppe gründen (Anonyme-ABBA-Ablehner oder so;).
Bei der Selbsthilfegruppe wär ich dabei, aber eher unter dem Motto „Ich mag ja ABBA, aber..“. Ganz ehrlich, ich find die Musik ja ok, aber ein Lieblingstitel? Oder mehrere? Die klingen doch irgendwie alle gleich?
Ähnlich?
Bisschen ähnlich?
Off topic: Ich vermute mal, diese Personalienmeldung bedeutet auch Konstanz in Sachen ESC-Verantwortung?
https://m.dwdl.de/a/93587
Nach den Erfahrungen mit Lord of The Lost, bin ich fest der Überzeugung das EC genauso abgeschnitten hätten. Denn die schreien noch mehr als Lord of The Lost. Zwar hätte die Fanbubble Deutschland suggeriert, das EC wohl aussichtsreich wäre, aber danach hätte man wie bei Lord of The Lost, Stimmung gegen die Band gemacht. Bei den Quoten wäre EC genauso abgeschmiert. Insofern hat die internationale und nationale Fanbubble Deutschland sehr gut verarscht, bezüglich mehr Diversität und nicht nur immer Radiofreundliche Songs zu schicken.
Zu ABBA: wenn man keine Lieblingslieder hat, kann man dementsprechend auch keine nennen.
Ob EC wirklich so gut abgeschnitten hätten werden wir nie erfahren. Sie wären aber vom Problem der Sonne auch betroffen gewesen, weil ich mir vorstellen kann das sie im Hintergrund das Musikvideo des entsprechenden Songs hätten laufen lassen.
Ansonsten noch OT im ESC Sommerloch:
Alessandra zieht um, Lotl spielen fleißig Konzerte, Käärija bekommt Statuen und von der Stadt Vantaa gabst eine Wohnung für die er 1 Jahr lang keine Miete zahlen muss.
Idee für einen Artikel: Vielleicht könnte man einen Sammelpost machen, indem die Tourdaten des 2023 Jahrgangs gesammelt sind. Könnte man je nachdem mit einen Kurzurlaub verbinden.
Ansonsten: denkt ans Trinken bei der Wärme und passt bei Unwettern auf euch auf das nix passiert 😀
1. Schlimm genug dass diesen angeblich geläuterten homophonen und RECHTEN Unsympathen hier noch ein Forum geboten wird.
2. war die Version von Cascada schon an der Grenze zur Blasphemie. DAS hier ist allerdings noch übler.
3. gemessen an den Verkäufen im Ausland sind sie nicht wirklich sooo erfolgreich wie einige es hier gerne schönreden.
4. hätten die beim ESC mit Sicherheit nicht viel besser als LOTL angeschnitten.
5. ist der Genre-Mix von Käärijä ein völlig anderer und wird sympathisch und nachvollziehbar dargeboten. Etwas was die definitiv nicht schaffen.
6. interessiert es mich weiterhin nicht was DU denkst, Matty 😜
Homophoben natürlich
Ich kenne diese Gruppe nicht gut und kann daher nichts zu Deinem Vorwurf sagen, aber dieses „angeblich geläuterten homophoben …“ erinnert mich ein klein wenig an einen Dich offensichtlich sehr beeindruckenden und in Punkt 6 freundlich gegrüßten Mitforisten, der einen schwedischen ESC-Gewinner auf eine vor vielen Jahren getane Äußerung festnagelt, völlig unbeeindruckt von allem, was dieser seitdem gesagt oder getan hat.
Du hast anscheinend schon vergessen, dass Käärijä vorgeworfen wurde, sich allzu sehr von EC inspirieren lassen zu haben. Halte das zwar weiterhin für Humbug, aber dennoch …
Mit dem Vorwurf der Homophobie muss die Band wohl bei aller gezeigten Homoerotik leben. Diesen Vorwurf müssen sich dann allerdings auch 90 % der Deutschrapper gefallen lassen. Ob die wohl alle homophob sind? Nun ja, die Antwort solltest du dir eigentlich denken können.
Doch: Wo, bitteschön, soll die Band denn bitte rechts sein?
Ich kann mit der Truppe nix anfangen. Keines der musikalischen Puzzleteile, derer sie sich bedienen berührt mich poistiv. Und das liegt nicht an den Genres – das machen andere besser, authentischer, sympathischer. Die aufgesetzten Krachnummern brauch ich nicht. Schon gar nicht beim ESC Das reißen die Videos nicht raus. (Und ja -Käärja ist eine andere Liga). Mich interessiert viel mehr, was (als VE Fan-Liebling) Lily Among Clouds so treibt….. z.B.
Bei Lilly among Clouds scheint die Antwort auf den ersten Blick recht einfach auszufallen: Die ist wie vom Erdboden verschluckt. Zuletzt habe ich sie als Songwriterin auf dem letzten Album von Hundreds entdeckt. Vielleicht ist sie ja ganz hinter die Kulissen gewechselt. Andererseits ist ihr letztes eigenes Album auch „erst“ vier Jahre alt und ihre Website zumindest noch online.
Ja, über persönlichen Geschmack kann man immer streiten, aber ihnen den Erfolg abzusprechen ist geradezu peinlich wenn man auf die nackten Hörerzahlen schaut:
Da kommen sie doch schon nur mit streaming auf hunderte Millionen Zugriffe zusammengerechnet.
Und bei den Worldwide iTunes Song Charts stehen sie heute mit diesem Song auf Platz 11 „!!!!!“
Unter anderem auf der 30 in den USA, Platz 2 in D und 13 in Australien
Mhm, mit dem Einstieg in die offiziellen deutschen Charts war’s aber heute nichts (https://www.mtv.de/info/tyk12u/single-top100). Aber vielleicht wird’s nächsten Freitag noch was – ich weiß ja nicht genau, an welchem Tag die Single veröffentlicht wurde.
„Tattoo“ hat sich übrigens erfreulicherweise eine weitere Woche in den Top 30 halten können und ist sogar zum ersten Mal seit dem Einstieg geklettert, wenn auch „nur“ von 30 auf 28. Im UK hält sie sich noch auf 12.
Mhh nun ja ich nenne das Cherrypicking…. und der Song ist grad erst veröffentlicht worden, wie soll er da in den Wochencharts sein?
Und Tatoo ist natürlich Megaerfolgreich, das finde ich übrigens auch super.
Und das obwohl ich kein allzu großer Fan des Songs bin
„Every time we touch“ ist heute auf Platz 95 eingestiegen.
@Nils: Es ist traurig das man das als Fortschritt sieht. Fakt ist: Das Ergebnis war das selbe wie im letzten Jahr. Also keinerlei Fortschritt. An den Ergebnissen wird man gemessen. Letzter ist letzter. Ich hätte den Jungs aber einen besseres Ergebnis gewünscht, aber naja. Es ist, was es ist. Die Doofen bei der ARD glauben tatsächlich, das sie trotzdem weitermachen müssen. Aus welchem Grund auch immer. Ist ja nicht ihr Geld das sie jährlich verplempern.
Traurig ist das man nur auf das Endergebnis schaut und alles negativ sieht. Ich gebe Nils recht. Es sind Fortschritte zu erkennen aber es muss noch gewaltig viel passieren damit wir wieder bessere Zeiten erleben. Trotzdem finde ich es nicht traurig sich an kleinen Dingen zu erfreuen die besser waren. Falsch wäre es jetzt nur wenn der NDR sich da darauf ausruht, aber zu befürchten ist das wohl
Auf was sollen sich bitteschön ausruhen? Man ist wieder letzter geworden. Darauf kann man sich nicht ausruhen. Fortschritt wäre gewesen wenn man wenigstens ein Platz im Mittelfeld erreicht hätte. Aber wieder letzter ist halt kein Fortschritt. Punkt. Da gibt es nix schönzureden. Das wird auch im nächsten Jahr nicht besser.
Über diese Formation noch zu berichten ist verschwendete Zeit! Deutlich besser als diese Verschandelung des Songs von Maggie Reilly ist die des diesjährigen französischen ESC-Wettbewerbstitels „Evidemment“, den Fatima Zahra Hafdi im Duett mit der griechischen Sängerin Katerina Stikoudi intoniert hat:
Wenn die Berichte Zeitverschwendung sind, warum verschwendest du dann auch noch deine Zeit, sie zu kommentieren? Wie Benny oben schon schrieb: Niemand muss Artikel, die ihn nicht interessieren, lesen.
Vor allem machen die Blogger sich all die Arbeit ja unentgeltlich in ihrer Freizeit. Und das nicht für sich selbst, sondern als Angebot für uns ESC-Fans. Deswegen muss man sicher nicht permanent vor ihnen auf die Knie fallen – aber ein bisschen mehr Wertschätzung und Dankbarkeit wäre dann doch schon angebracht.
Muss sagen, diese Version gefällt mir ausgesprochen gut. Bringt irgendwie noch einen ganz anderen Pep in den Song.👍
Ich möchte einfach mal sagen: Danke liebes Bloggerteam für eure tatkräftige Berichterstattung im Sommerloch, und vor allem in dieser Sommerhitze, die offensichtlich einigen Kommentatoren so sehr aufs Gemüt schlägt, dass sie sich in die „Nummer 64: gebratene Pute süß-sauer“ des nächstgelegenen China-Restaurants verwandelt haben.
Sorry Leute, aber die Blogger können berichten worüber sie wollen, und natürlich müsst ihr nicht immer alles spannend oder gut finden, und dürft das auch sagen. Aber auf das „Wie“ kommt es an.
Finnland- Lordi – Rock Hard Halleluja hat auch Gewonnen!!!!!!!!
Sehr schade für Deutschland dass sie EC verpennt haben. Wenn man sie jetzt noch schickt schreien alle es sei von Käärijä abgekupfert obwohl es genau andersherum ist.
Chance verpasst
Die würden genauso schlecht abschneiden wie Lord of The Lost.
Ist das übrigens „normal“, dass einem YouTube ganze Musikvideos als Werbung einspielt? Bei mir soeben geschehen. Hab was gesehen und dann gab es vom Algorithmus auf einmal – vielleicht auch aufgrund dieser Seite – Electric Callboys als „Werbetreibenden“ (!) mit dem Video von „Everytime We Touch“. Sowas hatte ich auch noch nicht…
In den Charts nun übrigens auf Platz 95 eingestiegen. Da dürfte der Großteil der YouTube-Views also wohl doch auf Subscriber zurückgegangen sein.
Trotzdem kann man ruhig festhalten: Außer Electric Callboy schafft es derzeit keine andere Metalband in die Single-Charts.