ESC-Premiere: Zum ersten Mal sind alle Nachbarländer Deutschlands dabei – Tschechien sagt für 2024 zu

Foto: Conrinne Cumming/EBU

Der ESC 2024 wird etwas ganz Besonderes. Nicht nur weil wir vom schwedischen Rundfunk SVT eine top-produzierte Show erwarten können, auch der Sieg von ABBA jährt sich kommendes Jahr zum 50. Mal. Nun kommt aber noch eine weitere Besonderheit hinzu: zum ersten Mal in der Geschichte des ESC (!) werden nächstes Jahr alle Nachbarländer Deutschlands gleichzeitig am Wettbewerb teilnehmen. Mit Tschechien hat nun der letzte bislang fehlende deutsche Nachbar zugesagt.

Dass sich dieses Phänomen abzeichnet, war eigentlich bereits seit der überraschenden Verkündung von Luxemburgs Comeback klar. Doch erst jetzt ist das Ganze auch offiziell: Tschechien hat seine Teilnahme am Eurovision Song Contest 2024 bestätigt. Die Kombination aus diesen beiden Ländern gab es noch nie zuvor. Zwar existiert Tschechien in seiner jetzigen Form bereits seit 1993 (also exakt seit dem Jahr, in dem Luxemburg zum letzten Mal teilnahm), allerdings schloss sich Tschechien der ESC-Familie erst 2007 an.

Tschechien startet Auswahlprozess für 2024

Das tschechische Fernsehen ČT hat gleichzeitig mit der Teilnahmebestätigung auch direkt die Bewerbungsphase für die Vorentscheidung eingeläutet. Bis zum 6. November können interessierte Acts ihren potentiellen Beitrag auf der Webseite einreichen. Scheinbar haben sich die Verantwortlichen beim neuen Mitstreiter Luxemburg ein bisschen Inspiration hinsichtlich der Bewerbungs-Vorgaben geholt. 2024 muss der Haupt-Sänger bzw. die Haupt-Sängerin eines Beitrags nämlich nicht zwingend tschechische:r Staatsbürger:in sein.

Stattdessen kann diese Person auch die slowakische Staatsbürgerschaft besitzen, solange sie in Tschechien lebt/arbeitet und sich in der tschechischen Musikszene einbringt. Ähnliche Vorgaben hat auch das luxemburgische RTL gemacht, bei dem sich auch Nicht-Luxemburger:innen bewerben konnten, solange sie eine Verbindung zur lokalen Musikszene haben. Eventuell könnte diese Offenheit gegenüber slowakischen Personen aber auch daher kommen, dass das tschechische Fernsehen weiß, wie ernst RTVS aus der benachbarten Slowakei mittlerweile über ein ESC-Comeback 2025 nachdenkt.

Bekannt ist schon jetzt, dass ČT am nationalen Vorentscheid ESCZ, wie er auch schon dieses Jahr stattgefunden hat, festhalten will. Man kann davon ausgehen, dass wieder sowohl eine Präsentations- als auch eine Entscheidungsshow live übertragen werden. Dieses Jahr wurde in Tschechien zum ersten Mal seit Jahren wieder eine kleine Vorentscheidung veranstaltet, die live im TV zu sehen war. Vesna konnten diese gewinnen und das Land so zum zweiten Top-10-Ergebnis beim ESC nach Mikolas Josef 2018 führen.

Interessierte Acts dürfen sich für ESCZ 2024 auch mit Demo-Versionen ihrer Songs bewerben. Zudem können mehrere Beiträge vom selben Act eingereicht werden. Weitere Infos, auch zum Showalauf, der Moderation und dem Voting, werden erst im November von ČT bekannt gegeben. In den letzten Jahren setzten die Verantwortlichen in Tschechien auch teilweise auf die Meinung des europäischen Publikums und einer internationalen Jury.

Denkst Du, dass durch die Teilnahme aller deutschen Nachbarländerdie Chancen auf Punkte für Deutschland steigen? Wen willst Du für Tschechien in Malmö sehen? Lass uns Deine Meinung gerne da.

11 Kommentare

  1. Das freut mich! Ist ja wirklich was besonderes. Mehr Punkte werden wir dadurch nicht automatisch bekommen m.M.n. 😅🥲. Das kann nur ein interessanter Song, eine nicht langweilige Inszenierung und viel Glück…

  2. Interessanter Gedanke! Ich dachte bei der Ausdehnung der Herkunftsregel auf die Slowakei tatsächlich erstmal nur an die historischen Gründe. Aber würde jetzt ein bekannter (tschecho)slowakischer Künstler für Tschechien ein Top-Resultat einfahren, wäre das hinsichtlich eines möglichen Comebacks der Slowakei natürlich das Beste, was uns ESC-Fans passieren könnte.

    Wobei ich andererseits seit der Wahl Ficos auch Angst habe, dass sich die Comeback-Gedankenspielchen qua Anweisung von ganz oben womöglich schon wieder gänzlich erledigt haben könnten. Aber das ist natürlich bloß pure Spekulation von meiner Seite.

  3. Die Fragen die man sich eher stellen muss sind.

    1. Kann die ARD aus den über 600 beitrãgen gute Songs erkennen
    2. Ist Deutschland in der lage auch einen song beim Vorendscheit auszusuchen der wirklich überzeugt.
    3.Wird der Beitrag auch so umgesetzt das er nicht wie 0815 trash wirkt.

    Ich bin bei allen drei fragen eher skeptisch

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