Luxemburg: RTL startet nächsten Montag großen Auswahlprozess für den ESC 2024

Bild: Instagram @rtl.letzebuerg

Comebacks von ESC-Ländern, die einige Jahre nicht mehr am Wettbewerb teilgenommen haben, werden immer begrüßt und in der Community zelebriert. Dass jedoch bereits im Vorjahreswettbewerb selbst angekündigt wird, dass ein Land im kommenden Jahr zurückkehrt, ist eine Seltenheit und zeigt, wie besonders das Comeback ist, das uns in Schweden erwartet. Moderator Graham Norton verkündete beim ESC 2023 in Liverpool live, dass Luxemburg 2024 seine große Rückkehr feiern wird!

Seitdem sind Fans aus der ganzen Welt nicht nur aus dem Häuschen, sondern natürlich auch gespannt, was man von Luxemburg beim ESC heutzutage überhaupt erwarten kann. Immerhin nahm das Land zuletzt 1993 am Wettbewerb teil und seitdem hat sich viel verändert. Während immer noch viele Gerüchte um einen möglichen öffentlichen Vorentscheid kursieren, gibt es jetzt zumindest ein festes Datum, an dem endlich mehr Licht ins Dunkel gebracht werden soll.

RTL Télé Lëtzebuerg gab jetzt in einem kurzen Pressestatement bekannt, dass in einer Woche, also am 3. Juli, alle Details zur Auswahl des luxemburgischen ESC-Beitrags 2024 kommuniziert werden. Demnach wird es einen offiziellen Aufruf für interessierte Künstler:innen und Songwriter:innen geben, der am Montag um 10 Uhr startet. Anne Grulms aus der RTL-Abteilung Marketing und Kommunikation verrät genaueres:

„Nach 30 langen Jahren freut sich RTL, bekannt zu geben, dass wir die Verantwortung übernommen haben, den Act auszuwählen, der/die Luxemburg im Mai 2024 stolz in Schweden vertreten wird. Drei Minuten, die den glücklichen Act für immer prägen werden!

In der Presse und in den sozialen Medien kursierten bereits zahlreiche Spekulationen über die Vorauswahl. Der Vorauswahlprozess wird am 3. Juli 2023 gestartet und alle Einzelheiten zur Registrierung und zur Rekrutierung von Kandidat:innen und Songwriter:innen/Komponist:innen werden über die offizielle Website http://www.eurovision.lu bekannt gegeben.“

So wirklich eindeutig wird also (noch) nicht bestätigt, dass Luxemburg tatsächlich durch einen öffentlichen Vorentscheid seinen ESC-Comeback-Beitrag auswählen wird. Vorstellbar ist laut aktuellen Informationen auch, dass alle eingereichten Beiträge lediglich von RTL selbst hinter verschlossenen Türen bewertet werden und dann intern entschieden wird. Auf der Webseite des Senders wurde jedoch bereits ein Countdown eingerichtet, der etwas Spektakuläreres andeutet.

Bereits vergangenen Dezember wurde verraten, dass sich sogar die luxemburgische Regierung (!) mit einer möglichen Teilnahme beschäftigt und ein eigens dafür zuständiger Interessenverband gegründet wurde. Angetrieben durch Premierminister Xavier Bettel soll dieser Verband auch Ideen zur Auswahl des ESC-Act vorbringen dürfen. Ob die Regierung den Sender RTL auch finanziell unterstützt und so eine TV-Vorentscheidung möglich macht, sollte sich am 3. Juli beantworten lassen.

Luxemburg hat den ESC eindrucksvolle fünf Mal gewonnen und die luxemburgischen ESC-Erfolgstitel gehören zu den größten Hits, die der Contest jemals hervorgebracht hat, darunter „Poupée de cire, poupée de son“ von France Gall (1965) und „Après toi“ von Vicky Leandros (1972).

Was wünschst Du Dir von Luxemburg und seiner ESC-2024-Reise? Hast Du bereits einen Act im Visier, den Du Dir in Schweden auf der Bühne vorstellen kannst? Lass uns Deine Ideen und Meinungen in den Kommentaren da.


36 Kommentare

  1. Ich würde mir wünschen, dass die Luxemburger auf bewährte Songschreiber wie Dimitris Kontopoulos, Jimmy „Joker“ Thörnfeld oder die Debs zurückgreifen. Da kann man auch bei mittelklassigen Sängern ins Finale kommen.Aserbaidschan ist das beste Beispiel: Dieses Jahr das erste Mal nicht in Schweden/Griechenland einkaufen – gleich rausfliegen. 2018 war es immer noch der 11. Platz.

  2. Off Topic: Lord of the Lost sind am 29.6. beim Sommerfetival in der Autostadt Wolfsburg zu sehen. Tagesticket kostet 25 Euro (16 Uhr Gregor Meyle, 19 Uhr LOTL). Für Leute aus der Region eigentlich ein Muss.

  3. Ich freue mich auf Luxemburg und bin sehr gespannt was sie machen werden. Jedenfalls von mir ein toi toi toi für das Comeback.

    Sehr erschreckend ist einmal mehr die Informationspolitik vom NDR. Wie jedes Jahr gibt es null Informationen. Jedes Jahr das gleiche Spiel, jedes Jahr eine Pleite.

    • Meine persönliche Meinung zum NDR:
      Wahrscheinlich gibt es im November erst wieder Infos zum Vorentscheid! Letztlich müssen nämlich nicht WIR wissen ob der Vorentscheid organisatorisch zu schaffen ist, wenn man erst im November mit der Bewerbungsphase startet, sondern halt immer noch das ESC-Team vom NDR.
      Ich denke, dass es für die kommende ESC-Saison kein neues Vorentscheidskonzept gibt. Vielleicht legt man aber vermehrt ein Augenmerk darauf, dass die Künstler terminlich nicht so eingeschränkt sind wie LOTL, damit man Zeit hat um eine gute Performance/Choreo enzustudieren.

    • Leute, ehrlich … der ESC ist gerade mal fünf, sechs Wochen her. Aus welchen Ländern gab es denn schließlich schon Verlautbarungen zum Auswahlprozess? Bislang haben ja überhaupt erst 17 Länder bestätigt, dass sie teilnehmen werden.

  4. Und, was ja auch nicht ganz unwichtig ist, dass die Livestreams von RTL Télé Lëtzebuerg ohne Geoblocking verfügbar sind. Also könnten wir auch eine mögliche Vorentscheidshow verfolgen, auch wenn ich eher dazu tendiere, dass aus den Bewerbungen dann intern ausgewählt wird.
    https://www.rtl.lu/tele/live

  5. Ich bin auch sehr gespannt, wie es mit Luxemburg weiter- bzw. losgeht. Auf jedenfall ist der Hype, den RTL da startet, schon einmal bedeutend größer als alles, was momentan vom NDR zu erwarten ist, obwohl alleine das NDR-Sendegebiet bedeutend größer ist als das von RTL Lëtzebuerg, und das nicht nur flächenmäßig…
    Mir persönlich ist es fast egal, ob es ein Vorentscheid oder eine überraschende internet Auswahl mit vielleicht erfrischendem Ergebnis. Der am Ende ausgewählte Song sollte stimmen. Ich persönlich hoffe ja auf einen Beitrag in luxemburgischer Sprache und da kenne ich von RTL Radio eher Rapsongs. Ich kenne mich da in der Szene nicht besonders gut aus, aber da Luxemburg und RTL beim ESC in diesem Jahrtausend noch relativ unbelastet und unverbraucht sind, könnten sie ja vielleicht sogar einen ihrer größer, bekannteren Acts dafür begeistern – mir bekannte Namen wären da Turnup Tun oder De Läb, die mir musikalisch durch ihre Anleihen anderer Stilelemente wie Funk oder Jazz deutlich besser gefallen – keine Ahnung, ob die noch aktiv sind.
    Was auch immer es wird, nur bitte keine Stangenware, die genau so auch für jedes andere x-beliebige Land antreten könnte und es vielleicht in abgewandelter Form auch tut.
    Damit gewinnt man weder die Herzen der Zuschauer, noch die der Juries, wenn man nicht wenigstens in diesem Feld dann vorne mitspielt wie Schweden. Deutschland kann davon ja wirklich ein Lied singen, und da nehme ich diesen und den letzten Jahrgang sogar noch aus.

  6. Ich wusste nicht, dass luxemburgisch doch so ähnlich zum Deutschen ist. Das ist ja noch einfacher zu lesen als das Niederländische. Dieser Mix aus Deutsch-Französisch ist ja amüsant.

    • War sehr gespannt, wie das klingt, da ich beim Lesen des Posts direkt die Höhner im Kopf hatte. Wenn ich mir den Rap-Song weiter oben anhöre, verstehe ich aber dann doch nur einzelne Wörter. Ulkige Sprache, aber anscheinend nicht ohne Charme.

    • Im Grunde ist das Deutsch (eben ein Moselaner Dialekt), weil man aber Luxemburg im Streit zwischen Deutschland und Frankreich als (ewig unabhängigen) Pufferstaat ernannt hat, hat sich der Dialekt recht ungestört bis heute erhalten.
      Das ist übrigens eine recht neue Sache, denn bis 1984 war Deutsch und Französich gleichberechtig Amtssprache und nun ist es das Lëtzebuergesch.
      Da fast alle Kinder gleichberechtig Deutsch und Französisch lernen, kommt es zu dieser Mischung aus beiden Sprachen bei der Aussprache.

      • Hochspannend, danke für den Exkurs! Heißt das, das Lëtzebüergsche entwickelt sich durch die französischen Einflüsse zunehmend zu etwas noch Eigenerem, Selbstständigeren? Quasi wie eine Art organisch entstandenes Esperanto, dem man beim Wachsen und Gedeihen live zugucken kann?

  7. Ich freue mich schon sehr auf die Rückkehr Luxemburgs beim ESC und bin gespannt, wie sie die letzten 30 Jahre musikalisch verbracht haben.
    Ein wenig frankophil bin ich ja schon, aber auch wenn die letztebürgischen Beiträge in der Vergangenheit nicht so erfolgreich waren, würde ich mich schon auf etwas spannendes landessprachliches freuen.

  8. Auf keinen Fall sollten Songschreiber aus dem Ausland eingekauft werden. Schon gar nicht die üblichen Verdächtigen aus Schweden und Griechenland.
    Luxemburg hat so eine lebendige und großartige eigene Musikszene. Schön wäre es auch wenn das Lied in Letzeburgisch Oder frz. gesungen Würde.

  9. Luxembourg hat 20 mal mehr Bewohner als San Marino, 2 mal mehr als Island und 140.000 mehr als Malta une di Bevölkerung besteht aus einer bunte Mischung aus der ganze Welt und besonders aus ganz Europa … damit sollte man schon was rausbringen !

    • Ich hatte ja die Befürchtung, dass Luxemburg die DSDS-Sieger samt abgeschmackter Bohlen-Kompositionen aufgezwungen werden würden … 🥶

      Gut, dass der Kelch schon an uns vorübergegangen ist.

  10. Hach, Luxemburg, dieses schöne, zauberhafte kleine Land 😍. Da denke ich an das legendäre Radio Luxemburg, aber das heißt ja längst RTL Radio, ist durchformatiert und kommt aus Berlin. Die Zeiten kommen nicht wieder, aber wenn Luxemburg den ESC gewinnt und danach ausrichtet, wünsche ich mir Desirée Nosbusch als Moderatorin!

    • Mal ne Frage: Im Falle des Falles: Hätte Luxemburg überhaupt eine Halle, die den Anforderungen des aktuellen ESCs überhaupt gerecht werden würde? Seit 1984 hat sich viel getan.

      • Die bauen dann bestimmt eine. Geld ist jetzt nicht sooo das Problem dort 😀.

    • Wenn man so schaut wer alles bei Radio Luxemburg war, dann war dies definitiv eine gro0e Talentschmiede! Genauso wie es dann in den 90ern und frühen 2000ern -dieses mal in Fernsehbereich- VIVA war!

    • Öhm, Radio Luxemburg ist der Urahn aller Hitradios und war schon zu dessen Hochzeiten in den 70er Jahren durchformatiert. Das war ja der Grund, warum es so erfolgreich war. Die ARD-Sender hatten noch Spartenprogramme zu der Zeit, also eine Stunde Kultur, Klassik, Schlager und wenn man Glück hatte eine halbe Stunde Rock und Pop.
      Mit der Aufgabe der Sparten und Etablierung der Pop-Wellen (war ja möglich weil es immer mehr Programme gab), also SWF3 (1975), HR3 (1972) etc. war auch langsam das Ende von Radio Luxemburg eingeleitet.

  11. Immer schön, wenn ein Land beschließt, wieder mitzumachen. Aber so euphorisch bin ich da jetzt nicht. Ich denke da nun gleich an die (zu recht) völlig missglückten Comeback-Versuche von Monaco (2004/5/6). Aber vielleicht kommt ja was Dolles letzebuergisches…… oder Aber es hat gerade jemand aus irgendwo aus der Welt Zeit und/oder Lust oder dringendes Bedürfnis vor ca. 160 Mio. Zuschauern abzurocken (! warum nicht LUX?!). Schaun wa ma‘. Jedenfalls: welcome back, Gemeckert wir dann nach dem song. – oder aber geschwärmt. Die Hoffnung………

  12. Erinnere ich mich falsch, aber wurde der ESC in den 80er oder 90er Jahren nicht auch mal vom deutschen RTL-Sender ausgestrahlt? Fragt sich nur, wieviel hat der Kölner Sender noch mit Luxemburg zu tun, außer das L im Namen.

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