ESC-Vorentscheidung „Unser Lied für Liverpool“ doppelt für den Deutschen Fernsehpreis 2023 nominiert

© NDR/Morris Mac Matzen

Die Nachricht schlug gestern in der deutschen ESC-Community ein wie eine Bombe und sorgt seitdem für ordentlich Gesprächsstoff auf allen sozialen Kanälen und in den ESC-kompakt-Kommentaren: „Unser Lied für Liverpool“, die deutsche Vorentscheidung zum Eurovision Song Contest 2023 in Liverpool, ist für den Deutschen Fernsehpreis nominiert. Und das gleich in zwei Kategorien.

Nominiert ist zum einen Barbara Schöneberger in der Kategorie „Beste Moderation/Einzelleistung Unterhaltung“ für ihre Moderation von „Unser Lied für Liverpool“. Sie muss sich gegen Jan Köppen (für „Ich bin ein Star – holt mich hier raus!“ und „Take Me Out“) und Esther Sedlaczek (für „Quizduell-Olymp“ und „Frag doch mal die Maus“) durchsetzen.

Zum anderen ist auch Regisseurin Alexandra Farrensteiner für ihren Einsatz bei „Eurovision Song Contest 2023 – Unser Lied für Liverpool“ in der Kategorie „Beste Regie Unterhaltung“ nominiert. Sie tritt gegen Mark Achterberg (für „Die Giovanni Zarrella Show“ und „Let’s Dance“) sowie Sascha Gröhl (für „Zum Schwarzwälder Hirsch – eine außergewöhnliche Küchencrew und Tim Mälzer“) an.

Diese hochkarätige Auszeichnung – und das ist bereits eine Nominierung für den Deutschen Fernsehpreis – für die deutsche ESC-Vorentscheidung kommt zu einem interessanten Zeitpunkt, denn gerade erst hat der NDR seine groben Pläne für den „Unser Lied für Liverpool“-Nachfolger „Das deutsche Finale 2024“ vorgestellt. Dabei blieb noch offen, ob Barbara Schöneberger und Alexandra Farrensteiner auch im kommenden Jahr wieder an Bord sein werden. Bei Barbara dürften die Chancen allerdings sehr hoch sein, denn immerhin ruft sie im Auftrag des NDR bereits zu Bewerbungen für den deutschen Vorentscheid auf.

Interessant ist der Zeitpunkt aber auch deshalb, weil sich die ARD, namentlich Programmdirektorin Christine Strobl und Unterhaltungskoordinator Frank Beckmann, bislang noch nicht dazu durchringen konnten, für „Das deutsche Finale 2024“ einen Primetime-Programmplatz um 20:15 Uhr im Ersten freizuräumen. Nach den – für 22:20 Uhr – hervorragenden Quoten für „Unser Lied für Liverpool“ und den beiden Fernsehpreis-Nominierungen (Ausgang offen) dürfte es für die Programmplaner aber zukünftig sehr viel schwieriger zu verargumentieren sein, warum die Vorentscheidungen zum Quotenhit Eurovision Song Contest am sehr späten Abend und frühen Morgen versendet werden soll.

Wir drücken Barbara Schöneberger, Alexandra Farrensteiner und der gesamten „Unser Lied für Liverpool“-Crew natürlich die Daumen. Der deutsche Fernsehpreis wird am 27. und 28. September in Köln verliehen, die TV-Gala wird am 28. September um 20.15 Uhr auf Sat.1 ausgestrahlt.


45 Kommentare

  1. Ich betrachte das irgendwie mit einem lächelnden und einem weinenden Auge. Einerseits hat der diesjährige Vorentscheid einiges richtig (oder sagen wir richtiger) gemacht und daher zurecht positiveres Feedback als letztes Jahr bekommen und auch verdient, andererseits ist noch sehr viel ausbaufähig und far from perfect und ich verstehe nicht ganz wie das was wir da dieses Jahr gesehen haben bereits für Nominierungen beim deutschen Fernsehpreis reichen kann.

    Bild- und Ton der Show wirken immer noch billiger als früheren Jahren und gerade beim Blick zu unseren europäischen Kollegen fast schon beachtlich unausgereift. Ich will hier gar nicht alles schlecht reden, meinetwegen kann Babsi sogar gern den Moderationspreis einheimsen, aber wirklich nachvollziehen kann ich die Nominierungen leider nicht. 😅

    Nichtsdestotrotz hoffe ich die Verantwortlichen sehen das als Ansporn den Vorentscheid weiter zu optimieren und daran festzuhalten, was nicht heißen soll man kann jetzt alles genauso lassen sollte wie es dieses Jahr war, aber der Grundbaustein ist gelegt.

  2. Wie die schöneberger bei den öffentlich rechtlichen hofiert wird, ist unglaublich. Kein wunder bringen die keinen fuss vor den anderen. Ist bei uns übrigens genau gleich.

  3. Also die Nominierung für die beste Moderation kann ich verstehen, aber beste Regie? Ich glaube gerade in der Kategorie „Regie“ wird Mark Achterberg den Preis mit nach Hause nehmen. Ich fand den diesjährigen ESC-Vorentscheid, mit Ausnahme das Tatsache dass alles irgendwie „klein“ -vor allem die Bühne- gewirkt hat schon gut, aber einen Preis hat diese Show in meinen Augen eigentlich nicht verdient. Zumal das dann irgendwie beim NDR auch falsch ankommen könnte in dem sie den Vorentscheid dann einfach genau so weiter machen.

    Ich persönlich finde, dass wir den „Deutschen Fernsehpreis“ sowieso überhaupt nicht brauchen und man es bei der Einstellung 2014 belassen hätte sollen. Eher bräuchten wir mal wieder einen neuen Musikpreis à la Echo. Außerdem, da Streaminganbieter hier auch nominiert werden sollte dieser Preis sowieso vielleicht mal umbenannt werden.

    Wir haben in Deutschland leider zu wenig Qualitätsprogramme, so dass ich das Gefühl habe, dass hier alles mögliche mal für den Fernsehpreis nominiert ist. Sorry, aber das muss ich mal so sagen!

    Vielleicht moderiert ja, wie in den letzten Jahren auch, Barbara Schöneberger den diesjährigen Fernsehpreis wieder, wo sie dann gleich selbst nominiert ist.

  4. Aha – ich staune, ich staune, sooo doll fand ich die Show nun auch wieder nicht, besser als 2022, aber das war auch keine große Kunst.
    Na ja, trotzdem, Glückwunsch für die Nominierung.🙂

  5. Ich staune ebenfalls. Ich fand die Show echt nicht gut. So ein Hinterzimmerfeeling. Ich mag Babsi Schöneberger, aber dafür gleich eine Fernsehpreisnumminierung?… im Leben nicht. Aber wenn dafür wenigsten der Primetime Platz für den Deutschen Vorentscheid rausspringt, bitte… 😂

    • Diese Nominierungen überraschen mich etwas, gehen aber in diesen Kategorien denke ich definitiv in Ordnung und Barbara als Moderatorin ist tatsächlich eine der wenigen deutschen ESC-Traditionen, mit denen ich mittlerweile durchaus leben kann.
      Bei aller auch berechtigter Kritik, die ich in ihren Einzelaspekten auch teile, macht sie ihren Job finde ich doch auf irgendeiner Ebene gut und unterhaltsam und gehört mittlerweile auch einfach komplett zum Inventar.
      Ich habe mir viele Jahre lang auch eine andere Moderation gewünscht, doch kann ich mir fast schon keinen ESC mehr ohne sie vorstellen.

      Schaden fügt sie zumindest weder dem Vorentscheidungsprozess, noch dem ESC oder ESC-Deutschland in irgendeiner Form zu, das ist denke ich ein Nenner, auf denen sich alle einigen können.

      Ich drücke in jedem Fall die Daumen, auch, was die Regienominierung angeht.

  6. Also persönlich gratuliere ich den Damen für ihre Nominierung aber das Verständnis dafür bin ich noch am suchen, bisher hab ich keines gefunden. Vllt wissen die wirklich nicht wie eine gute VE sein sollte. Ja sie war besser als die grottenschlechte vom letzten aber Fernsehpreiswürdig? Das schmälert für mich die Bedeutung dieses Preises

  7. Gratulation! Ich mag Barbara Schöneberger sehr gerne und kann mir echt niemanden Besseren für die Moderation in Deutschland vorstellen.

  8. Mich wundert hier die Forderung nach einem früheren Sendeplatz für das deutsche Finale. Die Prime Time Begründung reicht mir da nicht vollständig aus. Will man wirklich gegen Ninjas, Quizzern und Gessellschaftstanzanhängern konkurrieren ?
    Der Flow des Abendprogramms hat seinen Höhepunkt doch erst gegen 22 Uhr, wenn die Nachrichten, Talkshows und Comedy-Programme für die relevanten Zuschauergruppen beginnen.
    Und wenn die Quoten letztens schon gar nicht so schlecht waren, braucht man sich mit einem guten Finalformat bei der bestehenden Konkurrenz keine Sorgen machen. Die Entscheidungen beim internationalen ESC fallen auch erst weit nach Mitternacht.

    • Ich wäre immer für einen Primetime-Sendeplatz, da um 20:15 Uhr die Chance auf mehr Zuschauer besteht. Und der Erfolg des ESC als TV-Sendung definiert sich halt über die Größe der Zuschauerschaft.
      Auch gibt es für Primetime-Produktionen mehr Geld als für Late Night-Shows und das könnte der VE wohl gut vertragen.

      Das ESC-Finale endet natürlich später, aber da die meisten Menschen am Samstag länger schlafen als in der Woche und somit „wacher“ in das Abendprogramm gehen, macht das dann auch weniger aus und die Leute bleiben länger dabei. Den VE kann man zudem selber planen und da sollte man die Zeitplanung auf die eigenen Zuschauer ausrichten und nicht auf die britischen, wie es beim ESC halt Tradition ist.

      Davon mal abgesehen: Das ESC-Finale ist auch einfach zu lang, das haben die schwedischen Organisatoren ja auch schon so als Problem adressiert. Viele Zuschauer planen ja schon gar nicht mehr, den ESC bis zum Ende zu schauen.
      Dieses Jahr wurde der Zuschauerpeak zum Auftritt von LOTL erreicht, danach ging es bergab (siehe hier: https://www.dwdl.de/zahlenzentrale/92989/esckurve_nach_lord_of_the_lost_schalteten_etliche_ab/).

      Vielleicht ist das auch eine Sache des Alters, aber ich merke auch immer mehr, dass ich bei TV-Shows ab 23 Uhr müde werde. Bei Highlights wie einem ESC-VE oder Finale ist das mit dem Adrenalin natürlich etwas anderes, aber man muss auch an diejenigen denken, die den ESC nur als Zeitvertreib für einen Abend sehen und entsprechend weniger Durchhaltevermögen aufbringen.

  9. Die Jury beim Deutschen Fernsehpreis muss aus Leuten bestehen, die den ESC mögen und die vielleicht mit dieser Nominierung die Verantwortlichen bei ARD/NDR in eine Öffentlichkeit bringen, die es schwer macht den Vorentscheid für Malmö lieblos anzugehen oder in eine Randzeit zu verschieben.
    Fernsehpreis für Regie? Es sind doch die Regisseure die Kameraschnitt auf statisches Publikum bei einer Live-Musik-Sendung erlauben….
    Es sagt viel über den Zustand der deutschen Fersehlandschaft wenn der Vorentscheid zu den besten Sendungen des Jahres zählt. Die Show war gut und Längen besser als im Vorjahr, nach Oben ist jedoch noch ganz viel Luft, vor allem für die Regie.

  10. Ja, der diesjährige Vorentscheid war im Vergleich zum Vorjahr ein Schritt in die richtige Richtung. Dass das aber schon zwei Nominierungen für den deutschen Fernsehpreis wert ist, wirft ein ziemlich schlechtes Bild auf das deutsche Unterhaltungsfernsehen. Für den ESC ist das bisschen Publicity jedoch nicht verkehrt.

  11. Ein kleiner Hinweis am Rande: Die (absolut sehenswerte) Sendung, für die Sascha Gröhl nominiert ist, heißt „Zum Schwarzwälder Hirsch – eine außergewöhnliche Küchencrew und Tim Mälzer“. „Tim Mälzer“ ist kein eigenes Format.

      • Der „Schwarzwälder Hirsch“ lohnt sich aber unbedingt – ist auch keine Kochshow im eigentlichen Sinne sondern ein Projekt, in dem Menschen mit Down-Syndrom selbstständig ein Restaurantprojekt aufbauen und leiten. Ich würde wetten, dass das am Ende auch gewinnt…

  12. OT: Überraschung in Georgien: Nicht Anastasia allein, sondern ein Trio wird das Land beim JESC in Nizza vertreten! https://eurovoix.com/2023/09/12/georgia-anastasia-vasadze-nikoloz-kharat-oto-bazerashvili-junior-eurovision-2023/

    Mit Gruppen kennt man sich dort aus, gleich sechs von denen traten schon für Georgien an, darunter Candy und Bzikebi. Zuletzt war The Virus 2015 die letzte Gruppe beim JESC. Jetzt also Nummer Sieben…

  13. Da bleibt nur zu sagen: „Kein Erfolg, kein Bild und auch kein Ton, aber Preise gibt’s dafür schon“.
    Tut mir Leid, aber es ist einfach nur lächerlich!

  14. Der Vorentscheid war ein wirklicher Schritt vorwärts im Vergleich zum Jahr davor, ohne Frage. Aber mitnichten war die Sendung jetzt wirklich preiswürdig. Da hätte sie noch viel besser sein müssen. Nur weil etwas in der Nische läuft, ist es nicht gleich preiswürdig. Liebe Fernsehpreisjury. Vielleicht gibt es ja den Verantwortlichen genügend Motivation, aus dem Vorentscheid etwas wirklich Großes zu machen.

  15. Das einzige preisverdächtige an dieser Show, war für mich die Sendezeit. Und auch die nur im negativen Sinne – also vielleicht Goldene Fernseh-Himbeere 2023.

  16. Der Witz des Jahres. Das ist für die deutsche Bevölkerung ein schlag ins Gesicht. Wer bitte schön nominiert freiwillig den DVE. Damit unterstützt man doch nur das man alles richtig macht. Deutschland braucht echt mal ein Tapeten Wechsel.

  17. Also ich bin jetzt kein Experte für Show-Regie, aber über die Leistung von Frau Farrensteiner ist ja nun hier auf dem Blog schon viel gesprochen worden, und das nicht im Positiven…

    Was Barbara Schöneberger angeht: Ich verstehe, wenn man sie unbedingt nominieren will, aber das war nun wirklich ne totale Fehlleistung. Diese komplett unvorbereiteten und uninformierten Sofagespräche müssen doch auch so einer Fernsehpreis-Jury auffallen…

    Naja, es bleibt die Hoffnung, dass das den Stellenwert des VE bei der ARD-Führung erhöht.

    • Hauptsache, Frau Schwafelberger kann sich produzieren. Bleibt wirklich zu hoffen, das die Fernsehpreisnominierung die Verantwortlichen dazu motiviert, die VE weiter auszubauen und aufzuwerten.

      • Letzteres stimme ich dir zu, das man muss es positiv sehen und das beste draus hoffen

    • Immerhin haben doch Hansi Flick und der NDR viel gemeinsam. Beide glauben weiter an ihren Weg, obwohl sie ständig scheitern. Insofern würde Hansi Flick zum NDR wie die Faust aufs Auge passen.

      • Das stimmt. Aber, wie man sieht: Kaum isser weg und Rudi wieder auf der Bank, klappts wieder mit dem Gewinnen. So, und jetzt Ihr mit der Transferleistung. *duck und weg*

    • die seite scheint den namen und die emailadresse für schnelleres posten nicht mehr zu speichern – muß ich dann jedesmal wohl neu eingeben – keine unterschiede hier zwischen firefox & chrome. 🤔

  18. Äh? Preis?!?!?! Haben die jetzt extra Frau Sedlaczek als Konkurrenz aufgestellt, damit Frau Schöneberger aber auf jeden Fall gewinnt?!?!? Ich hab früher ja ganz gerne mal Quizduell geguckt, aber jetzt, da jede der drei Olymp-Größen alleine schon deutlich unterhaltsamer ist als die Moderatorin … ja, und deswegen einen Preis für die ESC-Vorentscheidung nur weil die Konkurrenz so uncharismatisch ist … ? Hm …

  19. Barbara Schöneberger mag ja den Deutschen Fernsehpreis gewinnen, aber die Regisseurin des deutsche Vorentscheides hat gegen Herrn Achterberg nicht den Hauch einer Chance!

  20. Was ist dieser Preis noch wert? Nichts. Die Liverpool-Show hatte improvisierten Charakter und wirkte wie eine lästige Pflichtaufgabe. Kein Ersatz für erkrankte Frau, deren innere Frauen müde waren. Müde Witze, eine halbherzige internatonale Abstimmung und insgesamt eine Kandidatenauswahl, die wieder beige und grau war, die beiden Spitzenreiter LOTL und Ikke ausgenommen, die das Ding unter sich ausgemacht haben. Was war an der Regie so besonders? Totale, Close-up, Close-up, Totale. Das kriegt jeder Erstsemesterl einer Filmhochschule genauso gut hin.

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