So haben sich Juryvoting und Televoting beim ESC 2023 unterschieden (Leaving Liverpool 6)

Am Finalabend des Eurovision Song Contest 2023 fiel ein Unterschied zwischen Jury- und Zuschauervoting besonders auf: beim Kampf um den Sieg konnte Loreen klar das Juryvoting gewinnen, das Televoting hingegen entschied Käärijä eindeutig für sich. Doch das ist nur eines von mehreren Beispielen, in denen die Ergebnisse von Zuschauern und Juroren weit auseinander klafften.  Wir wollen uns heute in unserer Serie Leaving Liverpool genauso wie im letzten Jahr beim Rückblick Torniamo a Torino mit den Unterschieden zwischen Jury- und Zuschauervoting beschäftigen.

Hier ist noch einmal das Gesamtergebnis des Finales im Überblick:

Wenn man die Differenz der Punkte, die jeder Teilnehmer von Jury und Zuschauern erhalten hat, ausrechnet, ergibt sich folgendes Bild:

Die größte Differenz liegt tatsächlich bei Finnland vor: ganze 226 Punkte Unterschied liegen zwischen Jury- und Televoting. Zum Vergleich: im letzten Jahr erhielt die Ukraine von den Zuschauern 247 Punkte mehr, Moldau 225 Punkte mehr.

Auch Norwegen, Kroatien und wie im letzten Jahr die Ukraine weisen einen sehr großen Abstand zwischen beiden Votings in Richtung Televoting auf.

Eher gering ist die Differenz bei den Big 5 abgesehen von Spanien. Außerdem kam Serbien bei beiden Votinggruppen gleichermaßen eher schlecht, Zypern sowie Armenien ähnlich mittelmäßig und Israel bei beiden Votinginstanzen auf vergleichbaren Niveau gut an.

Die größte Bevorzugung durch die Jurys im Vergleich zu den Televotern liegt bei Estland vor: Alika erhielt von den Juroren 124 Punkte mehr. Das scheint das Vorurteil „Jurys stehen auf Balladen“ zu bestätigen. Wenn man dann allerdings die übrigen Beiträge betrachtet, die in diesem Jahr von der Jurys deutlich mehr als von den Zuschauern unterstützt wurden, tummeln sich dort sonst nur Nicht-Balladen: die Poprocknummer aus Australien, der künstlerisch wertvolle Beitrag aus Spanien, der Uptempo-Dance-Track aus Österreich und Gustaphs Gute-Laune-Groover waren Jury-Favoriten. Und natürlich Loreen, die die drittgrößte Differenz aufweist.

Wenn man sich anschaut, welche Platzierungsunterschiede sich aus den Punkteunterschieden ergeben, sieht es folgendermaßen aus:

Generell kann man sagen, dass große Punktedifferenzen auch zu großen Platzdifferenzen führten. Die größten Platzierungsunterschiede gibt es bei Kroatien, das bei den Zuschauern 18 Plätze besser als bei den Jurys abschnitt, und bei Spanien, das bei den Zuschauern 17 Plätze schlechter abschnitt.

Einen kuriose Abweichung gibt es nur bei der Siegerin und dem Zweitplatzierten in diesem Jahr: obwohl Käärijä das größte Punkteungleichgewicht in Richtung Zuschauer und Loreen das drittgrößte Punkteungleichgewicht in Richtung Jury aufweist, unterscheidet sich die Platzierung bei Käärijä nur um drei Plätze und bei Loreen sogar nur um einen Platz.

Zum Schluss noch ein Blick auf den Unterschied zwischen dem Zuschauervoting und dem amtlichen Endergebnis. Weil in den Halbfinals in diesem Jahr bereits das alte System aus 50% Juryvoting und 50% Televoting abgeschafft wurde, ist es auch interessant noch einmal darauf zu schauen, wie sich das Ergebnis des ESC 2023 geändert hätte, wenn nur die Televoter abgestimmt hätten.

Die größten „Gewinner“ im Televoting im Vergleich zum kombinierten Ergebnis wären Albanien (+12 Plätze), Polen (+ 11 Plätze) und Moldau (+9 Plätze).  Die größten „Verlierer“ wären Australien und Estland (-11 Plätze) sowie Spanien (-9 Plätze). Außerdem wäre der ESC-Sieger Käärijä gewesen.

Und auch noch ein kurzer Blick auf die Unterschiede des Jury-Rankings zum kombinierten Ergebnis:

Hier wäre der größte „Gewinner“ Spanien (+ 8 Plätze) gewesen und danach käme schon Österreich (+ 7 Plätze). Die größten Verlierer wären Kroatien und Norwegen (-12 Plätze) sowie die Ukraine (-9 Plätze).

Wie seht Ihr die Kombination aus 50% Jury- und  50% Televoting? Sollten sich die Anteile verändern? Sollte eines von beiden ganz abgeschafft werden? Und hat sich Eure Meinung durch das Endergebnis des ESC 2023 geändert?

Bisher in der Serie „Leaving Liverpool“ erschienen:


115 Kommentare

  1. Bei Australien, Albanien, Polen, Spanien und Kroatien zeigt sich, dass es die Jurys doch auch weiterhin braucht. Dass die Jurys nun aber Loreen den Sieg auf dem Silbertablett servierten, obwohl sie von 37 Televotings nicht eines(!) gewinnen konnte, sollte der EBU zu denken geben. So verprellt man auf Dauer Zuschauer.

  2. Für mich ein Beleg mehr dafür, dass es nicht auf die Art der Vorentscheidung u. /o. Der internen Song Auswahl ankommt, sondern nur auf die Mischung Song + Show. Letztes Jahr hat für Spanien alles perfekt gestimmt, dieses Jahr konnte das Publikum (und ich…) mit dem traumatischen Wiegenlied nichts anfangen. Wenn wir für die Berücksichtigung des künstlerisch Wertvollen die Juries brauchen… Aber: Ist der ESC für die Juries oder für die Millionen Zuschauer? Jedenfalls sagt Chanel’s Performance und Erfolg nichts über das Benidorm Fest aus, Blanka‘ 26. Platz beim Publikumsvoting auch nicht. Und auch unser 26.Platz muss bitte nicht dazu führen, dass der deutsche Vorentscheid gleich wieder komplett umgekrempelt wird.

    • Aus Deutscher Sicht, sollte man am besten gar nicht mehr teilnehmen. Macht keinen Sinn mehr. Egal wie gut der Deutsche Act auch sein mag. Wir werden eh immer abgestraft. Nur die ARD ist so doof und verschwendet weiterhin unsere Gebühren dafür. Ja, angeblich ist der ESC relativ billig im Vergleich zu anderen Sendungen. Aber wenn 473.000 Euro kein Geld mehr sind, dann haben die Verantwortlichen jegliche Bodenhaftung verloren. 473.000 Euro, nur um ständig letzter zu werden ist absolute Geldverschwendung.

      • Das Geld wird nicht benutzt, um letzter (oder erster) zu werden, sondern um drei Abende Programm zu füllen. Ich frage mich, warum man überhaupt noch neue Sendungen, Filme und Serien produziert. Warum zum Beispiel immer neue Tatorte? Gibt doch schon genug davon. Einfach nur noch Wiederholungen senden, schon wieder ein Haufen Geld gespart!

        Ach ja, und die Fußball-WM streichen wir dann am Besten auch. Ist noch viel teurer als ESC und auch da fliegen wir schon in der Vorrunde raus.

      • Genau. Und dann wählen wir alle die AfD. Deren Parolen sind genauso platt und mit Verlaub genauso dumm und realitätsfremd.

        Und natürlich werden „wir“ nicht „immer“ abgestraft. Wie wenig muss man sich für den ESC interessieren, um hier diesen populistischen Schwachsinn hinzuschmieren? 2018 ist Deutschland mit entsprechendem Lied und Performance Vierter geworden. Man bekommt eben immer die Platzierung, die man auch verdient.

        Zur Milchmädchenrechnung bzgl. von 473.000 € – was glaubst du denn, was es die ARD kostet, drei Abende mit einer Liveshow zu füllen? Machst du dir irgendeine Vorstellung, was eine Samstagabendshow überhaupt kostet?! Offenbar nicht. Und ob ESC oder nicht – der Abend muss doch gefüllt werden. Und da sind 473.000 € eben nicht viel, wenn man andere Liveshows als Beispiel nimmt. Von Produktionskosten für Filme oder Serien mal ganz abgesehen.

        Spar dir also deine platten AfD-Parolen.

  3. Meiner Meinung nach ist es nicht mehr zeitgemäß, dass die Jurys ihre Punkte auf die gleiche Weise vergeben wie die Zuschauer. Warum sollten wenige Leute, die genauso nach ihrem persönlichem Geschmack entscheiden die gleiche Macht haben wie die Zuschauer?

    Ich fände ja eine technische Jury besser, in der Komponisten nur die Komposition bewerten, Vocal Coaches nur den Live-Gesang, Choreographen nur das Staging etc. Das könnte man dann auch noch für Sonderwertungen nutzen und statt des Länderaufrufmarathons diese Wertungen vergeben und ehren.

    • Das ist eine ganz hervorragende Idee, Funicula! Simpel, aber effizient. Dafür müssten die Jurys noch nicht mal vergrößert werden – es bräuchte lediglich für jeden Bereich einen ausgewiesenen Fachmann, der sich dann aber auch wirklich nur auf sein Spezialgebiet konzentriert. Um deine Liste mal weiterzudenken: ein Komponist, ein Vocal Coach/klassisch ausgebildeter Sänger, ein Liedtexter, ein Creative oder Stage Director (anstelle des Choreographen, da ja nicht jeder Act tanzt) und zuletzt ein Musikjournalist (der als einziger das Gesamtpaket zu beurteilen hätte).

    • Diese Bewertung von einzelnen Komponenten würde mir überhaupt nicht gefallen, zur Begründung möchte ich auf Porsteinns prima Kommentar weiter unten verweisen (17:01 Uhr), in dem er auf Jofan (15:04 Uhr) antwortet.

      Ergänzend möchte ich anmerken, dass mein früherer Lieblingssänger Marc Almond in der Zeit nach dem Auseinandergehen von Soft Cell 1984 und dem Beginn seiner Solokarriere dafür gelobt wurde, dass er nun „besser“ oder „professioneller“ singen würde. Mir hat das zwar immer noch bestens gefallen, aber irgendwie habe ich seinen alten Soft-Cell- Gesangsstil, das leicht Schräge und Intensive daran, auch vermisst (das Original von „Say hello wave goodbye“ aus dem Jahr 1981 mag ich z.B. viel lieber als seine eigene Coverversion 1990, und zwar genau wegen des Gesangs).

    • @Funu_Cula

      Ganz großes Nein!! Die Schalten in die verschiedenen Länder machen finde ich einen großen Teil des Charmes des ESC aus.

  4. Danke für die detaillierte Aufschlüsselung.🙂

    Bin ja doch etwas Zwiegestalten: Finde es super, dass die Jurys Estland und Spanien zu würdigen wußten, aber bin doch sehr erschrocken, dass es gerade beim Siegertitel so eine arge Differenz gibt, jetzt unabhängig von meinem Geschmack.
    Natürlich ist Loreen die rechtmäßige Siegerin, will ich ja auch nicht abstreiten. Aber ein Geschmäckle hat das Ergebnis schon. Ohne jetzt wieder eine Diskussion anheizen zu wollen, bitte nicht böse sein, was ich jetzt schreibe: Aber manchmal stelle ich mir schon die Frage, inwieweit, die Wettquoten Einfluss auf so manche Juryentscheidung hatte. Kann man natürlich nicht beweisen, ganz klar, sorry, für meinen Gedankengang, aber dass Schweden bei den Jurys fast kollektiv auf den ersten Platz gesetzt wurde, finde ich schon komisch….

    Bitte zerreisst mich nicht gleich, wie gesagt, nur ein Gedankengang von mir, die ganze Wetterei tut dem Wettbewerb nicht gerade gut…

    Mittlerweile glaube ich, dass dieses zweigeteilte Voting doch nicht so glücklich ist, da es irgendwie immer für Diskussionen sorgen wird. In der öffentlichen Wahrnehmung ist der Sieg im Televoting irgendwie „mehr wert“, wenn man es so sagen kann. Der Jurysieger wird dann als „Sieger 2. Klasse wahrgenommen, ob gerecht oder ungerecht, ist erst einmal umrelevant, es wird halt so wahrgenommen. Ich glaube, das perfekte Voting wird es nie geben.
    Früher waren es die angeblichen Diaspora- und Nachbarschaftsvotings (wobei letzteres ja auch gerne mal von so mancher Jurys praktiziert wird) ein Dorn im Auge, jetzt führt das Ergebnis zu den schon bekannten Diskussionen. War aber absehbar, gerade, wenn die Ergebnisse so sehr voneinander abweichen.

    Na ja, egal, freuen wir uns auf den ESC 2024, und hoffen, dass sich beide „Parteien“ nicht ganz so uneins sind, damit es zu solchen Diskussionen erst gar nicht mehr kommt.🙂

    • @Gaby

      Keine Sorge, dich zerreißt schon keiner. 🙂

      Ich denke diese Diskussion ist dieses Jahr so stark weil das erste Mal seitdem das aktuelle Wertunssystem in Kraft ist (2016) die Jury quasi den Sieger „bestimmt“ hat. Bisher hat entweder der Sieger des Televotings gewonnen (2018,2021,2022) oder es gab einen „Komprimisssieger“ (2016,2019), lediglich 2017 waren sich sowohl Zuschauer als auch Jury einig mit Portugal auf dem ersten Platz. Das Loreen dazu auch noch in keinem einzigen Land die 12 Punkte der Zuschauer bekommen hat verstärkt für viele das „Geschmäckle“.

    • Die Wettquoten haben sicherlich einen Einfluss auf die Juries. Anders kann ich mir das grandiose Abschneiden von Finnland nicht erklären.

      • @Tobiz

        Ich bin da auch dagegen. Durch dieses System konnte das Publikumsvoting in einem Land quasi „anulliert“ werden wenn die Songs bei den Jurys sehr schlecht bewertet wurden. So war es 2014 bei Polen, die Zuschauer in Irland und Großbritannien haben den Song 12 Punkte gegeben (ob Diaspora oder nicht spielt hier keine Rolle), dadurch dass die Juroren den Song aber geschlossen auf den letzten Platz gesetzt haben bekam Polen aus diesen Ländern im Endeffekt 0 Punkte.

        Ich persönlich bin ja auch kein großer Fan des Songs gewesen, ich finde es aber sehr bedenklich wenn 5 Leute die Votes von sagen wir mal Hunderttausenden quasi für nichtig erklären können.

    • Eine Zusammenführung der Punkte finde ich gar nicht gut, da bei diesem System polarisierende Beiträge es schwerer haben (Top 5 bei Jury, Bottom 5 bei Televote oder anders herum). Wenn ich mich richtig erinnere, wurden hier ja die Durchschnittsplatzierungen genommen. Ein letzter Platz bei einer Gruppe hat also richtig weh getan und die Chance auf Punkte war praktisch Null, selbst wenn die andere Gruppe den Beitrag auf der 1 gehabt hätte. Viele solcher Beiträge sind im Semi stecken geblieben wie Montenegro 2014 oder Malta 2015, die sich mit neuem System vermutlich locker qualifiziert hätten, weil eine gute Platzierung bei einer Gruppe nicht mehr weggenommen werden kann. Die Punkte hat man safe. Und dass man trotz eines schlechten Platzes dennoch locker weiterkommen kann, haben ja wunderbar Aserbaidschan 2022, Belgien 2017 oder Dänemark 2017 gezeigt. Ich glaube alle diese Beiträge wären nach alten System draußen gewesen.
      Ich finde Top 5 in einer Gruppe zu erreichen, ist schon eine Leistung, die es verdient im Finale zu sein bzw. im Finale weit vorne zu landen. Das belohnt halt besonderes polarisierende Beiträge, was ich gut finde. Estland wäre dieses Jahr vermutlich nicht in die Top 10 gekommen, da der schlechte Zuschauerplatz Estland wahrscheinlich oft aus den Top 10 der einzelnen Länder gezogen hätte.

  5. Würde man einfach je Land die Summe der Punkte aus Tele- und Juryvoting veröffentlichen, würde das viel Diskutiererei ersparen. Dem normalen Zuschauer am Fernsehgerät interessiert die genaue Aufschlüsselung sowieso nicht, wenn man ihn nicht mit dem aktuellen Prozedere der Punkteveröffentlichung mit der Nase drauf stoßen würde. Die ESC-Nerds, die alles hinterher genauestens nachlesen, können sich ja trotzdem wie geohnt austauschen.

    Dass wir die Jurys brauchen, zeigt doch der ESC 2023 ganz deutlich. Wie will man vor den ESC-Kritikern einen Contest rechtfertigen, bei dem ein Nonsensbeitrag gewinnt, der zu 50% aus Geschreie besteht und der Interpret definitiv nicht einen einzigen Ton trifft?

    Auch wenn ich mich hiermit in die Nesseln setze, ich bin sehr froh, dass Finnland nicht gewonnen hat.

    • Wäre der Contest weiterhin nach alten Regalen dürfte der Herr Käärijä nicht in dieser Art auftreten, da sein Lied insgesamt nur knapp eine Minute Live-„Gesang“ enthält. Der Rest kommt vom Band.

      Und die Qualität des Live „Gesangs“ ist dann doch Recht schwach. Ein lustiges Lied, was spontan beim ersten Hören sicher vielen Spaß macht. Aber da haben die Finnen nicht weniger auf die Trickkiste zurückgegriffen als Polen oder Zypern (!).

      • @togravus ceterum

        Abgesehen von dem Fast Food was ich auch nicht soo toll finde obwohl ich da sicherlich auch kein Unschuldslamm bin: Was ist an den anderen Punkten bitte so verwerflich??

    • @ Inga, bzgl. Finnland volle Zustimmung von meiner Seite. Ich mag „Cha Cha Cha“ in der Studioversion zwar ganz gerne (ist zwar keine große Kunst, aber schwungvoll und unterhaltsam), aber live war das wirklich eine Unverschämtheit. Wer nicht live singt, wird bei mir automatisch auf die letzten Plätze verdammt. „Tattoo“ klingt für mich zwar wie der dritte Aufguss eines Teebeutels, der bereits beim ersten Aufguss einen faden Geschmack hatte, aber als Siegertitel ist mir der schwedische Beitrag dann doch hundertmal lieber als der finnische Vorschlag.

      Und zum Televoting und dem Geschmack des Publikums kann man nur sagen: die meisten Menschen schauen lieber SAT 1 als Arte, ziehen Fast Food frisch zubereiteter vegetarischer Kost vor (bin selbst kein Vegetarier!) und lesen lieber Krimis oder Schmonzetten als Goethe. Mein Problem ist vielmehr, dass die meisten Juroren auch keine ausgewiesenen Musikexperten, sondern dahergelaufenen Popsternchen und B-Prominenz sind. Mehr ist dem nicht hinzuzufügen.

      So, und jetzt dürfen mich alle elitär schimpfen. Das stimmt ja auch; bin ich und war ich schon immer.

      • @togravus ceterum

        Ich mag weder SAT 1 noch Fast Food, aber Finnland 2023. Soll’s auch geben, Asche über mein Haupt.😉

      • Noch ein kleiner Nachsatz: Krimis lese ich wiederum ganz gerne. So bin ich halt.

        Es wäre schön, wenn man nicht jedem mit einem bestimmten (Musik-)Geschmack nicht gleich in eine Schublade stecken würde. Denke, niemand muss sich dafür rechtfertigen, warum er oder sie einen Song mag oder nicht.

      • Der Teebeutel Loreen schmeckte schon beim ersten Aufguss fade …? Jetzt hör aber auf! „Euphoria“ war schon wirklich ein Quantensprung für den ESC. „Tattoo“ … nun ja, mehr so die Pepsi Maxx unter den „Euphoria“s.

        Ansonsten hast du wieder mal mit allem recht. Leider.

        Notiz am Rande: Thomas G:son ist ja jetzt zweifacher Gewinner – 2024 könnte womöglich das Jahr des Surströmming-Pops werden. 😬

      • @Nils

        Pepsi Maxx?? Ich würde „Tattoo“ eher mit der River Cola von Aldi vergleichen.

      • River Cola ist der Hitler-Vergleich unter den Getränken. Damit muss man schon sehr vorsichtig und bedacht umgehen.

      • @Nils

        Die Cola von Lidl schmeckt besser meiner Meinung nach, trinke aber generell nur noch selten Cola.

  6. Mal gucken, wann die ganzen finnischen Heulsusen mit ihren Verschwörungstheorien wieder aus den Löchern gekrochen kommen. Haltet schon einmal eure Aluhüte bereit!
    Loreens Sieg war rechtmäßig, große Unterschiede zwischen Jury und Publikum gab es schon immer. Wenn man sich z.B. mal Polen anschaut, sieht man, dass die Juries auf jeden Fall noch gebraucht werden, sonst wird der ESC bald zu einer Performanceshow und ist keine Gesangshow mehr. Natürlich gibt es bei dem aktuellen Verfahren der Juries noch Verbesserungsbedarf, z.B. die Anzahl der Jurymitglieder. Dennoch ist das Argument „5 Menschen aus jedem Land haben genauso viel Macht wie 160 Millionen Zuschauer und deswegen müssen die Juries abgeschafft werden“ sehr schwach. Bei einer Operation vertraut man z.B. auch eher 5 Ärzten, die wissen, wie man vorgeht, anstatt 160 Miollionen Menschen ohne ärztliche Kenntnis, die nur zu wissen glauben, was sie machen müssen.
    Deswegen soll bitte alles so bleiben, denn dass die Juries nun schon im Semi fehlen, ist doch bereits ein guter Kompromiss für diejenigen, die fordern, sie gänzlich abzuschaffen und diejenigen, die sie unbedingt beibehalten wollen.
    Was mich nur dieses Jahr an dieser Diskussion besonders aufgeregt hat, war die Härte, mit der sie geführt wurde und die Verschwörungen, die als „Argumente“ benutzt wurden. Dies hat mich auch dazu veranlasst, mich zurückzuhalten, weshalb dies hier auch mein erster Post zu diesem Thema auf dem Blog ist. Retrospektiv betrachtet, empfand ich die (internationale) Bubble in der vergangenen Saison auch extrem anstrengend, da von einem erwartet worden ist, entweder pro Schweden oder pro Finnland zu sehen, ein anderer Favorit wurde nicht akzeptiert. So wurde der Fokus viel zu schnell auf nur 2 von 37 Songs gelenkt und die anderen 35 wurden nicht so sehr gewürdigt, wie das in früheren Jahren der Fall war, wo jeder Act gefeiert bzw. gewürdigt wurde.

    • Zur Auswahl der Juroren sei auch noch hinzugefügt, dass in Zukunft mehr auf die Expertise geachtet werden muss und nicht einfach irgendwelche Leute, die irgendwann mal Verbindungen zu irgendwem hatten, der zufällig mal den ESC geschaut hatte.

    • Dein Vergleich hinkt so sehr, der sollte sich selbst auf den OP-Tisch begeben. Musik ist doch keine Operation. Natürlich kann man Maßstäbe an die Musik setzen (werden die Töne getroffen, ist die Komposition/der Text eher schlicht oder anspruchsvoll, etc.), aber Musik ist auch immer abhängig vom subjektiven Empfinden. Selbst ob jemand die Töne trifft oder nicht, wird von den meisten Menschen anders wahrgenommen. Und dann so Fragen wie: Ist es überhaupt wichtig, stets jeden Ton perfekt zu treffen? Stört es, wenn die Stimme bei einem emotionalen Song hier und da mal etwas brüchiger wird oder schafft das im Gegenteil eine tiefere Bindung zu Sänger und Thematik? Und müssen Musik und Text immer anspruchsvoll sein? Wenn ein einfacher Partysong funktioniert und die Menschen emotional mitnehmen kann, ihnen Spaß macht, ist das nicht auch eine Art von Güte?

      Damit will ich jetzt nichts zu den Jurys an sich gesagt haben. Nur zu deinem Vergleich. 🙂

      • @Porsteinn
        Ich gebe zu, dass der Vergleich hinkt, aber mir fiel kein besseres Beispiel ein. Mir ging es generell nur um die Entkräftung des Scheinarguments „160 Millionen gegen 170 Leute“.
        Zu deinem Kommentar: Ja, Musik ist subjektiv, aber deiner These, dass getroffene Töne subjektiv zu bewerten sind, stimme ich nicht zu. Es gibt natürlich die von dir angesprochenen Stilmittel, wie Zerbrechlichkeit etc., die man subjektiv bewerten kann. Bestes Beispiel ist hierfür der Liveauftritt von „Gladiator“: Zur Untermalung der Botschaft fängt Jann dort Anfang der zweiten Strophe an zu lachen, ein klares Stilmittel also, was von vielen aber als Zeichen vor Nervosität und Unsicherheit beim Treffen der Töne eingeordnet wurde.
        Aber ob Töne getroffen werden, kann doch sogar empirisch belegt werden. Worauf beruhen denn sonst die ganzen Vocal Analysists, die im Umlauf sind bzw. diverse Karaokemaschinen. Dabei kann belegt werden, ob die richtige Tonhöhe, Tonlänge und Tonlage getroffen wird.
        Ich hoffe, die Beispiele sind diesmal passender (für dich). 🥲

      • Ja, ob Töne getroffen werden, dazu braucht es keine Jurys. Das schafft auch ein Computer. Und das vermutlich sogar besser. Aber ist das wirklich so wichtig, dass jeder Ton exakt getroffen wird? Klar, bei einem Song Contest sollte ein Song natürlich möglichst so klingen, wie er geschrieben wurde, um ihn bestmöglich beurteilen zu können. Aber darauf ist der ESC nicht ausgelegt. Sonst würde er mit Studioversionen im Radio laufen. 😉

  7. Vielleicht sollte man einfach das Anforderungspapier der Jurys anpassen. Also die Show schwerer wichten als den Gesang. Vielleicht hört dann auch die Mogelei mit dem Playback auf, wenn klar ist, dass man nicht wirklich gut singen muss, zumindest wenn man eine gute Show macht wie Finnland oder ein Sexsymbol ist wie Polen oder Zypern.
    Wäre ein ehrlicherer ESC.

  8. @ ESC1994, das Problem ist, dass ich das alles grauenvoll finde. Ist halt meine persönliche Meinung. Wir alle geben hier ja unsere persönliche Meinung zum Besten.

  9. Ich persönlich stehe noch unter dem sehr negativen Eindruck von Auswahl und Abstimmung zum deutschen Vorentscheid. Es wurden dort ganz klar die Bands mit der aktivsten Fan-Base nach vorne gebracht. Handwerk und Songqualität (…wenn vorhanden) spielen nur eine nachrangige Rolle.

    Die Frage ist – Lässt sich dieses Problem auch auf das Finale und die Semifinale übertragen?
    Ich denke JA. Gerade die stark national geprägten Abstimmungen vieler Ost-Europäischer Länder waren ja Grund ein für die Wiedereinführung der Jurys. Und auch die vielen Zuschauerstimmen für den im Netz nach vorn gepushten, musikalisch aber eher schlicht daherkommenden Zweit-Plazierten sprechen nicht gerade dafür, das Jury-Voting auszusetzen.

    Unter dem Strich hat sich der ESC verändert. Der Wettbewerb ist mehr und mehr zu einer klamauklastigen Performance-Veranstaltung geworden, die von Influencern genutzt wird, um Klicks zu sammeln.

    Zwischen 1997 und 2009 wurde ja schon mal ausschließlich auf ein Publikum-Voting gesetzt. Das wurde dann u. a. wegen der „Blockabstimmung“ abgeändert. Die Probleme einer reinen Publikumsabstimmung haben sich seit dem eher vergrößert.
    FAZIT: Jurys – mit den geltenden umfangrechen Reglementierungen – sind zumindest weniger schlecht, als ein reines Publikum-Voting.

    • Der Zeitraum zwischen 1997 und 2009 war aber auch noch viel klamaukiger als die letzten Jahrgänge. Und dieses Jahr wurden z. B. die Kroaten von den Jurys für ihren Klamauk abgestraft, obwohl sich dahinter der vielleicht cleverste Text des Jahrgangs verbarg.

      Was deinen ersten Absatz betrifft: Die größte und aktivste Fan-Base hatte vermutlich Ikke Hüftgold. Dass Lord of the Lost dann für viele zur einzigen Alternative wurden, hatte ja auch was mit der Einschätzung der Konkurrenzfähigkeit der Band zu tun. Ansonsten hätte das Pendel in der Bubble vorher auch genauso gut in Richtung der ja auch nicht unpopulären Frida Gold schwingen können – hat es aber nicht.

      Klar, die Popularität kann immer eine Rolle spielen. Du darfst aber auch nicht vergessen, dass sich die Nobodys Elaiza gegen Santiano und Unheilig durchsetzten oder Texas Lightning gegen Vicky Leandros und Thomas Anders.

      • Wobei damals das Wertungssystem Elaiza in die Karten gespielt hat. Dem Vernehmen nach haben sie nämlich nur die letzte Abstimmungsrunde – das direkte Duell gegen Unheilig – gewonnen. Bekannte Acts haben natürlich Fanbase, aber sie können auch polarisieren. Carolin Fortenbacher hätte sich im Finalduell doch auch beinahe gegen die No Angels durchgesetzt. Da haben dann wirklich die Fans den letzten Ausschlag gegeben.

        Und Texas Lightning konnte immerhin mit Olli Dittrich als Bandmitglied aufwarten. Die ersten Staffeln von Dittsche liefen da ja schon.

  10. @ Gaby, wie ich geschrieben habe, mag ich FIN23 ja auch. Ich finde nur, dass „Cha Cha Cha“ kein würdiger Sieger eines Song Contests gewesen wäre. Mein persönlicher Geschmack und was ich eines Sieges würdig empfinde, sind ja 2 vollkommen unterschiedliche Paar Stiefel.

    • Na ja, wenn man danach ginge, dürfte man das Publikum aber gar nicht abstimmen lassen. Sie wählen doch in aller erster Linie nach ihrem persönlichen Geschmack, und das sind doch meistens Momentaufnahmen. Allenfalls wir Fans befassen uns vorher mit den Songs und nehmen diese auseinander, d. h. beleuchten sie von vorne und von hinten.😉
      Die Jurys wären ja in der Tat dazu da, nach „Qualität“ (wenn man es so nennen kann) zu urteilen, und, zugegeben, da fällt der finnische Beitrag schon ein bisschen ab. Aber ich behaupte einfach mal, die meisten Jurymitglieder wählen auch nach ihrem eigenen Geschmack, und dann sind es ganz „normale“ Musikkonsument:innen wie Du und ich auch.

      P. S. Ich mag übrigens auch Portugal, Spanien, Albanien, Italien und Frankreich sehr gerne. Israel finde ich ganz furchtbar schlimm. Glaube, so weit sind wir dieses Jahr doch nicht voneinander entfernt.🙂

      • Ich glaube auch nicht, dass ein Mensch seinen eigenen Geschmack und musikalische Prägung komplett ausblenden kann. Und noch weniger weiß ich, ob alle Jury-Mitglieder es tatsächlich überhaupt versuchen. 😀

      • Weise Worte, Porsteinn. Und dann kommen natürlich auch immer noch äußere Einflüsse dazu: Katja Ebstein, Anica Russo, Frida Gold – genau wie Loreen alle bei Universal unter Vertrag.
        Solche Abhängigkeiten gab es aber natürlich auch schon in der Vergangenheit und wird es leider auch in Zukunft wohl immer geben.

  11. Finde es gut, dass es das Jury-Voting weiterhin gibt. Im Televoting zeigt sich in vielen Ländern nun mal, dass das Diaspora-Voting meist überrepräsentiert ist. Dadurch ist es ja leider häufig vorhersehbar, welche Länder im Televoting der einzelnen Länder sind. Klar setzen sich die Favoriten trotzdem durch, wie einst such Lena, trotzdem finde ich das dann häufig wenig überraschend, wenn man sich die Detailanalysen anschaut. Zumindest dagegen wirkt das Jury-Voting etwas, wenn auch nicht immer. Wie Gaby wäre ich aber auch dafür, dass man Televoting und Juryvoting wieder zusammenfasst um diese Diskussionen zu reduzieren.

  12. Ich habe mir die Tage diese spannende Video zum Thema der Jury angesehen.

    https://www.youtube.com/watch?v=HQH9FARNsUg&pp=ygUKanVyaWVzIGVzYw%3D%3D

    Grob kritisiert wird hier, dass die Jury nicht divers genug ist (zu viele alte Menschen aus dem Bereich Pop). Ich denke, das kann man durchaus kritisieren und anpassen. Eine Abschaffung ist aber lächerlich. Dieses Jahr ist der beste Grund dafür, sie in den Halbfinalen sogar wieder einzuführen.

  13. Um dem ganz offensichtlichen Juryversagen einen Riegel vorzuschieben, sollte man folgendermaßen vorgehen: jedes Land wählt genau drei Tage vor Beginn der Veranstaltung zehn Personen wahllos per Umfrage auf der Straße aus, die sich dann an den entsprechenden Abenden völlig unbefangen die Beiträge ansehen und -hören und dann eine Wertung abgeben. Ein Mehr an Objektivität wird kaum zu erreichen sein und die Wettkönige können einpacken. Ach, wäre das schön (und wird immer ein Traum bleiben)

    • Man kann ja nicht wissen, wer da so auf der Strasse unbefangen ist, wenn man mich z.b. zufällig auswählen würde …. ?!?
      Fänd ich persönlich natürlich klasse.
      .
      Finnland wäre meiner Meinung ein absolut würdiger Sieger gewesen, weil das Lied einfach abgeht, bin absolut kein Fan von Ballermannsongs, aber das ist originell, hinterlässt einen Woweffekt, einen Suchteffekt, ein nachhallendes Chachacha. Die Halle hat den Sieg gefordert, die Televoters auch, schad, für mich nicht okay, weil ich nicht weiss, was diese Jurymitglieder mir und anderen Votern voraus haben soll, warum ich mich deren Bewertung beugen soll, blödsinnig …
      .
      Finnland also mein Sieger 2023 …
      .
      Und eine Frage noch – warum hat Finnland bei den heutigen Möglichkeiten beim Gesang nicht ein bisschen professioneller gemogelt ? Gehört es evtl. so zum Song, wars ihnen vllt. egal?

      • @Karin
        Das einzige, was die Halle getan hat, war sich unfair gegenüber den anderen Acts zu verhalten. Freut mich für dich, dass du deinen persönlichen Sieger hast (der war bei mir Österreich, denn „Tattoo“ war „nur“ auf 2), aber das ändert ja nichts am amtlichen Ergebnis. Für dich wäre der Sieg verdient gewesen, für mich nicht und darin sehe ich mich auch bestätigt, wenn ich deine vorletzte Frage lese 🙄 und die Engel weinen 🇸🇪😉.

    • Das mit den Wettkönigen nervt mich auch, und wenn die nach Deinem Vorschlag ausgewählten Personen von den Wetten keine Ahnung gehabt hätten, hätte diese Jury vielleicht tatsächlich nicht versagt, d.h. sie hätte das hochgewettete „Cha Cha Cha“-Gebrüll nicht in die Top 5 gehievt.

      Allerdings, wer garantiert, dass die Ausgewählten die Wettvorhersagen nicht kennen (es wurde ja auch in den Zeitungen davon berichtet, wer die Favoriten sind)? Schließlich haben die Televoter ja auch die beiden Wettkönige in die Top 2 gewählt.

  14. Von mir ein klares Nein zur Abschaffung der Jury. Wenn einem das Ergebnis nicht passt, kann man die Regeln nicht über Bord werfen. So wie es ist ist es sehr spannend. Und es gibt nach dem ESC immer genug Stoff für Diskussionen.
    Was wäre gewesen, hätten wir dieses Jahr nur das Tedvoting gehabt? Uns wäre bei der Wertung sehr schnell langweilig gewesen. Weil Finnland überlegen gesiegt hätte.
    Zwei Punkte würde ich bei den Jurys ändern. Einmal das unsinnige ranken von Platz 1 bis 25. Es reicht vollkommen aus, wenn jeder Juror nur eine Top 10 erstellt. Und es soll keine Wertungsrichtlinien für die Juroren geben. Jeder soll ganz einfach nach seinen eigenen Vorstellungen bewerten. So wie jeder das von uns macht.

  15. Kombination Jury & Televote finde ich gut. Man sollte da anders gewichten und/oder die Juries breiter aufstellen, der Schwedenkult ist wirklich sehr offensichtlich. Ich hab Tattoo noch kein einziges Mal im Radio gehört, von daher kann es ja wohl kaum „Radiotauglichkeit“ sein.

    • @4porcelli

      Da muss ich die Lokalradios bei mir in Regensburg sowie Bayern 3 loben, die spielen den Song auch gar nicht bzw bisher nur im Rahmen der Chartshow (Bayern 3), während Antenne Bayern irgendwie einen Narren daran gefressen hat und ihn ziemlich oft spielen. Ich jedenfalls weiß schon warum ich Antenne Bayern schon seit Jahren nicht mehr höre. 😉

      • @ESC1994 – Antenne Bayern ist ganz schlimm mit dem Dauerwiederholen von Songs. Ich hatte vor ein paar Jahren ein Gym, da lief das immer und man hatte zT wirklich zwei Mal denselben Song während des Trainings.

      • @4porcelli

        Dazu kommt dass sie zumindest früher die Song oft gepitcht haben und auch ganz schlimm gekürzt. Da fehlten dann teilweise ne ganze Stophe. Sowas geht finde ich gar nicht, etwas Instrumental ist ja noch ok, aber Text muss finde ich vollständig gesendet werden.

        Endgültig unten durch war der Sender dann aber 2019 als sie den Song „Vincent“ von Sarah Connor nur gekürzt gespielt haben wegen der Textzeile „Vincent kriegt keinen hoch wenn er an Mädchen denkt“ und der Begründung dass „Kinder das hören könnten“. Ich wusste da echt nicht ob ich lachen, weinen oder schreien sollte.

        Interessanterweise hatte der früher als so konservative bekannte BR weniger Probleme damit und auf Bayern 3 lief der Song immer ungekürzt und kam auch bei den Zuhörern sehr gut an.

      • „Tattoo“ liegt in den Airplay-Charts hinter dem deutschen Teilnehmer von vor 5 Jahren, hinter dem Interval-Act des ersten Halbfinals und hinter dem Komponisten eines letztplatzierten Junior-ESC-Beitrags von 2020.

        Anderes Framing, aber faktisch genauso korrekt. 😉

      • @Nils
        Kann man sogar noch ergänzen: Hinter dem deutschen Teilnehmer im letzten Jahr, hinter Platz 20 vom letzten Jahr und hinter einer Mello-Konkurrentin (und ESC-Dauerkomponistin).

      • Danke, Benny, interessante Liste. Zeigt, wie sich das, was auch in den Formatradios gespielt wird, unterscheidet. Ich hab den Eindruck die meistgespielten Songs sind mit Abssand Waterfall sowie immer noch Komet und Flowers.

  16. Mit den ABBA Festspielen … äh ich meine dem ESC2024 werden wir uns eh umgewöhnen müssen. Martin Österdahl plant als ganz großen Coup, ABBA als Teilnehmer zurück auf die Bühne zu bringen, natürlich in Form ihrer Abbatare. Auch allen anderen Ländern steht diese Technologie zur Verfügung. Damit verbunden ist natürlich auch die Abschaffung des Livegesangs. Das alles testweise für das Abbajahr versteht sich, aber hey, machen wir uns nichts vor, natürlich wird das ein Bombenerfolg und ist ab 2025 fix. Es spart irrsinnig viel Kosten, da viel weniger Personen während des ESC vor Ort sein müssen. Auch Ländern mit kleinerem Geldbeutel sollte es so möglich sein, sich wieder beim größten Musikcontest aller Zeiten einzuklinken. Jury und Televoting werden auch abgeschafft. Das Audiointerface von ChatGPT macht’s möglich.

    • Wusstet ihr, dass Helgoland einen komplett KI gesteuerten Radiosender hat inkl. Nachrichten und Wortbeiträgen. Aktuell gibt es nur am Sonntag 2 Stunden menschliches Programm, ansonsten ist alles aus dem Rechner. Auch die Bilder der Moderatoren sind computergeneriert. Unheimlich.

      https://www.radiohelgoland.de/

      • Ach ja, Grüße an togravus ceterum, den Sender kenne ich durch einen Bericht auf ARTE.

      • In der Tat, das macht mir irgendwie ein richtig ungutes Gefühl. Ich finde ja immer noch gan „oldschool“, dass es nichts Schöneres gibt als echte menschliche Kontakte.

        Mich nervt es schon, wenn ich irgendwo anrufe, und eine Computerstimme empfängt mich und sagt „bei dem und dem Problem wählen Sie die 1, 2 oder 3. furchtbar.🙁

  17. Es zeigt doch vollkommen das Schweden nur ein Jurysieger ist und nicht ein Sieger der Zuschauer. Ich finde Kärja ist um seinen verdienten Sieg durch die Juries betrogen worden und die Zuschauer, die für ihn angerufen haben, für ihr Geld. Ich finde das Televoting muss mehr gewichtet werden als das Juryvoting. Die 50/50-Gewichtung hat sich als falsch herausgestellt. Ich finde das Juryvoting sollte nur noch zu einem einem drittel zählen, das Voting der Zuschauer zu zweidrittel. Es ist schon sehr auffällig das es immer Schweden ist, die von den Juries bevorzugt werden. Kein Wunder, wenn der EBU-Supervisor aus Schweden ist. Das Ganze entwickelt sich somit immer mehr zu einer Farce.

  18. Die ganze Tattoo/Chachacha-Polemik finde ich ein bisschen öde.
    Tattoo verzeichnet im Moment bei Spotify 135.000.000 Aufrufe, ChaChaCha 74.000.000 Aufrufe.
    Das Publikum hat eindeutig gewählt.
    Vielleicht lagen die Jurys nicht so daneben? 😛
    Ausserdem, hatte Käärija keine schlechte Platzierung bei der Jury, und Loreen war zweite beim Publikum.
    Ich persönlich kann ich auch diesen Erfolg von Tattoo nicht ganz nachvollziehen, aber sehe ich da kein grosses Skandal. Ich finde eher Schade, daß die Jury einige Beiträge nicht richtig gewürdigt haben, aber egal. Ich finde dieses Publikum-Jury-System eigentlich ganz gut und möchte es nicht vermissen

    • Es zählt nicht das Ergebniss bei Spotify. Es zählt das Ergebnis beim ESC. Und da haben für Finnland beim Televoting deutlich mehr Leute angerufen als für Schweden. Nur das zählt und sonst gar nix. Ich bin dafür das das Juryvoting nur noch ein Viertel vom Gesamtergebniss ausmacht und das Televoting zu dreivierteln gezählt wird. Das Juryvoting kann man übrigens vorab einblenden, und dann die Spokesperson abrufen und die geben dann das Televotingergebniss bekannt. Das Juryvoting wird mir beim ESC viel zu sehr in den Vordergrund gesetzt, während das Televotingergebniss nur dahin geklatscht wird.

      • das Ergebnis beim ESC.

        …das sich – bekanntlich – aus Jury-Vote und Publikums-Vote zusammensetzt.

        Dass du der Jury weniger Gewicht zuteilen moechtest, ist deine Meinung, und insofern in Ordnung.

        Ich finde nur die Empoerung echt zuviel des Guten.
        Zumal dass die Hoerer weltweit Tattoo um einiges besser finden als ChaChaCha.
        Natuerlich darf und kann man sagen, dass der ESC anders ist als der Erfolg eines Liedes. Aber das relativiert ungemein den „betrogen“-Diskurs.

    • Vielleicht auch noch kurz zum Vergleich die Platzierungen in der deutschen und britischen Hitparade:

      UK:
      Loreen: 2 – 4 – 10 – 7
      Käärija: 6 – 15 – 47- 78

      D:
      Loreen: 7- 12 – 25 – 28
      (die vierte Woche gibt Hoffnung auf eine gewisse Stabilisierung)
      Käärija: 18 – 40 – — – —
      (Alessandra konnte sich immerhin 3 Wochen lang halten: 19 – 32 – 88)

      Vielleicht auch nochmal kurz die ersten vier Wochen von „Euphoria“ vor 11 Jahren im UK (allerdings wurde damals die Hitparade noch ein wenig anders ermittelt als heute):
      3 – 13 – 20 – 30

      Fairerweise auch noch die ersten 4 Wochen von „Euphoria“ in der deutschen Hitparade, was ich gerade nachgeschaut habe: 1 – 1 – 2 – 3 (die deutschen Charts waren damals allerdings auch noch nicht so klar von Rap dominiert).

      Beim Nachforschen ist mir soeben aufgefallen, dass Luca Hänni im Jahr 2012 einen Nr.1-Hit hatte mit dem Titel „Don’t think about me“. Damals habe ich Hitparaden eigentlich noch verfolgt, aber das hatte ich nicht mehr in Erinnerung – der Titel ist damals allerdings auch sehr schnell gefallen.

      • Was spricht eigentlich dagegen, zwei Preise zu vergeben? Einen für den Jurysieger und einen für den Televoting-Sieger. Dann wäre das Geplärre nicht so groß. Nur mal so als Vorschlag.

  19. Ich hatte mich eigentlich auch für eine 25/75-Regelung ausgesprochen, aber dann habe ich ein Video gesehen, wie das ausgesehen hätte und war wieder geheilt davon, denn offensichtlich war ich dieses Jahr näher bei den Jurys als am Televote. Ziemlich gruselig. Und bei der Diskussion geht es auch nur darum, dass es einen anderen Sieger gegeben hätte, die anderen Acts werden dabei komplett außer Acht gelassen. Es gab sehr viele tolle Songs dieses Jahr, auch außerhalb von Platz 1 und 2.
    Richtig machen kann man sowieso nichts. Letztes Jahr war es das Televote mit dem Erdrutsch-Sieg von der Ukraine, dieses Jahr die Jurys. Schafft doch einfach alles ab, stellt 37-43 Songs auf die Bühne und nichts wird bewertet, und am Ende haben sich alle lieb? Also bis auf die Internetfans natürlich.
    Ich mochte das oben verlinkte Video von ThePeaceAround auch sehr (nicht zuletzt, weil sie auch einen Kommentar von mir vorgelesen hat :D), man muss die Jurys breiter aufstellen, mehr Genrekenner. Warum zum Beispiel dieses Jahr zwei Vorentscheidungsacts für Deutschland in der Jury war, die sich musikalisch jetzt nicht so großartig voneinander Unterschieden haben, versteht wohl auch nur die EBU.

  20. Denke man sollte auch im Finale die Jurys abschaffen oder man Richtet eine EBU Jury ein in der je ein Vertreter aus jedem Land sitzt und alle Entscheiden über ein Ergebnis. Sprich das es eine Jury Wertung ( Punkte) gibt und dann die Zuschauer Punkte der einzelnen Länder.
    Man könnte auch das Punktesystem Ansich ändern sodass selbst der letzte Platz im Zuschauervoting eines Landes wenigstens 0,25 Punkte bekommt

  21. Hier ein Video, wie das Resultat bei dem alten Votingsystem (2009-2012) ausgesehen hätte:

    https://www.youtube.com/watch?v=1gp_xRE8W7U

    Bei diesem System wurde bei der 50/50-Gewichtung des Televotings und der Jurywertung nicht alle Titel berücksichtigt, sondern nur die jeweiligen besten zehn.

    Bei diesem System liegt Frankreich nur auf Rang 22. Bei dem Votingsystem, dass von 2013-2015 angewendet wurde, bei dem alle Titel berücksichtigt wurden, wäre Frankreich auf Platz 11 gekommen (siehe Kommentar von Miguel C bei dem Video von ESC Can).
    Das ist schon ein krasser Unterschied. Bei dem heutigen System wurde Frankreich 16.

    Schweden hätte bei jedem System gewonnen, sowie Deutschland bei jedem System letzter geworden wäre. Am gerechtesten finde ich das System von 2013-15. Die Schweiz wäre demnach 13. geworden und Estland nur 17. Aber schaut es euch selbst an.

    • @thomaslunafrank

      Genau dieses System von 2013-2015 finde ich besonders schlimm, da die Jury damit das Televoting eines Landes quasi „anullieren“ kann.

      Hier ein Beispiel aus dem Jahr 2014:

      https://en.wikipedia.org/wiki/United_Kingdom_in_the_Eurovision_Song_Contest_2014

      Der polnische Beitrag damals bekam von den Zuschauern 12 Punkte, da allerdings die Juroren den Song auf dem letzten Platz gesetz haben ergab das in der Endabrechnung Rang 11 und damit 0 Punkte. In Irland war es genau gleich, auch in anderen Ländern in dem der Song gut abschnitt gab es dadurch wenig bis gar keine Punkte.

      Ich bin zwar kein großer Fan des polnischen Beitrags von 2014, aber wenn man das Televoting in einem Land gewonnen hat sollte man auch bitte Punkte bekommen und die dann nicht von 5 Leuten für null und nichtig erklären lassen.

  22. Gibt’s eigentlich mittlerweile eine Antwort darauf, warum in Irland und noch irgendeinem Land nur vier Leute in der Jury saßen?

  23. Meistens stehe ich auch den Juries näher und finde schon gut, dass es sie gibt.

    Allerdings finde ich es nicht gut, dass diese 5 Leute zusammen in einem Raum sitzen, wo es natürlich dann auch Diskussionen über die einzelnen Songs gibt.
    Ich erinnere an Madeleine Juno, die 2014 mit Sido zusammen in der Jury saß.
    Bei einem Interview antwortete sie, auf die Frage „Warum gab es nur 4 Punkte von DE für Conchita im Semi-Finale ?“, dass sie sich nicht getraut hatte mehr Punkte zu geben, weil Sido, der Conchita bereits von Starmania kannte, wo er auch in der Jury saß, so über Conchita abgelästert hatte. Sido war wohl so eine Art Oberschiedsrichter an diesen Jury-Abenden.

    Solche Situationen oder auch Absprachen kann ich mir auch bei anderen Ländern/Jahrgängen vorstellen. Schaue ich mir das Juryvoting von Deutschland von diesem Jahr an, da sind sich die 5 Juroren, auch bei vielen Ländern sehr sehr einig.
    Sowas kommt wohl zustande, wenn sich eher unerfahrene junge Künstler, der Meinung von älteren, z.B. einer ESC-Legende wie Katja Ebstein, anschließen. Und wenn Frau Überall sagt, dass Käärija nicht singen kann, dann ist das halt auch so und es wird dann nur Rang 16 für Finnland. Katja füllt die Wertungsbogen aus und die anderen Vier streiten über die Auflagen der Familienpizza.

  24. Gab es dieses Sieger- bzw. Jury-Bashing eigentlich in dieser Form auch schon 2019? Immerhin ist da der Televoting-Sieger noch nicht einmal Zweiter, sondern nur Sechster geworden.

    • Man muss sich echt zusammenreißen, dass einen das hysterische Verhalten einiger Cha Cha Cha-Fans auf Langstrecke nicht gegen den finnischen Beitrag einnimmt.

    • Ich frage mich ja, wo Keiino bei den Jurys gelandet wären, wenn sie vor dem ESC eine ähnliche (Fan-)Favoritenstellung wie Käärija gehabt hätten. Vermutlich nicht auf Platz 19.

      Ansonsten hast du wohl Recht, Kritik in dieser heftigen Form gab es zumindest in meiner Wahrnehmung weder 2019 noch 2016. Am ehesten noch 2015 als wir eine sehr ähnliche Situation wie in diesem Jahr hatten. Hat neben der Popularität des Televoting-Siegers wohl auch mit dem Siegerland zu tun…

      • @Anmey
        ich frage mich ja eher,wo keiino wohl gelandet wären wenn MARUV hätten dabei sein dürfen. 😆
        p.s. der MARUV 🚂 war ja unter volldampf bis zum abrupten ende.

      • @Anmey
        ach was,die größte aller fahrradketten ist immer noch der umstand,daß MARUV schon 2018 der netta die wurst vom brot hätte nehmen können – drunk groove war mit im vidbir rennen,wurde aber von jamala & verka höchst persönlich in der letzten vorausscheidungsrunde aussortiert.

  25. @Italojeck: Es geht nicht um die Zuschauer weltweit, es geht die um die Zuschauer beim ESC. Und die haben ganz klar, Finnland den Vorzug gegeben. Über 130 Punkte mehr im Televoting als Schweden, sagt ja alles. Leute die Geld ausgegeben haben um für Finnland zu voten. Während die Juroren das bestimmt nicht für lau gemacht haben. Und ja es hat eindeutig ein Geschmäckle, und davon gehe ich nicht ab, das a) der EBU-Supervisor Schwede ist, b) nächste Jahr der 50igste Jahrestag vom Abbasieg 1974 gefeiert wird und c) das das Juryvoting exakt den Wettquoten entspricht, ist auch auffällig. Somit wird der ESC immer mehr zur Farce.

    • Die Regularien sind vorher bekannt. Jeder Anrufer weiß, dass es auch noch eine Jurywertung gibt. Ist es denn wirklich so wichtig, dass dein Liebling am Ende auf Platz 1 landet? Sind die 8 Stunden Programm zuvor komplett weggewischt? Kannst du dich daran auch ohne Sieg kein bisschen erfreuen?

      Das Lied bleibt dir. Für immer. Du kannst es hören so oft du magst. Niemand nimmt es dir.

    • Ich habe alle meine Anrufe für Italien abgegeben und der ist nichtmal Zweiter geworden. Krieg ich jetzt mein Geld zurück? Du vergisst hier wahrscheinlich schon wieder, dass es noch mehr als 2 Beiträge gab, die diesese Mal (zumindest im Finale, zum Glück) ALLE Punkte von den Zuschauern bekommen haben. Heult nur keiner von denen so viel rum.
      Es kann nunmal nur einen Gewinner geben, und das weiß auch jeder Zuschauer. Wenn du dein Geld nicht verschwenden willst für jemanden, der am Ende nicht gewinnt, musst du einfach nur nicht abstimmen, hab ich auch viele Jahre so gemacht und war entweder zufrieden oder unzufrieden, aber so ist halt das Leben.
      Ansonsten ist es hinfällig, den ESC zu einem Wettbewerb zu machen, dann mach einfach ein Festival mit allen Beiträgen draus und am Ende können sich die Zuschauer die Köpfe einschlagen, wer der Beste war, ohne offizielle Ergebnisse.

      • „Ansonsten ist es hinfällig, den ESC zu einem Wettbewerb zu machen, dann mach einfach ein Festival mit allen Beiträgen draus.“ Nur: Sich die Köpfe einschlagen, wegen solchen Lappalien… nö, das ist die Sache echt nicht wert.
        Ja cool, warum nicht?😀

        Finde es sowieso schwierig, subjektive Geschmäcker zu bewerten, und ich finde es auch irgendwie traurig und es tut mir sehr leid, wenn jemand, trotz der harten Arbeit und der ganzen Mühe nach hinten durchgereicht wird. Immerhin gelten in der Musik ja keine objektive Maßstäbe, zumindest nicht beim Publikum (okay, bei den Jurys sollte es sie eigentlich geben, was auch manchmal gelingt. Aber man sieht ja, dass sie auch nur Menschen sind, und sehr viele nach ihrem eigenen Geschmack voten. Oder sich auch (und sei’s nur ein bißchen, von der allgemeinen Stimmung und den Wettquoten leiten lassen.
        Was ich damit sagen will, man kann bei dem Festival keine objektiven Maßstäbe setzen wie z. B. bei einem Fußballspiel.

        Okay, der erste Absatz war nicht ganz ernst gemeint, und würde wahrscheinlich auf weit weniger Interesse stoßen. Man braucht halt irgendwie diesen Spannungsbogen.😉

      • Der letzte Satz von ersten Absatz sollte eigentlich hinter dem Zitat stehen. Puh… ich glaube, die Hitze steigt mir langsam zu Kopf.😅

      • Freddy Quinn hätte ich auf jeden Fall verhindert 😉

        Und heuer hätte ich mich natürlich für Victor Vernikos entschieden, was mir sicher viele Freunde auf diesem Forum eingebracht hätte 😉

      • Freddy war für damalige verhältnisse aber genauso smart wie victor, aus weiblicher sicht😏

  26. Erinnerst sich niemand an die 1980er,1990er, als ständig Irland oder irgenddein englischsprachiges Land das Jury-Voting dominierte? Und dann immer viele Punkte an die gleichen Länder wie UK, Malta (allein durch bestochene Jurys, man erinnere sich an JuryVoting Skandale in den 1990er Jahren) oder Frankreich oder Skandinavien usw. Am Ende sanken die Einschaltquoten und die EBU musste handeln. Wahrscheinlich wird die EBU also auch erst dann die Regeln ändern, wenn Zuschauer fernbleiben. Solange dominieren also die gleichen Länder beim ESC.

    • Neiiiiin, wieso ist das nun schon wieder falsch eingehängt? Das sollte eigentlich weiter nach oben, keine Ahnung mehr an wen …

      • Standing Still … muss ich mal drauf achten. Da hätte ich als Markteiter eher Angst, dass mir die Kunden in den Gängen einschlafen. Zu Snap kann man ganz wunderbar rhythmisch die Artikel aus dem Regal reißen und in den Wagen pfeffern, so wie Rosa Linn es mit ihren Zettelchen macht. Der ideale Supermarktsong.

      • Oh Gott, je länger ich darüber nachdenke, vielleicht spielen sie es absichtlich wenn sie sehen, dass ‚die Verrückte‘ den Markt betritt, um mich elfengleich durch die Gänge tanzen zu sehen …

      • Bei mir läuft immer „Euro Neuro“ und ich frage mich grad, warum?!

      • offensichtlich gibt es regionale unterschiede – in OWL läuft keine musik in den supermärkten – dafür öfters mal werbejingles für die haus-app. 😆

      • Eine ganz lange Zeit lief ab und zu in unserem Rewe „Only Teardrops“ oder auch schon einmal andere ESC-Songs, mittlerweile höre ich dort seltener Musik, komisch… Ob das an den GEMA-Gebühren liegt?🤔

      • Also ich hätte noch beizutragen, dass ich vorletztes Jahr bei McDonald’s „Should’ve known better“ aus Dänemark 2012 gehört habe. Das war vielleicht ein seltsames Erlebnis…

      • @Anmay
        „Should’ve known better“
        klingt 11 jahre danach immer noch modern.
        war damals meine nr.1 aber die dänenkombo hat arg kloppe bekommen – hätten vielleicht noch eine flöte einbauen sollen.
        der haushohe sieger euphoria ist in meinem kopf weniger gut gealtert – ist aber vielleicht auch der überdruss.

  27. Bin froh, dass es die Jurys gibt, in diesem Jahr besonders was Schweden, Spanien, sowie Finnland und Kroatien anging.
    Solange eine einzige Person 20 mal für einen Beitrag anrufen kann und ganze Fanbases dazu mobilisiert werden, ist für mich das Ergebnis beim Televoting nicht ganz korrekt und wird zum Glück durch mehr oder minder kompetente „Fachleute“ korrigiert.
    Wäre es bei unserem Vorentscheid nach den Jurys gegangen, wäre Will Church nach Liverpool gefahren und ich habe das dumpfe Gefühl, das da mehr als der letzte Platz drin gewesen wäre. Beim Televoting ging es in erster Linie nur darum, Ikke mit LOTL zu verhindern, worüber ich eigentlich froh war. Dennoch wären Will Church, Annica Russo oder Patty Gurdy die bessere Wahl gewesen.

    • Will Church hatte eine tolle Stimme und wie ich finde, auch eine super Bühnenausstrahlung, aber leider einen Song, der irgendwie so gar nicht aus dem Quark kam. Auch eine Ballade kann ein bißchen mitreißender sein, einfach eine einprägsame Melodie haben. Der Song war einfach nur strunzöde, sorry.
      Patty Gurdy dagegen hatte einen wirklich schönen Song, allerdings eine erschreckend dünne Stimme, sie wäre in Liverpool leider untergegangen, auch von der Ausstrahlung her. Das wäre wieder das nette Mädchen, aber allein mit Sympathie bekommt man keine Punkte, an diesem einen Abend. Sie kann ich mir wirklich gut als Sängerin in einem kleinen gemütlichen Pub vorstellen, aber die große Bühne… nee, dafür fehlt leider (noch) einiges.
      Einzig Anica Russo hätte ich mir noch sehr gut in Liverpool vorstellen können. Da paßte (fast) alles. Sehr schöner, einprägsamer Song, sehr gute Stimme und tolle Bühnenausstrahlung. Einzig diese Schilfgräser hätte ich persönlich etwas reduziert, aber das sind nur Kleinigkeiten. Denke, Anica hätte zumindest bei den Jurys abräumen können.

      Na ja… hätte, hätte Fahrradkette…😉

  28. Das soll jetzt nicht unverschämt klingen, aber dass ausgerechnet Spanien und UK beim Televoting hinter Deutschland gelandet sind, ist für mich auch eine kleine Genugtuung!

    Bitte versteht mich nicht falsch, es ist nicht so, dass ich Spanien und UK diese Plätze gewünscht hätte, aber ich fand einfach die Euphorie nach den guten Plätzen für Spanien und UK beim ESC 2022 zu groß. Genauer ausgerückt das große Lob zur Zusammenarbeit zwischen der BBC und „TaP Music“ bei UK, noch mehr aber vor allen die Euphorie zum „Benidorm Fest“ in Spanien, Obwohl ich das ganze Jahr über natürlich immer „gewarnt“ habe, dass die guten Platzierungen für Spanien und UK beim ESC 2022 nur der „Michael Schulte“-Moment gewesen sein könnte und diese beiden Konzepte erst noch beweisen müssen ob sie auch weiterhin beim ESC Erfolg haben.

    • Erfolg beim ESC ist auch nur bedingt eine Frage des Konzepts. Hauptsächlich ist es eine Frage der Songauswahl (sei es eine interne Auswahl oder die Zusammenstellung von Vorentscheid-Acts).

      • Eben und die Songauswahl hat mit beiden Konzepten beim ESC 2023 nicht funktioniert. Also sprich in Spanien haben die Zuschauer/Jurys beim „Benidom Fest“ den falschen Song heraus gesucht und „TaP Music“ ebenfalls bei der interenen Auswahl in UKk

      • Und noch viel mehr als die Songauswahl ist es der Pool an Songs, die zur Verfügung stehen. Man kann noch so gut und das Beste auswählen, wenn die Auswahlmölichkeiten nicht gut sind, wird es halt einfach nix…

  29. Ich persönlich habe mich extrem gefreut, dass Loreen und nicht Käärijä gewonnen hat. Gleiches gilt für Keiino, Sergey Lazarev und Il Volo. Trotzdem habe ich mich mit einer möglichen Abschaffung der Jurys angefreundet:

    Grundsätzlich finde ich, dass es eine Rechtfertigung *für* die Existenz der Jurys braucht, nicht umgekehrt. Wir haben die Möglichkeit, den Sieger „demokratisch“ von den Zuschauenden bestimmen zu lassen und da muss eine Einschränkung begründungspflichtig sein.

    Die Begründung bei der Wiedereinführung war eindeutig auf die Einschränkung von Nachbarschafts-/Diasporavoting gemünzt. Wenn man sich aber die Ergebnisse seit 2009 anschaut, kann man mMn da keine eindeutigen, strukturellen Auswirkungen erkennen. Das gilt (mit Ausnahme von 2016) insbesondere für die Siegentscheidung, die ja wichtiger als alles andere ist. Der Effekt von Diaspora und Nachbarschaft ist in erster Linie in den Semis zu finden, und da gibt es ja schon keine Jurys mehr.

    Mittlerweile wird natürlich viel häufiger auf „musikalische Qualität“ abgestellt, was ich aber auch eher schwierig finde. Es ist nämlich nicht so, dass beim Televoting ständig Spaßbeiträge vorne landen würden oder dass Balladen keine Chance hätten, wie bisweilen behauptet wird (Roman Lob und die Common Linnets bspw. haben beim Televoting sogar besser abgeschnitten als bei den Jurys). Die Sache mit dem Livegesang ist sicher korrekt, aber das liegt ja eher an den furchtbaren Stimmen vom Band. Ich glaube kaum, dass Käärijä nach den Regeln von 2019 das Televoting gewonnen hätte.

    Zu guter Letzt könnte man, wenn es nur noch eine Wertung gäbe, auch wieder Abstand von der neuen Punktevergabe nehmen. Die gefällt mir auch nach dem achten Mal noch nicht. Ich glaube allerdings, dass diese Erhaltung von Österdahls Baby der Hauptgrund ist, warum die EBU die Jurys im Finale beibehält (wobei mit dem kommerziellen Erfolg von Tattoo ein neuer dazu gekommen ist). So kam das für mich jedenfalls bei der Abschaffung in den Semis rüber.

    Puh, das ist jetzt ganz schön lang geworden, aber ich hatte mich bislang zu diesem ganzen Thema noch gar nicht geäußert und wollte meine Gedanken dann doch einmal festhalten.

    • Bin mit der Punktevergabe, wie sie jetzt praktiziert wird, auch nicht glücklich.
      Anfangs war ich alles andere als begeistert darüber, dass nur noch die Punkte 8, 10 und 12 verlesen wurden. War für mich halt sehr unübersichtlich, da ich die Punkte 1 – 7 kaum erkennen konnte. War aber natürlich auch irgendwie verständlich, bei der Vielzahl der Länder wäre die Punktevergabe andernfalls viel zu langatmig und ermüdend geworden.
      Mittlerweile trauere ich schon der Wertung von 2006 bis 2015 hinterher. War irgendwie freundlicher und auch diskreter. Dass jedes Land aufgerufen wird, und sei es mit „Zero Points“ – weiss nicht, gefällt mir nicht.

  30. Der Zuschauer soll entscheiden und gut ist.
    Den „richtigen“ Sieger gibt es sowieso nicht.
    Das jetzige System hat dazu geführt, dass Loreen einen Spießrutenlauf zur Siegerreprise hatte.
    Wenn man die Punktevergabe 50/50 lässt sollte man sie wieder wie vor 2018 verkünden und erst hinterher aufdröseln. Das interessiert dann eh nur noch eine Minderheit und sorgt für eine bessere Stimmung in der Show auch wenn der Televote-Liebling verloren hat

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