Frankie Goes To Hollywood, Atomic Kitten, Conchita und Jamala live beim Big Eurovision Welcome (Leaving Liverpool 3)

Der 7. Mai, also der Sonntag vor dem großen ESC-Finale 2023, war in Liverpool trotz Probenpause vollgepackt mit ESC-Programm: Nicht nur fanden traditionell der Türkise Teppich und die offizielle Eröffnungszeremonie statt, die britische Lottoagentur The National Lottery organisierte darüber hinaus ein riesiges Open-Air-Konzert mit zahlreichen – auch international – bekannten Stars. Bereits im Vorfeld warf die Veranstaltung ihre Schatten voraus, weil die 80er-Jahre-Band Frankie Goes To Hollywood ihr Bühnencomeback für diesen Abend angekündigt hatte. Wir zeigen Euch in unserer ESC-Rückblickserie „Leaving Liverpool“ heute die Highlights.

Die Idee hinter dem Big Eurovision Welcome war, die ESC-Woche mit einem großen spektakulären Livekonzert zu eröffnen und dieses Ereignis einem möglichst großen Publikum – darunter vor allem auch die Liverpooler Bevölkerung – zugänglich zu machen. Dafür wurde nicht gekleckert, sondern geklotzt: 30.000 Tickets wurden gratis vergeben, vor der St. George’s Hall wurde eine große Bühne aufgebaut, 642 Drohnen kamen zum Einsatz und Artisten zeigten ihr Können an 60 Meter hohen Kränen. Ein Bild davon vermitteln Euch die Bilder und Videos in diesem Artikel.

Eines der frühen Highlights des Konzerts war die mittlerweile zum Duo geschrumpfte Girlband Atomic Kitten. Liz und Natasha spielten ihre beiden größten Hits aus den frühen 200ern: „Whole Again“ (Reel unten) und „The Tide Is High (Get the Feeling)“.

Und er durfte beim Big Eurovision Welcome natürlich nicht fehlen: FC-Liverpool-Trainer Jürgen Klopp. Immerhin hatte der Ex-Mainzer und Ex-Dortmunder schon während des Bewerbungsprozesses für Liverpool als ESC-Gastgeberstadt stark gemacht. Beim BEW gab es deshalb dann auch ein kleines Grußwort.

Den ersten handfesten ESC-Bezug gab es dann mit der Liverpooler Dragqueen The Vivienne. Die Siegerin der ersten Staffel von „RuPaul’s Drag Race UK“ performte den ABBA-Siegersong „Waterloo“ und sorgte damit für ordentlich Stimmung.

Danach ging es Schlag auf Schlag und kurz nacheinander standen gleich zwei ESC-Siegerinnen auf der Bühne. Jamala sorgte mit ihrem Siegersong „1944“ für Gänsehaut und lenkte den Fokus auf die Ukraine als Co-Gastgeber des Eurovision Song Contest 2023. Im Rahmen des Big Eurovision Welcome wurden übrigens auch Liverpooler*innen geehrt, die sich in der Flüchtlingshilfe engagiert haben.

Conchita Wurst profitierte von der einsetzenden Dunkelheit: Bei ihrem Auftritt mit „Rise Like A Phoenix“ wurde eine beeindruckende Drohnenshow gezeigt. Außerdem schwebte auch ein menschlicher Phönix über die Köpfe des Publikums hinweg und zum Abschluss bildeten die Drohnen das diesjährige ESC-Motto „United by Music“.

Dann war der große Moment da: Frankie Goes To Hollywood stand erstmals seit 1987 wieder in der Ursprungsbesetzung mit Frontsänger Holly Johnson (seines Zeichens auch Bruder unser Tourguides auf der Magic Mystery Bustour) auf der Bühne. Etwas überraschend präsentierten die Herren keinen ihrer ganz großen Hits, sondern den etwas kleineren Hit „Welcome to the Pleasuredome“, der die Massen aber trotzdem begeisterte.

Das große Finale bestritt dann die schwedische Sängerin Zara Larsson mit ihrer aktuellen Single „Can’t Tame Her“ und dem Florence & The Machine Cover „You’ve Got The Love“, wobei ihr Bezug zu Liverpool bzw. dem ESC nicht wirklich deutlich wurde. Eine großartige Show inkl. artistischer Einlagen war es trotzdem.

Alles in allem war das The National Lottery’s Big Eurovision Welcome ein sehr kurzweiliges und abwechslungsreiches Konzert mit viel ESC-, Liverpool- und Ukraine-Bezug und beeindruckenden Showelementen. Ich sage mal so: Svenska Spel, die Latte liegt hoch.

Bisher in der Serie „Leaving Liverpool“ erschienen:


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9 Comments
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Matty
1 Jahr zuvor

Danke für diesen Bericht und die Bilder!

Gaby
Gaby
1 Jahr zuvor
Reply to  Matty

Dem schließe ich mich sehr gerne an. Vielen Dank dafür.😊

ESCFan2009
ESCFan2009
1 Jahr zuvor

„Liz und Natasha spielten ihre beiden größten Hits aus den frühen 200ern“. Atomic Kitten im Imperium Romanum? Sensationelle Entdeckung 😄

Danke für den tollen Bericht!

undeuxtrois
undeuxtrois
1 Jahr zuvor

Tolle Bilder, beeindruckend und tatsächlich hohe Messlatte für Stockholm. Danke Benny. 🙂
Das Pre-Konzert als Appetitmacher.

‐———
Das gab es damals nicht:
Gestern und vorgestern hatte ich mal wieder alte ESC-Zeiten aufleben lassen (mache ich immer so im Frühjahr um den ESC herum) und mir auf YT 1985 und 1974 angeschaut: Lill war so unglaublich gut, ich konnte mich noch gut an den Hocker vorm Orchester erinnern, so ruhig und pointiert. Und 74 wollte ich noch einmal wg. Waterloo schauen, war ich ja damals noch zu jung, um so lange aufzubleiben. Katie Boyle war auch stark damals. 🙂 ein schönes Hobby habe ich.

Andi
Andi
1 Jahr zuvor
Reply to  undeuxtrois

1985 hat mir auch sehr gut gefallen. Könnte Lill nächstes Jahr wieder moderieren. Das wäre schön. Cool wie sie immer auf der Bühne blieb und zb bei der Türkei mittanzte. Und während der Wertung war es nicht nur sehr spannend, sondern auch sehr stimmungsvoll dank des Publikums.

undeuxtrois
undeuxtrois
1 Jahr zuvor
Reply to  Andi

Lill war einmalig. Es war eine andere Zeit, aber sie hat die Moderation auf ein neues Level gehoben. 🙂

Matty
1 Jahr zuvor

Morgen gibt es in der ARD wieder „Immer wieder sonntags“ und da ist u. a. Bernhard Brink, der bereits sechsmal am deutschen ESC-Vorentscheid teilnahm, dabei und die Show beginnt in der ARD um 10 Uhr 03.

Andi
Andi
1 Jahr zuvor

Bei der Moderation waren die Schweden immer humorvoll. Das können sie. Obwohl was war da 1992 los? Ich bin immer noch überzeugt, damals führten 2 Roboter durch den Contest.

Nils
Nils
1 Jahr zuvor

Off-Topic:
Alessandra hat ein paar sehr nette Worte für Lord of the Lost gefunden:
https://www.promiflash.de/news/2023/06/03/das-meint-saengerin-alessandra-zu-deutschlands-esc-niederlage.amp.html