
Während wir uns immernoch vom ereignisreichen ESC 2023 aus Liverpool erholen, scheint die Show dieses Jahr auch in der Musikwelt außerhalb des Wettbewerbs Eindruck hinterlassen zu haben. Nur wenige Tage bzw. Wochen nach dem Finale am 13. Mai haben sich mittlerweile mehrere Acts für eine mögliche Teilnahme in der Zukunft ausgesprochen. Wir werfen daher heute einen Blick auf die Künstler:innen, die wir eventuell in Schweden kommendes Jahr auf der ESC-Bühne sehen werden.
Zara Larsson
„Ain’t My Fault“, „Symphony“, „Lush Life“… Die Liste der Hits von Zara Larsson ist lang. Bislang hatte ihre Karriere sogar ein klein wenig ESC-Bezug: sie war bereits als Pausenact beim schwedischen ESC-Vorentscheid Melodifestivalen und dem diesjährigen Big Eurovision Welcome dabei. Scheinbar will die Sängerin aber noch mehr ESC-Luft schnuppern! Die junge Schwedin, die regelmäßig weltweite Musik-Erfolge feiert, hat sich nun mit einer ganz bestimmten Aussage ins Gespräch für den kommenden Wettbewerb gebracht. Zwar ist sie sich noch unsicher, ob sie tatsächlich selbst teilnehmen würde; fest steht aber, dass sie unbedingt auf der Bühne des ESC 2024 stehen will:
„Ich bin ein großer Fan vom ESC und dem Melodifestivalen, das ist einfach schwedische Kultur. Ist es wirklich. Jeder schaut es sich an, weil es so viel Spaß macht. Es ist einfach DIE Show des Jahres. Es macht so viel Spaß, es anzusehen, und ich würde nächstes Jahr gerne Teil des Intervall-Acts sein. Ich weiß nicht, ob ich dem Wettbewerb gewachsen wäre. Aber ich schaue es mir jedes Jahr mit meiner ganzen Familie und meinen Freunden an.“
Ganz abgeneigt scheint Zara Larsson also nicht zu sein, selbst für Schweden anzutreten. Dass die 25-jährige als Intervall-Act auftritt, ist jedoch wahrscheinlicher. Zudem würde sie in der Zukunft gerne, laut eigener Aussage, mit ESC-Titelverteidigerin Loreen Musik machen. Larsson arbeitete bereits mit Größen wie David Guetta, MNEK oder DJ Alesso zusammen. Das Video zur Single „Symphony“ mit Clean Bandit hat bereits 1,2 Milliarden YouTube-Aufrufe. Ihre aktuelle Single „Can’t Tame Her“ (siehe oben) ist in Deutschland bereits ein Radiohit und hat gute Chancen, am Freitag in die deutschen Top 100 einzusteigen; in dieser Woche steht das Lied auf Platz 4 der Trending-Charts.
Fleisch
Definitiv selbst am ESC teilnehmen wollen Fleisch. Die britische Band mit unkonventionellem Bandnamen hat sich selbst ins Spiel gebracht, als sie nur wenige Tage nach dem Finale aus Liverpool auf ihren Social-Media-Kanälen posteten, dass sie unbedingt mit TaP Music in Kontakt treten wollen, um Großbritannien 2024 in Schweden zu vertreten. TaP Music ist das Plattenlabel, das seit vergangenem Jahr zuständig für die Auswahl des britischen ESC-Acts bzw. Songs ist.
Fleisch sind für ihren eigenwilligen Industrial-Metal-Sound bekannt. Laut ihrer Webseite haben sie bereits viele Fans in Europa, insbesondere in Deutschland, für sich gewinnen können. Dabei sollen sie vor allem live sehr überzeugend sein und haben die Corona-Zeit genutzt, um viel neue Musik zu produzieren. Die Band wird diesen Sommer unter anderem noch in Hamburg auftreten. Mittlerweile wurde sogar eine – mäßig laufende – Petition gestartet, um Fleisch zum ESC zu bringen.
Sophie Ellis-Bextor
Deutlich euphorischer wurde die Nachricht in der ESC-Welt aufgenommen, dass Sophie Ellis-Bextor angeblich bereits mit der BBC in Kontakt stehe, um kommendes Jahr nach Schweden zu fliegen. Die Sängerin ist schon in Liverpool präsent gewesen, da sie Teil des Star-Aufgebots im EuroVillage war und im Rahmen einer Partnerschaft mit booking.com Fans zum gemeinsamen ESC-Viewing eingeladen hat. Zudem saß Sophie bereits beim britischen ESC-Vorentscheid 2017 in der Jury und wählte, die mittlerweile schwer erfolgreiche Musical-Sängerin, Lucie Jones für Kiew aus.
Doch auch wenn alle Zeichen auf eine ESC-Teilnahme in der Zukunft hin deuteten – mittlerweile hat Sophie Ellis-Bextor in der „BBC Breakfast“-Show alles dementiert. Naja, zumindest fast alles. Auch wenn sie selbst nicht als Interpretin am ESC 2024 teilnehmen möchte, könne sie sich vorstellen, am Songwriting-Prozess beteiligt zu sein. Die Sängerin hatte vor allem Anfang der 2000er große Charterfolge, unter anderem mit Songs wie „Murder On The Dancefloor“. In der vergangenen Woche Woche ist ihr neues Album „HANA“ erschienen.
Elsie Bay (und Teya?)
Apropos Songwriting: eines der Länder, die bereits jetzt an den kommenden ESC in Schweden denken und an potentiellen Beiträgen feilen, ist die Schweiz. In den vergangenen Tagen hat in Zürich nämlich bereits ein Songwriting-Camp stattgefunden, das auch Songs für den Wettbewerb 2024 hervorbringen sollte. Wie es jetzt scheint, hat genau das wohl auch geklappt. Eine der 37 Songwriter:innen und Musiker:innen, die am Camp teilnahmen, ist die Norwegerin Elsie Bay.
Die ehemalige „Melodi Grand Prix“-Kandidatin sagt zwar selbst, dass es noch seeehr früh sei, sie dennoch bereit ist für die kommende ESC-Saison. Das liegt vor allem daran, dass sie im Camp „vielleicht tatsächlich den Gewinnersong“ gehört hat. Damit ist der Song gemeint, der die Schweiz in Schweden vertreten könnte. Und auch Teya, eine Hälfte der österreichischen ESC-2023-Vertreterinnen Teya & Salena, ist im Camp dabei gewesen und berichtet Ähnliches:
i have a feeling there’s a 99.99% chance we heard the swiss entry for next year’s eurovision yesterday at the listening session and a 100% chance you’ll love it if it gets picked 😍 and i‘m not just saying that ‘cause my friends wrote it
— TEYA (@wthisteya) June 2, 2023
Viel ist zwar noch nicht bekannt, doch auch Teya spricht von einem ganz bestimmten Song, der höchstwahrscheinlich als Schweizer ESC-Beitrag 2024 ausgewählt wird. Man kann jedoch davon ausgehen, dass der Act, der diesen sagenumwobenden Song performen wird, noch nicht gefunden ist. Zur Einreichung von Songs haben die Schweizer Rundfunkanstalten ohnehin noch nicht aufgerufen. Der diesjährige ESC-Song der Schweiz „Watergun“ wurde bereits vor zwei Jahren in einem Songwriting-Camp kreiert.
Über welchen der genannten Acts würdest Du Dich beim ESC 2024 freuen? Wer steht ansonsten ganz oben auf deiner Wunschliste? Lass es uns in den Kommentaren wissen.
In Finnland kann es ja Punktesprecherin Bess nochmal versuchen und für Italien Francesco Gabbani.
Elsie Bay 😍
Ich befinde mich ja zur Zeit in der Post-Sanremo-Depressions-Phase (anderes Wort für Entzugserscheinungen). Da die Gerüchteküche, wer am Festival di Sanremo 2024 erfahrungsgemäß erst so im November diesen Jahres an Fahrt aufnehmen wird, werden meine Entzugserscheinungen bezugnehmend des Festivals di Sanremo wohl noch etwas andauern.
Allerdings macht zur Zeit das Gerücht in allen sozialen Netzwerken und Zeitungen die Runde – okay und auch in Parma bei meinem Freundeskreis – dass, wie es bei Regierungswechseln üblich ist, auch der Rai-Vorstand teilweise mit Leuten besetzt werden könnte, die Ministerpräsidentin Giorgia Meloni und ihrer rechtsfaschistischen Partei in den Kram passen und andere Personen (m/w/d) mit einem weltoffenem und diversem Weltbild aussortiert werden könnten. Auch die Entscheidungskompetenzen von Amadeus könnten laut Gerüchten geschmälert werden, da er für Vielfalt und Toleranz steht.
Ausschlaggebend – sollte es tatsächlich soweit kommen – waren u.a. ganz allgemein gesehen die Teilnahme des Rappers Rosa Chemical, welcher der queeren Community angehört sowie das Ereignis wie Rosa Chemical auf der Sanremo-Bühne den anderen Teilnehmer Fedez, ebenfalls ein Rapper, küsste.
Leider war auch die Hommage Roberto Benignis an die Verfassung Italiens, die Demokratie, die Meinungsfreiheit und Toleranz ein Grund, der dazu führen könnte, dass die rechtsnationale Regierung Italiens den Vorstand der Rai eventuell mit den ihren politisch Gleichgesinnten (m/w/d) besetzt.
Wie gesagt bis jetzt alles nur Gerüchte in den sozialen Medien, der Presse und bei meinem Freundeskreis in Parma.
Vielleicht bleibt das Festival di Sanremo 2024 ja aber auch genauso wie es dieses Jahr war und Sänger (m/w/d) der queeren Community werden an dem Wettbewerb teilnehmen.
In diesem Fall – lieber Gott, bitte lass dies so sein – halte ich Mahmood für einen ernsthaften Kandidaten. Mein erster Gedanke bei seinem grandiosen Auftritt beim ESC 2023 in Liverpool – wie er „Imagine“ von John Lennon performte war einfach traumhaft schön – war wirklich, dass er nicht nur mit einer erneuten Teilnahme beim ESC noch nicht abgeschlossen hat, sondern vielleicht sogar auch einen ESC-Sieg noch nicht aufgegeben hat.
Wer einmal sehr knapp den ESC-Sieg verpasst hat (Tel Aviv 2019) und das andere Mal wochenlang als haushoher ESC-Gewinner gehandelt wurde (Turin 2022), der könnte es definitiv ein drittes Mal versuchen. Meiner Ansicht nach war die Performance von „Imagine“ beim ESC in Liverpool nichts anderes als sich bei den ESC-Fans (m/w/d) wieder ins kollektive Bewusstsein fest zu verankern.
Überraschen würde mich eine Teilnahme Mahmoods beim Festival di Sanremo 2024 daher nicht und gut finden würde ich es ohnehin auf jeden Fall. 😀
Es ist wohl zu befürchten, dass auch in Italien, wie überall, wo Faschisten ans Ruder kommen, eine Gleichschaltung in den Medien stattfinden wird. Bleibt zu hoffen, dass die römische Protestkultur mit geballter Kraft dagegen angehen wird. Und dass Sanremo 24 genauso bunt wird wie in den vergangenen Jahren.
Dummes Geschwätz. 1. Ist Meloni keine Faschistin, nur weil sie die gleichgeschlechtliche Ehe nicht mit der koventionellen Ehe gleichstellen möchte. 2. Warum muss Sanremo queer sein, um gut zu sein? Als ob alle nicht-queeren Musiker minderwertig sind…
Ich bin großer Fan, von Zara Larsson. Und das schon seit Jahren. Es wäre, deshalb der Jackpot für mich, wenn sie Schweden vertreten würde. Über einen Gastauftritt von ihr, würde ich mich aber auch freuen.
Elsie Bay fänd‘ ich klasse.
Dachte mal gehört zu haben das Sophie Elis Bexter auch schon erfolgreich Songs für andere Künstler geschrieben hat.
Mein Wunschkandidat für Deutschland wäre Henning May. Ein Song mit Orchester und dancebeat aber nicht zu dick aufgetragen das seine Stimme noch voll zur Geltung kommt.
Ich wäre dafür, mal bei Zoe Wees anzufragen.
Ich wäre froh wenn es endlich vom NDR News geben würde. 4 Wochen sind seit der ESC- Woche vergangen. Wie geht es weiter? Ist Frau Wolflast zurückgetreten? Angeblich sagte sich bei ESC- Kompakt, bei einer Niederlage tritt sie ab. 2024 steht in den Startlöchern und viele Länder haben ihre Pläne veröffentlicht. Und Deutschland?
Oooch…. Der NDR wird wohl erst im Dezember was von sich geben, in Sachen ESC. Später gibt es dann ein Zeit-Fenster von max. 7 Tage in denen sich Künstler mit Songs melden können. Die Vorentscheid-Acts werden dann gewürfelt. Die Zuschauerstimmen beim Vorentscheid werden dann auch zufällig auf die teilnehmenden Acts verteilt. Also hat jeder Teilnehmer eine Chance. 😀
Spekulatius-Overkill
Zara Larsson hatte ich vor einigen Jahre mal als Teilnehmerin für Schweden ins Gespräch gebracht. Da hieß es von irgendjemanden aus dieser Community, ein Star ihren Kalibers hätte es nicht nötig. Ich hoffe, sie ist dabei!
Ich liebe Elsie Bay und finde es grossartig, dass sie für uns Schweizer am ESC Song mitschreibt (hoffentlich). Am liebsten wäre mir ja dass sie selbst als Teilnehmerin antreten wird, da ich ihre Stimme unglaublich toll finde. Es wäre langsam auch mal wieder nötig eine Frau für die Schweiz antreten zu lassen. 😀
Ich tippe für schwitzerländ auf paula dalla corte
Elsie Bay finde an sich ja interessant, aber wenn sie tatsächlich ein drittes Mal beim MGP antreten sollte, sollte sie möglichst nicht den dritten „Billie-Eilish-goes Musical“-Song mit Grand-Guignol-Staging bringen, sondern mal eine andere Farbe.
Diese ernorme Begeisterung für Sophie Ellis-Baxtor in der Community ist mir ja echt ein Rätsel. Ja, „Murder on the Dancefloor“ war damals nett, wenn auch von den Radions nach einiger Zeit zu Tode genudelt, aber seitdem kam doch nichts Großes mehr von ihr. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das fürs UK mit ihr besonders gut ausgehen würde.
Bevor ich auf diesen Artikel der mein Fanherz höher schlagen lässt antworte möchte ich erstmal ein herzliches Hallo an alle Leser:innen von ESC Kompakt ausrichten, einige kennen mich ja vllt. schon von den legendären YouTube Lives, die anderen tun es jetzt 😀 Meine Finger haben schon gejuckt also wird’s mal Zeit hier zu schreiben 😊
Da ich ein großer Fan von Zara’s Musik bin (und sie meine Kindheit begleitet hat), wäre das Ikonisch sie (endlich) beim ESC zu sehen, aber wenn dann als Teilnehmer & nicht als Interval, sie ist dafür gemacht & das nicht nur weil sie den Sweden Pop perfekt erfüllt sondern weil sie’s dennoch grandios & so eigen rüber bringt, das Problem wäre nur das sie sich erst im Mello beweisen müsste & da kann ich sie verstehen wenn das Risiko zu hoch ist, am besten gleich Intern wählen 😉
Ein Duett mit Loreen muss aber drin sein, das wäre die beste Inception 😀 am besten mit David Guetta dann springt schnell ein Hit bei raus, das Potenzial darf nicht ungenutzt bleiben. Finde auch schön wie ESC Fanatisch sie ist, aber das Mello ist ja wirklich Kult, so ein Ansehen würde ich mir in Deutschland mit der Marke Unser Lied gerne wünschen wie sie es beschrieb (ja ich träume weiter)
Metal fürs UK wäre mega, würde mich freuen wenn UK mal abseits der Pop Schiene fährt, hauptsache ihnen erfährt nicht das gleiche Schicksal wie uns, ansonsten Sophie Ellis Bextor engagieren wenn sie sich schon äußert, ich hoffe der NDR fragt auch aktiv durch das zukünftig bekannte Songwriter schon vorher ihr Interesse äußern, Sophie hatte zwar auch mal bessere Hits als jetzt aber solange sie für den ESC wieder besseres liefert, aber ich nimm’s ihr nicht übel denn dafür hat sie den besten Britischen Act (mmn.) seit 09 gewählt 💖
Bei der Schweiz bin ich gespannt wie sich die Nebel von Zürich lichten werden & ob der Song wirklich so gut ist wie es scheint, hauptsache die Harmonie mit dem Artist stimmt dann & das der Song überhaupt dann das Tageslicht sieht 😀
Meine unrealistische Wunschliste: Schweden: Anna Bergendahl, Charlotte Perrelli & Dotter die alle Justice verdient haben (vorallem erstere)
UK: Mabel, LF System (a little more special), Queen Ellie Goulding
Schweiz: Alles nur kein Jodeln & bitte keine Balladen mehr 😭
Deutschland 🦗
Angeblich soll ja diese Zara Larson sooooooo bekannt sein. Mir ist diese Künstlerin kein Begriff, habe glaube ich noch kein Song von ihr gehört, und wenn dann nicht in dem Wissen das es sich um einen Song von ihr handelt. Die Frau ist wohl eher in Schweden bekannt, als international.
Das UK und Spanien hatten ja ihren Michael-Schulte-Moment im letzten Jahr. Das muss dann für die nächste Jahre dann auch reichen. Obwohl Spanien mit seinem Benidormfest eher dazu in der Lage ist in den nächsten Jahren gute Ergebnisse zu holen als UK. Deutschland? Naja. Aber es ist halt, was es ist.