Anmeldefrist bei der EBU offiziell vorbei: Welche Länder nehmen sicher am ESC 2024 teil?

Bild: Corinne Cumming / EBU

Auf nach Malmö! Im kommenden Mai trifft sich Europa in der südschwedischen Stadt für den ESC 2024. Doch wie vollzählig wird Europa dann eigentlich sein? Eine Antwort darauf, oder zumindest einen ziemlich guten Überblick darüber, hat die EBU spätestens seit heute. Mit dem 15. September endet nämlich die offizielle Anmeldephase für den kommenden Eurovision Song Contest in Schweden.

Das nehmen wir zum Anlass, Euch ein Update zur aktuellen Teilnehmerliste zu verschaffen. Erst kürzlich hat Lettland dafür gesorgt, dass das Baltikum im Mai 2024 vollständig ist; Skandinavien ist schon lange komplett. Auch in der deutschsprachigen Region siehts gut aus. Neben der DACH-Region sind kommendes Jahr auch Belgien und Luxemburg vertreten. Einzig das kleine Liechtenstein sorgt dafür, dass nicht alle deutschsprachigen Länder anwesend sein werden.

Sichere Teilnehmerländer (Stand: 15.09.2023)

Big 5 und Vorjahressieger – bereits für das Finale am 11. Mai 2024 gesetzt:

  • 🇩🇪 Deutschland
  • 🇫🇷 Frankreich
  • 🇬🇧 Großbritannien
  • 🇮🇹 Italien
  • 🇪🇸 Spanien
  • 🇸🇪 Schweden

Länder, die durch das Halbfinale (7. oder 9. Mai) müssen:

  • 🇦🇱 Albanien
  • 🇦🇿 Aserbaidschan
  • 🇧🇪 Belgien
  • 🇩🇰 Dänemark
  • 🇪🇪 Estland
  • 🇫🇮 Finnland
  • 🇬🇪 Georgien
  • 🇬🇷 Griechenland
  • 🇮🇪 Irland
  • 🇮🇸 Island
  • 🇮🇱 Israel
  • 🇭🇷 Kroatien
  • 🇱🇻 Lettland
  • 🇱🇹 Litauen
  • 🇱🇺 Luxemburg
  • 🇲🇹 Malta
  • 🇲🇩 Moldau
  • 🇳🇱 Niederlande
  • 🇳🇴 Norwegen
  • 🇦🇹 Österreich
  • 🇵🇹 Portugal
  • 🇸🇲 San Marino
  • 🇨🇭 Schweiz
  • 🇷🇸 Serbien
  • 🇺🇦 Ukraine
  • 🇨🇾 Zypern

Die frischesten Zusagen

32 Länder haben ihre Teilnahme bisher also fest zugesagt. Wie bereits angesprochen, hat der lettische Sender LTV erst diese Woche seine Teilnahme bestätigt. Auch die britische BBC hat durch die Aussagen von BBC-Radiohost Scott Mills indirekt zugesagt. Erst wenige Stunden alt hingegen ist die Zusage aus Kroatien. Der austragende Sender HRT hat gleich mit bestätigt, dass der kroatische Beitrag wieder über die traditionsreiche Show DORA gewählt wird.

Hierfür werden – ausschließlich auf der HRT-Website – seit heute Bewerbungen entgegen genommen. Wichtig ist dabei nur, dass interessierte Acts die kroatische Staatsbürgerschaft besitzen; Songwriter sind auch aus dem Ausland willkommen. Eine besonders ungewöhnliche, wenn auch eher unwichtige, Voraussetzung: Songs dürfen nur in Sprachen gesungen werden, die in Europa gesprochen werden. Wir werden in Malmö also keinen kroatischen Beitrag auf Japanisch, Arabisch oder Suaheli hören.

Bis zum 30. November können sich interessierte Acts beim Sender anmelden. Ob wir kommendes Jahr einen ähnlich schrillen Beitrag aus Kroatien zu hören bekommen, wie in Liverpool mit Let 3, bleibt abzuwarten. HRT möchte jedenfalls bis zu 28 Songs (und vier Ersatz-Beiträge) für den Vorentscheid DORA auswählen. Aus wie vielen Shows dieser besteht, soll erst im Januar geklärt sein.

Auch die Bestätigung aus Griechenland kam erst kürzlich rein. ERT hatte bereits mehrfach angedeutet, in Malmö präsent zu sein – nun ist das auch ganz offiziell. Nach dem Aus von Victor Vernicos im Halbfinale des ESC 2023 steht der Sender unter genauer Beobachtung der griechischen Fans und Medien. Über einen möglichen Vorentscheid wurde in den vergangenen Wochen mehrfach spekuliert. Noch ist aber nicht entschieden, wie der griechische Beitrag ermittelt wird.

Ganz frisch eingetroffen: Die Zusage aus Georgien. Während dieser Artikel geschrieben wird, erreichen uns erfreuliche Neuigkeiten aus Tiflis. Der Sender GPB hat beschlossen, weiterhin Teil der ESC-Familie zu sein. Nachdem Iru dieses Jahr überraschend nicht ins Finale eingezogen ist, gab es bereits Gerüchte um einen möglichen Rückzug Georgiens. Genau wie Lettland hat es das Land seit 2016 nicht mehr über das ESC-Halbfinale heraus geschafft.

Mutmaßungen aus dem Balkan

Ein positives Zeichen gibt es heute auch aus Nordmazedonien. Das 2024er-Budget für den TV-Sender MRT ist heute veröffentlicht worden. Wir erinnern uns: in der letztjährigen Ausgabe dieses Dokuments war keine Rede vom ESC und lediglich der Junior ESC wurde damals erwähnt. Für kommendes Jahr aber sieht das anders aus. Im Budgetplan werden sowohl der JESC als auch der Erwachsenen-ESC 2024 aufgeführt. Zudem wurde der Paragraph „MRT wird teilnehmen“, der im vergangenen Jahr fehlte, hinzugefügt.

Auch unter dem Reiter „Musikevents“ ist der Eurovision Song Contest 2024 bei MRT aufgeführt. Insgesamt 1,5 Mio. Mazedonische Denar (ca. 25.000 Euro) sollen dem Sender für die Teilnahme in Malmö zur Verfügung stehen. Ein offizielles Statement von MRT steht allerdings noch aus. Dieses Jahr setzte das Land beim ESC in Liverpool aus – aufgrund der hohen Unterkunfts- und Verpflegungskosten vor Ort.

Slowenien freute sich dieses Jahr über sehr gute Einschaltquoten für den ESC. Der Finalabend ist die meistgesehene Show der letzten sieben Jahre (!) für den Sender RTVSlo gewesen. Eigentlich sollte also nichts gegen eine Teilnahme in Schweden sprechen, dennoch haben sich die Verantwortlichen bisher noch nicht offiziell geäußert. Ein Artikel auf Evrovizija.com behauptet nun allerdings, dass man fest mit dem Land in Malmö rechnen könne. Einzig die Auswahlmethode würde noch nicht feststehen.

Zusatz: Eine enttäuschende Meldung gibt es heute hingegen aus Monaco. Laut esctoday hat MMD, ein Zusammenschluss verschiedener TV- und Radiosender, der EBU-Mitglied ist, bestätigt, 2024 nicht für Monaco zum Wettbewerb zurück zu kehren. Möglich wäre das mittlerweile, da Monaco seit zwei Wochen mit TVMONACO wieder einen eigenen TV-Sender hat, der wiederum Mitglied der MMD ist. Warum die Chance auf ein ESC-Comeback (noch) nicht genutzt wird, ist aktuell nicht klar.

Bislang kein Lebenszeichen…

Wichtig zu sagen ist an dieser Stelle, dass die aktuelle Liste der bestätigten 32 Nationen (höchstwahrscheinlich) nicht final ist. Rundfunkanstalten sind nicht angehalten, ihre kommende Teilnahme öffentlich zu machen. Es kann also sehr gut sein, dass bislang fehlenden Länder zwar in Malmö teilnehmen, es aber noch nicht publik gemacht haben. Von den Nationen, die in Liverpool dabei waren, fehlen noch die öffentlichen Entscheidungen aus Rumänien, Armenien, Tschechien, Polen, Slowenien – und natürlich Australien.

Da, mit Ausnahme von Rumänien, all diese Länder letztes Jahr ins Finale einzogen (Tschechien und Australien sogar mit Top Ten-Ergebnis), deutet aktuell wenig auf deren Absage hin. Zudem ist immernoch nichts aus Bulgarien und Montenegro durchgedrungen, deren letzte Teilnahme 2022 war. Weiterhin äußerst unwahrscheinlich bleibt eine Rückkehr von Ungarn, der Türkei und Marokko bzw. ein Debut aus Kasachstan.

Wie viele Länder möchtest Du in Malmö sehen? Wer fehlt noch auf der ESC-2024-Liste? Lass uns Deine Meinung gerne in den Kommentaren da.


39 Kommentare

  1. 32 Länder wäre definitiv ein Negativrekord der letzten 20 Jahre, da bräuchte man theoretisch nicht mal 2 Halbfinals. Ich denke aber, dass wir letztendlich wieder so 37 haben werden

  2. Um Tschechien mache ich mir langsam Sorgen, dort liefen die Auswahlverfahren in den letzten beiden Jahren ja auch schon auf Sparflamme.
    Dann fehlt auch noch Armenien, aber da rechne ich fest mit einer Teilnahme, traditionell kommt diese ja auch jedes Jahr erst sehr spät.
    Und dann wäre da natürlich auch noch das Sorgenkind (?) Australien, um das die EBU weiterhin den Mantel des Schweigens hüllt. Für mich wäre es echt eine große Enttäuschung, wenn so ein ESC-verrücktes Land nicht mehr offiziell eingeladen werden würde. Man schaue sich allein mal die dortige The Voice Jury an, dort sitzen mit Guy Sebastian und Jessica Mauboy zwei ehemalige Teilnehmer und mit Rita Ora der groß angepriesene Intervallact diesen Jahres. Folglich wäre ein plötzlicher Ausschluss Australien für mich nicht nachvollziehbar.
    Erleichtert bin ich hingegen über die Zusagen von Griechenland und vor allem Georgien, dort hatte ich mir angesichts der m.M.n. unrechtmäßigen Negativserie schon Sorgen gemacht. Außerdem sehen die Neuigkeiten aus Nordmazedonien bombastisch aus, da steht einer Rückkehr wohl nichts mehr im Wege, top 👍!
    Ein bisschen angesäuert bzw. enttäuscht bin ich dann doch über die Absage Monacos, da ja auch über eine mögliche Rückkehr sehr viel berichtet wird. Naja, nun hoffe ich mal, dass Monaco 2025 teilnimmt, genauso wie die Slowakei, wo das ja schon sehr positiv klingt in letzter Zeit.
    Insgesamt denke (bzw. hoffe) ich, sollten wir 2024 zumindest die 37 halten können, eigentlich müsste sich die Teilnehmeranzahl sogar steigern, da ja mit LUX und MKD ja zwei Rückkehrer hinzukommen.

  3. Achso, kleiner Nachtrag noch: Rumänien habe ich noch vergssen zu erwähnen. Dies liegt aber daran, dass ich fest davon ausgehe, dass sie sich zurückziehen werden, angesichts der letzten lokalen Meldungen.

    • Eieieiei, es wird wohl schon etwas später 😅🤐. Polen habe ich ja auch noch vergessen. Ich gehe mal stark davon aus, dass sie teilnehmen werden, wahrscheinlich aber dieses Jahr ohne korrupten VE.
      (Sorry, dass ich dafür jetzt drei Kommentare schreiben musste, um alle (Montengero halte ich für sehr unwahrscheinlich) Länder abzudecken 😬.)

  4. Offtopic:

    Heute ist mit 92 der Texter Franco Migliacci gestorben. Er war sehr populaer in Italien und hatte u.a. den Text von „Volare“ geschrieben (ESC-Bezug).
    Aus reinen sentimentalen Gruenden moechte ich ihm vor allem fuer dieses anderes Lied danken

  5. 25’000 euro für die teilnahme in malmö? Dann kann mazedonien schon mal keine gruppe schicken, da reicht das budget nie im leben.

    • Wobei es ja dennoch nicht bedeutet, dass nicht noch Länder dazukommen können. Z. B. Russland hat sich doch früher auch nie um den 15.09. geschert, oder?

      • Offiziel müssen sie es nur bei der EBU machen. Ob sie es dann selbst bekanntgegeben oder wie bei Armenien immer im Reveal Video, ist denen überlassen

  6. Monaco ist ein Schocker. Kann mir auch wirklich nicht erklären, woran die Teilnahme, nun das sie technisch erstmals wieder möglich ist, scheitert, wenn der Wille des Fürstenhauses offenkundig und auch das Budget bereits seit langem freigegeben ist.

    Georgiens Teilnahme ist im Zweifel nur die Ruhe vor dem Sturm. Noch können sie sich ja auch wieder bedenken-, weil kostenlos wieder abmelden. Und so oder so kann ich mir nicht vorstellen, dass das Land im Falle eines erneuten Ausscheidens 2025 wieder dabei wäre.

    Eine andere Frage: Wie will Nordmazedonien denn mit 25.000 € irgendwas machen? Wird das überhaupt für die Hotelrechnungen der Delegation reichen? Hat sich da bereits irgendein wohlhabender Mäzen gefunden? Oder wartet man auf die Prinzen Serhat oder Ikke?

    Die noch ausstehenden Länder sehe ich eigentlich alle sicher dabei. Bloß Australien gibt mir mit anhaltender Ungewissheit mehr Rätsel auf. Will die EBU etwa wirklich auf einen begeisterten, sicheren Teilnehmer verzichten? Und dann ausgerechnet auf Australien, wo man doch schon seit längerem erfolglos versucht, die Marke „Eurovision“ global aufzuziehen und zu pervertieren?

    • 😂 hast du Ricks Artikel nicht gelesen? Da steht das ausführlich drin. Okay ich hab gestern bei Slowenien auch nicht richtig gelesen und Rick hat das richtig gestellt aber das hier ist peinlicher

  7. Ich finde es gar nicht so schlimm, dass Monaco erstmal abgesagt hat. Die sollen zuerst den Sender ans Laufen kriegen und können sich dann nächsten Sommer in Ruhe mit dem ESC 2025 beschäftigen. Dass überhaupt eine offizielle Absage kam, sehe ich da eigentlich als gutes Zeichen.
    Eine Hau-Ruck-Aktion mit irgendeinem Schnellschuss hätte jetzt wahrscheinlich eh nicht funktioniert.

  8. Aktuell findet auf Malta der Europride statt und gestern war die große ESC-Nacht mit Conchita, Katrina, Chiara, The Roop, The Busker sowie Claudia und Fabrizio Faniello und da war ordentlich Stimmung!

  9. Wie sieht denn eigentlich der Stand beim Thema Australien aus? Dürften die denn überhaupt? Weiß da jemand irgendwas? Sie würden mir genauso fehlen wie alle anderen!

    • Ist eigentlich ganz einfach. Die Zusicherung der EBU an SBS dabei sein zu dürfen ist 2023 abgelaufen(es gab da so ne Art SonderVertrag bis 2023).
      Jetzt liegt es einzig und allein an der EBU und ich glaube auch am ausrichtenden Sender ob SBS eingeladen wird oder nicht. Denn das SBS immer noch nur ein sortiertes Mitglied ist und eigentlich keine Startberechtigung hat hat sich nicht geändert. So sind die EBU Regeln falls es sich nicht geändert hat meiner Einschätzung nach

      • Es war ja erst SVT, dass 2013 in Malmö das ganze Australien-Ding mit einem „lustigen“ Einspieler erst losgetreten hat, bevor dann in Kopenhagen ein Intervalact auftrat und die ganze Geschichte eine Eigendynamik entwickelt hat. Es wäre also schon sehr merkwürdig, wenn jetzt SVT nach 2016 keine Einladung aussprechen sollte.

  10. Ich hoffe das Georgien sich nicht wieder abmeldet. 2013 und 2016 wo der ESC in Schweden stattfand, hat sich Georgien kurioserweise für das Finale qualifiziert.

  11. Ich denke, intern weiß man schon wie viele Länder im nächsten Jahr teilnehmen werden. Vielleicht muss noch das eine oder andere Land überredet werden? Vielleicht ist man mit Australien noch in Verhandlungen?

  12. Noch kein Lebenszeichen von Armenien
    Update vom 19.09.2023 – Aserbaidschan hat eine große Militäraktion in der Region Berg-Karabach gestartet. Armenien hat bestätigt, dass die Hauptstadt Stepanakert der umstrittenen Region unter intensiven Beschuss liegt.
    Damit hat sich das Thema Aserbaidschan und Armenien beim ESC 2024 gemeinsam in einer Halle wohl erübrigt. Beim JESC ist es nicht so das Problem, da Aserbaidschan dort momentan aussetzt.

  13. Bei so wenigen Teilnehmern sollte man als EBU über seinen Schatten springen und Kasachstan und Neuseeland einladen ….oder weil der ESC Ableger in den USA ein Flop war / bzw. in Kanada gar nicht erst startet, diese Länder mal einladen (nur so zum testen).

  14. Finde es prima, dass Nordmazedonien 2024. wieder dabei ist. Ist gestern bekanntgegeben worden (Falls man das noch nicht mitbekommen hat).

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