News-Update zum ESC 2024: Israel und Großbritannien starten ihre Suche, Baltikum in Malmö komplett

Bild: Instagram @ltvsupernova / @maemuller / @assiazar

Das Baltikum ist komplett! Lange Zeit war aus Lettland wenig bis gar nichts zu hören, was eine ESC-Teilnahme im kommenden Jahr angeht. Der Sender LTV hat, trotz sechsfachem Aus im Halbfinale (am Stück) jetzt allerdings bestätigt, 2024 in Malmö mit dabei zu sein. Somit ist neben Litauen und Estland auch das dritte Land des Baltikums für kommendes Jahr bestätigt. Doch auch aus anderen Teilen Europas gibt’s Neuigkeiten…

Lettland

Um nochmal auf das Baltikum zurückzukommen: LTV hat die lettische Teilnahme zwar erst jetzt verkündet, dabei aber immerhin auch gleich die Bewerbungsphase eingeläutet. Bis zum 30. November, also ganze zweieinhalb Monate lang, können sich interessierte Musiker:innen beim Sender bewerben. Erneut will man dann über den Vorentscheid Supernova den Beitrag für den ESC finden.

Ob diese Methode nach den letzten sechs (!) Jahren ohne Finalteilnahme wirklich die beste Idee ist, sei dahingestellt. Immerhin hat die Band Sudden Lights dieses Jahr in Liverpool fast den Einzug ins Finale geschafft und landete knapp auf dem elften Platz im ESC-Halbfinale, was für die Entscheidung eines erneuten Vorentscheids gesorgt haben könnte. Fest steht schon, dass LTV die Teilnehmenden der Supernova 2024 im Januar bekannt gibt. Die Shows sollen dann im Februar ausgetragen werden.

Großbritannien

Auch wenn die BBC bislang immer noch nicht ganz genau durchblicken lässt, wie man den ESC-Beitrag für Malmö sucht und ob tatsächlich keine Plattenfirma mehr involviert sein wird, wurden jetzt nähere Details bekannt. BBC-Kommentator und Radio-DJ Scott Mills hat im Attitude-Magazin Fragen zur kommenden ESC-Teilnahme Großbritanniens beantwortet. Dabei lobt er auch im Nachhinein noch die diesjährige Vertreterin Mae Muller und ihren Beitrag „I Wrote A Song“:

„Ehrlich gesagt war es ein enttäuschendes Ergebnis für Mae. Wurde ihr Lied anfangs besser aufgenommen als [Sam Ryders Titel] „Spaceman“? Ja! War es ein Top-10-Hit? Ja! Normalerweise hört man […] das Geschwätz: „Darin [Anm.: beim ESC] sind wir echt schlecht, nicht wahr?“ Dieses Geschwätz höre ich dieses Jahr aber gar nicht.“

Entscheidend ist aber, dass Scott Mills in dem Interview bestätigt, erste Meetings für die kommende ESC-Teilnahme hätten bereits stattgefunden und dass er bei diesen „vielleicht sogar selbst dabei“ gewesen wäre. Was genau hier besprochen wurde, lässt Scott zwar offen, jedoch spricht er über seine Empfehlung bei der Wahl kommender ESC-Vertreter:innen. Seiner Meinung nach sollte die BBC neue, frische Acts zum Wettbewerb schicken, die am Anfang ihrer Karriere stehen und den ESC tatsächlich lieben bzw. schätzen.

Was in einem „modernen Eurovision Song Contest“ nicht mehr funktioniere, so Mills, seien sogenannte „Novelty acts“, deren Karrierehöhepunkt vor vielen Jahren war. Man kann vermuten, dass Mills hier auf die Teilnahmen von Engelbert Humperdinck und Bonnie Tyler anspielt. Laut dem Radio-DJ, der Ende Mai auch ESC-Siegerin Loreen zu Gast hatte (siehe oben), stehe Großbritannien bei der Auswahl eines passenden ESC-Acts jedoch allgemein vor größeren Hürden als andere Länder:

„Die Sache ist die, Israel kann beispielsweise einfach seinen besten Popstar schicken. Wir können das nicht tun, weil wir globale Megastar-Popstars haben. Es ist eine heikle Situation, weil Leute, die es nicht wirklich verstehen, einfach sagen: „Lass es Adele machen“, aber so funktioniert es nicht!“

Scott Mills impliziert also, erfolgreiche britische Musiker:innen seien bereits international bekannt und würden somit nicht am ESC teilnehmen. Acts wie beispielsweise Noa Kirel, auf die er hier anspielt, seien nur in ihren eigenen Ländern populär. Dadurch kann eine Teilnahme diesen Acts helfen, internationale Bekanntheit zu erlangen, die britische Acts oft sowieso schon besitzen. Demnach sei es laut Mills auch wahrscheinlicher, in Zukunft britische Newcomer beim ESC zu sehen.

Israel

Apropos Israel: hier hat man sich nach dem Top-3-Finish von Noa Kirel entschieden, nicht erneut intern zu entscheiden, wer zum ESC darf, sondern per Castingshow. The Next Star soll bereits im Herbst auf Sendung gehen und Anfang 2024 im großen Finale über den Act entscheiden, der zum ESC nach Malmö darf. Der Startschuss fiel schon vor drei Tagen, als in Tel Aviv das erste Casting für die Show stattgefunden hat.

Im Zuhause des ESC 2019, der Tel Aviv Expo, ist die erste Castingrunde vor einer Vor-Jury ausgetragen worden. 1.500 Sänger:innen sollen daran teilgenommen haben; man kann allerdings davon ausgehen, dass das Produktionsteam Acts auch gezielt kontaktiert, um sie zu einer Teilnahme zu bewegen. Mittlerweile ist bekannt, dass Assi Azar und Rotem Sela die Show erneut moderieren werden. Die beiden sind auch privat gut befreundet und feierten vor wenigen Tagen sogar gemeinsam den 40. Geburtstag von Rotem (siehe oben).

Der austragende Sender Keshet 12 hat zudem verraten, dass in der kommenden Staffel von The Next Star neben ESC-2005-Repräsentantin Shiri Maimon auch Sänger Itay Levy und Neuzugang Aden Hasson in der Jury sitzen werden. Vervollständigt wird das Panel von Produzent/Sänger Assaf Amdorsky, dem amerikanisch-israelischen Schauspieler Ran Dankar und Sängerin Keren Peles.

Castingshow, interne Auswahl oder bewährte Vorentscheidung – welches Format findest Du am sinnvollsten? Wen wünschst du Dir für Großbritannien auf der ESC-Bühne 2024? Lass gerne Deine Meinung da.


11 Kommentare

  1. …und news update aus Amerika:

    Maneskin haben einen VMA für bestes Rockvideo bekommen (the Loneliest)
    und beim Liveauftritt hat Damiano einen Kuss von Taylor Swift zugeworfen bekommen 😘

  2. Newcomer dürften für die BBC kein Problem sein, denn die haben mit „BBC Music Introducing“ ihre eigene Nachwuchsplattform. Dort können Künstler ihre Songs hochladen und somit direkt an die BBC senden und werden dann eventuell in der gleichnamigen Radiosendung gespielt. Für viele bekannte Künstler, u.a. Ellie Goulding und Ed Sheeran, war dies der Startschuss oder zumindest eine Hilfe für ihre Karriere.

    Übrigens auch wenn man noch nicht erwachsen ist darf man bei „BBC Music Introducing“ mitmachen, z.B. hat Freya Skye, die letztjährige britische Teilnehmerin beim JuniorESC, dort ebenfalls mitgemacht.

  3. Wirklich merkwürdig mit den Letten. Von den Nachbarn Litauen und Estland kommt wirklich oft (auch in den VEs) tolle, spannende Musik, aus Lettland meist nur eher öde Ware…

    • @usain1
      nicht öde,eher ambitionierter und das ging halt nicht so oft gut in den letzten jahren und nein,ich meine jetzt nicht die krude salatnummer.

  4. Ich mochte ja viele lettische Beiträge, auch den von diesem Jahr, bin also foh, dass sie wieder dabei sind!

    Und ich bin auch langsam gespannt, was mit Australien wird, nehme aber an, da man nix hört, dass es weitergeht…

  5. Dieses Jahr fand ich den israelischen Beitrag ganz furchtbar, war doch ziemlich erstaunt, dass er so hoch bewertet wurde. Mal sehen, was nächstes Jahr geschickt wird, vielleicht kann mich Israel ja nächstes Jahr überzeugen. Überhaupt erreichen mich ihre Beiträge in den letzten Jahren nicht mehr so, das letzte Mal war 2015 und ganz besonders 2013 ❤️.
    Die Klassiker aus Israel finde ich allerdings heute noch wunderschön.😍
    UK hat mir dieses Jahr schon wesentlich besser gefallen wie letztes Jahr, den Song fand ich sogar wirklich gut, allerdings waren die Performance und die Gesangsleistung nicht wirklich gut. Schade.
    Lettland hätte dieses Jahr von mir aus gerne das Finale erreichen dürfen Fand ich besser, als ihre Beiträge der letzten Jahre. Schätze ich aber insgesamt als schwächstes Land aus dem Baltikum ein, auch was die Vorentscheidung angeht. Vor allem Litauen hat in den letzten Jahren da ziemlich „aufgedreht“.

    Viel Erfolg.☘️

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