ESC-Barometer 2023 (3): La Zarra holt sich die Führung nach Durchschnitt – Vierergruppe liegt vorn

Nach dem Sieg von Frankreich beim  Kinder-ESC im Dezember ist mit der Grand Nation auch beim richtigen ESC zu rechnen: La Zarra macht’s möglich. Auch wenn sie nicht die meisten Höchstwertungen erzielt, so zieht sie nach dem Durchschnittswert doch an Italien, Norwegen und Tschechien vorbei. Die anderen beiden neuen Beiträge aus Litauen und Australien haben dabei das Nachsehen, erreichen aber ein Platz im Mittelfeld.

Ziemlich genau die Hälfte der diesjährigen ESC-Beiträge sind nunmehr schon bekannt. Seit dem letzten ESC-Barometer kamen Monika Linkytė aus Litauen, La Zarra aus Frankreich und Voyager aus Australien dazu. Und die haben das Starterfeld anständig aufgemischt. Am besten hat es dabei also die Französin erwischt. Sie erreicht sehr gute 35% Höchstwertungen, mit zusätzlich 40% „gefällt-mir-gut“-Votings und so gut wie niemanden, der den Song gar nicht mag, erreicht sie die beste Durchschnittswertung – noch vor dem Italiener Marco Mengoni. Australien erreicht Rang 7, LItauen Platz 8. So muss etwa Reiley aus Dänemark drei Plätze abgeben.

Die Auswertung der Höchstwertung zeigt recht deutlich, dass sich Norwegen, Italien und Frankreich in einer Gruppe für sich bewegen. Danach kommt dann erstmal eine Weile nichts, bis auf Platz 5 mit immerhin noch 22% Höchstwertungen die Spanierin Blanca Paloma folgt. Für die anderen beiden Neulinge läuft es so ok (Australien) bis eher schlecht (Litauen). Ob Irland noch am Ende abgelöst werden kann?

Beim Polarimeter habe die Kroaten von Let 3 letzte Woche gezeigt, was eine Harke ist. Dahinter folgt dann die Vierer-Spitzengruppe, wobei sich Spanien noch vor Italien und Frankreich schiebt. So ganz schlecht scheint das in diesem Jahr (bisher) nicht für die Big5 zu laufen. Ganz anders bei Monika Linkytė, sie unterbietet im Polarimeter sogar noch Wild Youth aus Irland. Mit Rūta Mur wärt ihr womöglich liebevoller umgegangen.

Die verschiedenen Auswertungsansätze führen wir nun in unserem ESC-kompakt-Index zusammen. Der EKI (ESC-kompakt-Index) ist die durchschnittliche Platzierung eines Beitrags nach fünf Kriterien, die jeweils für sich gerankt werden: Einzelbetrachtung „ist ganz ausgezeichnet“, Top2-Betrachtung „ist ganz ausgezeichnet“ und „gefällt mir gut“ zusammen, Durchschnittsbewertung, Polarimeter-Index und umgedrehter Couldn’t-Care-Less-Index (Rangreihung von der niedrigsten „so la la“-Wertung (Platz 1) bis zur höchsten (letzter Platz).

Natürlich liegen auch hier Norwegen, Frankreich, Tschechien und Italien vorn – allerdings hier in dieser Reihenfolge. Da lässt Alessandra, die „Queen of Kings“ nichts anbrennen. Spanien, Kroatien und durchaus auch überraschend Slowenien folgen direkt dahinter. Ganz am Ende die Ukraine und Irland.

Deckt sich unsere Auswertung mit Deiner Meinung über die Beiträge? Diskutiere gern unter diesem Artikel.

ESC-Barometer 2023 (1): Queen of Kings und Zweite-Klasse-Queens
ESC-Barometer 2023 (2): Die Kroaten von Let 3 brechen von Kroatem gehaltenen Rekord mit einem Doppelrekord
Rückblick: So sah das komplette ESC-Barometer 2022 aus
Rückblick: So sah das komplette ESC-Barometer 2021 aus
Rückblick: So sah das komplette ESC-Barometer 2020 aus
Rückblick: So sah das komplette ESC-Barometer 2019 aus


10 Kommentare

  1. Ich hab (leider nur) einen 30-Sekunden Schnipsel aus der Performance von Loreens Beitrag „Tattoo“ gesehen und bin jetzt schon davon überzeugt, dass sie nicht nur das Melodifestivalen gewinnt, sondern damit unter die Top 3 in Liverpool kommen wird.

  2. Dass Kroatien im EKI auf Platz 7 landet und das nur durch eine hohe Polarimeterwertung finde ich sehr witzig. Zumal Kroatien nicht durch positiv polarisiert. 😅

    • Gestern wurde übrigens im Deutschlandfunk über den kroatischen Beitrag berichtet.
      Wir dürfen oder müssen (je nach Betrachtungsweise) damit rechnen, daß Let 3 möglicherweise beim Televoting ziemlich weit vorne liegen werden. Insgesamt halte ich Top 10 in Liverpool realistisch.

      • Glaube ich eher nicht dran, weil es von den Jurys wohl kaum Punkte geben wird. Im alten Votingssystem hätte ich sogar den Finaleinzug bezweifelt, mit 100 Prozent Televoting könnte es aber natürlich reichen.

  3. Frankreich wählt beim JuniorESC komplett intern aus (bisher immer ehemalige „The Voice Kids“-Kandidaten, aber -mit Ausnahme von 2018- niemals die Gewinner dieser Show) und hat damit sehr großen Erfolg UND jetzt in diesem Jahr ebenfalls intern auch beim ESC! Jetzt ist der diesjährige ESC natürlich noch nicht gelaufen, aber ich denke, dass man schon jetzt absehen kann, dass LaZarra wohl eine Top-Platzierung dann im Mai beim ESC-Finale bekommen wird!

    Vielleicht muss bzw. darf Alexandra Redde-Amiel (Head of Delegation Frankreich) dann ab Mai sogar zwei Eurovision-Events betreuen bzw. produzieren. Einmal den schon sicheren JESC 2023 in Frankreich und dann evetuell auch noch den ESC 2024 in Frankreich.

  4. Ich halte den französischen Beitrag für einen typischen Fan-Favoriten. In der Fanbubble (warum auch immer) sehr angesagt und beim ESC-Voting dann nur auf einem Mittelfeldplatz.
    Ganz ehrlich: So stark ist der Song nicht. Ich sehe Frankrreich damit irgendwo zwischen Platz 10 und 15.

  5. Ich halte den Hype um La Zarra auch für übertrieben. Vielleicht liegt es daran das richtige Überflieger in diesem Jahr noch fehlen.
    Der Titel ist ein typischer französischer Pop/Disco Song dem aber zum einen etwas Drive fehlt und ebenso ein starker Refrain. Ok, Zarra singt gut, sieht gut aus und spielt die Femme Fatal, unnahbar und sexy.
    Beim Juryvoting wird sie ordentlich Punkte bekommen, hingegen kann es bei Televoting düster werden. Mit schlechter Startnummer und zu schlichtem Auftritt kann es schwer werden. Ich denke um den Platz 10 ist realistisch.

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