
Vor einigen Wochen haben sich viele Fans noch über die verlängerte Bewerbungsfrist für die deutsche ESC-Vorentscheidung 2024 gewundert und auch wir hatten dies als eher „schlechtes Zeichen“ interpretiert. Dabei sind wir bei weitem nicht das einzige Land, das diesen Schritt gegangen ist. Das serbische Fernsehen RTS hat jetzt bekannt gegeben, die Bewerbungsphase für den Vorentscheid „Pesma za Evrovizija 2024“ bis zum 10. November zu verlängern, um Kreativen mehr Zeit zu geben. Dass sich das auszahlen kann, beweist jetzt auch Irland…
Hier wurde die Bewerbungsfrist um fast einen Monat nach hinten verschoben. Das Ergebnis: über 360 Songs sind letzten Endes eingegangen. Zwar können wir die Qualität der Beiträge noch nicht bewerten, aber die Zahl kann sich immerhin schon einmal sehen lassen – jetzt muss mit den Einsendungen nur noch richtig umgegangen werden. Weil sich Irland bzw. der Sender RTÉ in den vergangenen Jahren genau damit aber sehr schwer getan hat, haben irische Fans in die ESC-Beauftragten des Landes nur noch wenig Vertrauen.
Allen voran: Delegationsleiter Michael Kealy, der regelmäßig wegen der schlechten Erfolgsquote Irlands kritisiert wird. Er war jetzt beim Podcast „Éirevision“ zu Gast und wurde von den ESC-Fans Conor und Lou interviewt. Sie konfrontierten ihn dabei mit den schlechten Ergebnissen der letzten Jahre und motivierten ihn mehr oder weniger für Änderungen. Dementsprechend angespannt war teilweise auch die Stimmung beim Interview – zumindest auf YouTube und TikTok hat es diesen Anschein:
@eirevisionpodcast 🚨 OUT NOW! 🚨 Don’t miss our interview with the Irish head of delegation, @michaelkealy1 ☘️ Topics discussed include Eurosong 2023, Ireland’s qualification rate, exploding cakes, creative control, and plans for a standalone national final 🇮🇪 🎙️ Listen now on all platforms. #Eurovision #EurovisionSongContest #Ireland #ESC2024
Fest steht nach dem Gespräch, dass es höchstwahrscheinlich auch 2024 wieder keine eigenständige Vorentscheid-Show geben wird. Stattdessen sei aktuell geplant, dass es erneut ein ESC-Special der „The Late Late Show“ geben wird. Schon alleine wegen des neuen Moderators der Show, Patrick Kielty, bekommt der Vorentscheid kommendes Jahr einen neuen Anstrich. Auch Studio-Veränderungen seien vorstellbar.
Hier sei bislang zwar nichts final entschieden, dennoch wird darüber nachgedacht, dass man die Tribünen während der Live-Show nicht mehr sieht und der Vorentscheid somit nicht mehr wie eine reine TV-Talkshow wirkt. Kealy würde stattdessen gerne eine Art „Konzert-Atmosphäre“ entstehen lassen. Immer noch sei fehlendes Budget aber der Grund, weshalb sich RTÉ generell keine größere ESC-Vorentscheidung leisten kann.
Im Podcast wurde auch verraten, dass Michael Kealy und das RTÉ-Team erst Anfang Januar damit beginnen, die Einreichungen anzuhören. Laut Meinung der Podcaster Conor und Lou ist das deutlich zu spät – insbesondere wenn man bedenkt, dass der irische Vorentscheid auch nächstes Jahr schon Anfang Februar stattfinden soll. Dabei soll eine Vorauswahl aller Einreichungen einer 40-köpfigen Jury vorgelegt werden, die die besten Songs auswählt. Zudem sei es aber auch möglich, dass gewisse Acts „im Schnellverfahren“ für den Vorentscheid gesetzt werden.
Schon letztes Jahr hat man auf diese Art, also durch direkte Anfragen, zwei Acts für den Vorentscheid gewonnen. Namentlich waren das die späteren Sieger Wild Youth und Public Image Ltd., die Band rund um Sex-Pistols-Sänger Johnny Rotten. Michael Kealy lies aber noch eine Bombe platzen: Seinen Angaben nach investiert das kleine San Marino mehr Geld in den ESC als Irland. Auch das liegt am Sender RTÉ, der in anderen TV-Programmen mehr Potenzial sieht als im größten Musikwettbewerb der Welt. Ein Drittel der irischen ESC-Kosten gehen übrigens direkt für die EBU-Teilnahmegebühr drauf.
In den vergangenen zehn Jahren (!) konnte sich Irland nur ein einziges Mal mit Ryan O’Shaughnessy für das Finale qualifizieren. Er wurde vom Sender RTÉ intern ausgewählt und konnte vor allem durch eine emotionale Geschichte überzeugen, die durch zwei männliche Tänzer auf der Bühne inszeniert wurde. Zwischen 2016 und 2021 wurden alle irischen Acts für den Wettbewerb intern ausgewählt, das ist für kommendes Jahr aber ausgeschlossen.
Was sagst Du zu den irischen Plänen für den ESC 2024? Kann es das Land wieder ins Finale schaffen, auch wenn nur wenig am Vorentscheid-Prinzip geändert werden soll? Lass gerne Deine Meinung da.

Ich hoffe, daß Irland nächstes Jahr mal wieder ins Finale des ESC kommt.
Oh nein Irland, es tut einfach so weh das alles zu lesen! Lernen sie garnichts aus den letzten Ergebnissen oder ist die Platzierung einfach egal?
Wir hacken jedes Jahr auf dem NDR rum.. Naja, es gibt den Anschein nach einen noch hoffnungsloseren Fall
Ich fand den Auftritt Irlands in diesem Jahr im Halbfinale irgendwie komisch. Der Sänger der Band schien sich auf der Bühne so gar nicht wohl zu fühlen und er sang wohl auch nicht live. Das machte den eh nicht so dollen Song nicht gerade besser. Vielleicht sollten sie noch mal bei Johnny Logan nachfragen. Denn die Zeiten wo Irland wirklich erfolgreich beim ESC war, sind schon sehr lange vorbei.
Wenn man nichts investiert, kann man auch keine guten Ergebnisse erwarten, höchstens auf ein Wunder oder Glückstreffer hoffen. Klingt auf jeden Fall nicht gut, trotz der recht hohen Zahl an Bewerbungen.
Da ertönt doch folgender Satz in meinem Kopf: Same pocedure as every year!!
Ich denke das Land wird wenn sie weiter so machen noch seeehr lange auf den achten Sieg warten müssen.
Dese unambitionierte Einstellung der Verantwortlichen ist sicherlich keine gute Grundlage für einen erfolgreichen ESC-Beitrag.😐
Oje …
@togravus ceterum
Kommt einem seeeehr bekannt vor die Einstellung, oder?? 😉
🤔🤔🤔🤣
https://youtu.be/0ntX37U677Y?si=_zGtgZ51HSwRbdBt
Genio per Due – „NOI“
Nun, der Unterschied zwischen Schland und Irland ist ja, dass sich der NDR für jedes Jahr etwas Neues vornimmt und es kommt immer dasselbe raus,. während RTE sich immer dasselbe vornimmt und es kommt auch dasselbe raus…
Denke Irland hat eventuell ein ähnliches Problem wie Deutschland bisher ( letzten 2 Jahre ausgenommen ), das sich von den eingereichten Songs vielleicht nur 2% wirklich für den ESC eignen? ! Das wären dann 7 Songs.
Wenn es bei der Auswahl dann noch demokratisch zugeht, kommt der Song der am wenigsten aneckt dabei heraus.
Weiß natürlich nicht wie viel Fans der ESC in Irland noch hat und wie gut er unter den Musikern angesehen ist.
„… der in anderen TV-Programmen mehr Potenzial sieht als im größten Musikwettbewerb der Welt.“ Wie bitte??? Banausen…😀
Eine ähnliche Einstellung scheint leider auch beim NDR vorzuherrschen. Zumindest zimmert man sich auch in Irland irgendetwas auf die Schnelle für eine halbherzige VE zusammen, so scheint es, ähnlich lieblos. Viel Glück, Irland, so ein schönes Land mit so sympathischen Menschen würde ich gerne mal wieder auf dem Treppchen sehen. Aber mit den weichgespülten Mainstream-Songs, wie sie bisher ins Rennen geschickt haben, wird das leider nichts.
@Gaby
Vielleicht ist RTÉ durch die vier Siege in den Neunzigern immer noch nicht finanziell in der Lage einen ESC auszurichten. 😉
Aber ne, die haben einfach keinen Plan vom ESC im 21. Jahrhundert.
Na ja, gut, in den 90ern war wohl auch ein wenig too much. Da konnte man schon sagen: „Da singen an einem Abend 23 oder 24 Nationen und am Ende siegt wieder Irland“. Dass das finanziell schwierig zu stemmen war, kann man sich vorstellen.
Aber es wäre doch auch mal schön, wenn sie wieder das Finale erreichen würden, aber mit diesen Valiumsongs der letzten Jahre… war ja schon von vornherein klar
@Gaby
Für mich war Irland dieses Jahr eines der absoluten Lowlights.Ein todlangweilige vor Klischees nur so strotzende Möchtegern-Hymne dargeboten von einem Sänger mit der Ausstrahlung eines toten Fisches mit fürchterlichem Outfit und zu der Gesangsleistung sage ich mal lieber nix. Die konnen froh sein dass sie mit diesem Totalausfall überhaupt den 12. Platz in dem semi erreicht haben, stattdessen waren die danach am Rumheulen dass doch keiner Irland leiden kann.🙄🤦🏻♂️
Die Wildcards haben also den Unsympath hervorgebracht, der den ESC hasst, sowie den Beitrag der letztendlich den einzigen guten Song der Auswahl Connolly verhinderte? DAS kriegt selbst der NDR nicht hin. Ich finde tatsächlich Irland mit Deutschland gleichzusetzen dem NDR nicht fair. Das, was der irische Sender verzapft, ist ein ganz anderes Niveau. In einem Ranking, wie viel Mühe sich die Sender geben, wäre der Irische abgeschlagen ganz hinten, dann kommt Rumänien, dann UK (bezogen auf Songs), dann Dänemark und dann vielleicht Deutschland.
Ähem, ich schließe mich Deinen Äußerungen gerne an…..
Ach Irland…
Wie sang einst Brian Kennedy every song is a cry for love
Bei Irland ist es einfach am offensichtlichsten, dass ein Sieg unbedingt vermieden werden soll. Wenn man schon die Kosten für eine eigenständige VE nicht aufbringt, wie sollte dann ein ESC gestemmt werden? Ich kann das aus pekuniärer Sicht auch völlig nachvollziehen, allerdings machen die Verantwortlichen m.E. dort denselben vermessenen Fehler wie der NDR: Zu glauben, dass man mit einem richtig guten Song sofort Gefahr läuft, den ESC zu gewinnen. Das ist nämlich in der Realität gar nicht so einfach.
Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass wirklich jemand einen Sieg befürchtet, weil jedem klar ist, dass man dafür mehr braucht als nur einen guten Song.
In der ARD stellt man sich wahrscheinlich eher die Frage der Notwendigkeit. Wenn die Quoten auch bei letzten ESC-Plätzen gut sind, braucht man ja schließlich nicht 50% mehr Geld investieren, nur um 20% bessere Einschaltquoten zu bekommen.
Vom Innenleben bei RTE haben wir natürlich alle wenig Ahnung, aber so wie es im Bericht klingt, wird der ESC bei den Senderverantwortlichen einfach nicht hoch geschätzt. Zurückziehen will man sich also wohl nicht (wäre halt auch peinlich), aber ja auch kein Deut mehr dafür ausgeben als zwingend nötig. Das man damit auch noch die letzten Gelegenheits-Fans vergrault wird dabei wohl in Kauf genommen.
Wie es andere schon festgestellt haben: Bei den Machenschaften in Irland kann man echt froh sein, dass der NDR 2 Klassen besser arbeitet (auch wenn das europaweit immer noch überschaubares Niveau hat).
Ohne Investment wird das nichts. Das betrifft aber nicht nur RTE sondern auch die Niederlassungen der Musikkonzerne in Irland. Die investieren ja erst Recht nix.
Ist für Irland bezeichnend, dass dort jemand nen Top Hit hat, dessen Folk-Pop Song sich anhört ‚wie aus Irland stammend‘, aber halt aus den USA ist. Noah Kahan.
Chasing Abbey haben in Irland aktuell den beliebtesten Song (Oh My Johnny, Dance Pop, nasierend auf dem alten irischen Folksongs Banks Of The Roses) eines irischen Acts, der satte 7 Wochen Nummer 1 meistgestreamter Song eines irischen Acts ist. Würde mich aber arg wundern, wenn die im irischen VE auftauchen würden. Eigentlich müssten sie es…Die könnte ich mir beim ESC an sich gut vorstellen. Nur Covern geht dann halt nicht…
In Irland laufen US Acts, die sich wie irische Folk-Pop Acts anhören derzeit iwie besser, als die Eigengewächse. Das finde ich erstaunlich.
Newcomer aus Irland, oder wenigstens halbwegs Newcomer sind in Irland was das Streaming betrifft erschreckend erfolglos. Der ‚Kulturdruck‘ aus dem nahe gelegenem UK und noch dazu aus den USA ist ungeheuer hoch. Noch stärker sogar als im Vergleichsfall Österreich. Aber auch stärker, als im Vergleichsfall Neuseeland, einem ähnlich großen englischsprachigen Land.
So wie ich das einschätze ist die irische Musikszene was die Charts betrifft die erfolgloseste lokale Szene aller europäischen Länder mit mehr als 1 Mio Einwohnern. Die lokalen Medien scheinen nicht gegensteuern zu können oder zu wollen. Im Grunde stehen die irischen Acts da derzeit auf verlorenem Posten. Es bleibt für sie im Grunde nur die Einnahmequelle ‚Live‘.
Sophie Doyle Ryder?
Rachael Lavelle?
apropos ‚Maske‘
Asha Ari
https://www.youtube.com/watch?v=ZjZ0qnCAIzQ
Jake Carter?
ROOUE?
Isaac Butler?
Lea Heart würde ich als VE Teilnehmerin goutieren
https://www.youtube.com/watch?v=NTUc97idG6c
die würd100%ig gut ankommen!! Fast fantastisch! Mit ‚Stolen‘ wäre sie im ESC Finale
Die Liste irischer Newcomer Acts, die meist auch trotz geringer Zugriffszahlen auch Musikvideos am Start haben ist sehr, sehr lang.
RTE machte 2022 350 Mio € Umsatz bei 2 Mio€ Verlust. TV Marktanteil inklusive TG4: 28%
18% Virgin Media (irische Privat TV Senderkette mit 3 Programmen). 54% Anteil haben UK TV Programme, oder andere ausländische TV Programme.
Das ist halt wenig Marktanteil für RTE. In Deutschland hat das ÖR Fernsehen 47% Anteil.
Ausländische TV Sender haben in Deutschland einen verschwindend geringen Marktanteil. Nicht ermittelt wird die TV Nutzung von Personen mit Migrationshintergrund.
Mit 8,6 Mrd € Einnahmen erreichten ÖR Programme in DE 47% Seheranteil.
ZDF 2,2 Mrd Gebührenanteil + ca 0,25 Mrd Werbeeinnahmen macht 2,45 Mrd Erträge bei 18% Marktanteil.
ARD 6,95 Mrd € Erträge bei 27% TV Marktanteil. Radio 50% Marktanteil.
RTE ist am ehesten mit der ARD vergleichbar, da auch Radio im Angebot ist.
Erträge pro Kopf in 2022 bei RTE: 68€
in DE (ARD + ZDF): 113 €
Umsatz je 1% TV Marktanteil pro Kopf:
IE 2,40€
DE 2,43€
Problem ist daher die Einschaltquote. Der Geldaufwand zur Erreichung von 1% TV Marktanteil ist in Irland im Verhältnis genausohoch, wie in Deutschland.
Der deutsche Vorentscheid hatte in Deutschland 2,5 Mio Viewer. Das wären in Irland umgerechnet 0,15 Mio. RTE könnte dafür daher auch nur 1/16 ausgeben. Das wären (nähme man an die VE Show kostete die ARD 1 Mio €) nur 62.500€. Alles darüber bedeutet im Grunde ‚Verlust‘.
Wäre die Quote hoch (sagen wir 3mal so hoch, wie beim deutschen VE, was sehr extrem hoch wäre und dem Zuseheranteil in Deutschland beim ESC Finale entspräche). Könnte man 3mal soviel wie 62500 ausgeben. Das wären 187.500€.
Dazurechnen müsste man Televote-Einnahmen, die etwa 50% des mit Televotes erzielten Umsatzes ausmachen. Televotes kosten in Irland üblicherweise 0,60€ (viermal soviel wie beim NDR). 5000€ bis 25.000€ sind da drin.
Frage ist aber, wie teuer eine explizite Vorentscheid Show in Irland sein müsste.
Einnahmen könnte man generieren durch Publikumseintrittsgelder, Televoting, Sponsoring und Werbeblöcke in der Sendung.
Kosten wären u.a. Miete für den Veranstaltungsort, Catering, Maske, Extra-Gagen für Moderatoren, Bühnenausstattung & Technik, Sicherheitspersonal, Fahrdienst usw.
In Dublin gibts nur eine große Halle und weitere 5 indoor Venues mit 1000 bis 2000 Kapazität
Vicar Street mit 1000 wäre wohl vollzukriegen, da besonders für Musikdarbietung geeignet und dafür auch bekannt.
Man könnte aber auch das eigene grösste RTE Studio nutzen, dass bis zu 300 Zuschauern Platz bietet. Es müsste dann kaum von aussen was an Leistungen eingekauft werden. LEDs müssen ja nicht sein. Die zusätzlichen Kosten zu denen, die einer TV Produktion ohnehin anfallen, wären dann überschaubar. Das kann dann auf keinen Fall ’ne Million‘ kosten. Selbst 250.000€ wäre dann viel.
Würde aber Irland eine ähnlich aufwändige Show, wie der NDR veranstalten, entständen viele hunderttausend Euro ‚Verlust‘. Das kann man sich leisten wollen, oder eben halt nicht. Sieht so aus, als ob in der Senderstrategie (provide trusted, challenging and engaging content, champion Irish culture, celebrate diversity and cultivate Irish talent) der ESC nur ne kleine Rolle spielt als Ort der Kulturvermittlung.
Klar ist auch, dass die Ausrichtung eines ESC Finales RTE („10 Mio bis 20 Mio€ an Kosten und an die 90% davon als Verlust einbringen würde“). Rund 3% des Jahresumsatzes von RTE würde sowas kosten. Könnten sogar auch 5% sein. Ist logisch, dass das da keener will von den Programmverantwortlichen.
Die Teilnahme am ESC kostet RTE 350.000€. Selbst bei einer hohen Einschaltquote bedeutet das ‚Verlust‘.
Es macht betriebswirtschaftlich Sinn den irischen Vorentscheid im Rahmen einer traditionell quotenstarken Sendung durchzuführen. Die Kosten sind dann wirklich so minimal, dass nur ne Direktnominierung billiger wäre. Catering und Schminken wäre wohl das Teuerste daran (solang das extern geleistet wird).
Trotzdem würde, meine ich, eine in heimeliger Größe veranstaltete gesonderte VE Show keine Kosten anhäufen, die untragbar wären, sofern man Abstriche was Bühnenzauber usw. betrifft macht. 100.000€ könnte man sich ohne weiteres leisten an ‚Verlust‘, wenn man es wollte.
Will man aber nicht. „Ein gesparter Penny ist ein verdienter Penny“ ist das Credo. Ganz schön geizig.
Uff, zum Glück ist das Scrollen schon erfunden…
@ag9
kaum zu glauben aber es soll mal wen gegeben haben, der schön große Bildschirme erfunden hat. Deine Smartphone-Selbstkasteiung auf ‚uuh mehr als 300 Zeichen soll ich lesen, da muss ich ja scrollen‘ ist eine selbstgewählte Infoverknappung auf „Sprüche“.
übrigens erzielte RAI, laut Statista und anderen Quellen, mit dem San Remo Festival 2023 die irre Summe von 50 Mio € Einnahmen allein durch Werbung in der Sendung. (knapp 2% der Jahreserlöse von RAI)
San Remo ist eine unglaubliche Goldgrube, die ihresgleichen sucht.
Wenn in DE gejammert wird, die VE Show wäre zu teuer, müsste man sie konsequenterweise in die Werbezeit vorverlegen (vor 20 Uhr). Um dort aber nennenswert Werbebuchungen zu bekommen, müsste man auf Quote kommen, was sehr stark vom Line-Up abhängen würd.
Apropos
der Minutenpreis für einen 90minütigen Fernsehfilm, der in der ARD Primtime gesendet wird liegt laut Recherche bei immerhin 15.500€. Das wären dann 1,4 Mio € für 90 mins.
Es gäbe daher keine logische Begründung dafür, warum die ARD weniger als 1,4 Mio € für einen Vorentscheid ausgeben sollen dürfte. Man müsste eigentlich sogar davon ausgehen, dass es deutlich mehr sein sollte, um attraktiveres Line-Up zu haben. Vor allem im Hinblick darauf, dass ein erfolgversprechender deutscher ESC Beitrag die Zuschauerzahl beim ESC Finale üblicherweise drastisch steigert.
übrigens belief sich das Budget von SVT (Sveriges Television) 2022 auf 442 Mio €, das von Sveriges Radio (SR) auf 102 Mio €. Macht zusammen 544 Mio €.
6 Sendungen produziert SVT. An die 100.000 Eintrittskarten wurden wohl verkauft. 7Mio€ bis 12 Mio€ an Einnahmen wurden mutmaßlich mit den Ticketerlösen erzielt. (Dabei meldet SVT nie, wieviel Eintrittskarten verkauft wurden). Friends Arena (Finale) bietet 12.000 bis 50.000 Sitzplätze. Beim Melodifestivalen 2023 wurden 26.000 als Kapazität angegeben. Wahrscheinlich ca 25.000 Tickets gingen in den freien Verkauf. Und zwar zweimal (Dress rehearsal + Final, beide immer ausverkauft).
Hinzu kommen grob geschätzt immer noch 0,5 Mio€ an Einnahmen aus dem Televoting.
2015, vor der Einführung der App (kostenlose Abstimmung) gab es 14,4 Mio Votes die pro Vote 0,24€ (SMS) bis 0,85€ (Telefon) kosteten und einen Umsatz von ca 5 Mio € bis 8 Mio€ brachten (dann abzüglich der Kosten, die das Televoting verursacht, üblicherweise sind das 40%).
Trotz der hohen Tickererlöse kann man annehmen, dass die MF Sendereihe keinen Gewinn einfährt, da SVT Werbespots und auch Sponsoring (ausser im Sport) verboten sind. Allzu gross schätze ich den Verlust aber nicht ein. Könnte mir aber vorstellen, dass der Verlust 0,5% bis 1% des Jahresbudgets von SVT ausmachen könnte.
(Vergleichbares würde für den NDR „5 Mio€ bis 10 Mio €“ an ‚Verlust‘ bedeuten.)
also MF Finale in Stockholm/Friends Arena 26.000 …