Nach dem letzten Platz beim ESC 2023: Wie es jetzt für Deutschland und die ARD weitergehen muss

Bild: Chloe Hashemi / EBU

Deutschland hat beim Eurovision Song Contest den letzten Platz belegt – wieder einmal. In den vergangenen Wochen sind wir auf ESC kompakt schon an verschiedenen Stellen in die Analyse des Ergebnisses eingestiegen. Wer diese Abhandlungen verpasst hat, findet hier eine pointierte Zusammenfassung von Blogger Douze Points und außerdem am Ende dieses Artikels die ESC-kompakt-LIVE-Folge zum Thema.

Doch der ESC 2023 und damit auch der deutsche Beitrag „Blood & Glitter“ von Lord of the Lost sind Geschichte. Analysen im Rückblick sind wichtig, aber noch wichtiger ist, welche Schlüsse daraus gezogen werden. Es wird also Zeit nach vorne zu schauen und zu fragen: Wie muss es jetzt in Deutschland in Sachen ESC weitergehen?

Kontinuität

Am lautesten schreien nach dem ESC immer diejenigen, die sich genau einen Tag im Jahr für den Wettbewerb interessieren. In die Schlagzeilen schafft man es dann vor allem mit abwegigen Forderungen wie einem Rückzug vom Wettbewerb (warum das Quatsch ist, steht hier). Aber selbst weniger radikale Forderungen wie ein Verantwortungs-Wechsel vom NDR zu einer anderen ARD-Anstalt oder eine Rückkehr zur (2020 und 2021 total erfolgreichen *hust*) internen Auswahl laufen ins Leere.

Mal ganz abgesehen davon, dass in all diesen Fällen auch weiterhin die ARD-Unterhaltungs- und die ARD-Programmdirektion mitmischen würden (u.a. maßgeblich mitverantwortlich für den „Unser Lied für Liverpool“-Kult-Sendeplatz um 22:20 Uhr und die langwierigen Entscheidungsprozesse im Vorfeld (s.u.)), laufen solche Forderungen auch aus inhaltlichen Gründen ins Leere.

Die Entwicklung zwischen „Germany 12 Points“ in 2022 und „Unser Lied für Liverpool“ in 2023 war in jeglicher Hinsicht ein Quantensprung. Dieser Weg muss nun konsequent (und natürlich mit den notwendigen Nachjustierungen, s.u.) weitergegangen werden. Jetzt wieder bei Null zu beginnen (wie bislang „traditionell“ mindestens alle zwei Jahre…), ein neues ESC-Team zusammenzustellen, ein neues Auswahlverfahren zu entwickeln und so weiter würde mehr kaputt machen als helfen. Zumal es durch die Chart- und Radioerfolge von Malik Harris und Lord of the Lost auch mehr und mehr gute Argumente für die Musikindustrie gibt, sich für das Format „Unser Lied für…“ zu interessieren.

Tempo

Ich habe die Skeptiker schon im Ohr, die dieser Argumentation jetzt eine lange Mängelliste im Hinblick auf die Vorentscheidung „Unser Lied für Liverpool“ und die deutsche ESC-Unternehmung 2023 insgesamt entgegen halten. Und wahrscheinlich könnten wir uns auf viele der Punkte einigen – vermutlich sogar zusammen mit dem engeren ARD ESC-Team, wie zum Beispiel ESC kompakt LIVE mit Alexandra Wolfslast und Stefan Leidner gezeigt hat. Viele dieser Punkte haben ein und denselben Ursprung: Die kurze Vorbereitungszeit vor der ESC-Saison 2023.

Erst Mitte November (!) des vergangenen Jahres gab es erste Informationen zum deutschen Auswahlverfahren. Zeitgleich öffnete auch für knapp drei Wochen das Bewerbungsportal für interessierte Künstlerinnen und Künstler. Was bleiben da noch für Optionen, außer in wenigen Stunden einen neuen Song zu schreiben, ein Lied vom bald erscheinenden neuen Album einzureichen oder einfach die sowieso geplante nächste Single zu pitchen? Nicht viele haben ihren persönlichen Vorentscheidungsbeitrag schon in der Schublade liegen wie es bei Anica Russo der Fall war.

Dieses Zeitproblem zog sich dann (wieder einmal) durch die ganze Saison: Das finale Line-Up von ULFL stand entsprechend erst im Januar fest, das bedeutete (zu) wenig Zeit, um musikalisch noch einmal an den Beiträgen zu feilen, die Inszenierungen zu erarbeiten und einzustudieren etc.. Zur Erinnerung: Der Vorentscheidungsbeitrag von Tik-Tok-Voting-Teilnehmerin Leslie Clio ist bis heute nicht erschienen.

In zahlreichen Ländern haben die Vorbereitungen für die kommende ESC-Saison schon jetzt begonnen. Beispiele: In Norwegen gab es schon ein Songwriting-Camp, Finnland hat die Details für die Vorentscheidung 2024 schon veröffentlicht und Zypern hat ebenfalls konkrete Pläne öffentlich gemacht. Das kann nur einen Schluss zulassen: Die Entscheidung für „Unser Lied für Stockholm“ muss jetzt fallen und die Vorbereitungen müssen sofort losgehen, hätten eigentlich schon beginnen müssen.

Mut

Aber klar, sich jetzt schon wieder auf ein – beim Blick auf die nackten Zahlen (=Ergebnis beim ESC) wenig erfolgreiches – Vorentscheidungsformat festzulegen, braucht Mut und Entscheidungswillen. Und diese Eigenschaften sind rar in den verkrusteten, hierarchischen Strukturen der ARD, die zudem durch die jüngsten Skandale von außen unter extremem Druck stehen. Das zeigt sich auch Jahr für Jahr bei zentralen Entscheidungen im Zusammenhang mit dem ESC. Moderation? Das hat doch schon immer Barbara Schöneberger gemacht. Punktesprecher? Elton kommt immer gut an in der Zielgruppe. Regie? Diese SWR-Shows sehen doch immer toll aus. Mehr Risikofreude (ja, Freude!) würden sich hier unmittelbar auszahlen.

Die Einschaltquoten haben in diesem Jahr wieder gezeigt, was für ein unglaubliches Potenzial für die ARD im Eurovision Song Contest liegt. Diesen Schatz vollständig zu heben und ihn (mindestens) auch auf die Vorentscheidung und die ESC-Halbfinal-Liveshows abstrahlen zu lassen, das ist in den kommenden Monaten die Aufgabe. Dazu braucht es aber ein paar mutige Entscheidungen im Umfeld dieser Sendungen. Der Wille war bei „Unser Lied für Liverpool“ schon an einigen Stellen sanft zu erkennen und dieser Weg muss jetzt konsequent weitergegangen werden.

Mehr Mut braucht es aber auch weiterhin bei der Auswahl der potenziellen deutschen Beiträge für den ESC. In dieser Hinsicht gab es in diesem Jahr immerhin einen kleinen Schritt nach vorne, doch auch dieser Weg muss konsequent weiter beschritten werden. Dabei kann das, muss aber gar nicht immer bedeuten, alle möglichen Musikrichtungen abzudecken, obwohl das sicherlich der Vielfalt und Qualität der gesamten Vorentscheidung zugute kommt. Mut braucht es auch, Beiträge zuzulassen, die in der Audioversion vielleicht nicht unmittelbar funktionieren, die aber Potenzial für eine herausragende Inszenierung haben (s.u.). TRONG war da ein guter Start.

Show

Ich werde nicht müde, das zu sagen: Kein Beitrag muss beim ESC Letzter werden, wenn die Inszenierung auf der Bühne stimmt. Hier waren die deutschen Auftritte in den letzten Jahren immer viel zu harmlos und uninspiriert. Auch das hat Kollege Douze Points gut herausgearbeitet – auch wenn ich persönlich fest glaube, dass Authentizität und eine fesselnde Bühnenshow keine Gegensätze sind. Bei diesem Thema zeigt sich aber im internationalen Wettbewerbsvergleich das, was bereits in der Vorentscheidung ein großes Problem ist: Die Inszenierung. Die Weiterentwicklung der Beiträge für die Bühne muss in der kommenden Saison ein absoluter Schwerpunkt der Vorbereitung sein. Und ja, wenn das mehrfach nach demselben Schema nicht geklappt hat, braucht es auch hier den Mut, etwas Neues auszuprobieren und andere Expertise einzuholen. Auch damit muss jetzt begonnen werden.

Ausführlich haben wir über dieses Thema auch bei ESC kompakt LIVE nach dem ESC-Finale 2023 gesprochen.

Bei welchen der oben genannten Punkte stimmt Ihr zu, bei welchen widersprecht Ihr? Wie kann Deutschland wieder zu besseren Platzierungen beim ESC kommen? Schreibt uns Eure Meinung gerne in die Kommentare.


153 Kommentare

  1. Woran genau sieht der Schreiber des Artikels bitte einen Quantensprung zwischen Vorentscheidung 2022 und Vorentscheid 2023? Genre-mäßig vielleicht etwas besser als letztes Jahr, aber die Qualität der Lieder? Vieles klang nach Albumfüller, also Lieder die man als Künstler benutzt, um das Album aufzufüllen. Seien wir doch mal ehrlich: Selbst alle anderen Beiträge hätten beim ESC 2023 keine Chancen gehabt, der Bottom 5, Platz 26 bis 22, zu entkommen. Wir brauchen endlich wieder bessere Lieder und bessere Stagings, Performances. Außerdem wäre es doch mal wieder toll, wenn die Künstler nicht 08/15 wären, sondern richtige Acts bei denen man mitfiebern kann, die Charisma haben und sympathisch sind, so dass ganz Europa und Australien dafür auch Geld ausgeben wollen und anrufen. Warum nicht einfach etwas schicken, was Jurys und Publikum anspricht?

    • „Ich habe die Skeptiker schon im Ohr, die dieser Argumentation jetzt eine lange Mängelliste im Hinblick auf die Vorentscheidung „Unser Lied für Liverpool“ und die deutsche ESC-Unternehmung 2023 insgesamt entgegen halten.“ Schön, dass das gleich der erste Kommentar bestätigt. Deshalb ja auch die Punkte 2-4.

    • Ich kann dir da so 50/50 zustimmen. Ich glaube zum Beispiel nicht, dass unsere Künstler das Problem waren. Weder dieses Jahr noch letztes Jahr. Ich denke auch das sowohl mit Anica Russo, als auch mit Frida Gold und ihren Songs dieses Jahr mehr drin gewesen wäre, insbesondere bei der Jury. Der Vorentscheid ist ein Sprung gewesen, vielleicht kein Quantensprung aber zumindest ein Schritt in die richtige Richtung: Die Genres, eine weniger aufdringliche Babsi, etwas mehr Geschwindigkeit als im Vorjahr, besseres Voting mit Punktevergabe ehemaliger ESC-Teilnehmer als Spokepersons, … – also viele, kleine Schritte die es mehr wie eine ESC-Show wirken lassen haben, als was auch immer das 2022 war.

      Wo ich dir allerdings zustimme, sind… naja trotzdem unsere Songs und ganz klar, die Inszenierung. Blood & Glitter war vielleicht nicht der schwächste ESC Song, aber die letzten 25% haben doch irgendwie gefehlt, das gleiche bei der Inszenierung. Der Ansatz mag okay sein, aber eben nicht herausragend. Man hätte zum Beispiel viel mehr Wert auf die Outfits von Lord of the Lost legen können, die waren schließlich besonders, aber im Endeffekt haben die Jungs diese, langweilig gesagt nur getragen und fertig. Es gab nicht mal gute Kamerafahrten um die Outfits wirklich schön einzufangen. Damit will ich nichts sagen, dass die Outfits und mehr Punkte gebracht haben, aber ich finde man hätte zumindest etwas damit machen *können*. Über Rockstars muss ich wohl gar nicht erst anfangen. Beide Performances wirken auf mich so, als hätte man Authentizität über Performance gestellt und das kann, wie zB Salvador Sobral bewiesen hat, funktionieren, tut es in den meisten Fällen aber nicht. Der ESC ist eine Show, also sollten wir auch Show machen. Das wir mit sowas keine Chance haben wenn andere Länder kleine Musikvideos auf die Bühne bringen oder um die Wette Dancebreaks Choreografieren, ist kaum verwunderlich, gerade wenn die Songs dazu auch noch eher mittelmäßig sind.

      • Ich habe mir Bühnenshows von LotL angesehen, auch die Preparty in Amsterdam und denke, als Fernsehzuschauer*in hat eins von der Authentizität nicht viel mitbekommen. In der Halle mögen die Zuschauenden sicher einen authentischen Auftritt erlebt haben.
        Aber für mich bleibt der Eindruck, dass das, was auf der Bühne passiert und das, was über die Kameras vermittelt wird, zwei grundverschiedene Dinge sind.

    • Ich teile Deine Meinung absolut, Meckie.

      Es war bestenfalls ein ganz kleines Schrittchen und der NDR konnte froh sein,. daß es noch wahrlich schlimmere Veranstaltungen gab dieses Jahr, vor allem, in Polen,

    • Es wird ja immer versucht den ESC schön zu reden .Es kostet nur 400.000 Euro,stimmt nicht es sind Millionen Euro.Dann die hohen Einschaltquoten,wer kann das beweisen, erzählen kann man viel, ich glaube das nicht.Und dann die Aussage der ESC wird weiter gesendet in der ARD das ist ein Frechheit
      weil man genau weiß das niemand was dagegen unternehmen kann ( reine Willkür)Hauptsache die GEZ Gebühren werden weitergezahlt für so einen Quatsch.

      • Ach Du gute Güte, schon wieder solch ein durchgenallter Verschwörungstheoretiker. Ich verstehe überhaupt nicht, was an den GEZ-Gebühren so schlimm sein soll. Das sind gerade mal 3 Tassen Kaffee pro Monat, und für diesen Betrag bekommt man doch viel mehr geboten als 3 Tassen Kaffee. Aber unsere stramm rechten Spaziergänger denken natürlich: Was? Damit wird was Internationales finanziert? Da reagieren die armen Rechtswürstchen natürlich wie folgt: 😱😱😱

      • Ich mag diese Neuschöpfung „durchgenallt“, die muss ich mir merken. 😉

      • Sicher, dass Du hier im richtigen Forum bist? Das ist hier nicht Deine Telegramm-Gruppe, schnell zurück dorthin!

      • Will nicht damit langweisen, dass es seit über zehn Jahren nicht mehr GEZ heißt und es auch keine Gebühren mehr sind. Aber egal, wenn Rechtsaußen den Namen weiter nutzen will, könnten wir in hier zumindest intern in ESC-Gebühren abändern.

  2. Ich persönlich finde es Schade, dass man die Position, Deutschland sollte aktuell eine „kreative Denkpause“ einlegen, als „Quatsch“ bezeichnet. Es sollte aus meiner Sicht keine „Denkverbote“ geben, um auch Europa zu zeigen, Deutschland bleibt auf der einen Seite durchaus ein großer Beitragsgestalter des ESC, aber in der Teilnahme eines Beitrages, geht man in eine Schaffenspause und sucht nach neuen Wegen und Partnern.

    • Eine Pause ergibt nur Sinn, wenn man diese auch mit Inhalt füllt. Also z.B. wenn man schon Pläne für ein großes Vorentscheidungskonzept in der Tache hat, aber anderthalb Jahre mit gebündelten Kräften braucht, um dieses auf die Beine zu stellen.

      Einfach in eine Pause gehen, um neu zu denken bringt gar nichts, weil dann hätte man ja Zeit ohne Ende und es würden erstmal anderthalb Jahre vergehen, bevor man sich auf irgendetwas geeinigt hat, was dann genauso schnell hingehuscht werden muss, wie in diesem Jahr.

      • Und selbst wenn man ein Konzept hätte, das man sofort angeht und das anderthalb Jahre braucht, könnte man trotzdem noch nebenher jemanden ohne großen Aufwand intern nominieren, um nicht auszusetzen.

    • Es ist nicht verboten, diese Meinung zu vertreten. „Denkverbote“ scheint ein ganz neues Unwort zu sein. Dennoch ist es in der Tat Quatsch.

      Was soll denn „eine kreative Pause“ überhaupt sein ?

    • Finde ja diese erwartete Korrelation „Zeit – Qualität“ interessant. Warum denken das manche Leute? Schweden macht ohne Pause seit Jahren mit und gewinnt am laufenden Band. Widerspricht sich das nicht?
      Wenn Deutschland ein Jahr Pause macht, heißt das nur, dass ein Jahr später mit der Arbeit begonnen wird wie es vermutlich auch beim JESC sein wird.

  3. Gut auf den Punkt gebracht! Der ESC wird von der ARD bzw. NDR stiefmütterlich – oder um es anders auszudrücken – halbherzig behandelt und so sehen dann auch leider die Ergebnisse aus (an die Vorbereitungen für den JESC nicht zu denken)!

  4. Trong war ein guter Start? Das wage ich aber zu bezweifeln! Wäre das so ein guter Ansatz gewesen, hätten das die Zuschauer doch erkennen können. Das hat doch live überhaupt nicht funktioniert. Die wenigen Töne, die er zu singen hatte, klangen atemlos, und mit solch einer Leistung wird man dann international wieder nicht das „gewünschte“ Ergebnis erzielen. Ich kann da wirklich keinen „Mut“ in der Nominierung von Trong erkennen!

    Die Inszenierung sehe ich auch als Problem, aber eher darin, dass auch dort immer die gleichen Vögel das in die Hand nehmen. Irgendwer hat da geflüstert, dass die deutschen Beiträge immer Sympathisch, natürlich und zurückhaltend sein müssen. Der richtig große Bums ist da nicht drin. Bei LotL war das auch nur die Vorstellung eines Rock-Songs, der eher an das drölfigste Musical über das leben der „echten Stars“ erinnert. Wenn man das mit den Live-Performances der Band vergleicht, fällt einem doch der Unterschied sofort auf! Ich glaube ja, dass die Band unterschwellig doch zu sehr auf die „Blase“ gehört hat.

    Ich hatte an anderer Stelle ja schon einmal gepostet, dass ich erschreckt über den musikalischen Input bin, der sich scheinbar nur noch aus Casting-Shows, in denen die Songs anderer mittelmäßig interpretiert werden, und keinerlei Eigenständigkeit gefördert wird. Wie soll dabei musikalische Vielfalt entstehen. Der zweite Schocker ist immer der ZDF-Fernsehgarten. Auch hier ist doch nur ein weiteres Musical-Format am Start. Und so tauchen dann auch immer wieder Namen auf, die keinerlei Verbesserung bringen würden, weil sie im Grunde ja genauso beliebig sind. Wenn das der Geschmack in unserem Land ist, sollten wir dazu stehen, dürfen uns dann aber nicht beschweren, wenn es international nicht ankommt. Diese ganze Flickschusterei muss endlich aufhören und mehr Vertrauen in die KÜNSTLER (nicht Interpreten) gebracht werden. Ich möchte wirklich nicht mehr hören, dass ein Song ungeeignet für den ESC ist. Diese Perlen würdet ihr nämlich irgendwann schmerzlich vermissen!

    Und noch was:
    So lange Beitrage wie der von Blanka aus Polen. die mit der Persiflage einer Dance-Performance und einem Trallala Song im Semifinale den dritten Platz (nur durch die Zuschauer) belegt, will ich mich an dieser Diskussion nicht mehr beteiligen und werde lieber in Ehren Letzter!

    • Du hast Dir die Antwort auf Deine Frage ganz oben unten ja selbst gegeben: Ein Beitrag wie „Solo“ kann beim ESC gut abschneiden und das muss man auch bei der Zusammenstellung des VE-Lineups berücksichtigen. Trong hat beim VE erstaunlich gut abgeschnitten, wenn man berücksichtigt, wie der Song im Vorfeld bewertet wurde.

      • Genau, ich habe das damit beantwortet, dass ich dann lieber Letzter werde!

  5. Vielen Dank Benny, Du hast die Ausgangslage gut zusammen gefasst und die Rückschlüsse, die der (sagen wir mal) NDR ziehen muss gut pointiert.
    Vor allem der Punkt „Show“ ist in den letzten Jahren so wichtig geworden und dass wir den auch können, hat Michael Schulte gezeigt. „You Let me Walk Alone“ war auch ein eher durchschnittlicher Song, der durch die gut durchdachte Inszenierung den persönlichen Bezug von Michael hervor gehoben hat. So wurde es authentisch und berührend. Manchmal hatten wir natürlich auch Glück, wenn wie bei Lena oder auch noch Roman Lob die reine Bühnenpräsenz ausreicht und man gar keine große Show machen muss.
    Aber mit Ausnahme von eben 2018 ist hier auch das Hauptproblem. In diesem Punkt stecken uns bereits in den Vorentscheidungen viele Länder (allen voran Schweden, Finnland, Norwegen, Portugal und inzwischen auch Spanien und Serbien) in die Tasche.

    • Ich mag mir gar nicht vorstellen, wo Michael gelandet wäre, wenn der Beitrag so lieblos inszeniert worden wäre wie Kroatien oder Mazedonien in dem Jahr.

  6. Auch sollte die Genrevielfalt bei der Auswahl der Bewerber auf alle Fälle weiter verfolgt werden.
    Eine nicht nachvollziehbare Aussonderung von Teilnehmern in eine Art Vor-Vorentscheidung (TikTok) ist hinfällig , da sie nachweisbar mehr zu Unstimmigkeiten und Frust führt (Ikke, Leslie) als zu einer nachhaltigen Zielgruppenerweiterung und Quotensicherung.

    • Die Tiktok-Abstimmung und das Online-Voting müssen unbedingt verschwinden. Wenn die eine Wildcard wollen im Sinne von „power to the people“ dann bitte über offizielle Kanäle. Aber dann auch nur wer es über den normalen Bewerbungsweg nicht geschafft hat. Bitte keine zwei Möglichkeiten zum Bewerben, wo der eine eine direkte Qualifikation ist und der andere von vornerein zur Trostrunde führt.

  7. Ich habe in den vergangenen Wochen alles gesagt, was ich zu sagen habe. Ich bleibe skeptisch, wünsche aber selbstverständlich viel Glück und besten Erfolg!

  8. Das meiste kann ich unterschreiben.

    Der NDR/die ARD sollte Ruhe bewahren, konitunierlich die Schwachstellen an der deutschen Teilnahme verbessern und nicht wieder zum zigsten Mal auf Neustart drücken und alles neu aufsetzen, weil dann alles besser wird.

  9. Der ESC wird von der ARD bzw. NDR stiefmütterlich – oder um es anders auszudrücken – halbherzig behandelt und so sehen dann auch leider die Ergebnisse aus (Matty 10:23)
    So ist es, leider

    Das galt auch 2023, immerhin haben sie beim NDR heuer die eigene musikalische Filterblase ein Stück weit verlassen. (Zitat Wolfslast 2022 „Ein Ed Sheeran war leider nicht dabei“)

    Der richtige Aufschwung braucht wie früher Input von außen, (Stichwort Raab, Viva TV….)

    Hauptbaustelle bleibt für mich ein Vorentscheid, für den man sich international nicht verstecken muss und der sich als Show idealer Weise selber trägt

  10. Auf das TikTok-Dinges bitte schleunigst verzichten, ansonsten warte ich ab.

    Ich bin ja fast schon vom NDR-Verteidiger mutiert, als die schnelle Zusage für 2024 kam und einige ältere Männer meinten, man solle lieber darauf verzichten.

    Zudem bin ich der Meinung, daß man durchaus das Schlagergenre in Betracht ziehen sollte, was die Wahl des künftigen ESC_Beitrages angeht. Warum denn nicht ?

    Experimentelle und mutige Sachen sind wohl eher unrealistisch und Radiopop hatten wir ja auch schon zu genüge.

    Frisch, weiblich und bevorzugt Deutsch wäre meine Wunschvorstellung. Die Jungs haben zuletzt nicht geliefert und mit Niederlande 2022 und Finnland 2023 haben gezeigt, daß auch vermeintlich unpopuläre Sprachen eine Chance haben können. .

    • Die letzte Frau, die geliefert hat, ist ja noch länger her. Deutsche Sprache fände ich aber auch toll. Und nochmal trauere ich Frida Gold hinterher.

  11. Meine Forderung. JETZT damit anfangen, Künstler wegen 2024 anzufragen. Ich kann mir nicht vorstellen, daß niemand Interesse zeigt, wenn da wirklich professionell dabei vorgeht. Ob das mit Wolfslast & Co, klappt, ist allerdings sehr fraglich. Da sollte der NDR auf Leute setzen, die das Gespür dafür haben. Auch damit JETZT beginnen.

  12. Ich seh von 22 zu 23 auch keinen quantensprung.
    Wie man an den nordischen ländern sieht, ist meistens eine im eigen land erfolgreiche und vielbeachtete ve der schlüssel zum erfolg. Aber wie soll eine solche ve erfolgreich sein, wenn man die erfolgreichsten musikrichtungen konsequent aussperrt?

    • Also den Quantensprung von „amateurhaft“ (2022) zu „semiprofessionell“ (2023) sehe ich schon. Quasi ein Aufstieg von „San Marino, aber in HD“ hin zu „Island, aber mit steiferem Publikum“. 🙂
      Die Inszenierungen waren im Durchschnitt wirklich nicht gut, aber dafür furchtbar langwierig im Aufbau und der Gesang einiger Teilnehmer war keine Werbung für die deutsche Musiklandschaft. Liebe zum Detail konnte man bei den Sendungsmachern aber schon erkennen (z.B. Song-Medley, Ebstein-Interview, diversere Musikauswahl) und das Gefühl hatte ich 2022 nicht.

      Wenn man später mal „international“ mit mischen will (ich verweise gerne auf Litauen und Estland), muss aber noch viel passieren. Und dass auch ein VE funktionieren kann, der mit nur einer Show stattfindet, hat Finnland nun zum zweiten Mal in Folge eindrücklich unter Beweis gestellt. Vielleicht sollten wir einfach das finnische Fernsehen für den deutschen Vorentscheid einkaufen.

      • Besser hätte ich es nicht formulieren können,. allererste Sahne !

      • Ich haber leider auch das Gefühl, dass die Moderatoren und Gäste beim deutschen VE (auch 2023) nicht so richtig Freude an der Sache haben. Das wirkt immer alles wenig authentisch und ziemlich aufgesetzt, und dann kommen noch die abgetretenen ESC-Vorurteilsphrasen obendrauf („nicht kleckern, klotzen“, Glitter & Federboas etc). Wenn man sich die Moderatoren in anderen VEs anschaut (mir fallen da spontan Serbien und Portugal ein, auch wenn die beiden Länder dieses Jahr nicht so gut abgeschnitten haben wie in den Jahren zuvor), scheinen die Leute, die dort durch die Sendungen führen, tatsächlich mit authentischer Freude bei der Sache zu sein.

      • @Schlippschlapp71:
        Dankeschön! 🙂

        @togravus ceterum:
        Die Kritik an Gästen und Moderatoren verstehe ich vollkommen – gerade im Kontrast zu Portugal.
        Habe letztes Jahr zu später Stunde ins FdC-Finale geschaltet und habe mich eine Stunde lang super von den Green Room-Interviews unterhalten gefühlt ohne dass ich ein Wort Portugiesisch sprechen würde. Da weiß man, wie man eine TV-Sendung mit Spaß und Freude zu den Zuschauern bringt.

        Babsi und ihre Gästen konnten da leider in keinster Weise gegen antreten, wobei die immens langen Umbaupausen natürlich ohnehin jedes notwendige Tempo verhinderten.

        Da lobe ich dann auch Serbien (auch wenn ich da dieses Jahr nur mal für ein paar Songs eingeschaltet hatte): Die haben das Geld komplett in eine riesige LED-Leinwand gesteckt (das Klatschen wirkte für mich auch wie eingespielt), dafür wurde mit Requisiten (die aufwändig aufgebaut werden müssten) eher gespart. Sehr abwechslungsreich fand ich es in der Präsentation dadurch zwar nicht, aber immerhin kriegt man so auch 20+ Acts in 2 Stunden über die Bühne ohne das Langeweile aufkommt.

  13. Ich sehe es ja inhaltlich genauso, dass der VE 2023 zwei Stufen besser war als 2022. Aber das hat auch mehr mit dem VE 2022 zu tun als mit einem modernen Standard. Ansonsten lief nämlich alles 2-3 Ligen unter den hochwertigeren Vorentscheidungen Europas (z.B. Skandinavien, Litauen oder Estland).

    Das alles könnte/dürfte wohl am fehlenden Budget liegen, was man für Show und Inszenierungen braucht.
    Daher wäre ich für ein Beibehalten des aktuellen Konzeptes, wobei mehr Geld und Zeit in die Inszenierungen fließen sollte. Wenn es nicht gelingt, das Gesamtbudget zu steigern, dann besser nur 5-6 gut inszenierte Beiträge als 9 semiprofessionelle Beiträge wie dieses Jahr.

    Ich sehe die Probleme auch eindeutig innerhalb der Gesamt-ARD und nicht beim NDR, bei dem man sich aus meiner Sicht immer sinnvolle Gedanken zu VE-Konzepten gemacht hat (die Ausnahme war 2022, wodurch es dieses Jahr nicht viel schlechter werden konnte). Daher sähe ich auch in einem Senderwechsel keine großen Chancen.

    Im Großen und Ganzen gehe ich in eurer Analyse natürlich mit (eure verschiedenen Texte kommen ja zu fast deckungsgleichen Lösungswegen), die Masterfrage ich halt nur, wie man diese Ideen in die Köpfe der verschiedenen ARD-Verantwortlichen von Nord bis Süd bekommt.
    Eigentlich könnte es nur funktionieren, wenn nicht mehr ein Sender alles machen würde, sondern ein Team mit Mitarbeitern aller Sender den ESC als Aufgabe der ganzen ARD denken würde. Aber der Illusion gebe ich mich besser nicht zu lange hin.

    Eine Randnotiz auch noch: Damit „die Entscheidung für ‚Unser Lied für Stockholm'“ jetzt schon fallen kann, müssen auch die EBU und das schwedische Fernsehen sich erstmal für Stockholm entscheiden. 🙂
    (Jaja, es ist die wahrscheinliche Gastgeberstadt, aber bestimmt nicht die einzig mögliche.)

  14. „Welchen Punkten stimmt ihr zu?“
    Ich: allen. Guter Kommentar, Benny!

    Ich möchte aber an dieser Stelle auch noch mal sanft darauf hinweisen, dass wir nicht wissen, was beim NDR gerade vielleicht schon hinter den Kulissen passiert. Und womöglich wird es auch nicht ganz einfach für Wolfslast und Leidner, das 2023er-Konzept im Kern erneut durchzuboxen. Anscheinend mischt sich da ja sogar die Senderspitze der ARD gelegentlich ein, ohne irgendwas von der Materie zu verstehen.

  15. Man sollte JETZT direkt auf Künstler zugehen.
    Newcomer, Nonames, bekannte Künstler, große Namen – kurz gesagt: Auf alle.
    Plattenfirmen kann man auch mit ins Boot holen.
    Wichtig wäre es auch (wie viele schon geschrieben haben) an einer erstklassigen Inszenierung zu arbeiten, das ist die halbe Miete.
    Sasha Jean Baptiste leistet zum Beispiel für die Schweiz seit Jahren herausragende Arbeit.
    Ich würde viel mehr auf sie, statt auf Marvin setzten.
    Alternativ zu Sasha kann man auch auf die Choreografen setzen, die Tattoo und Cha Cha Cha „gestaged“ haben.
    Ja, man müsste da mal tiefer in die Tasche greifen, aber alleine so würden wir es schaffen besser abzuschneiden.

    • Bloß nicht Sascha Jean Baptiste! Die hat das Staging für Albanien wieder verwurscht. Die kann auch oft nur schwarz/rot düster, außer bei Schweden.

      • Albanien habe ich eigentlich als wunderbar Inszenierung empfunden, das hat die „Familienaufstellung“ (dank an Herrn Ceterum für die Beschreibung 😀 ) aber so richtig aufgewertet und ich war froh, dass das dann auch so ins Finale kam.

        Gute, perfekte Referenz von Sascha Jean Baptiste.

  16. Neue (nicht ganz ernstgemeinte) Idee: Deutschland nimmt den Zypriotischen Weg.
    Wir schauen wer/wie/was im Ausland Deutsche Wurzeln hat, Musik macht und nominieren dann direkt. Gesungen werden muss ja nicht zwingend in Deutsch/English.
    Beispiel LMYK. Deutsch-Japanerin die Anfang August in Deutschland ist. Chance nutzen und gleich mal Anfragen.

    Ansonsten: Ich hoffe der NDR/ARD haben bereits angefangen an 2024 zu Arbeiten und größer zu Planen und sind nicht wieder in einer Schockstarre oder überlegen jetzt ewig nach dem Wolflast Versprechen, wer jetzt neue HOD wird.
    Eventuell nimmt man sich zur Finanzierung alle anderen Rundfunkanstalten dazu.
    Nur ja… es muss was passieren und zwar jetzt. Nicht erst Oktober/November wenn größere Künstler bereits März/April/Mai für Touren verplant haben.

  17. Mut zu einer kontinuierlichen Show mit Tempo – das wäre es doch. 😉

    Benny, das ist gut beschrieben und auch ich finde, dass sich die VE in diesem Jahr im Gegensatz zu 2022 in die richtige Richtung kleinschrittig weiterentwickelt hat.
    Die Show war unterhaltsamer und die Beiträge bunter gemischt, aber da muss noch mehr kommen und damit sollte nun auch schon bald begonnen werden.
    Meiner Meinung nach sollte ein starker Song gut gesungen werden, wenn das nicht reicht, sollte die Aufführung richtig gut und aufmerksamkeitsheischend sein.
    Im günstigsten Fall passt beides!
    Wenn dann in einer VE mehrere solcher Beiträge die Show machen, bin ich froh und sicher, dass das auch auf der ganz großen Bühne in Stockholm ankommt. Die VE nicht verstecken, sondern offensiv unter das Publikum bringen. Vielleicht mal etwas Neues wagen bei Moderation und Gästen, ohne Stammpublikum zu verschrecken.

    Träumen darf ich ja, dass wir in Deutschland irgendwann mal so etwas wie Kenges, FdC oder Eesti Laul, gar San Remo bekommen. Eventuell bevor ich Rentner werde?

    • Einen VE auf die Beine zu stellen, der vergleichbar ist mit den genannten Wettbewerben, die schon jahrelange Tradition haben ist in der heutigen Zeit quasi unmöglich. So etwas vom NDR zu erwarten wäre schon sehr hoch gegriffen.

      Orientieren sollte man sich erstmal an Finnland. Die haben doch bis 2020 auch keine so tollen Shows gehabt (so weit ich mich dran erinnern kann) und seit letztem Jahr haben die aus dem Stand einen der beliebtesten Vorentscheide Europas. Einfach mal das finnische Konzept kopieren und gucken, was passiert. Mark Foster kennt es als Spokesperson ja schon, der kann auch direkt mitmachen. 🙂

  18. Sehr guter Artikel, danke dafür. Bleibt nur zu hoffen, dass die Verantwortlichen mitlesen, und sich auch ihre Gedanken machen. Leider habe ich ein bißchen meine Zweifel daran. Für sie ist der ESC, wie es scheint, nur einen Termin im Kalender, den es „abzuarbeiten“ gilt. Es fehlt das Herzblut, leider. Und deshalb wird sich auch an den schlechten Ergebnissen die nächsten Jahre nichts ändern, fürchte ich, es sei denn, es gelingt wieder einen „Überraschungs-Coup wie bei Michael Schulte, der ganz genaue Vorstellungen von seiner Inszenierung hat.

    Bin übrigens der Meinung, dass Anica Russo zumindest bei den Jurys hätte gut abschneiden können, oder auch Frida Gold, sehr schade, dass sie nicht teilnehmen konnten. Ohne LOTL nachträglich in den Rücken fallen zu wollen, das liegt mir fern. Aber ich denke, zukünftig sollte unser Fokus darauf liegen, die Jurys zu „bezirzen“, sie scheinen irgendwie berechenbarer zu sein.

  19. Auch wenn ich mir damit hier keine Freunde machen. Aber der einzige Weg für Deutschland, ist der einfach nicht mehr teilzunehmen. Weil Deutschland kann schicken was es will, Deutschland wird immer letzter werden. Hat man ja jetzt gesehen. Der Auftritt von Lotl war wirklich gut, trotzdem nur letzter Platz. Deswegen Geldhahn zudrehen und das eingesparte Geld für was anderes benutzen. Denn jeder Betrag den mal zahlt, ist für den ESC viel zu viel. Wenn man sieht was dabei rauskommt. Aber der NDR/ARD ist dumm genug weiterhin teilzunehmen und damit das Geld der Gebührenzahler weiterhin sinnlos zu verbrassen.

    • Ergänzung: Selbst die Befürworter für eine weitere Teilnahme müssen konstatieren, mit besonders viel Leidenschaft war der NDR/ARD beim Thema ESC nicht gerade dabei. Auch wenn die Pressemitteilung nach dem ESC 23 was anderes verlauten lies.

    • Diese Kommentare kommen mir sehr bekannt vor, ähneln die von einem User, der sich vor nicht allzu langer Zeit hier verabschiedet hat.😉

      • @Gaby

        Ich glaube wirklich escfrust05 hat sich unter neuem Usernamen eingeschlichen, die Wortwahl ist einfach zu ähnlich.

      • @ ESC1994

        Habe gar nicht mitbekommen, dass er rausgeflogen ist. Wann, wie, wo und warum ist das denn passiert? 😲

      • @Nils

        Er ist nicht „rausgeflogen“, er meinte er verabschiede sich und das wäre sein letzter ESC da Deutschland ja sowieso nur verarscht wird, wir könnten schicken was wir wollen wir würden eh Letzter werden, dass man sich die Gebühr sparen sollte usw. Also verbal einen auf beleidigte Leberwurst machen.

      • @ ESC1994

        Okay, unter den Unständen kann ich mir auch gut vorstellen, dass ihr recht habt.

    • sorry aber pausieren kann kein Thema sein . Schwanz einziehen hilft garnicht . So viel Geld kostet der ESC jetzt für Deutschland nicht , andere Sendung sind aufjedenfall teurer mit weniger Einschaltquote .

  20. Ich bleibe dabei, auch wenn der Autor des Kommentars hier sicher wieder anderer Meinung sein wird: Die Lieder im deutschen Vorentscheid 2023 waren nicht viel besser als die vorherigen Jahre. Bitte für 2024 einfach bessere Lieder aussuchen! Wo ist das Problem? Klar, alle hier und ESC Fans in Deutschland wollten Ikke verhindern und daher wurde mobilisiert, damit LOTL gewinnen wird. Hätten alle Fans z. B. für Trong mobilisiert, wäre halt er auch nicht aus der Bottom 5 im Finale rauskommen können. Warum die Blogger von ESC kompakt mit den sehr engen Kontakten zum NDR nicht mal, das Thema Song Qualität beim NDR und Alessandra Wolfslast & Co. ansprechen will, verliert sich in den Nebeln von Norwegen. Klar, man hat Angst um Content, Exklusiv-Interviews und die Teilnahme an den nächsten Songchecks vom NDR. Aber als ESC Fan online Medium könnte man doch mal kurz nachfragen, ob und warum die Qualität der Lieder im Vorentscheid einfach nicht besser wird? Vielleicht Angst, dass man Akkreditierung verliert? Aber wenn man schon so eng Kontakt beim NDR und zu den Verantwortlichen hat, dann könnte man doch einfach trotzdem bisschen kritischer sein? Als einziges deutsches Online Fanmedium, welches vom NDR besonders oft eingebunden, eingeladen und sogar im TV erwähnt wird, könnte man doch wenigstens mal kritisches Nachfragen erwarten dürfen? These: Song Qualität war einfach wieder nicht gut. Dies ist sicherlich subjektiv, aber besondere Hits gab es dieses Jahr in Deutschland wieder nicht. Rockstars wurde nur zum Radio-Hit, weil die beteiligten Radiowellen den Song oft gespielt haben und so in Deutschland gepusht haben. Genau wie 2022 wurde von den Fans ein Act besonders stark beworben, um den Sieg eines anderen Acts zu verhindern, und das ist ein Fakt! Auch auf ESC kompakt wurden LOTL stark beworben, im Vergleich zu den anderen Acts wurden LOTL besonders positiv hervorgehoben, als ob sie die einzige Lösung gegen den letzten Platz wären. Also am Ende sind wir alle ein bisschen schuld und im nächsten Jahr bitte endlich wieder starke Lieder für Deutschland aussuchen, aber dies muss halt vom NDR gewährleistet werden, nicht von den ESC Fans!

  21. Ich finde Deutschland leidet bzgl.seines Musikmarkts an Selbstüberschätzung. Deutschland hat als einwohnerstarkes Land zwar einen großen, und damit national kommerziell bedeutsamen, aber musikalisch und damit international uninteressanten Musikmarkt. Deutsche Musik besteht m.M. aus deutschsprachigem Jungherrengejaule à la Max Giesinger & Konsorten, die international niemand versteht und damit völlig uninteressant ist oder aus Kopien angloamerikanischer Stile, so wie bei LOTL, oder den diesjährigen VE-Nachplatzierten, ohne jeglichen USP.

    Vielleicht sollte man, wie von Abba-Björn vorgeschlagen, tatsächlich mal (wieder) deutschen Schlager oder Folklore-Pop vorbeischicken. Michelle 2001 war – obwohl ich Schlager fruchtbar finde – der Knaller und voilà: Platz 8 (war jetzt nicht ganz so ernst gemeint…).

    • Dem kann ich vollkommen zustimmen. Deutschland hat, zumindest für meinen Geschmack, eine der schwächsten Musikszenen Europas. Viel kleinere Länder wie Griechenland, Belgien, Portugal und Norwegen … oder sogar Island, Estland und Zypern haben deutlich mehr Lieder in meiner Playlist als Deutschland.

    • Die Glanzzeiten der deutschen Musikindustrie, also, die Zeiten, in der man international mitgemischt hat, sind lange vorbei. Sie befand sich hauptsächlich in den 80er und auch noch in den 90er Jahren (mit Bands wie Scorpions, Modern Talking, Alphaville, Camouflage (80er), Culture Beat, Fools Garden, Lou Bega (90er) … gab wohl noch ein paar andere, die mir im Moment nicht einfallen.
      Selbst aus der NDW schwappten einige Songs sogar in die USA rüber wie „Major Tom“ oder „99 Luftballons“

      Die Zeiten sind leider lange vorbei…

      • Wenn wir vom deutschen Lied sprechen, geht nichts über die Zeiten von Schubert, Brahms und Mahler. 😍

      • Also, eher Österreich…😛
        Aber ich kann dem nur zustimmen: Schubert und Mahler sind für mich definitiv die größten .
        Dann kommt Dichterliebe, 4 letzte Lieder, dann okay, Brahms, und ein paar andere noch

  22. Ich habe mir jetzt mal 3 Punkte herausgepickt, bei welchen ich anderer Meinung bin:

    Piunkt:1: interner Vorentscheid
    Beim „internen Vorentscheid“ 2020 muss ich dich korrigieren, denn dieser wäre -wie ich schon mehrfach erwähnt habe- erfolgreich gewesen, denn bei den ganzen „Ersatzvotings“ von den Fan-Medien sowie bei den Wettquoten kam Ben Dolic mit „Violent Thing“ ja gut an. Besser kam selbst LOTL im Vorfeld nicht an!

    Punkt 2: Regie
    Welche Regie hättet ihr denn gerne für den Vorentscheid? Wir haben in Deutschland nicht so viele „Live-Regisseure“. Bei manchen Shows übernimmt sogar manchmal ein Redakteur von der jeweiligen Produktionsfirma die Live-Regie.
    Ladislaus Kiraly (welcher den diesjährigen Vorentscheid ja nicht gemacht hat) gehört in Deutschland eigentlich schon zu den Top-Regisseuren. Ansonsten fallen mir noch Frank Hof (Wetten, dass..?, ZDF-Fernsehgarten), Andrea Achterberg (The Voice Kids, The Taste) und Allzweck-Waffe (da er wirklich viele bekannte Shows macht bzw. gemacht hat) Mark Achterberg (Let’s Dance; The Masked Singer; The Voice of Germany; Giovanni Zarrella Show) ein.
    PS: Nein ich weiß nicht in welchen Verwandschaftverhältnis sich Andrea und Mark Achterberg befinden!

    Punkt 3: Inszenierung
    Diesen Punkt habe ich ebenfalls in den letzten Wochen hier in einem Kommentar schon mal angesprochen, nämlich, dass es ja schon vor dem ESC bekannt war, dass aufgrund der Terminplanung von LOTL man keine großartige Inszenierung machen kann. Marvin Dietmann kann auch anders, denn er hat u.a. in diesem Jahr auch für Australien die Inszenierung gemacht.Und Australien wurde ja in den letzten Wochen gerne als gutes Beispiel für eine gelungene Inszenierung, im Gegensatz zu Deutschland, genommen.

  23. Vollste Zustimmung zum Punkt Inszenierung…mit einer fesselnden Performance kann das langweiligste und dämlichste Lied zum Knaller werden , wie sonst erklärt sich der Erfolg der kroatischen Anstaltsinsassen in Omas Kleidern und Opas Schiesser Unterwäsche , oder auch Spanien 22, deren saublöder Song ohne die KiezTanzeinlagen und halbnackten Darstellerpersonen auch weiter hinten gelandet wäre …
    Aber alles Hin und Her überlegen nützt nichts , wenn man solche amateurhaften tiktok Beiträge zulässt und dann noch Bewerbern wie einem Ikke eine solche Bühne bietet , die eine Fanbase auf den Plan ruft ,die gemeinsam mit allen ESC Hassern für so eine Verarsche voten, und so alle anderen dazu treiben den anderen, vermeintlich noch einzigen Act zu wählen , der das Unheil aufhalten kann, ähnlich wie bei der Bundestagswahl 21, keiner wollte den doofen Laschet , also Scholz, das kleinere Übel. Einzige Chance ist die Verantwortung in andere Hände zu legen , als in die der weltfremden selbstherrlichen Dauergrinser vom NDR .

  24. Es ist doch erstmal vollkommen egal, wie die VE gestaltet wird und um welche Uhrzeit die Show mit oder ohne Schöneberger läuft. Das A und O sind die Songs. Mit starken Beiträgen stellt sich ein Erfolg ein. Daran scheitert Deutschland kläglich. Wir sind überhaupt nicht in der Lage, ausgefallene oder kommerzielle Hits zu nominieren. Bei Finnland kann man sagen, egal was sie geschickt hätten, ein gutes Ergebnis hätten sie mit jedem Beitrag erzielt. Bei Schweden ist es ähnlich. Es braucht wirklich ein Team, welches sich auf die Suche nach neuen Talenten macht. Hat man von mir aus 10 Acts gefunden, muss die VE sowas von modernisiert werden. Die letzte war sehr gruselig. Gäste auf der Couch hatten wir schon 2006 und das war so angestaubt.

    Was mich am meisten ärgert ist, man hört gar nichts vom NDR. 3 Wochen sind seit dem ESC vergangen. Genug Zeit um das Erlebte aufzuarbeiten und in der Öffentlichkeit endlich Stellung zu nehmen. Aber wie jedes Jahr ist es das gleiche Spiel.

  25. Ich bin ein bisschen irritiert. Gerade erst habe ich hier von LOTL und einigen Kommentatoren gelernt, dass Nationen ein fragwürdiges und ausgrenzendes Konstrukt sind. Dass man ja nichts dafür kann, wo man geboren ist. Dass man sowieso besser nicht für Deutschland, sondern für seine Musik und seine Szene antritt. Dass man sich nicht zu Deutschland bekennen sollte, weil es hier alte und neue Nazis gibt. Und jetzt überlegen wieder alle angestrengt, wie Deutschland bessere Plätze erreichen kann. Warum? Wahrscheinlich wird mir der Beitrag aus Moldau sowieso wieder besser gefallen, als der NDR-Beitrag. Von Spanien, Frankreich und Italien ganz zu schweigen. Oder Skandinavien und das Baltikum…

    Lasst es doch einfach laufen, irgendwas wird uns der NDR schon vorsetzen. Vielleicht setzt sich NDR-intern ja Thomas Mohr durch, der schon am „Morgen danach“ in Tel Aviv gefordert hatte, dass man eine interne Auswahl treffen soll („Man muss dem Publikum beipolen, dass es nichts zu entscheiden hat“ – das hat 2021 super funktioniert) und in der Vorbereitung die überragende Kompetenz der Pop-Wellen-Redakteure besser nutzen muss (hat 2022 super funktioniert). Dass ausgerechnet er jetzt im Liverpooler Katerfrühstück überdeutlich gefordert hat, dass die handelnden Personen ausgetauscht werden müssen, entbehrt nicht einer gewissen Komik. Es lässt mich aber befürchten, dass es innerhalb des NDR weiter Eifersüchteleien und Machtkämpfe geben wird, die am Ende zum nächsten suboptimalen Auswahlprozess führen werden.

    Gebt doch einfach die Hoffnung auf und erfreut Euch an den bestimmt wieder mindestens 10-20 tollen Beiträgen, die es auch 2024 geben wird. Vielleicht ist der deutsche ja dabei. Wenn nicht, ist es auch egal.

    • Nein , aufgeben und laufen lassen ist der falsche Weg, es müssen nur andere, interessierte und qualifizierte Veranstalter das Ganze übernehmen, nicht diese gleichgültigen Figuren vom NDR nebst Jury ,bei der man sich fragt wo sie das Teilnahme Ticket gewonnen haben (Anica Russo zB) , und es muss einen VE über Wochen geben , der die Leute mitreißt , wie in Schweden und Norwegen, nicht eine 2 stündige Sendung versteckt am Freitag um 22.30 auf one , es wird Zeit für ein totales umdenken

    • „… erfreut Euch an den bestimmt wieder mindestens 10-20 tollen Beiträgen, die es auch 2024 geben wird. Vielleicht ist der deutsche ja dabei. Wenn nicht, ist es auch egal.“

      Ich bin mir zwar nicht sicher, wie hoch der Ironieanteil an dieser Aufforderung ist, aber ich stimme völlig ohne Ironie voll zu! Genauso mache ich es eigentlich schon immer.

    • erfreut Euch an den bestimmt wieder mindestens 10-20 tollen Beiträgen

      Genau, darum gehts, 2023 war im Vergleich zu vielen Vorjahren eine prächtige Ausbeute für mich, 6 tolle Songs plus 4 ganz gute, und viele Knaller VE
      deutscher Song hin oder her, glaube man könnte höchstens irgendwie irgendwann einen Zufallstreffer landen, wie bei Satellite, wobei 👎ist aber nicht von Deutschen geschrieben😶

      • „Satellite“ hat aber nur durch Lenas Personality und Interpretation gewonnen. Soweit ich mich erinnern kann, war der Song ja eigentlich als Ballade vorgesehen. Hätte ich mir überhaupt nicht vorstellen können…

      • Satellite gibts als Ballade von Mark Forster in Sing meinen Song ganz rührig vor Lena vorgetragen.🤧Das hatte schon Potential, aber eben von Hitmacher Mark Foster. Find ich leider nur noch als Audio.
        https://youtu.be/6z3ZUx4xjOw
        .
        Die Big Band Version (klasse) als Openener beim ESC 2011 hatte ja auch einen balladenartigen Einstieg von Stefan Raab, hätte so aber wohl nicht den 1. Platz gemacht.🤔)

  26. Mir wird jetzt im Nachhinein zu viel schlecht geredet, was vor dem Wettbewerb noch gelobt wurde. Wir hatten dieses Jahr einen vielfältigeren Vorentscheid und LotL waren tolle Vertreter für Deutschland. Wir hatten dieses Jahr auch andere gute Optionen. Melodies of Hope kam in der Bubble gut an. Leider konnte Patty live nicht überzeugen. From Fall to Spring wäre auch toll gewesen. Es ist wichtig darauf aufzubauen und die Show kontinuierlich zu verbessern. (Besserer Zeitplan, Perlen wie from Fall to Spring nicht im TikTok Voting versauern lassen, weg mit der Couch). Dann wird auch mal wieder ein gutes Ergebnis herausspringen. Zudem sollte man sich von letzten und vorletzten Plätzen nicht entmutigen lassen. Das ist als automatisch qualifiziertes Land leider immer drin (außer man ist Italien).

    • „außer man ist Italien“

      Ich würde das etwas anders formulieren: Außer man hat das Festival di Sanremo. Da kommt am Ende halt jedes Jahr Qualität raus.

    • Sehr interessant!! Danke!

      Komischerweise (oder auch nicht 🙄) viele letzte Plätze waren bei mir top 10 😱😱😱

      • @italojeck

        Interessant ist auch Albanien: Sie sind zwar knapp in den Top 10 beim Televoting gekommen aber auch nur durch hohe Wertungen in wenigen bestimmen Ländern. Wo sie es nicht unter die ersten 10 geschafft haben sind sie in der Regel sehr weit hinten gelandet.

    • @ESC1994 – danke interessante Auswertung. Die Bürger in Armenien und Azerbaijan sind anscheinend objektiver als deren Juries. Ich sehe mich hier als Nordisch, Spanien und Armenien fand ich auch grauenhaft.

  27. @Benny, sei mir nicht böse, aber dieser “Artikel“ ist anscheinend reine Promo, ich hab nach zwei Absätzen nicht weitergelesen. Ich weiß, dass viele WiWiblogs toll finden, aber in die Richtung solltet Ihr echt nicht gegen, Ihr könnt so viel mehr. Oder schiebt das Promozeug ans Ende aber nicht massiv an den Anfang.

  28. Ich hab mal so ne Idee. Die ARD und das ZDF arbeiten ja teilweise zusammen. Z.B Kika, Das MoMa, das Ferienprogramm. Warum können die beim ESC nicht zusammen arbeiten. Der NDR macht einen VE im dritten Programm. Das ZDF macht auch einen. Die jeweils 3 oder 4 besten treten in der ARD in einem Finale an und der Gewinner fährt nach Stockholm. Das ZDF darf die Halbfinale übertragen die ARD das Finale. Die Teilnahmegebühr teilt man sich. So hat man doch vielmehr Aufmerksamkeit für den ESC und vllt mehr Möglichkeiten einen guten Beitrag zu finden. Definitiv stimme ich damit zu das wenn man schon wieder teilnimmt ganz schnell daran gearbeitet werden muss was vernünftiges auf die Beine zu stellen

  29. Den Quantensprung zu 2023 sehe ich nirgends. Außerdem: Ein Quantensprung ist: eine ganz winzige Zustandsänderung, die überdies in aller Regel nicht beständig ist. Sagt die Physik.
    Auch wenn die deutschen Songs der letzten beiden Jahre Chart- und Radioerfolge waren, auf der ESC-Bühne haben sie nichts gerissen. Gar nichts. Es geht nicht darum, einen Radiosong zu finden, ein für allemal! Es geht um einen ESC-Titel, der in Nord-, Ost, Süd-, West- und Mitteleuropa ankommt. Selbstverständlich kann man die Verantwortlichen austauschen, es braucht einen „Trainerwechsel“. Dringend! Und jetzt!

  30. Na es bleibt abzuwarten was der NDR / ARD so vor hat , es wäre aber aufjedenfall sinnvoll jetzt damit schon mal anzufangen . So sollte auch immer die Regel sein , ESC vorbei planen für den nächsten . Dafür braucht es Menschen die ständig das ganze Jahr daran arbeiten und es muss auch Geld in die Hand genommen werden auch um Qualität rein zubringen . Denn produziert man mal ein paar andere Sendung weniger .
    Die ARD behandelt den ESC halt auch etwas stiefmütterlich , was endlich aufhören muss.
    Das sieht man an den Sendeplätzen bzw verbangung in die Dritten und wenn denn auch alle Halbfinals in die ARD so bekommt man auch mehr aufmerksamkeite . Die meisten haben doch keine Ahnung das es sowas überhaupt gibt und das ist traurig.

    • Jetzt daran arbeiten und Geld in die Hand nehmen. Zwei Dinge die sich beim NDR/ARD absolut ausschließen. Aber sie nehmen weiterhin mit „Freude“ am ESC teil. Nur hat man davon in den letzten Jahren so rein gar nix gesehen.

  31. Vielen Dank Benny für den guten Artikel. Man kann die Learnings gar nicht oft genug betonen in der leisen Hoffnung, dass bei den Verantwortlichen auch etwas ankommt.
    Ich würde beim Punkt Songauswahl/Zeitschiene noch etwas weiter gehen. Es soltlen jetzt etabliterte Künstler/Plattenfirmen angesprochen werden, die für 2025 (!!!) überlegen mögen, ob sie einen Song schreiben, für den dann ab Ende 2023 die passenden Künstler gecastet werden.

    In Sachen Inszenierung kann ich nur beipflichten, allerdings müssen es gar nich so große Namen sein – die beste Performance hatte m.E. Tschechien, die das mit einheimischen Choreographen umgesetzt haben. Für eine gute Inszenierung braucht es Zeit und Kreativität und Willen zur behutsamen Einflussnahme auf die Künstler.

  32. Einen Quantensprung habe ich dieses Jahr auch nicht wirklich gesehen, höchstens eine leichte Verbesserung. Die Aufstellung der VE-Teilnehmer hatte Sonnen-und Schattenseiten. Zum einen sind Perlen wie z.B. Anica Russo zu Tage gefördert worden, zum anderen wurde mit LOTL und Ikke Hüftgold, die mir beide persönlich nicht gefallen haben, ein großer Fehler begangen. Denn diese beiden besagten Acts überlagerten das gesamte Line-Up, sodass alle anderen Interpreten eigentlich keine Chance mehr hatten und viele LOTL wählten um Ikke zu verhindern. Man sollte sich also im nächsten Jahr um eine gerechtere Ausgangslage aller VE-Teilnehmer bemühen!

    In Punkto Songwriting und Performance empfehle ich erneut dringendst internationale Hilfe, wie z.B. Borislav Milanov, Sascha Jean-Baptist oder anderen ESC-Profis, in Anspruch zu nehmen.

    • Eigentlich haben wir doch in Deutschland genügend Expertise in Sachen Musik. Da brauchen wir keine Hilfe aus dem Ausland. Das Lineup in diesem Jahr für den Vorentscheid, war deutlich besser als davor. Nur war das keine große Leistung, denn das Lineup von 2022 war eine absolute Frechheit, das so den Leuten vorzusetzen. Da war Malik Harris noch der Einäugige unter den Blinden.

  33. Viele gute Punkte! Insbesondere früher anfangen und Vielfalt beibehalten. Meine eigenen Vorschläge wären: nicht nur „Gesamtpaket“ (also Künstler mit bereits vorhandenem Song), sondern auch Leute zulassen die nur ihren Song ins Rennen schicken wollen, oder Künstler die keinen Song parat haben und die dann ggf. Zusammenbringen. Dazu bereits jetzt an Künstler herantreten und sie bitten, etwas beizusteuern, sei es ein „Gesamtpaket“ oder aber nur einen Song. Aktiv auf Perlensuche bei Spotify etc. gehen und nicht nur die Bekanntesten der Bekanntesten ansprechen. Mut zur Nische, wichtig ist nur dass es eben „Exzellent in der Nische“ ist, wie die Blogger zuvor bereits mal schrieben.

    Gerne auf Künstler zugehen, die schon mal teilgenommen haben und von der Bubble gut aufgenommen wurden.

    Die Bewerbungsphase rechtzeitig ankündigen und länger laufen lassen als bisher, am besten über zwei Monate und einen Monat vorher ankündigen, zB. 01.08. ankündigen und vom 01.09.-31.10. laufen lassen.

    Ich will nicht lügen, ich suche selbst bei Spotify aktuell nach Offenbarungen. Viel wo ich dachte „das passt zu Eurovision und hat echte Chancen“ gab es nicht unbedingt, aber wir haben definitiv viele Leute mit Talent, besonderen Stimmen und Ausstrahlung, die mit anderen, auffälligeren Songs echt was reißen könnten, auch im Pop-Bereich. An Möglichkeiten mangelt es nicht, man muss nur viel mehr Scouting betreiben.

    • Ich gehe hier bei deinem ersten Punkt sogar noch weiter und sage, dass man ein Bewerbungsportal (nicht nur ein Bewerbungsformular) für den ESC schaffen sollte wo auch „unfertige“ Songs (also nur Text oder nur Komposition) eingereicht werden können. Und wenn der NDR oder eine Jury dann dort z.B. einen guten Songtext gefunden hat, dann kann man diesen ja dann, natürlich in Zusammenarbeit mit dem Urheber des Songtextes von einem erfahrenen Komponisten vertonen lassen. Dies wäre vor allem für Newcomer hinter den Kulissen interessant. Ich denke nämlich, dass es viele unentdeckte Talente da draußen im Bereich Komposition und des Textdichtens gibt, welche dies hobbymäßig machen, aber vielleicht doch noch eine Hemmschwelle haben z.B. bei einem Textdichter seinem Text auch mal einen Komponisten vorzulegen.

      Diesen Vorschlag habe ich übrigens bereits vor einigen Monaten schon mal gemacht! Vielleicht erinnert sich ja der ein oder andere daran.

      • Interessanter Vorschlag, wobei ich mich allerdings frage wie praktikabel das wäre. Ich hab mal gehört, dass die meisten erst eine Melodie komponieren und darauf dann den Text schreiben, weil man, wenn man erst nur den Text hat, große Probleme bekommt das rhythmisch ansprechend musikalisch zu interpretieren. Wobei das natürlich nicht immer der Fall sein wird und es in bestimmten Fällen super funktionieren kann.

        Aber versuchen könnte man es, warum nicht? 🙂

    • Das halte ich auch für eine gute Idee. Gerade weil wir hier nicht in Schweden oder Norwegen sind und die Musikindustrie sowieso das ganze Jahr für den ESC arbeitet, müssten wir da einfach nehmen, was wir kriegen können.
      Ich befürchte leider, der Misserfolg der S!sters hat das Kapitel „Pairing“ beim NDR endgültig zugeschlagen, aber z.B. Lena hat ja gezeigt, dass das funktionieren kann, wenn man es richtig anstellt.

      • Ich glaube, dass, sobald sich der NDR tatsächlich mit dem Misserfolg der S!sters auseinandergesetzt hat, erkannt wird, dass Pairing tatsächlich funktionieren kann. Ich glaube, Lena ist da nicht so ganz das optimale Zeichen, weil die 2010 mit vielen anderen Songs auch gut funktioniert hätte.

  34. Das wichtigste ist wirklich Kontinuität. Es bringt nichts, wenn man sich jedes Jahr ein neues Konzept ausdenkt. Man muss jetzt wirklich in erster Linie Kontakte zur deutschen Musikszene aufbauen und pflegen. D.h. dann auch wirklich zu den Acts stehen und sie fördern.

  35. Zum Thema früh genug anfangen, fällt mir nur ein, dass wir in meinem Eurovisions-Jury-Jahr 2018 im August Beiträge aussortierten. Und das war schon bereits eine ausgesiebte Auswahl. Die Info, dass das Konzept grob beibehalten wird und dass man sich bewerben kann, kam ja schon direkt nach dem ESC. Die Songs standen im Dezember fehst und die Teilnehmer vermutlich im Oktober. Und am Ende hatten wir einen – wie ich finde – qualitativen Vorentscheid. Aly ging international als Fanfavorit durch die Decke. Makeda, Linus und Lilly hatten auch gute Songs. BB gefiel mir in der Demoversion sehr, Gregor war niedlich und Sisters haben es leider vermasselt. Und selbst die anderen Lieder, die nicht ausgewählt wurden, habe ich als insgesamt gut in Erinnerung, gerade die von Aly. Am Tag des Vorentscheids war Deutschland auf Platz 5 der Wetten. Also an sich standen die Zeichen schon sehr gut.
    In dem Jahr hat man sich aber auch genug Zeit gelassen und intensive Songwritings-Camps gehabt. Ich verstehe nicht, warum das alles in die Tonne getreten hat. Gerade die prominente Einbindung der Fans war eine gute Neuerung. Am Ende gewann leider ein Beitrag, der im NDR-Style spontan irgendwie zusammengeschustert und reingepresst wurde und klanglos unterging. Ich weiß, dass ich bei der Bewertung damals dachte „ne, wir haben schon gute Songs. Das brauchen wir nicht und das kommt niemals in den VE.“ Und dann war es doch plötzlich dabei.
    Ich frage mich, warum man jetzt gefühlt ein halbes Jahr lang nichts macht und man teilweise erst im Januar die Info bekommt, ob es einen VE gibt und wie man sich bewerben kann.

    • Anfang November bekam man die letzten zwei Jahre die Infos über den Vorentscheid! Also Januar war es zum Glück nicht! 🙂

      Aber es stimmt schon weshalb ein Konzept, dass beim zweiten Versuch nicht klappt, obwohl es beim ersten gut geklappt hat, gleich in die Tonne gehauen wird und man diesem Versuch nicht noch eine dritte Chance gibt:
      Das Konzept von 2018, wo Michael Schulte ja dann am Ende den Vorentscheid gewann, hat super funktioniert und 2019 halt nicht -wie die schon geschrieben hast- damals vom NDR ein Stück weit selbst vermasselt. Somit wurde das 2018er Konzept in die Tonne gekloppt.
      2020 hatten wir dann die interne Auswahl mit Ben Dolic. Auch das hätte bei einem ESC 2020 gut geklappt, wenn man nach den ganzen „Ersatzvotings“ und Wett-Quoten geht. Nach dem es aber mit dem selben Konzept 2021 wieder nicht geklappt hat wurde auch diesem Konzept keine dritte Chance eingeräumt und es in die Tonne geworfen.

  36. Ich finde Bennis Kommentar so und zu diesem Zeitpunkt genau richtig, um Herrn Andreas Gerling an sein Versprechen zu erinnern, dass in „ein paar Wochen“ vom NDR mitgeteilt werde, wie es denn nun genau weitergehen soll. Die Erinnerung von Benni an die Bedeutung von Tempo, Show usw ist so richtig und wichtig, damit nicht zu viel Zeit verloren wird, die am Ende, sollte man wieder erst Mitte November anfangen, nicht mehr reingeholt werden kann, weil dann alles wiederholt nur lieb- und teilnahmslos abgearbeitet werden kann (wegen des Zeitdrucks, der dann herrscht wegen der im Sommer und frueherbst vertrödelten Zeit: die Gespräche, die letztes Jahr mit der deutschen Musikszene geführt wurden, waren ja leider wenig erfolgreich, wenn man nur Frida Gold und ikke hueftgold als deutschlandweit bekannte Namen animieren konnte, diese Gespräche waren m. E., Wenn ich dieses Output sehe, sehr ineffektiv, weil vermutlich Frau Wolfslast zu wenig Überzeugungskraft und Beachtung in der Szene hat).
    Also die Erinnerung von Benni an die eigenen Versprechen von Herrn Gerling ist super wichtig, und da sollte auch weiter von uns Fans gebohrt werden, wenn es die offizielle Presse schon nicht tut.
    Die Kommentare, die ich hier gelesen habe, dass die Songqualitaet in der Vorentscheidung besser werden muss und auch viel mehr in Landessprache stattfinden muss oder/und, dass eine breitere Kooperation mit anderen Sendern wie dem ZDF stattfinden sollte, mit mehreren für den ESC bewusstseinsfördernden Vorrunden, finde ich ebenfalls Beachtenswert. Also, lieber NDR, ich hoffe ihr habt ein offenes Ohr und seid nicht betriebsblind in eurer eigenen Blase. Springt mal über euren Schatten der (sorry, aber ist dich wahr) Arroganz. Der ESC hat es doch verdient und interessiert das normale Publikum doch auch, wie man am regelmäßigen Verkaufserfolg des ESC samplers und ja, der Finale-Einschaltquote einfach sieht. Das sollte dann auch vom NDR verstanden werden, dass da redaktionell (inhaltlich) was passieren muss.

  37. Übers Jahr gesehen sind immer wieder Lieder in den Charts, denen man ein sehr gutes Ergebnis beim ESC zutrauen würde. Nur finden diese Songs nicht den Weg zum Vorentscheid. Trotzdem kann man feststellen, wir haben Komponisten, die Hits und/oder originelle Songs schreiben können. Jetzt liegt es daran, solche Beiträge für die VE zu nominieren.

  38. Generell stimme ich erstmal dem Autor der Zeilen zu… bis auf einen Punkt: Warum wird eine Pause immer als Quatsch bezeichnet? Wenn in alle Richtungen gedacht werden soll, ist das auch eine Richtung. Man muss sich dann aber tatsächlich überlegen, wie es weitergehen soll… ich hatte auch eine „kreative Pause“ gefordert… aber es stimmt schon, zum einen würde es nur ein Jahr ausfallen und dann weitergehen wie bisher, zum anderen nähme das Interesse der Bevölkerung wirklich ab. Und das soll ja eher gefördert werden.

    Also hier wieder mein Standardsatz: Trommeln gehört zum Handwerk! Erst wenn auch die Vorentscheidung entsprechend angekündigt und vermarktet wird, so dass es sich lohnt, die VE zu schauen (und nicht erst den ESC), werden sich auch mehr bekannte Künstler aus Deutschland bewerben, die eh nur eine kleine Plattform im TV haben, um ihre Produkte vorzustellen. Wer bei einer VE nicht gewinnt, ist nicht automatisch ein Loser… wie es so oft beim ESC dann vermittelt wird. Ikke Hüftgold-Fans werden sich jetzt jedenfalls nicht von ihm abwenden, weil er die VE nicht gewonnen hat… nein, er hat durch diesen ganzen Hype vermutlich noch mehr Fans dazugewonnen, genau wie LOTL auch. Oder sind bekannter geworden wie Will Church oder Anica Russo. Also: Werbung, Werbung, Werbung!
    (By the way: Rammstein können wir jetzt vergessen. Auch wenn nichts an den Gerüchten dran wäre, bleibt doch immer was hängen – hier haben wir jetzt Xavier 2.0).

    Ich glaube, der Faktor Zeit ist nicht ganz so wichtig… ja, für die Entwicklung des Stagings, aber eigentlich wissen doch alle Künstler und deren Zuständige, dass irgendwann der Startschuss für die Bewerbung losgeht. Dann zieht man – zack – den Song aus der Schublade und gut is. Oder auch nicht, je nachdem, was da verbrochen wurde.

    Viele Wege führen nach Rom, aber TikTok und Co. gehören meiner Meinung nach nicht dazu. Was da in diesem Jahr schließlich um die Wildcard kämpfen durfte, war schwach. Und ein vorheriges Online-Voting ist auch nicht gut, wenn man die Performance und das Können auf der Bühne nicht kennt.

    Stichwort Performance: da geht tatsächlich mehr als in diesem Jahr. Woran es auch immer gelegen hat, aber mir hat der Auftritt von LOTL (die ich mehr als sympathisch finde) auch nicht zugesagt. Wann konnte man erkennen, dass es sich hier um eine Band handelte? Einer sang im roten Gewand, alle anderen waren irgendwo im Hintergrund verschwunden. Das war der Unterschied zu allen anderen Bands… die standen zusammen.
    Ich weiß nicht, warum immer von Marvin Dittmann und Sasha Jean Baptiste gesprochen wird… gibt es nur die beiden? Beim Staging gilt wirklich der Zeitfaktor… der Auftritt bei der VE muss schon gut durchgeplant werden.

    Und die VE attraktiver. Lasst die Schlagerfestspiele Baden-Baden wieder auferstehen. Nur nicht mehr nur Schlager, nicht unbedingt in Baden-Baden und Flori Silbereisen und Babsi können auch zuhause bleiben. Aber wer soll’s dann machen?

    Fragen über Fragen… und die Antwort kennt ganz allein der Wind.

  39. Ich stimme Benny im Großen und Ganzen zu, nur einer internen Auswahl gegenüber wäre ich deutlich aufgeschlossener, aber da wüsste ich halt gerne, welche Gespräche da so in den letzten Jahren geführt wurden, um einzuschätzen, ob da wirklich eine lohnende Option dabei wäre.

    Auf jeden Fall möchte ich keine reinen Publicity-Stunts mehr im VE. Alle Acts sollen bitte ernsthafte Kandidaten für den ESC sein.

  40. Ja, man sollte nicht mit dem Negativen beginnen, aber dennoch: zum Teil empfinde ich diesen Kommentar als etwas widersprüchlich. Was natürlich nicht heißt, dass er es ist.
    Aber zum einen wird gesagt, dass ein Wechsel des verantwortlichen Senders im Prinzip sinnlos wäre, nicht zuletzt, weil die ARD-Unterhaltungs- und die ARD-Programmdirektion dann nach wie vor mitmischen würde. Wenn diese Direktion allerdings das Problem sein sollte, kann man sich ja im Prinzip noch so sehr auf den Kopf stellen, dann bringt ja wirklich gar nichts mehr etwas. Außer vielleicht ein Wechsel zum ZDF, was ja definitiv eine krassere Forderung wäre. Aber vielleicht nicht einmal die schlechteste, da dass ZDF zumindest von Unterhaltung und Inszenierung etwas mehr versteht als die ARD, die ja zumindest den Selbstanspruch hat, qualitativ tiefgründiger und besser zu sein. Erkennt man aber im Bezug auf den ESC meiner Meinung nach wenn überhaupt eher an teilweise sehr gewollt vermeintlich botschaftsschwangeren Songs mit erhobenem Zeigefinger und Message, die vielleicht niemandem wehtun, aber größtenteils weder künstlerisch, noch von der Präsentation der Message und dann halt auch nicht musikalisch oder unterhaltungstechnisch wirklich auffallen.
    Dass Kontinuität hier das A und O wäre, sehe ich per se genauso, aber wenn wir ehrlich sind, fehlt es ESC-Deutschland vielleicht an so einigem, aber doch wirklich nicht an Kontinuität. Also ich erkenne bei den deutschen Beiträgen schon auf diversen Ebenen gewisse Muster, ebenso bei den Platzierungen die sie einheimsen, und das ist jetzt wirklich nicht sarkastisch gemeint. Von daher sollte man denke ich schon auf Kontinuität setzen, allerdings erst, wenn man wirklich langsam halbwegs wieder festeren Boden unter den Füßen erreicht hat.
    Ja, da war der Vorentscheid in diesem Jahr relativ gesehen wirklich ein Quantensprung, auf dem man aufbauen kann. Aber wenn man in 10 Jahren als einer der größten Musikmärkte Europas nur einmal eine Top 10-Platzierung erreicht und abgesehen von der Platzierung auch sonst nicht wirklich irgendwo so recht überzeugen konnte, sei es Dark Horse Kandidat, Fan Favourite, Internethit, Bubblehit, in welcher Blase auch immer, ist es denke ich euphemistisch, von quasi suboptimalen Bedingungen zu reden, da läuft doch gravierendst etwas falsch. Natürlich trifft das unter anderem auch auf das UK zu, aber gut, dann boxen wir uns halt weiter mit denen um den vorletzten Platz, wenn das unser Vergleichswert sein soll, dass wir mit dieser Diskrepanz nicht alleine stehen.
    Zumindest ich kann die Stimmen wirklich verstehen, die jetzt gravierende Änderungen fordern und empfinde sie als alles andere als inhaltleer oder inhaltlich schwach.
    Auch teile ich den Eindruck nicht, dass diese Stimmen nur aus einem ESC-fernen Umfeld komme, ich kenne sehr viele Leute, die wie ich seit den 90ern oder länger als begeisterte Zuschauer dabei sind und sich auch in der Thematik immer weiter vertiefen und die zumindest für jede Diskussion zu haben sind und auch eine Pausierung nicht rein aus Prinzip als „Quatsch“ empfinden würden. Schon alleine aus dem Grund, dass man in diesem Jahr dann den ESC aus deutscher Sicht dann doch etwas entspannter genießen könnte, so dramatisch der Grund dafür dann auch wirklich wäre.
    Aber auch, wenn wir kontinuierlich so weiter machen, wie bisher, sehe ich nicht schwarz, dass wir nicht wieder ein Jahr wie 2018 erleben werden, das Format ist durchaus offen dafür, auch den allergrößten Knaller hervorzubringen. Doch erfahrungsmäß tat es das bisher zu vernachlässigend selten, wie ich finde. Mir persönlich fehlt mittlerweile die Phantasie dazu, dass wir auf diese Art und Weise mal 2-3 Jahre in Folge wieder Beiträge finden, die irgendwie matchen, und das sollte schon unser Mindestanspruch sein. Kein Ausnahmejahr wie mit Michael Schulte, das wird definitiv mal wieder kommen in den nächsten Jahren, aber nicht, dass wir ein Jahr später wieder flames in your eyes sehen. Gerade die ESC-Bubble ist für diese krasse Schieflage naturgemäß blind, da wir es ja (leider) schon so derart gewohnt sind, dass wir es maximal noch kritisieren, aber uns vielleicht schon gar nicht mehr wagen, viel größer zu träumen wenigstens. Per se unrealistisch wäre es ja nicht, durch Kontinuität ja, mit einem soliden Konzept etwas dauerhaftes zu etablieren.
    Was mich weiterhin sehr negativ und auch doch etwas ratlos stimmt, ist, dass die Vorentscheidsbeiträge eigentlich gar nicht mal so chancenlos sind, wie ich finde. Natürlich möchte ich das nicht von meinem eigenen Geschmack abhängig machen, aber abgesehen von 2018 und 2022 gab es in jedem Vorentscheid Titel, denen ich deutlich höhere Chancen eingeräumt hätte als dem letztendlichen Song, der uns dann beim ESC vertreten hat.
    Dass der NDR zumindest scheinbar in einigen Jahren da vielleicht seinen Favoriten durchgeboxt hat irgendwie, kann, WENN es denn so war, aber auch nur ein Teil des Grundes dafür sein.
    Was den angesprochenen fehlenden Mut und die fehlende Vorbereitungszeit angeht, kann ich nur zustimmen, ja, defintiv, aber dies ist nun einmal Teil der vorhandenen Kontinuität, die wir so vom NDR beim ESC kennen, wie ich finde. Wäre für mich persönlich eher ein Grund, gegen die Kontinuität zu sein, ein Argument für Diskussionen auch um etwas krassere Änderungen im Auswahlprozess, etc.
    Was den Punkt Show und Inszenierung angeht, bin ich dann auch eigentlich wieder (fast) ganz auf der Seite des Verfassers. Man kann nun einmal mit einer wirklich auf den Song und den Künstler/ die Künstlerin angepassten Inszenierung doch wirklich noch deutlich mehr rausholen, ob sich das in Punkten niederschlägt oder nicht. Keine Bauchschmerzen inszenierungstechnisch hatte ich seit 2012 bei deutschen Beiträgen eigentlich nur 2018 und 2021 nicht (zumindest ich persönlich fand die Inszenierung von Malik Harris‘ Auftritt doch recht gut abgestimmt und den Umständen entsprechend gelungen).
    So, wie ich negativ begonnen habe, möchte ich positiv enden: ich sehe zumindest einiges ähnlich wie der Kommentar und Hopfen und Malz sind ja nicht verloren, wenn man zumindest mal die guten Ansätze im Vorentscheidungsprozess weiterverfolgt und vielleicht auch auf gewisse im Kommentar angesprochene Aspekte stärkeres Augenmerk legt.

  41. Für mich war der Vorentscheid 22 ein Desaster und 23 eigentlich auch. Es wurde sich etwas mehr Mühe gegeben, aber die Songs waren platt. Ich bin absolut weiterhin für einen Vorentscheid, nur muss die Show auch qualitativ gut sein…Ich glaube, dass es auf jeden Fall wichtig ist früh mit den Vorbereitungen zu beginnen für Interpret, Song und Show. Wie oben beschrieben eigentlich am besten gestern schon. Dann könnte man vielleicht probieren noch viel viel mehr Künstler*Innen (egal ob bekannt oder no name) für den ESC zu begeistern. Vielleicht könnte man eine Kampagne starten unter dem Motto „Wir retten den ESC“ (oder so ähnlich).

  42. Den Artikel kann ich eigentlich zu 100% unterschreiben. Wir brauchen überall frischen Wind im ESC Germany. Meine damit aber ausdrücklich nicht Personal ausschließlich sondern eher neue Ideen , mehr Mut und vor allem mehr Zeit.
    Vielen Künstlern würde sicherlich ein Terminzeitraum helfen wann Songs eingeschickt werden können. Dieser muß nicht lang sein sondern nur vorher lang genug bekannt sein.

    Bitte aber auch dem gesamten NDR ESC Team auf dem vorhandenen aufzubauen und alles unter die Lupe zu nehmen ob es nicht besser zu machen ist. Auch hoffe ich das dieser Artikel hier mit allen Kommentaren bis zur Chefetage des NDR vordringt um so die viele gute Denkanstöße im Artikel und den Kommentaren umzusetzen. Traut euch einfach liebes NDR ESC Team 😀.

  43. Persönlich wäre ich dafür, dass man die (zu) experimentellen Songs vorerst zu den Akten legen sollte. Selbst mit gutem Bühnenbild funktionieren solche Acts nur in Ausnahmefällen. Daher bin ich für das alte Rezept – sich wieder auf gute Songs mit dazu passenden Stimmen und etwas Charisma besinnen. Radiotauglich darf das u. U. auch sein, aber eben nicht so eintönig und einschläfernd wie in der Vergangenheit. Wesentlich früher mit der Suche anfangen wurde oft genug erwähnt und es müsste deutlich mehr außerhalb der Bubble geworben werden. Zusätzlich brauchen die Zuständigen beim NDR dringend Lernübungen, um gute Songs von schlechten unterscheiden zu können.

  44. Ich weiß nicht, bis auf Zeit und Mühe, die mehr in die Auswahl des Liedes fließen sollten, würde mir spontan recht wenig einfallen. Ich fand die Lieder im VE gut, ich fand die Mischung auch ausgewogen, ich finde LOTL haben gut performt, und sicher, die Inszenierung hätte besser sein können. Authentisch kann beim ESC funktionieren, aber da waren sowohl LOTL als auch Malik nicht die richtigen Kandidaten für beziehungsweise hatten die falschen Songs. Ich würde wagen zu behaupten, dass wir mit Anica dieses Jahr besser gefahren werden, weil da mehr Potenzial für eine exzellente Inszenierung drin lag, aber letztlich ist das doch auch nur Wunschdenken. Letztlich wissen wir nur, dass es mit LOTL nicht gut geklappt hat, und da muss man jetzt weiterdenken. Ich sehe aber auch nicht so wirklich, dass sich da was ändert ehrlich gesagt. Zu kleinschrittig, würde ich sagen.

  45. Wieviel kostet es für Deutschland teilzunehmen, alles zusammen.

    Wieviel würde es kosten wenn nur das Große Finale ausgestrahlt würde ohne dabei zu sein?

    Ich finde Big 5 soll abgeschafft werden denn viele finden es ungerecht daß sie sich nicht qualifizieren müssen. Man könnte einführen daß man das nächste Jahr weniger Beitrag zahlt wenn ein Land im halbfinale ausscheidet.
    Beim ESC ist mir am liebsten etwas neues, auch riskantes, nicht Alltagsbräu. LOTR hatte ein falsches Lied, alleine der Titel war abscheulich, das Kostüm auch. Pfeift auf vorbestellte gute Platzierung, bringt jemanden jung und voller Lebensenergie mit einem Lied und Beat das man nicht gleich vergißt.

    • Es geht bei den BIG 5 nicht ums Geld, sondern um die Zuschauerzahlen im Finale. Es macht eben einen Unetrschied, ob ein Land mit einigen Hunderdtausend / wenigen Millionen EW im Finale fehlt oder ob das ein Land mit 45 bis 85 Millionen EW ist.

  46. Jetzt mal ehrlich…ehrlich…warum nicht endlich Helene beauftragen, das Ding zu „rocken“? Früher hieß es immer, namhafte Künstler hätten Angst um ihre Karriere, wenn sie am ESC teilnehmen. Helene gilt mittlerweile in Europa als deutsche Kylie…(geiler Vergleich, ich weiß). Schickt sie einfach nach Stockholm nächstes Jahr, da passt doch alles. Fragt sie doch einfach, die hat bestimmt Bock drauf. Herrgott, warum denn immer dieses Rumgegurke. Einmal ne richtige Bombe, dass Europa sich die Augen reibt und sagt: „Wie haben die das denn hinbekommen?“ Und wenn es wegen ihrer Verpflichtungen für 2024 schon zu kurzfristig ist, dann eben 2025. Aber mir soll doch keiner erzählen, dass das aus Gründen aller Art nicht möglich sei. Macht es doch einfach mal!!!! Und wenn wir dann letzter werden…dann gestehe ich auch ein, dass uns wirklich keiner in Europa mag. Ach noch was….Alvaro Soler wäre auch so ein Name….den lieben in Südeuropa auch alle! Was ist denn an solchen Gedanken so schwer und seltsam???????!!!!!!

    • „Und wenn wir dann letzter werden…dann gestehe ich auch ein, dass uns wirklich keiner in Europa mag.“

      Ähem, ich mag Helene Fischers Musik auch nicht. Heißt das dann, dass ich Deutschland auch nicht mag? 🤔

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