Zypern: Schon jetzt Teilnahme für 2024 bestätigt – Auswahl per Talentshow

Bild: EBU / NATHAN REINDS

Kaum hat man verkündet, dass Andrew Lambrou kommendes Jahr für die Mittelmeerinsel Zypern beim ESC antritt, denkt man bereits einen Schritt weiter. 2024 soll eine Castingshow dabei helfen, den Act für Zypern zu finden. Mit dieser Bekanntgabe steht quasi automatisch auch das erste Teilnehmerland für den übernächsten ESC fest.

In einem Fernsehinterview verriet Giorgos Arsenakos jetzt, dass man bereits mit den Planungen für den ESC 2024 begonnen habe. Er ist CEO von PANIK Records; also dem Plattenlabel, bei dem unter anderem ESC-Stars wie Eleni Foureira und Ivi Adamou unter Vertrag stehen. Laut ihm soll es eine Art Kooperation mit dem Sender CyBC für übernächstes Jahr geben:

„Wir haben mit dem Staatsfernsehen aus Zypern entschieden, eine Talentshow zu veranstalten. Der Gewinner oder die Gewinnerin dieser Show darf Zypern beim Eurovision Song Contest 2024 vertreten.“

Wie diese Talentshow aussehen wird, wann genau sie stattfindet und vor allem, ob auch der Song dort gewählt wird, ist noch nicht bekannt. Ursprünglich wollte das zypriotische Fernsehen bereits für kommendes Jahr die Castingshow All Together Now als ESC-Act-Auswahl veranstalten. Daraus wurde jedoch nichts und man entschied sich intern für Andrew Lambrou.

Der Sänger aus Australien hat zypriotische und griechische Wurzeln und hatte sowohl seine Herkunft, sowie den tiefen Wunsch, beim ESC zu performen, bereits im australischen Vorentscheid dieses Jahr betont. Er versuchte nämlich, Down Under in Turin zu vertreten. Mit seiner Performance zu „Electrify“ schaffte es Andrew allerdings am Ende nur auf Platz 7 der Vorentscheidung.

Zypern hat dieses Jahr in Turin das erste Mal seit 2013 den Einzug in ein ESC-Finale verpasst. Vielleicht auch deshalb möchte man nun langsam wieder in Richtung öffentliche Vorauswahl gehen; schließlich sind alle Acts seit 2016 intern bestimmt worden. Andromache ist hierbei als einzige nicht der Sprung ins Finale geglückt.

Castingshows werden in den verschiedensten Ländern regelmäßig als ESC-Vorentscheidung gewählt. Auch wenn das in den vergangenen Jahren nur noch vereinzelt passiert, haben die daraus entstandenen Kandidat:innen zwar nicht immer, aber oft Erfolg beim ESC gehabt. Neben den Gewinnerinnen Lena 2010 und Netta 2018 konnten sich auch Nadav Guedj für Israel oder auch beispielsweise Destiny für Malta in den ESC-Top Ten platzieren. Sie alle wurden per Castingshow ermittelt.

Fallen dir noch weitere Beispiele ein, bei denen Castingshows als ESC-Vorauswahl dienten? Und wen würdest du gerne für Zypern 2024 performen sehen? Lass uns gerne ein Kommentar da.


22 Kommentare

  1. Die Ansprüche an den Vertreter hat Zypern aber ganz schön runtergesetzt, wenn sie für 2023 einen holen, der in Australien nur Platz 7 belegt und wenn der mit Zypern soviel zu tun hat wie Cyros mit Ketchup. Ich bin mir sicher die cypriotischen ESC-Fans können sich kaum halten vor Freude.

    • Scheiss egal was der in Australien erreicht hat. Wenn der Song und der Auftritt stimmt und er ins Finale kommt ist doch erstmal alles gut. Bei Musik ist vieles möglich. Ein Gewinn von irgendwas ist noch lange keine Garantie beim ESC weit zu kommen. Haben wir selbst bei einigen TVOG Gewinnern gesehen.

      • Soll mir ja egal sein mit was sich Zypern zufrieden gibt. Allerdings wenn er wirklich so toll wäre, dann hätte er in Australien ein weitaus besseres Ergebnis erzielt

      • Wenn man sich die Bilanz von Zypern ansieht, dann haben weibliche Teilnehmer insgesamt besser abgeschnitten als die männlichen.

    • Hängt am Ende ja dann doch immer auch von Song ab. Dass Zypern aber nach einem Fehlversuch für nächstes Jahr wieder direkt auf Import-Künstler setzen, enttäuscht mich dann doch.

      Was 2024 betrifft, muss man mal gucken. Aber dass sich Zypern partout gegen einen klassischen Vorentscheid sträubt, ist echt schon bemerkenswert. Kann es sein, dass kein anderes Land so lange keinen klassischen Vorentscheid mehr hatte?

  2. Es wird auch allerhöchste Zeit, dass Zypern den ersten Sieg erringt. Seit ihrer Teilnahme 1981 konnten zypiotische Beiträge nicht immer überzeugen.
    Zypern wird angelastet nur teilzunehmen, dass Griechenland immer die 12er kassiert.

  3. Ich befürchte bereits einen Auftritt, der sich hauptsächlich um die Präsentation seines Aussehens drehen wird und das zu einem schnöden fließbandproduziertem Song mit den üblichen spanischen Schlagworten à la „toca toca loco loco“. Hoffe natürlich falsch zu liegen.

      • Ist halt meine persönliche Meinung, ich mag generell keine Castingshows. „Unser Star für Oslo“ habe ich natürlich verfolgt, und mich auch für Lena gefreut. Sie war aber auch ein Ausnahmetalent.
        Dieses Format ist mir ein bißchen zu einseitig, sie setzen meistens nur auf Solo-KünsterInnen.

      • Das ist nun leider schon eine Weile her und wurde zudem von Raab produziert.

        Mittlerweile ist das Konzept zu ausgelutscht und eine VE mit Festivalscharakter wäre ,mir auch lieber.

      • Raab ist mir sympatisch wie Sand in der Unterhose (Zitat) aber er hat (oder hatte) eine Ahnung.
        in solchen Faellen es ist auch egal ob es um eine Casting-Show oder einen VE-Festival handelt….
        Bloss: Casting-Shows arbeiten meistens mit unbekannten Kuenstlern, und das finde ich definitiv zu eng fuer einen ESC-VE.

  4. Etwas Interessantes aus der Ukraine (und zugleich Anregung für eine Diskussion):

    Für die Junior-Vidbir wurden die drei Jurorinnen bereits per Online-Voting bestimmt (und bei den Erwachsenen soll das auch kommen). Jetzt geht man noch einen Schritt weiter: Auch die ukrainische Jury für den JESC in Jerewan wird online gewählt, als erste Jury für den JESC überhaupt!

    Dabei hält man sich an die Vorgabe der EBU, dass drei Erwachsene und zwei Kinder dabei sein müssen – deswegen wird beides separat gewählt.

    Bei den Erwachsenen steht mit Sofia Rol auch eine frühere Teilnehmerin zur Wahl (2016; „Planet Craves for Love“) Bei den Kindern sind Teilnehmerinnen aus dem VE dabei, darunter auch die „Siegerinnen der Herzen“, Sofia Artemenko und DJ Polinka.

    Die Abstimmung findet hier statt: https://junior.eurovision.ua/voting-type

    Nun, dass jetzt auch die Jury für den JESC per Online-Voting zusammengestellt wird, das ist vielleicht ein riskanter, aber sicher interessanter Schritt. Und ja, sie dürfen in diesem Fall nicht für den eigenen Beitrag abstimmen, weswegen das hier eine andere Dimension hat als beim VE.

    Ginge so etwas vielleicht auch in Deutschland (egal ob Junior- oder Senior-ESC, ob VE oder Finale)? Oder sind bei uns die Bedenken doch größer?

  5. Wenn ich mir so die Teilnahmeliste anschaue, könnte Zypern ja nochmal was in die Richtung S/A/W versuchen, siehe 1984 mit S/A/W selbst und 1990 gut kopiert von John Vickers. Die Nummer mit dem Ivi-Adamou-Stil kann man einige Jahre sicherlich machen, aber bereits bei Tamta hat mich das nicht mehr überzeugt.

  6. Ich war nie Fan von S/A/W. Zudem weiß ich gar nicht, ob unter diesen Namen immer noch produziert wird.

    Mir wäre es persönlich lieber, wenn sich Zypern landestypisch präsentieren würde.

    • Eins ist sicher: Zypern sind die 12 Punkte von Griechenland schon mal sicher. Selbst wenn sie einen auf die Bühne stellen, der das griechische Alphabet rückwärts rülpst. Sie dürfen nur nicht in Türkisch singen, dann wirds wohl knapp mit 12 Punkten aus Griechenland.

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