Nemo und Joost Klein unter den Nominierten für den Eurostory-Preis für den besten Songtext beim ESC 2024

Bilder: Ruud Janssen | SRF/Ella Mettler

Welcher Beitrag des Eurovision Song Contest 2024 hat den besten Liedtext? Darüber lässt die Fanseite Eurostory.nl auch in diesem Jahr wieder sowohl die Fan-Community als auch eine Expertenjury aus internationalen Dichter*innen, Texter*innen, Autor*innen, Journalist*innen, Komponist*innen und ehemaligen ESC-Teilnehmer*innen abstimmen. Jetzt wurden die fünf Nominierten bekanntgegeben.

Interessanterweise sind in diesem Jahr alle vier Beiträge für den „Eurostory Best Lyrics Award“ nominiert, die auch in den Wettquoten ganz vorne liegen. Zusätzlich befindet sich ein Lied in der Auswahl, das – wenn es nach den Wettquoten geht – sogar um den Einzug ins Finale zittern muss.

Das sind die fünf Nominierten für den „Eurostory Best Lyrics Award 2024“:

Bis zum 4. Mai könnt Ihr hier für den aus Eurer Sicht besten Liedtext abstimmen. Der Preis wird dann in der ESC-Woche in Malmö verliehen.

Wie immer hat die Jury auch ausführliche Begründungen für ihre Auswahl geliefert, die wir im Folgenden dokumentieren.

Australien: „One Milkali (One Blood)“

„Wenn wir das Lied ‚One Milkali (One Blood)‘ des Musikduos Electric Fields mit einem Wort beschreiben müssten, wäre es: spirituell. Sänger Zaachariaha Fielding und Produzent Michael Ross laden uns ein, den Planeten, wie wir ihn kennen, mit allen direkt sichtbaren und greifbaren Aspekten, in einem anderen Maßstab zu betrachten. Kleiner. Aber auch größer. Auf atomarer Ebene, aber auch auf kosmischer Ebene. In molekularen Systemen und Nebeln. ‚Um zu sehen‘, singen sie, ‚dass uns das Universum nicht gehört.‘

‚One Milkali (One Blood)‘ ist ein Anti-Ego-Song, der eine der selbstzerstörerischsten Zeilen in der Geschichte des Eurovision Song Contest enthält: ‚My soul slides away from its title.‘ Darin liegt die zutiefst verbindende Botschaft des Liedes mit einer direkten Verbindung zur Liebe, denn selbst beim Kuss lösen sich die Lippen auf: ‚Wir küssen uns und die Materie löst sich auf.‘ Es ist ein Text des Bewusstseins darüber, wie immens klein wir als Menschen sind, ‚einer von ihnen Milliarden Milliarden‘, und dennoch immens bedeutsam. Denn auch wenn wir nicht (bewusst) anwesend sind, wenn wir träumen, ’sind die Atome wach‘. Electric Fields überlässt die Bühne, den Songtitel und die Kernidee des Songs Yankunytiatjara, einer der ältesten Aborigine-Sprachen Australiens. Symbolisch und ergreifend.“

Italien: „La noia“

„Angelina Mango singt „La noia“ oder „Die Langeweile“. Sie singt aus der Perspektive eines Mädchens in der italienischen Gesellschaft, eines Mädchens, das nicht für sich selbst entscheidet, sondern von anderen gelebt wird, insbesondere vom Patriarchat, den Männern, die ihr nicht die ‚Perlen der Weisheit‘ geben, sondern ‚farbige Perlen‘ für ‚die kleinen Mädchen mit Traumata.‘ Die Männer erledigen das Geschäft und schreiben die Texte, während sie (Angelina) blind die Verträge unterschreibt. Weil sie sonst nicht viel beizutragen hat. Auf sarkastische Weise stellt sie ihren Texter als Figur dar. ‚Ich möchte dich nicht langweilen‘, sagt er, ‚aber hier ist ein Liebeslied, und jemand muss es singen.‘ Der Text enthält auch Hinweise auf die Bibel, da sie von einer Dornenkrone spricht, die ihr geschenkt wird und die sie beinahe selbst schätzt. Denn wer leidet, erlebt zumindest etwas. Genau wie beim Tanzen der Cumbia, der ursprünglich kolumbianischen Tanzgattung, die im Refrain im Mittelpunkt steht. Darüber singt sie: ‚Wenn ich riskiere zu stolpern, hört wenigstens die Langeweile auf.‘ In einem wunderbar ansteckenden, sarkastisch gesungenen Lied ist es vor allem das, was die Sängerin tut: warten, bis endlich etwas passiert.“

Kroatien: „Rim Tim Tagi Dim“

„Auf den ersten Blick scheint ‚Rim tim tagi dim‘ ein Titel in der Kategorie ‚Ding-a-dong‘ und ‚Diggiloo-diggiley‘ zu sein, und tatsächlich scheinen diese Klänge nichts Besonderes zu bedeuten. Aber dann sind da die Strophen. ‚Ich bin jetzt ein großer Junge, ich bin bereit zu gehen, ciao, Mama, ciao‘ – so beginnt die Geschichte von Baby Lasagna. Es geht um einen Jungen, der sein kleines kroatisches Dorf verlässt, vielleicht Umag, wo Marko Purišić, der bürgerliche Name des Sängers, herkommt. Mehr Menschen verlassen Kroatien als neu hinzukommen. Vor allem junge Menschen ziehen ins Ausland. Purišić spricht darüber mit ebenso humorvollen wie schmerzhaften Beobachtungen. Die Zeilen ‚Ich gehe jetzt und ich habe meine Kuh verkauft‘ und ‚Ich werde euch alle vermissen, aber vor allem die Katze‘ sind lustig, aber die Bitterkeit stellt sich ein: ‚Es gibt kein Zurück, meine Anwesenheit wird schwarz.‘ Es wird völlig ernst, wenn sich diese Zeile auf ‚Panikattacken‘ reimt und wir gleich danach wieder ‚Rim tim tagi dim‘ hören, sodass man sich fragt, ob der Titel nur das Geräusch dieser Panikattacken in seinem Kopf darstellt. Glücklicherweise wird die Katze später noch einmal erwähnt: ‚Miau, Katze, bitte miau zurück‘ – und das ist die humorvollste Art auszudrücken, was jeder weggehende Mensch in seinem tiefsten Inneren hofft: dass die Zurückbleibenden dir zurückmiauen werden.“

Niederlande: „Europapa“

„Das Wesentliche des ‚Europapa‘-Textes ergibt sich aus seinem Titel. Er dient als Zusammenfassung aller Elemente innerhalb des Liedes. Erstens die Verwendung von ‚Euro‘ – in den Strophen spielt Joost Klein mit Städten und Ländern (Freunde in Frankreich, ‚trein‘ nach ‚Berlijn‘, „benen“ nach „Wenen“). Zweitens dient ‚Papa‘ als Lautmalerei: In diesen Silben wird das abgehackte Tanzen bereits angedeutet. Und drittens ‚Papa‘ im Sinne von ‚Vater‘. Inmitten all der feierlichen Zeilen macht Klein deutlich, dass dies möglicherweise sein ultimativer Versuch ist, seine Eltern zu ehren, insbesondere seinen früh verstorbenen Vater. Die Zeile ‚Ik heb geen visum nodig om bij je te zijn‘ (‚Ich brauche kein Visum, um bei dir zu sein‘) bekommt in diesem Zusammenhang eine ganz andere Bedeutung. Und ‚Ik ben echt alles kwijt, behalve de tijd‘ (‚Ich habe alles verloren, außer der Zeit‘) geht tief bei genauer Betrachtung, ähnlich wie die Anspielung auf Stromae mit seinem Lied ‚Papaoutai‘ (was wörtlich übersetzt ‚Papa, wo bist Du?‘ bedeutet). Und dann ist da natürlich noch der ergreifende Schluss des Liedes: ‚Ich vermisse dich jeden Tag, flüstere ich heimlich. Siehst du, Papa? Ich habe dir doch zugehört.'“

Schweiz: „The Code“

„Nemo singt über ‚den Code‘. Das erinnert an Kryptographie, etwas, das man entschlüsseln muss. Aber für Nemo hat die Entdeckung dessen, was sich hinter dem Code verbirgt, viel mehr mit etwas Größerem zu tun: den begrenzten Wahlmöglichkeiten, die die Gesellschaft Nemo als gender-queerer Person auferlegt. Man muss null oder eins sein – Computersprache für das eine oder andere. Mit anderen Worten: binär. Mit anderen Worten: männlich oder weiblich. Nemo bringt dies in der Bridge des Liedes wunderbar zum Ausdruck: ‚Irgendwo zwischen den Nullen und Einsen habe ich mein kommendes Königreich gefunden.‘

Dieses letzte Wort ist eine wichtige Nuance: Das ‚kommende Königreich“, nicht nur das ‚Königreich‘. Die Erwartung eines Königreichs ist also gegeben, aber noch nicht das vollständige Königreich (ausgedrückt durch diese Zeilen: ‚Lass mich die Tiefen und Höhen kosten, lass mich diesen brennenden Schrecken spüren‘). Das Schöne an diesem Lied über nicht-binäre Identität ist, dass sowohl die Melodie als auch der Text nicht entschuldigend, nicht anklagend, sondern einfach euphorisch sind. Und eine Zeile wie ‚Ich habe den Code gebrochen wie Ammoniten, ich habe ihm Zeit gegeben‘ ist natürlich eine brillante und vielversprechende Art, diese lebensverändernde Suche zu beschreiben. Und wie oft wurden Ammoniten in einem ESC-Song erwähnt?“

Welcher ESC-Beitrag 2024 hat aus Deiner Sicht den besten Songtext des Jahrgangs? Schreib uns Deine Meinung gerne in die Kommentare.

Das waren die letzten Preisträger*innen:


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45 Comments
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TokkiTE
TokkiTE
18 Tage zuvor

Sorry, aber was macht da Kroatien und die Niederlande? Finde die Songs textlich jetzt echt nicht besonders.

Jared
Jared
17 Tage zuvor
Reply to  TokkiTE

Vielleicht verstehst du die Texte einfach nicht. 🤔

Jenny Sid
Jenny Sid
16 Tage zuvor
Reply to  TokkiTE

Einen Song seinen verstorben Eltern zuwidmen und auf eine extreme Auswanderungssituation in seinem Land hinzuweisen sind also nichts besonderes mehr !?

Entschuldigung, es regt mich so auf wenn man unter „gutem Text“ immer so ein Standartgedudel ala Love Love peace peace versteht und alles was da nicht rein passt ist also nichts besonderes ? Ich finde sowohl Joost als auch Baby Lasagna zeigen wie man auf seine ganz eigene Art und Weise so ne Message verpacken kann ohne so eine Standart emotionale Ballade zu sein.

4porcelli - Toujours la Seine #voteHabibi
4porcelli - Toujours la Seine #voteHabibi
18 Tage zuvor

We will rave sollte hier klar gewinnen.

Nils
Nils
18 Tage zuvor

„We ramdidamda“: lyrisches Gold. Das berührt mich tief in meiner Seele und bringt meinen alltäglichen Struggle mit den existenziellen Lebensfragen nach der Bedeutung allen Strebens und Seins auf den Punkt, wie ich es nie zu tun vermochte.

Wenn Bob Dylan den Literaturnobelpreis bekommen konnte … wann Kaleen Stockholm?

Last edited 18 Tage zuvor by Nils
4porcelli - Toujours la Seine #voteHabibi
4porcelli - Toujours la Seine #voteHabibi
18 Tage zuvor
Reply to  Nils

😆😆😆😆

Mikusch1103
Mikusch1103
16 Tage zuvor

Ich werfe noch Zypern mit in den Raum.
„Waking up in the morning and I’m feeling like ulala“ ist doch ein lyrisches Meisterwerk

Tobiz
Mitglied
Tobiz
18 Tage zuvor

Niederlande lol.
Ich dachte, wir finden Politik jetzt doch wieder alle ganz doof? Also was macht dieser Beitrag dort?

J. Freizeit
J. Freizeit
17 Tage zuvor
Reply to  Tobiz

Hast du den Text gelesen? Ich finde die Worte und Anspielungen zu seinem Vater wirklich rührend.

Tobiz
Mitglied
Tobiz
17 Tage zuvor
Reply to  J. Freizeit

Nein. Die 2 Zeilen am Ende reißen den Klamauk der 3 Minuten vorher nicht raus und es wirkt fehl am Platz. Das Thema wurde von einem Schulte wesentlich besser gemacht, denn er musste die Message nicht hinter einem Spaßsong verstecken.

Esther
Esther
17 Tage zuvor
Reply to  Tobiz

„Spaßsong“ zeigt ja eigentlich schon sehr gut, dass du den Text nicht verstanden hast.
Im Grunde singt er 3 Minuten über ein Europa mit offenen Grenzen und dass er sich trotzdem alleine fühlt. Ernste Themen können durchaus durch stilistische Mittel aufgelockert werden und das gelingt Joost ganz gut.

Leider merkt man dann aber recht schnell, wer sich mit dem Text nicht auseinandersetzt…

Nils
Nils
18 Tage zuvor

Australien fällt da textlich doch sehr ab. Im Prinzip ist das auch nur eine weitere Spielart von „Love, Love, Peace, Peace“. Alle anderen sind zurecht nominiert.

togravus ceterum
Mitglied
togravus ceterum
18 Tage zuvor

Puh. Da fehlen mir aber definitiv Portugal und Serbien.

Micha
Micha
17 Tage zuvor

Danke dir, für diesen wichtigen Hinweis!!!!!

togravus ceterum
Mitglied
togravus ceterum
17 Tage zuvor
Reply to  Micha

Es scheint bei dieser Preisausschreibung nicht um poetische Qualität, sondern um die richtige Botschaft zu gehen. Den Ansatz finde ich eher lächerlich. Slowenien müsste z. B. auch rein, vor allem wegen des Spiegelbildes.

Micha
Micha
17 Tage zuvor

Absolut!!

italojeck
italojeck
17 Tage zuvor

Scheint so, in der Tat.
Aber bei Angelina (bzw. Madame) stimmt auch die Poesie.

nur ein Beispiel:
mi hanno detto che la vita è preziosa, io la indosso a testa alta sul collo.

ich liebe – rein sprachlich – diese Stelle. Das ist, wie Lyrik sein sollte.
Die Idee, das Leben zu ‚tragen‘, erhobenes Hauptes (!), wie eine Kette usw.
(wobei ‚la vita è preziosa‘ schon als Floskel ausgewiesen wird – ‚mi hanno detto’… )

italojeck
italojeck
17 Tage zuvor
Reply to  italojeck

PS: okay, man koennte auch bei Europapa lyrischen Traditionen nachspueren…

togravus ceterum
Mitglied
togravus ceterum
17 Tage zuvor
Reply to  italojeck

Italien gehört zweifelsohne zu den verdient Nominierten.

chris
chris
18 Tage zuvor

Bis auf Australien und ein Stück weit Kroatien gibt mir das alles nichts.

Cherry-Juice
Mitglied
Cherry-Juice
17 Tage zuvor
Reply to  chris

Bei mir gerade umgekehrt. Australien und Kroatien schwach, die anderen drei zurecht nominiert 🙂.

Christian W
Christian W
18 Tage zuvor

Na, ja… Textlich ist das (wie auch ganz generell) nicht der stärkste Jahrgang. Aber wenn man sich schon mit Texten beschäftigt, dann sollte man sich doch statt mit Kroatien vielleicht mal mit dem spanischen Text beschäftigen…?

Am Ende machen das aber die Schweiz und Italien wohl unter sich aus.

ag9
ag9
18 Tage zuvor

Bein kroatischen Text lesen immer alle rein, dass er das Land verlässt. Kann man reininterpretieren, steht da aber nicht explizit.
Für mich zieht der Junge einfach von Land in die Großstadt…

Jenny Sid
Jenny Sid
16 Tage zuvor
Reply to  ag9

Das wird nicht herein interpretiert sondern ist die Aussage des Songs! Das sagt Baby Lasagna selbst andauert und dass eben genau das in der Performance in Malmö zusehen sein wird

Geri
Geri
17 Tage zuvor

Und was ist fuers beste Kostuem

rainer1
rainer1
17 Tage zuvor

Soll noch einer sagen die odds sind unwichtig.

italojeck
italojeck
17 Tage zuvor

Ich kann Texte in anderen Sprachen (ausser italienisch) nur schwer beurteilen.
Aber bei La noia war ich mir sicher, dass es dabei sein würde. Madame sei dank!

Wer sonst in Sanremo und überhaupt für die italienische „canzone-sprache“ viel gutes gebracht hat ist Mahmood- bei Soldi war es ein Gesamtpaket, Tuta Gold ist eher rein sprachlich interessant (Inhalt geht so), wie er mit vielen Fremdwörtern spielt, um männliche Reime zu erzeugen.

Ich finde interessant und gerechtfertigt, dass die Niederlande dabei ist. Der Song hat viele gute Ideen, auch wenn nicht immer einwandfrei umgesetzt (musste aber nicht sein)

Nur noch eins: Ich vermisse dabei eine portugiesische Liedermacherin, Nena, die leider beim FdC nicht gewonnen hat. Ich finde ihre Texte großartig-klassisch, wie sie die musikalische enjambements benutzt und/oder tolle Metaphern und rethorische Wortspiele. Das ist eine Liga für sich.

Last edited 17 Tage zuvor by italojeck
Anna01
Anna01
17 Tage zuvor

Warum den Preis nicht direkt an Italien vergeben, so oft, wie sie gewonnen haben😁 Seit 2019 bis auf eine Ausnahme einen Durchmarsch. Schon beachtlich.

Gerd Geomax
Gerd Geomax
17 Tage zuvor

An alle die hier jetzt die Nominierung von Joost Klein belächeln: ihr habt Euch nicht mit dem Text befasst! Nur oberflächlich und im ersten Anhören ist „Europapa“ tumbe Partymucke. Sobald man sich aber den Text, der zudem mit vielen tollen Wortspielen bestückt ist, genauer anhört oder durchliest und sich dann noch mit dem leicht politischen sowie viel deutlicheren persönlichen Hintergrund Joosts beschäftigt kann der Text nicht mehr belächelt werden.
Ich habe auf der Abtimmungsseite für ihn gestimmt, da er es schafft mich davon zu überzeugen, dass wir uns doch alle darüber freuen sollten, dass wir in der EU ohne größere Kontrollen hinfahren können wo wir wollen (und das ist durch den Rechtsruck in den Niederlanden mit dem Programm des Gottseidank bislang verhinderten Ministerpräsidenten Geert Wilders durchaus politisch gemeint). Wenn er dann am Schluss merkt, dass ihm vor allem das Anhören von „Papaoutai“ gut tut und sich (anscheinend dadurch) dann erinnert, dass es sein verstorbener Vater war, der ihm diese Vorzüge (Welt ohne Grenzen) schon immer nahe gebracht hat, steigen bei mir Tränen der Rührung auf. Und das muss jemand erst mal schaffen; vordergründig Partyschlager und dann mit persönlichem Hintergrund berühren. Ich drücke Joost die Daumen, auch wenn in der Online-Abstimmung derzeit „Rimmeltimmeldingdong“ deutlich vorne liegt. Die Jury wird sich meiner Meinung nach dann aber eher für „The Code“ oder „La Noia“ aussprechen, womit ich jeweils auch leben könnte.

Last edited 17 Tage zuvor by Gerd Geomax
Anna01
Anna01
17 Tage zuvor
Reply to  Gerd Geomax

Naja aber EU ungleich Europa. Warum wird das immer gleich gesetzt?

Tobiz
Mitglied
Tobiz
17 Tage zuvor
Reply to  Anna01

Er spricht davon, kein Visum zu benötigen, um andere Länder zu bereißen. Das spielt ganz klar auf die EU an, nicht auf den Kontinent.

Gerd Geomax
Gerd Geomax
17 Tage zuvor
Reply to  Anna01

Das stimmt natürlich schon und andererseits auch wieder nicht.
Wenn schon „Schengen-Staaten“, da fehlen aus der EU noch Zypern und für Bulgarien und Rumänien nicht an den Landesgrenzen. Dafür gehören aber auch die Schweiz, Norwegen und Island dazu (um nur die großen nicht EU- und trotzdem Schengenstaaten zu nennen). Also…nicht nur EU aber auch nicht ganz Europa. Ich finde aber die Verkürzung auf Europa in Joosts Text in diesem Zusammenhang trotzdem vollkommen legitim.

Holgivision
Mitglied
Holgivision
17 Tage zuvor

Die Abstimmung ist doch gar nicht aussagekräftig, die Fans voten nur ihren Liebling, ganz egal wie sie den Song finden. Meine Stimme hat Australien bekommen

Thomas2000
Thomas2000
17 Tage zuvor

Nemo? Wieso der? Echt jetzt?

Anna01
Anna01
17 Tage zuvor
Reply to  Thomas2000

They

Liane
Liane
17 Tage zuvor

Ich bin bei Australien und den Niederlanden

undeuxtrois
undeuxtrois
17 Tage zuvor

Schön, dass es heuer auch wieder Beiträge gibt, die ein zweites oder gar fünftes Hinhören notwendig machen, damit man sich genauer mit den Texten beschäftigt.

Schön auch, dass es so viele Beiträge in Landessprache gibt, hier muss ich natürlich die Übersetzungsmaschine anschmeißen, um genauer festzustellen, dass mir die Beiträge aus Italien und der Niederlande auch textlich gut gefallen.
Und dazu kommt, dass mir beide Lieder auch beim Hören Freude bereiten.

Wie fast immer hat auch Portugal einen hervorragenden Text am Start, da hätten sie ruhig 6 Beiträge nominieren können. 🙂

Thomas O.
Thomas O.
17 Tage zuvor

Muss da nicht lang überlegen

Eu-ro-pa-pa 😍😭

BineB.
BineB.
17 Tage zuvor

Wenn es nur rein nach dem Liedtext geht, finde ich die Nominierten schon gut. Bei Australien kann man sich streiten. Ich hätte da eher 1-2 andere Lieder gesehen. Auch wenn Italien und die Niederlande so gar nicht meine Favoriten sind, was das lyrische betrifft, sind sie schon gerechtfertigt nominiert. Kroatien ist eine kleine Überraschung. Leider wird bei solchen Songs zu schnell geurteilt ohne sich mit dem Text zu befassen. Was ja auch für die Niederlande gilt. Deshalb freut es mich, dass sie dabei sind. Naja, und Nemo war schon klar.

eurovision-berlin
eurovision-berlin
17 Tage zuvor

Wenn ich mir die Beschreibungen oben durchlese, bleiben für mich nur meine beiden Favoriten übrig: Baby Lasagna und Joost Klein. Beide Songs sind lustig gemacht, aber am Ende wird’s traurig, oder zumindest nachdenklich. Die anderen sind für mich anbiedernde Haltungs- und Gesinnungsliedchen, davon hatten wir beim ESC schon weiß Gott genug.

Jofan
Jofan
17 Tage zuvor

Hier favorisiere ich textlich (aber auch musikalisch) ganz klar die Schweiz und Italien. Nemos Zeile „Somewhere between the 0’s and 1’s, that’s where I found my kingdom come“ ist für mich die beste Textzeile des Jahrgangs und bei Angelina sagen mir sowohl das Thema des Songs (v.a. das Hochleben der gesellschaftlich verpönten Langeweile) als auch die enthaltene Ironie zu.

Esc Lukas
Esc Lukas
17 Tage zuvor

Bester Songtext, ganz klar Kroatien. Die Message ist toll. Die Songtexte der anderen nominierten Länder sind leider Käse. Allenfalls noch Italien. Aber was machen die Schweiz und die Niederlande dort.

Timo1986
Timo1986
17 Tage zuvor

Als ursprünglicher Annalisa-Befürworter hinsichtlich eines Sanremo-Sieges, muss ich an dieser Stelle zugeben, dass Annalisa mit ihrem Canzone „Sinceramente“ wohl nicht für den Eurostory-Preis in der Kategorie bester Songtext beim ESC 2024 nominiert worden wäre.

Ich sag’s mal so: Angelina Mango bekommt den Eurostory-Preis in der Kategorie bester Songtext beim ESC 2024 und Nemo gewinnt den ESC 2024. 😀

Last edited 17 Tage zuvor by Timo1986
Trevoristos
Trevoristos
17 Tage zuvor
Reply to  Timo1986

weder noch ^^

Jenny Sid
Jenny Sid
16 Tage zuvor

Für alle die finden dass Kroatien textlich nichts anspruchsvolles ist, der Text ist wichtiger und aktueller denn je !

Baby Lasagna singt über eine extreme Auswanderungssituation in seinem Land, die nicht nur Kroatien sondern den ganzen Balkan/Osteuropa betrifft. Das ist ein extreme wichtiges und vorallem aktuelles Thema dass sich in Europa, seit vielen Jahren, abspielt. Damit können sich so viele Menschen indentifizieren denen Baby Lasagna eine Stimme gibt.

Er schafft es dabei aber nicht diese klassische emotionale Balladen schiene zufahren sondern verbindet es mit landestypischer Musik. Turbo-Folk Rock ! Denn was vielen nicht wissen, Trubo-Folk Rock ist die musikalische DNA in Kroatien. Miroslov Škoro, Marko Perković Thompson und viele weitere. Das ist kroatische Musik. Baby Lasagna gibt uns also mit Rim tim tagi dim wahres kroatisches und auch ehemaliges Jugoslavisches Kulturgut. Die wörter Rim tim tagi dim beschreiben dabei den Rythmus der kroatischen Folksmusik auf die man Kolo, einen Volkstanz tanzt. Der Tanz, der übrigends auch in seiner Dora Performance zusehen war. Er schafft es Tradition mit Moderne zuvereinen ohne dabei dem Klischee in unseren Köpfen zufolgen.

Auch dass der Text sehr humorvoll ausgerichtet ist, spiegelt die kroatische Mentalität und Lebensweise wieder. Der Song spiegelt einen letzten Abend, ein letztes Fest in seiner Heimat wieded bevor er sein Land verlässt. Dabei lässt er seine Kultur aber nicht zurück, er nimmt sie mit in ein neues Land um sie dort weiter zu leben.

Und jetzt sagt nochmal das der Text nichts besonderes oder nur ein Spaßsong ist. Nur weil etwas nicht der Norm entspricht ist es nicht gleich albern oder sonstiges. Anderes Land andere Sitten und genau das zeigt uns Baby Lasagna