Zweite Probe beim ESC 2022: Sheldon Riley mit „Not the Same“ für Australien

Bild: EBU / NATHAN REINDS

Ein noch etwas verschlafenes „Buongiorno“ aus dem Pressecenter. Es ist heute so früh am Morgen noch sehr leer hier.

Den Probentag eröffnen darf heute Sheldon Riley. Auf den Fotos der ersten Probe hat sich schon angedeutet, dass der Australier sich eine exzentrisch-dramatische Inszenierung seines Beitrags „Not The Same“ überlegt hat. Ob diese auch im Bewegtbild gut herüber kommt und wie sein Schleier im TV-Bild wirkt, erfahren wir ab 10 Uhr. Im australischen Vorentscheid fand ich persönlich den Schleier eher störend und hoffe so, dass er auf der ESC-Bühne gut zur Geltung kommt ohne Sheldons Gesicht zu sehr zu verdecken.

Erster Probendurchlauf

Sheldon steht zwischen zwei Treppen und trägt ein weißes Gewand mit weißer Fellschleppe und Glitzerverzierungen.

Auch sein Schleier funkelt und glitzert.

Er variiert seine Stimme stärker als in der Studioversion, dass macht den Song für mich zugänglicher.

In der Bridge läuft er die Treppen nach oben.

Dann erfolgt eine kurze akustische Pause, in der er den Schleier abnimmt. Das ist gut gemacht, sonst wirken solche Brüche ja oft seltsam, hier setzt es einen guten Akzent.

Für mich ist der Moment trotzdem zu spät, ich merke ganz eindeutig, dass ich besser eine emotionale Verbindung mit Sheldon aufnehmen kann, wenn ich sein Gesicht sehe und das sind nur 30 Sekunden (vielleicht auch länger, es fühlte sich auf jeden Fall sehr kurz an).

Bild: EBU / NATHAN REINDS

Zweiter Probendurchlauf

Schon beim zweiten Durchlauf kommt eine Nebelmaschine Einsatz. Der weiße Rauch umfließt Sheldon von unten, so wirkt es fast als würde sich sein weißes Gewand noch weiter über die ganze Bühne ausbreiten.

Sheldon bringt sehr viele Emotionen mit seiner Stimme herüber.

Beim ersten Durchlauf hat man das Abnehmen des Schleiers aus der Totalen gesehen, diesmal wird es als Close-Up gezeigt. Beides funktioniert. Und er muss beim Abnehmen auf jeden Fall nichts entwirren oder sich die Haare richten.

Ich muss sagen, dass ich jetzt zum ersten Mal einen Zugang zu dem Song bekomme. Ich bin positiv überrascht, vorher konnte ich so gut wie gar nichts mit dem Beitrag anfangen.

Dritter Probendurchlauf

Im dritten Durchlauf kommt die Nebelmaschine dezenter zum Einsatz, der Nebel kraucht „nur“ den Bühnenboden entlang.

Beim dritten Mal funktioniert es auch wieder mit dem Singen beim Heraufschreiten der Treppe, dass hatte beim zweiten Mal nicht geklappt.

Was noch nicht ganz funktioniert sind die Kameraeinstellungen, man sah immer wieder Bühnenarbeiter im Bild.

Fazit: Ich bin wirklich positiv überrascht. Ich konnte vorher mit dem Song kaum etwas anfangen, live hat es mich deutlich mehr überzeugt und ich habe zum ersten Mal einen Zugang gefunden. Stimmlich sticht Sheldon heraus. Das Balladen-Treppen-Duell Aserbaidschan vs. Australien gewinnt für mich eindeutig Australien.

Über die zweite Probe von Australien sprechen wir heute Abend wieder wie gewohnt um 20 Uhr in unserem in der ersten Probenwoche täglichen ESC Kompakt LIVE auf YouTube. Eine Übersicht über alle Proben des heutigen Tages findet Ihr hier.


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17 Comments
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Johannes
Johannes
2 Jahre zuvor

Mein Gott es ist Drama aber ein sehr gut inszeniertes!
Das wird seine Freunde finden und die Jurys wird es sicher auch milde stimmen hohe Punkte zu verteilen.
Top 5 kann ich mir aber ( im Finale ) beim besten Willen nicht vorstellen da ich nicht einschätzen kann wie es bei den Zusehern an den heimischen TV Geräten wirkt und ankommt.

Rainer 1
Rainer 1
2 Jahre zuvor

Mit einigem abstand hinter sam ryder mein zweiter platz. Ich finds grandios, hätte in aber lieber in schwarz gesehen. Und bitte frisur richten nicht vergessen😀😀

Gaby
Gaby
2 Jahre zuvor

Puh… das ist nicht meine Tasse Tee…

Thilo mit Bobby
Mitglied
Thilo mit Bobby
2 Jahre zuvor

Ich habe bisher auch kein Zugang zu dem Lied gefunden. Fühle mich eher wie von Engelsflügeln erschlagen von dem gewaltigen Drama. Aber dein Wort in Gottes Ohr Berenike, vllt erwischt es mich auch noch. Wünsche Sheldon alles gute

Jaws
Jaws
2 Jahre zuvor

Hoffe er erwischt den Flug am Freitag nach Sydney

Attila Kovacs
2 Jahre zuvor

Das wird besser Abschneiden als hier viele denken, nach Dami im endlich wieder ein guter Australischer Künstler.

DoDo
DoDo
2 Jahre zuvor

Ich brauche diese unmelodische Heulboje nicht im Finale. Australien hat seine besten ESC-Seiten wohl tatsächlich hinter sich und darf gerne dieses Jahr wieder ausscheiden.

Frank B.
Frank B.
2 Jahre zuvor

Hatte während des VE aus Australien schon geschrieben, dass ich den Song im ESC-Finale sehen würde, aber eher rechte Hälfte.
Bin gespannt, ob ich das noch korrigiere, aber aktuell spekuliere ich weiter darauf. Der Song sollte sich locker qualifizieren, da die Jurys im Semi bestimmt spendierfreudig sein werden. Im Finale ist die Konkurrenz dann aber so groß, dass es nicht mehr so viel gibt und auch das Televoting eher spärlich Punkte liefert.

Eigentlich halte ich mit Prognosen ja eher zurück, aber momentan scheint mir das sehr vorhersagbar. 🙂

jot
jot
2 Jahre zuvor

Ist es pompös inszeniertes Drama? Ja. Gefällt es mir? JA! Ist einfach genau mein Ding 🙂

Thomas O.
Thomas O.
2 Jahre zuvor

Disneykitsch, das Aufmacherbild erinnert an König der Löwen.

Anmey
Anmey
2 Jahre zuvor

Das Ding vor seinem Gesicht finde ich nach wie vor schwierig. Im YT-Clip ohne sieht das ganze jedenfalls echt gut aus. Über den musikalischen Aspekt ist alles gesagt, Finale eigentlich nicht in Gefahr.

Rusty
Mitglied
Rusty
2 Jahre zuvor

Ich werde mit ihm und seinem Song nicht warm,auch der Probenausschnitt gefällt mir nicht so Sein Gesang ist sicher ganz toll und wird in der Halle noch mehr wirken.Aber alles andere ist mir irgendwie zu viel.

Alki Bernd
2 Jahre zuvor

Ich hatte mir zwischenzeitlich auch so eine Gesichtsgardine gekauft, bin dann aber voll mit dem Fahrrad gegen eine Straßenlaterne geknallt. Und das blöde Kleid verhedderte sich immer in den Speichern, wurde direkt schmutzig und passt in keine handelsübliche Waschmaschine.

Wie unpraktisch !!

meckienrw
meckienrw
2 Jahre zuvor

Was für ne Katastrophe

Steffen
Steffen
2 Jahre zuvor

Viel zu dick aufgetragen. Gruselig.

Tamara
Mitglied
Tamara
2 Jahre zuvor

Ich finde den Beitrag ja absolut grauenhaft, aber falls das ins Finale kommen sollte und Marius auch, dann muss ich darauf bestehen, dass die beiden in der Reihenfolge Marius – Sheldon direkt hintereinander kommen. Der Startnummerntroll aus dem letzten Jahr sollte das doch möglich machen.

eurovision-berlin
2 Jahre zuvor

Ich mochte die Stimme, ich mochte auch das Lied, aber das hier ist mir doch zu dick aufgetragen.