
Was haben die Fans vor dem ESC im vergangenen Jahr San Marino und Senhits Lied „Adrenalina“ gefeiert. In den Fan-Rankings lag San Marino ziemlich weit vorne, in den Wetten auch. Dann kamen die Proben und der Auftritt in Rotterdam und Zack – mit Platz 22 im Finale war der Fan Favourite Fail 2021 auserkoren. Den zweiten und dritten Platz belegten wohl Malta – das zwar von der Jury sehr viele Punkte erhalten hatte, aber dann vom Publikum abgestraft wurde – und Zypern, das sich mit einem 16. Platz zufrieden geben musste.
So stellt sich nun die Frage: Wer bekommt den „Adrenalina Award“ in diesem Jahr? Auch 2022 gibt es einige Kandidaten hierfür, schauen wir uns ein paar genauer an:
Großbritannien: Sam Ryder – SPACE MAN
Nach langer Zeit tummelt sich Großbritannien wieder unter den Favoriten beim ESC. Schuld daran ist Sam Ryder, seine besondere Stimme und das Lied „SPACE MAN“, das nicht nur auf TikTok schon große Erfolge feiert. Die Briten stehen hinter ihrem Beitrag wie schon lange nicht mehr, aber ist der aktuell vierte Platz in den Wetten (stand 28.04) auch gerechtfertigt? Beim ESC-Songcheck kompakt belegt das Lied den fünften Platz, also kommt er auch bei uns ganz gut an. Nur hat Großbritannien in etwa das gleiche Problem wie Spanien oder andere Länder beim ESC – sehr wenig garantierte Punkte. Zudem haben wir einige männliche Solo-Sänger in diesem Jahr mit ruhigeren Liedern wie Italien (okay, Duo in diesem Fall), Polen oder Australien. Die letzten Beiträge werden zudem auch durch das Semi müssen und können sich schon dort Sympathien sichern. Aber gut, diese Semi-Sympathien haben Måneskin auch nicht gebraucht…
Spanien: Chanel – SloMo
Apropos Big-5-Land, das schon seit Ewigkeiten beim ESC nichts mehr reißt: Spanien! In diesem Jahr sind die Iberer sehr zuversichtlich, dass man die Bottom-Platzierungen endlich verlassen kann. Spanien steht auf Platz 5 der Wetten und belegte den sechsten Platz bei unserem Songcheck. In Spanien ist „SloMo“ schon ein Hit wie andere Beiträge des Vorentscheids auch. Doch Spanien könnte von den Fans, allen voran von den spanischen, auch sehr gehyped werden. Wahrscheinlich wird es sehr wenige sexy Dance-Nummern im Finale geben und falls Spanien die erste Hälfte zieht, könnten die Italiener Chanel die Startposition geben, um den Wettbewerb mit einem Knall zu beginnen – so wie Zypern im vergangenen Jahr. Eine frühe Platzierung wäre womöglich ein herber Schlag für Spanien, das es ja ohnehin schwerer hat mit den Punkten. Aber irgendwann muss ja jede Pechsträhne auch enden, oder?
Österreich: LUM!X feat. Pia Maria – Halo
Vielleicht DER wahrscheinlichste Fan-Favourite-Fail in diesem Jahr. „Halo“ ist in der Studioversion ein echter Hit, jetzt schon. Vielleicht einer der kommerziell erfolgreichsten Songs der Österreicher beim ESC, hier trägt auch die enorme Popularität von LUM!X ihren Teil dazu bei. Man sollte meinen, dass dann auch beim ESC locker ein guter Platz rausspringen sollte. Doch seit den Live-Auftritten des Duos bei den Prepartys herrscht einige Skepsis bei den vielen Fans des Liedes. Die Wetten reagierten prompt und Österreich ist seitdem regelrecht abgestürzt. In den Fan-Rankings ist das Lied trotzdem häufig ziemlich weit vorne – bei unserem Songcheck belegte Austria den siebten Platz. Noch ist natürlich nicht Hopfen und Malz verloren und das Duo kann in Turin überraschen.
Niederlande: S10 – De Diepte
Die Niederlande haben sich in den vergangenen Wochen zu einem echten Fan-Favoriten gemausert. Ein echter „Grower“ also? Das kann bekanntlich gefährlich werden, denn beim ESC muss ein Beitrag bereits in den drei Minuten des (Semi-)Finales zünden. Die Niederlande kommen durch S10 erfrischend daher mit einem anderen Sound, einer interessanten Künstlerin und nach langer Zeit auch wieder auf niederländisch. Aber bei so vielen ruhigen Liedern in diesem Jahr kann „De Diepte“ auch schnell untergehen und nicht alle Balladen und Mid-Tempos werden es schaffen, in den Top 10 zu landen. Hier wäre der Absturz allerdings nicht so groß, falls es S10 nicht schafft, eine hohe Platzierung zu belegen. Dafür werden andere Länder viel eher gehyped.
Norwegen: SubWoolfer – Give that Wolf a Banana
Könnten vielleicht auch die gefräßigen Wölfe aus Norwegen beim ESC abstürzen? Der Beitrag ist natürlich jetzt schon kultig samt Tanz, Text und Kostümen – keine Frage! Aber reicht es auch für eine gute Platzierung im Finale? In den Wetten belegt Norwegen aktuell Platz 8, in unserem Songcheck jedoch belegen die Wölfe gleich Platz 2. Also zumindest aus Deutschland können die Banana-Lover auf Unterstützung zählen. Aber ist die Nummer vielleicht nicht zu sehr kalkuliert? Schräge Nummer, catchy Beat, Kostüme und lustige Choreografie als vermeintliches Erfolgsrezept? Die Nummer erinnert ja auch sehr an „What Does the Fox Say“, das ja ebenfalls aus Norwegen stammt und ein viraler und kommerzieller Hit wurde. Ulkige Beiträge können zudem auch schnell nach hinten losgehen.
Ich habe nur ein paar der Fan-Favouriten hervorgehoben. Klar sind Ukraine (unsere Songcheck-Gewinner), Schweden und Italien in fast jedem Ranking sehr weit vorne, aber ich persönlich glaube nicht daran, dass eines dieser Länder schlecht abschneiden wird. Andere Fan-Favoriten, die vielleicht genannt werden sollten, sind Griechenland, Frankreich und Polen.
An dieser Stelle sei zu erwähnen, dass man natürlich nur spekulieren kann und Beiträge wie dieser ja genau dafür da sind und Spaß machen sollen. Im vergangenen Jahr lag ich bei zwei Beiträgen goldrichtig (San Marino und Zypern) und versagte komplett als ich auch Italien in die potenzielle FFF-Liste aufnahm. Nun ja, damit muss ich leben .
Viel wichtiger ist jetzt, was Ihr dazu sagt! Wer ist für Euch DER potenzielle Fan-Favourite-Fail in diesem Jahr? Lasst es uns in den Kommentaren wissen!

Tja, und wenn Österreich wider die brennende Hoffnung der vorherrschenden Meinung hier doch ein gutes Ergebnis einfährt, kann man ja immer noch schnell eine Umfrage machen zum Thema „Welcher Beitrag wurde am höchsten überbewertet und dann noch mal ganz heftig die Schluchtenscheisser dissen. ROFL
Drücke Pia Maria die Daumen, dass sie es hinkriegt. „Halo“ wäre eigentlich nicht mein Genre, aber es tut derzeit gut. Vibes einer Zeit, als die Zukunft gut aussah. Hebt sich in einem mauen Jahrgang gut ab. Gibt es keine Covid-Nachwirkungen mehr, sollte kein Israel-Desaster eintreten. They can make it or break it.
Seine Pre-Party-Auftritte fand ich jetzt im Vergleich zum VE ausstrahlungstechnisch keine große Verbesserung und die polnischen Stagings waren in den letzten Jahren eher so meh.
Ich sage ja nicht, dass er letzter wird, aber wundern würde es mich nicht, sollte Polen die TOP 10 verpassen.