Advent der liebsten ESC-Family-Weihnachtslieder (12): Weihnachtsmonster

Lordi – Foto: Instagram @lordiofficial

„Weihnachten und Lordi? Das passt doch nicht zusammen!“, mag man sich denken. Aber die finnischen ESC-Sieger aus 2006 haben letztes Jahr tatsächlich ein Weihnachtslied veröffentlicht, welches sich hinter dem zwölften Türchen unseres Adventskalenders verbirgt. Wie es sich für echte Monster-Hard-Rocker gehört, ist der Text des Liedes jedoch alles andere als „Friede, Freude, Besinnlichkeit“. Die Finnen werfen in „Merry Blah Blah Blah“ einen bitterbösen Blick auf Weihnachten.

LORDI – Merry Blah Blah Blah

„Merry Blah Blah Blah“ ist ein Lied, welches es fertigbringt, gleichzeitig eines der untypischsten und typischsten Lordi-Lieder zu sein. Wenn man nicht genau auf den Text achtet, könntet man den Song fast für ein normales Weihnachtslied halten. In der Instrumentierung dominieren Glocken und Glöckchen und die Melodie ist äußerst fließend und eingängig. Die im Text beschriebenen Wünsche sind dann jedoch alles andere als weihnachtstypisch: auf den Wunschzettel wird statt „Frieden“ „Vergeltung“ geschrieben und von Santa erfüllt. Und auch die Wünsche der Weihnachtsbraten und Weihnachtsbäumen gehen in Erfüllung und der Spieß wird umgedreht: Puten und Schweine verspeisen jetzt Menschen, Tannen stellen sich Menschen zum Schmücken ins Haus.

Im offiziellen Video im Cartoon-Stil wird das alles sehr bildlich untermalt und wirkt dadurch noch einen ganzen Zacken heftiger: es rollen viele Köpfe und viel Blut fließt. So ist das offizielle Video auf YouTube auch mit einer Altersbeschränkung versehen. Versteckt sind aber auch einige innige Momente, wie eine Hommage an alle ehemaligen Bandmitglieder, die bei Minute 3:25 zu sehen sind.

Die jugendfreie reine Audioversion des Songs findet sich hier:

Ist das jetzt alles zu makaber und unappetitlich? Sicherlich für den einen oder anderen. Aber Lordi bleiben sich auf jeden Fall treu, ein „richtiges“ Weihnachtslied würde einfach nicht zu ihnen passen. Und über den ein oder anderen Brauch kann man ja wirklich einmal nachdenken.

Lordi wurde bereits 1992 gegründet, hatte in den ersten Jahren jedoch Probleme, bei einem Label unter Vertrag genommen zu werden. Nach fast 10 Jahren erhielt die Band schließlich einen Plattenvertrag bei BMG Finnland und die Single „Would You Love a Monsterman“ wurde in Finnland ein Überraschungshit und erreichte Platz eins der Charts. In den folgenden Jahren veröffentlichte die Gruppe einige erfolgreiche Alben und erreichte den Höhepunkt ihrer Karriere mit dem Gewinn des Eurovision Song Contests 2006 – der erste Sieg für Finnland und der erste Sieg eines Hard-Rock-Titels. Nach ihren ESC-Sieg haben die Finnen bis jetzt fünf weitere Alben veröffentlicht, die zwar nicht mehr ganz die Spitze der Charts erreichten, sich aber immer noch ordentlich platzierten. Im November und Dezember waren Lordi mit ihrer “Lordiversitour” in Europa unterwegs und haben auch einige Gigs in Deutschland gespielt. Für Anfang nächsten Jahres ist ein neues Album angekündigt und die Gruppe wird „Sabaton“ als Vorband auf deren Europatour begleiten.

Bisher im Advent der liebsten ESC-Family Weihnachtslieder erschienen:

(1) Ohne diesen Klassiker geht es nicht!
(2) Jul-Duett der ESC-Sieger
(3) Feierliche Klänge aus Deutschland – mit ukrainischem Ursprung
(4) Weihnachtsparty für die ganze Familie
(5) Weihnachten ohne Geschenke
(6) Festliche Töne eines Wahl-Berliners
(7) Weihnachtliche Partytime deluxe
(8) Gebrochenes Herz unter dem Weihnachtsbaum
(9) Deutsche Tradition mit griechischem Flair
(10) Über Higher Power zum Schnee in Kalifornien
(11) Eine Retro-Schlittenfahrt


6 Kommentare

  1. Weihnachten löst alle Musikgrenzen auf. Und deshalb finden sich gute Weihnachtslieder in allen Genres. Seit heute glaube ich, dass Eminem es nächstes Jahr auch mit einem Weihnachtssong versuchen wird. 😀

  2. Ganz witziger Song, erinnert mich an den Weihnachtssong von Slade, wie heisst er noch? Die nicht jugendfreie Version ist gelöscht, brauch ich aber auch nicht.🤔

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