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ESC-Songcheck kompakt (30) – Georgien: „You“ von Tornike Kipiani

Tornike Kipiani hatte bereits im vorletzten Jahr das große Finale der Castingshow „Georgian Idol“ gewonnen und hätte deshalb Georgien beim Eurovision Song Contest 2020 in Rotterdam vertreten sollen – bis die Pandemie ihm und uns allen einen Strich durch die Rechnung machte. Tornike bekam aber wie viele andere seiner ESC-Kollegen den Zuschlag, um sein Land auch in diesem Jahr vertreten zu können. Im Frühjahr gab der georgische Sender GPB bekannt, dass Tornike mit dem Titel „You“ beim Contest antreten wird, Song und Clip wurden erst im März veröffentlicht.

Tornike Kipiani wurde am 11. Dezember 1987 in Tiflis, Georgien geboren. Er ist Architekt und Vater von drei Kindern. Seine erste eigene Band gründete er im Alter von 19 Jahren. 2014 gewann der Sänger die erste Staffel von X Factor Georgia, wo sein Coach keine Geringere war als Tamta, die später auch selbst für Zypern auf der ESC-Bühne stehen sollte. Bereits im Jahr 2017 versuchte Tornike Georgien mit dem Song „You Are My Sunshine“ zu vertreten. Wie erwähnt klappte es dann erst im Jahr 2020 mit der ESC-Teilnahme, dank seines Sieges bei „Idol“.

Der Song

“You” ist eine Mischung aus Rock/Pop-Rock und Blues-Rock. Inhaltlich geht es in dem Song, der von Tornike selbst geschrieben wurde, um eine Person, der man so nah ist, dass man sich ihr in jeder Lebenslage verbunden fühlt und immer bei ihr sein möchte. Aufgenommen und arrangiert wurde „You“ in den Bravo Records Studio unter Leitung von Aleko Berdzenishvili und unter Mitwirkung des Gori Mädchenchors, Aleko Berdzenishvili, Marian Shengelia und Mariko Lezhava.

Das Musikvideo zu „You“ wurde von Temo Kvirkvelia realisiert. Die Balletttänzerin Mariam Aleksidze choreografierte einen Tanz speziell für den Clip und ihre Kompanie ist in dem Video zu sehen. Das Design der Kostüme kommt von Keti Chkhikvadze. Nach der Veröffentlichung des Songs reagierte Tornike äußerst emotional auf die überwiegend negative Kritik der ESC-Fans. In Facebook-Posts richtete er sich in einem scharfen Ton gegen seine „Hater“ und zeigte in einem auch seinen Mittelfinger. Die Kontroverse um seine Beiträge flachte jedoch relativ schnell wieder ab, als er erklärte, dass alles nur ein Scherz gewesen sei.

Der Check

Song: 1/5 Punkte
Stimme: 3/5 Punkte
Instant-Appeal: 1/5 Punkte
Optik: 2/5 Punkte

Benny: Musikalisch finde ich das gar nicht so schlecht, wenn ich ausblende, dass ich mir von Tornike etwas ganz anderes erwartet und erhofft habe. Ich höre da nur an ganz wenigen Stellen den vom georgischen Sender kolportierten Rock raus und hätte mir einfach mehr gewünscht als nur die nächste Ballade. Entsprechend finde ich es schade, dass Tornike so schmachtend sanft unterwegs ist. Der Text ist – wie schon im letzten Jahr – ganz schlimm. 3 Punkte.

Berenike: Der Beginn von „You“ ist wunderschön und erinnert mich an Cat Stevens. Ich mag das Unaufgeregte und Warme sehr. Leider „kippt“ der Song für mich mit dem Einsatz des Schlagzeugs im Refrain: danach wirkt er nicht mehr entspannt-entschleunigt, sondern seltsam ausgebremst. Als würde das Lied schneller werden wollen, dies aber nicht können, weil es durch den Schlagzeugrhythmus angeleint ist. 7 Punkte.

Douze Points: Das sind die längsten drei Minuten des diesjährigen ESC. Irgendwo zwischen Kinderlied und gezupften Streichinstrumenten. Anstrengende Komposition, die nirgendwohin führt. So gern ich Tornike folgen will, für das Lied gibt’s nur 2 Punkte (weil er so gern an die See will, wie ich auch).

Florian: Sorry, aber „You“ ist für mich absolut einschläfernd und im Gegensatz zum Song im Vorjahr fehlt diesem jegliche Originalität, die Tornike damals noch mitbrachte. Ich bin fest davon überzeugt, dass dieser Song schon nach dem Schnelldurchlauf wieder in Vergessenheit gerät und kann mir auch nicht vorstellen, wie man da auf der Bühne noch etwas herausholen will, und fürchte, dass Georgien damit keinen Erfolg landen wird. 3 Punkte.

Manu: Ganz ehrlich, das macht mich sauer. Da wird der kernige Tornike Kipiani, der sich auch gern mal durch seine Lieder rülpst und brüllt, für Georgien ausgewählt – und dann kommt dabei sowas raus. Letztes Jahr schon seichter Elektrorock mit schlimmen Text, doch dieses Jahr wird’s richtig böse. „You“ entpuppt sich als schlecht produzierte, dahinschleppende Liebesballade – die sich zwar langsam aufbaut, aber einfach im Nichts endet. Gesungen von einem lustlos wirkenden Sänger, der sich nicht fordert. Sorry – extrem knappe 2 Punkte.

Max: Oh nein, hier steige ich wieder aus. Die Nummer gibt mir einfach nichts und das spiegelt sich auch in meinem persönlichen Ranking wieder. Sehr, sehr langweiliges Lied ohne wirklichen Höhepunkt für mich. Ich fand das Lied im vergangenen Jahr auch nicht so pralle, aber das hatte wenigstens etwas Eigenes. Das hier ist einfach nur dröge. Es tut sicherlich nicht weh, es trifft nur überhaupt nicht meinen Geschmack. Einen Punkt.

Peter: Tornike hat richtig was drauf, das hat er letztes Jahr in den Home Concerts bewiesen, da gehörte er zu den besten. Aber warum, warum kriegt ein Charaktertyp mit Power so eine müde „Wirkt wie ausgebremst“-Ballade? Und ödet sich mit einem grottenlangweilig Song genauso grottenlangweilig und annähernd emotionslos durch ein unentschlossenes Video mit überfrachteter Symbolik (auf dem Wasser, im Wald, im Theater – Hauptsache menschenleer)? Tornike ist der Interpret des Jahrgangs 2021, der am stärksten unter Wert verkauft wird. Für seine Ausstrahlung bleiben 4 Punkte.

Gesamtpunktzahl: 22/84 Punkten

Beim ESC-kompakt-Index landet „You“ auf Platz 33 von 39.

Wie schneidet der georgische Beitrag "You" von Tornike Kipiani ab?

  • bleibt im Halbfinale hängen (90%, 363 Votes)
  • Platz 21-26 (4%, 18 Votes)
  • Platz 11-15 (2%, 10 Votes)
  • Platz 16-20 (1%, 6 Votes)
  • Top 5 (1%, 5 Votes)
  • Platz 6-10 (0%, 1 Votes)

Total Voters: 403

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Bisher erschienene Songchecks:

Erste Hälfte des ersten Semis

(1) Australien: „Technicolour“ von Montaigne
(2) Irland: „Maps“ von Lesley Roy
(3) Litauen: „Discoteque“ von THE ROOP
(4) Nordmazedonien: „Here I Stand“ von Vasil
(5) Russland: „Russian Woman“ von Manizha
(6) Schweden: „Voices“ von Tusse
(7) Slowenien: „Amen“ von Ana Soklič

Zweite Hälfte des ersten Semis

(8) Aserbaidschan: „Mata Hari“ von Efendi
(9) Belgien: „The Wrong Place“ von Hooverphonic
(10) Israel: „Set Me Free“ von Eden Alene
(11) Kroatien: „Tick-Tock“ von Albina
(12) Malta: „Je Me Casse“ von Destiny
(13) Norwegen: „Fallen Angel“ von TIX
(14) Rumänien: „Amnesia“ von Roxen
(15) Ukraine: „SHUM“ von Go_A
(16) Zypern: „El Diablo“ von Elena Tsagrinou

Zwischenstand nach dem ersten Halbfinale

Erste Hälfte des zweiten Semis

(17) Estland: „The Lucky One“ von Uku Suviste
(18) Griechenland: „Last Dance“ von Stefania
(19) Island: „10 Years“ von Daði og Gagnamagnið
(20) Moldau: „Sugar“ von Natalia Gordienko
(21) Österreich: „Amen“ von Vincent Bueno
(22) Polen: „The Ride“ von RAFAŁ
(23) San Marino: „Adrenalina“ von Senhit
(24) Serbien: „Loco Loco“ von Hurricane
(25) Tschechien: „Omaga“ von Benny Cristo

Zweite Hälfte des zweiten Semis

(26) Albanien: „Karma“ von Anxhela Peristeri
(27) Bulgarien: „growing up is getting old“ von VICTORIA
(28) Dänemark: „Øve os på hinanden“ von Fyr & Flamme
(29) Finnland: „Dark Side“ von Blind Channel


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