Es ist mittlerweile gute alte Tradition, dass der EC Germany sein Fantreffen jedes Jahr Ende November veranstaltet. Nur im letzten Jahr fand das Treffen coronabedingt leider nicht statt und auch in diesem Jahr stand die Zusammenkunft auf wackligen Beinen, denn kurz vorher begannen die Inzidenzen in die Höhe zu schießen. Zum Glück war das Event dieses Mal jedoch von Anfang an als 2G-Veranstaltung geplant und konnte so von den aktuellen Regelungen her zum geplanten Zeitpunkt am 20. November noch stattfinden.
Aktuell spielt neben der Frage, ob man etwas machen darf, aber auch immer noch die Frage eine Rolle, ob man etwas machen will. Ich hatte lange überlegt, ob ich mich anmelde und später, ob ich wirklich fahre. Neben einer Häufung von privaten Terminen vor und nach dem Treffen frage ich mich immer wieder, ob es gerade jetzt die beste Idee sei teilzunehmen. So viele Menschen in einem sicher nicht gut belüfteten Innenraum ohne Maske lange beieinander? Dann beschloss der Vorstand jedoch die Zugangsvoraussetzungen auf 2G-Plus zu erhöhen, wodurch ich mich persönlich ausreichend sicher fühlte.
So saß ich am Samstagmorgen frisch negativ getestet im Zug nach Köln und tuckelte mit etwas Restunsicherheit, vor allem aber voller Vorfreude, dem Treffen entgegen. Nach dem streng kontrollierten Einlass stieß ich zu ESC-Freunden hinzu, kurz darauf begann das Bühnenprogramm und in dem Moment konnte ich nicht anders als zu denken und zu fühlen: Das war die richtige Entscheidung.

Dieses Treffen war eine Rückkehr in Normalität und Freude nach anderthalb Jahren ohne “richtige” Konzerte und ohne Live-ESC-Veranstaltung. Für einige Stunden war alles so wie früher: endlich wieder Künstler live auf der Bühne erleben, endlich wieder in einer Menschenmenge sein und die von allen versprühten Endorphine spüren, endlich wieder viele liebe “entferntere” Menschen treffen, endlich wieder zu ESC-Musik tanzen.

Zudem hat das Präsidium ein wirklich tolles Programm auf die Bühne gestellt, wie Ihr im Bericht von Douze Points nachlesen könnt. Gerade Anna Sahlene und The Roop haben mich live absolut überzeugt, dazu die nerdigen und gleichzeitig so liebevoll und kreativ gemachten Aufführungen der Clubmitglieder selbst wie die nachgespielten italienischen ESC-Beiträge oder die zu “SHUM” putzenden ukrainischen Reinigungskräfte. Und auch DJ Ohrmeister hat wieder ein tolles eurovisionäres DJ-Set gespielt.


Es war ein phantastischer Abend und ich bin unheimlich glücklich dabei gewesen sein zu können. Wahrscheinlich war das Treffen objektiv gesehen genauso gut wie alle zuvor auch, es sind ja immer tolle Acts dabei und es gibt jedes Mal ein unterhaltsames Bühnenprogramm, in der ganzen Situation aktuell war es für mich jedoch ein besonderes Highlight. Und auf gewisse Weise hat es ja auch etwas Gutes, wenn man die schönen Momente wieder mehr zu schätzen lernt.

Hinterher wurde diese kurzzeitige Flucht aus der Realität mit einer roten Risikobegegnung in der Corona-Warnapp bezahlt. Zum Glück war diese am Ende jedoch nur etwas “Adrenalina”, weder ich noch diejenigen, die meiner Kenntnis nach die Warnung ebenfalls erhalten hatten, haben sich infiziert (und ich hoffe inständig, dass es auch für alle gilt, von denen ich es nicht weiß).
Und so bleibt das Fantreffen in bester Erinnerung. Nächstes Jahr hoffentlich wieder!
Zum Abschluss noch ein paar Schnappschüsse der Acts, die den Abend genauso genossen zu haben schienen:
Bislang in unserem Adventskalender erschienen:
(1) Mein „erstes Mal“
(2) Die BRAVO und ein Kindheitstrauma
(3) Der ESC 2000 in Stockholm
(4) Ein Hoch auf Moya Doherty
(5) Null Punkte und das Comeback von Ann Sophie
(6) Abba 1979 live in Dortmund
(7) Der Euroclub in Kiew
(8) Jamalas Sieg in Stockholm
(9) Hier geht es nicht um Oslo und Lena
(10) Deutscher Vorentscheid 2019 und Eurovision in Concert in Amsterdam
(11) Aufregung nach einem Jahr ESC-Entzug
(12) Mamma Mia Musical Premiere in Hamburg
2020: Advent der besten DACH-ESC-Beiträge
2019: Advent der besten ESC–Momente
Bitte einmal die Zahl im Aufmacherbild ändern, da es die 12 sonst doppelt gibt.
und in der Übersicht ist die 8 😀
Einmal mit Profis… 😂
Wer ist die rothaarige Frau im smaragdgrünen Kleid?
@ Matti. Das ist Anna Sahlene aus Schweden. Das Foto täuscht, sie ist blond.
Wenn ich mir das Foto des Publikums anschaue, sehe ich fast nur Männer. Da ich noch nie auf solch einer Veranstaltung war, frage ich mal ganz blöd: Wie viele Frauen gibt es bei solchen Fantreffen?
Hm… stimmt, schon eigenartig, na ja, wenigstens Berenike war da.🙂
Ich glaube , das ist vor allem eine schwule Veranstaltung, oder? Nicht exklusiv, klar, aber
Das Clubtreffen ist immer eine einseitige Männerveranstaltung.
Lieber togravus ceterum,
Aufgrund der Gay2-Regel musste der weibliche Gästeanteil stark reduziert werden.
Da wir uns im Zeitalter des Gendern befinden, gibt es weder Männer noch Frauen. Also sind die Saalgäste alles nur Wesen 😂🤣😂🤣
Der war gut. 👏👏👏
In Stuttgart gab es eine riesige Diskussion, wie die Einwohner*innen der Stadt zukünftig in offiziellen Schreiben angesprochen werden sollen. Der letzte Vorschlag, den ich gehört habe, ist: Liebe Menschen. Das finde ich ja ganz putzig, frage mich aber, ob sich jemand, der sich z. B. als Cyborg identifiert, angesprochen fühlt …
Habe übrigens einige Jahre lang Gendertheorie im Kontext von Literatur an der Uni unterrichtet. Bin also vom Fach. 🤣🤣🤣
Eine, Berenike 😉 – reflektiert die ESC-Superfan-Szene glaube ich ganz gut.
Ein paar mehr als ich waren schon da 🙃 Aber mit langen Schlangen vor der Damentoilette wie sonst üblich hat man auf jeden Fall nicht zu kämpfen 😉 Der Frauenanteil ist wirklich recht gering.
Oh, herrschte bei dem Damentoiletten die Gay2-plus-Regel. Was es nicht gibt.
Tatsächlich eine sehr interessante Frage. Und was ebenfalls auffällt ist der sehr hohe Anteil an Schwulen unter den Fans. Und das können wir sowohl hier als auch ich in meinen Gruppen sehen (nicht böse gemeint natürlich). Dennoch sind das definitiv keine ~5% wie in der gemeinen Gesellschaft. Ist schon irgendwie ein Phänomen, dass der ESC für solch eine Zielgruppe so attraktiv ist.
Also ich war auch schon mehrmals beim Clubtreffen.Einige Frauen sind schon dabei,aber halt tatsächlich hauptsächlich Männer.Trotzdem habe ich mich immer sehr wohl gefühlt,es war immer eine tolle Stimmung und ein herzliches Miteinander.
Die Frage war auch gar nich böse gemeint. Ich wundere mich nur, dass der Frauenanteil noch immer so gering ist. Früher war der ESC ja auch einer der wenigen Rückzugsräume und Safe Spaces für schwule Männer, aber das ist heutzutage glücklicherweise nicht mehr nötig.
Ich verstehe dich heute nicht… 😀
Das ist einfach eine Art und Weise, den ESC (mitzu)feiern, die eher fuer schwule Maenner gedacht ist.
Deswegen feiert man auch im Gloria.
Aber ich glaube, auch “frueher” war das keine Notloesung.
Da haben wir schon den nächsten Genderkonflikt. Die meisten ESC-Teilnahmewesen waren wie man früher gesagt hat, Frauen. Andere ESC-Teilnahmewesen waren eher weniger vertreten, genannt Männer. Dann gab und gibt es die ESC-Fan-Wesen mit eher starkem Hang zum Divenkult, die auch früher weiblicher Natur waren. Generell ist also zusagen: früher war alles besser 😉😂
Ich schaue gerade die Opening Ceremony:
Deutschland “darf” wieder die Show eröffnen..
Portugal als letzter.
Offtopic: Die Startreihenfolge für den JESC am Sonntag wurde ausgelost
Deutschland hat schon wieder Startnummer 1. Das ging ja letztes Mal schon schief. Frankreich an Position 13, Portugal beendet die Show. Der Rest wird von den Showproduzenten festgelegt
Die Ersten werden die Letzten sein.
Das hat sich bewährt!
Kurze Info: Deutschland wird wieder die Show des JESC eröffnen, Frankreich hat die Startnummer 13 zugelost bekommen und Portugal wird die Show abschließen.
Zwei Doofe – ein Gedanke! Außerdem gehört das hier hin:
https://esc-kompakt.de/alle-beitraege-des-junior-eurovision-song-contest-2021-stimmt-jetzt-fuer-eure-favoriten-ab/comment-page-1/#comment-170135
ESC-Parodien bei Clubtreffen sind auch nicht mehr das, was sie einmal waren.