Advent der liebsten ESC-Family-Weihnachtslieder (20): Eye Candy und irischer Whiskey

In unserem Weihnachtslieder-Kalender darf auch ein Ausblick auf die deutsche Vorentscheidung 2023 „Unser Lied für Liverpool“ nicht fehlen. 50% unseres heutigen Weihnachts-Kuschelsongs haben wir Euch schon vorgestellt: Mitchy Katawazi hat sich mit seinem Bruder André und „guest musicians“ mit gleich zwei Songs für das deutsche Finale beworben.

Einer dieser Songs namens Summertime ist bereits auf TikTok viral gegangen, der andere ist noch nicht erschienen (auch nicht als „snippet“), es ist eine Uptempo-Partynummer mit der EDM-Spezialistin Terri B! und dem Produzenten Torsten Abrolat aus Hamburg. Mehr dazu findet Ihr in unserem Exklusiv-Interview mit Mitchy.

John Riot x Mitchy Katawazi – Santa Sorry

Auch Mitchys erst im November 2022 erschienener Weihnachtstitel „Santa Sorry“ ist eine „collaboration“, diesmal aber mit umgekehrten Vorzeichen. John Riot (bürgerlich Patrick Reining), den Mitchy in diesem Jahr näher kennenlernte, hat Mitchy eingeladen, auf „Santa Sorry“ mitzusingen. John aka Patrick hat übrigens wie Mitchy und André TVOG-Erfahrungen, Mitchy war in Staffel 5 dabei, Patrick ein Jahr später.

John Riot qualifizierte sich als Patrick bei TVOG für die Blindauditions mit einer Coverversion des Liedes „Wunder“ von der Band Staubkind. Was dazu führte, dass die Band ihn später eingeladen hatte, den Song gemeinsam auf ihrer Tour in Leipzig zu performen. Wir hatten den Sänger auch schon Ende 2019 auf dem Schirm, weil er damals seinen Hut für eine ESC-Teilnahme in den Ring geworfen hat.

Jetzt erfreuen John und Mitchy ihre Fans gemeinsam mit Johns selbstgeschriebenen Xmas-Track „Santa Sorry“:

Für Mitchy war der Song eine echte Herausforderung wie er uns erklärt:

„Ich muss dazu sagen, dass es echt schwer war diesen Song zu singen, da ich alle hohen Stimmen übernommen habe. Im Studio habe ich zwischendurch überlegt ein bisschen Helium zu inhalieren, um es mir einfacher zu machen. Zum Glück hat es dann am Ende auch ohne Helium funktioniert. Habe mich beim Singen ein bisschen gefühlt wie dieser Kirchenchor:“

Das „Sorry Santa- Video beweist einmal mehr: Genauso wie es beim ESC nie genug Pyro oder Over-The-Top-Choreo geben kann, gibt es in Christmas-Settings nie zu viel Kitschdeko. Mehr ist mehr und viel mehr ist erstrebenswert.

Möglich gemacht hat das der irische „Whiskey-Sahne-Likör“ Baileys, der (mit Geld) dazu beigetragen hat, dass „Sorry Santa“ die größte Produktion ist, die jemals zu einem von Mitchy veröffentlichen Song produziert wurde. Baileys ist eine Leadmarke aus dem Spirituosenkonzern Diagio, die zu 99,17% von weiblichen Verwenderinnen (vom Twen bis zum Cougar) konsumiert wird, die im wahren Leben nach dem Yogakurs gerne das Lebensgefühl von „Sex and the City“ nachstellen.

So ein Product Placement ist immer eine Gratwanderung. Wer erinnert sich nicht an die Grenzüberschreitungen, als das erste Video von „Fuego“ mit exotischen Früchten und Haarfestiger an den Start ging? Naja, immerhin kommen hier die Zutaten aus dem (immer noch) erfolgreichsten ESC-Teilnehmerland Irland.

Im Falle von John und Mitchy dürfte das Diagio-Kalkül aufgehen, die Eye-Candy-Jungs erreichen unmittelbar das Herz ihrer Kernzielgruppe, wenn sie mit einem „Flat-White-Martini“ anstoßen. Ob sie die gut gefüllten (auf dem Foto unangetasteten) Gläser wirklich geleert haben? Mir wird schon beim Lesen des Rezeptes schwindelig – bei aller Überzeugungskraft des singenden Teenage-Heartthrob-Duos. Aber im Hause Diagio gibt es ja genießbarere Alternativen. Es ist faszinierend, welche Wege heute die Marketingbudgets der Getränkeindustrie beschreiten.

Unabhängig von diesem faszinierenden „17%-mit-pasteurisierter-Sahne“-Marketing-Exkurses ist „Santa Sorry“ ein stimmungsvoller fröhlicher Weihnachtssong und nachdem ich Euch vor kurzem den ältesten Weihnachtssong dieser Reihe vorgestellt habe, setze ich die Abwechselung nunmehr mit dem aktuellsten Gute-Laune-Nikolaus-Song fort. Ihr hört vor Weihnachten noch einmal von mir, insofern beschränke ich mich an dieser Stelle auf die besten Wünsche für die „Wir-warten-aufs-Christkind“-Pre-Xmas-Woche. Cheers!

Bisher im Advent der liebsten ESC-Family-Weihnachtslieder erschienen:

(1) Ohne diesen Klassiker geht es nicht!
(2) Jul-Duett der ESC-Sieger
(3) Feierliche Klänge aus Deutschland – mit ukrainischem Ursprung
(4) Weihnachtsparty für die ganze Familie
(5) Weihnachten ohne Geschenke
(6) Festliche Töne eines Wahl-Berliners
(7) Weihnachtliche Partytime deluxe
(8) Gebrochenes Herz unter dem Weihnachtsbaum
(9) Deutsche Tradition mit griechischem Flair
(10) Über Higher Power zum Schnee in Kalifornien
(11) Eine Retro-Schlittenfahrt
(12) Weihnachtsmonster
(13) Das schönste heimische (Weihnachts-)Geschenk
(14) Einsame Festtage aus Down Under
(15) Die dunkle Seite von Weihnachten
(16) Weihnachtsbräuche der besonderen Art aus Australien
(17) Can’t wait until Christmas
(18) Wünsche werden wahr
(19) Amerikanische Weihnachten


6 Kommentare

  1. Danke für das Türchen. Ich hab bisher Mitchy die ganze Zeit für André gehalten jetzt weiß ich es besser.
    Peter ich bin froh das noch ein Türchen von dir kommt. Weihnachten ohne ABBA geht irgendwie nicht.😊

  2. Da hatte ich bei der Überschrift etwas mehr irisch angehauchte Inhalte erwartet als nur die Werbung für Redaktionslieblinge. Aber gut, verweisen auf Weihnachtssongs von Lieblingen (meine eigenen, ich bin ja keine Redaktion, aber dafür wie angedroht irisch angehaucht) kann ich dann ja wenigstens in dem Kommentar hier. Zunächst – natürlich – Patty Gurdy, die vor 2 Jahren zusammen mit Fiddler’s Green einen entsprechenden Song herausgebracht hatte: https://www.youtube.com/watch?v=ZqesZeoiE6I
    Wo ich schon einmal bei den Fiddler’s bin, die haben dieses Jahr eine ganze Weihnachtsplatte herausgebracht. Das vor weniger als 1 Woche veröffentlichte Video zu einer ihrer selbstverständlich vollständig klassischen und ernsthaften Interpretationen findet sich hier: https://www.youtube.com/watch?v=N0OmHF-FgOE

  3. Wer jetzt bei dem Song „Santa Sorry“ noch kein „Ich kann es kaum noch auf die Bescherung erwarten“- Gefühl bekommen hat, der hat wahrscheinlich auch 1999 im Kino bei American Pie Teil 1 nicht gelacht. 😀

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