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ESC-Songcheck kompakt (33) – Lettland: „Still Breathing“ von Samanta Tīna

Quelle: Instagram: @samantatina

Es ist wie verhext: Da gewinnt Samanta Tīna endlich einen Vorentscheid, darf zum ESC fahren und dann wird das ganze abgeblasen. 26 Künstler wurden von der lettischen Fernsehanstalt LTV zunächst zu den Live Auditions eingeladen. Aus diesen gingen 9 Kandidaten vor, die am 8. Februar im Finale antraten. Dort konnte Samanta Tīna das Televoting gewinnen, was trotz eines zweiten Platzes beim Online-Voting für den Gesamtsieg und das Ticket nach Rotterdam reichte.

Ein lang gehegter Traum ging damit für die 31-Jährige in Erfüllung. Ihre Teilnahme bei Supernova 2020 war ihr insgesamt achter Anlauf, um beim ESC anzutreten. Fünf Mal versuchte Samanta ihre Heimat Lettland beim Song Contest zu vertreten, zweimal das Nachbarland Litauen, wo sie dank einer The-Voice-Teilnahme ebenfalls eine gewissen Bekanntheit erlangt hat. Doch sie beschränkt sich nicht auf das Baltikum. Samanta nahm auch nicht ganz erfolglos an Casting-Sendungen in Weißrussland, Moldawien oder Nordmazedonien teil.

Der Song 

„Still Breathing“ ist ein Dubstep-Song mit Pop-Einflüssen und Rap-Einlagen. Die Strophen münden in einen Pre-Chours, in dem Samanta Tīna ihr volles Stimm-Potential ausschöpft. Danach folgt ein sogenannter „Drop“ – eine instrumentale Passage mit elektronischen Beats und tiefen Bässen, die typisch für Dubstep sind.

Geschrieben wurde das Lied von Samanta Tīna und der für ESC-Fans nicht unbekannten Aminata (Lettland 2015). In Wien konnte Aminata mit ihrem Lied „Love Injected“ das Finale erreichen und den sechsten Platz belegen – die viertbeste Platzierung in der Geschichte Lettlands beim ESC. Aminata hat damit drei Beiträge ihres Landes beim ESC geschrieben, denn sie war ebenfalls verantwortlich für den lettischen Beitrag „Heartbeat“ gesungen von Justs 2016 in Stockholm.

„Still Breathing“ war zunächst nicht für den ESC gedacht. Samanta fand ihn zunächst nicht passend für den Wettbewerb, auch sonst entspräche der Stil des Liedes nicht ihrem gewöhnlichen Repertoire. Sie sei jedoch von anderen ermutigt worden, den Song beim Vorentscheid „Supernova“ zu präsentieren.

„Still Breathing“, zu Deutsch „Noch immer atmend“, ist ein ermutigender Song, der dazu auffordert, nach herben Rückschlägen wieder aufzustehen, das eigene Schicksal in die Hand zu nehmen und weiter zu machen. Samanta Tīna hat in vielen Interviews ihren Song als eine Art Hymne bezeichnet, speziell für Frauen, die eine schwere Zeit durchmachen mussten und gelitten haben.

Der Check

Song: 3/5 Punkte
Stimme: 4/5 Punkte
Instant-Appeal: 4/5 Punkte
Optik: 5/5 Punkte

Benny: Ich bin hin- und hergerissen. Wenn ich Samanta live sehe (ihre Performance bei der PrePartyES at home hat schon jetzt einen Platz in den ESC-Geschichtsbüchern), bin ich begeistert. Wenn ich den Song nur höre, bin ich genervt und finde „Still Breathing“ unglaublich anstrengend. 6 Punkte.

Berenike: Der Beitrag steht und fällt mit der Performance. Rein als Audio finde ich ihn eher anstrengend. Live hat es dagegen einen schönen Wumms und Samantas röhrige Stimme kommt viel besser zur Geltung, genauso wie der Chorpart der Backing-Sänger live sehr gut klingt. Und die Sprühflaschen-Choreo ist einzigartig. 6 Punkte.

Douze Points: Ungelogen: Ich vergesse wirklich jedes Mal, wenn das Lied anfängt, welcher Beitrag das sein könnte. Dann setzt diese unangenehme Stimme ein (die bei anderen Liedern richtig gut klingen kann, das hat sie beim MELFESTWKND in Stockholm bewiesen). Noch schlimmer wird’s beim Pre-Chorus und dem Techno-Teil. Was habt ihr Euch dabei gedacht, liebe Letten? 2 Punkte.

Florian: Nach etlichen Versuchen in der lettischen Vorentscheidung hat Samanta es nun endlich geschafft. Mit „Still Breathing“ hat sie einen ausgefallenen und gleichzeitig modernen Song im Gepäck. Allein der Auftritt hätte es verdient, in Rotterdam auf der Bühne gezeigt zu werden. Egal ob Fan oder nicht, spätestens bei der Zeile „Life is music I am a composer“ reißt sie mich immer wieder mit. 6 Punkte.

Manu: Oft hat Samanta es probiert, nun hätte sie zum ESC gedurft. Hätte… Dass sie singen kann, stellt wohl niemand in Frage. Wie eine Naturgewalt enterte sie zudem den lettischen Vorentscheid, tanzte, sang und rappte sich durch den lauten feministisch angehauchten Titel à la „I will survive“. Und doch fehlte mir irgendwas, um mich komplett zu überzeugen. So gebe ich hier 6 Punkte.

Max: Also sowohl Samanta Tīna als auch „Still Breathing“ sind bereits ESC-Kult. Cooles Lied mit Dubstep-Elementen und einem aussagekräftigen Text mit witzigen Passagen. Ich sage nur „I AM A COMPOSER!“ – Herrlich. Ja, auch dieses Lied wird keinen Grammy gewinnen, aber die Nummer macht einfach Spaß. Finale wäre drin gewesen und dann hätte Samanta wahrscheinlich einen Platz im Mittelfeld belegt. 8 Punkte gibt es von mir!

Peter: Schräg, cool, funky, mitreißend. „Still Breathing“ gehörte zu meinen frühen Favoriten, der Titel gehörte ja zu den ersten, die feststanden. Samantas extrovertierter Vortrag ist dann (zumindest bei mir) etwas in Vergessenheit geraten, aber ihr spektakulär schriller PrePartyES-at-Home-Auftritt hat sie wieder in das Spitzenfeld meiner Jahrgangslieblinge katapultiert. Kein Song als Background für einen entspannten Mittagslunch, aber abends bei einem Glas Rotwein ganz toll. 12 Punkte.

Gesamtpunktzahl: 46/84 Punkte

Beim ESC-kompakt-Index landet „Still Breathing“ auf Platz 14 von 41.

Wie hätte der lettische Beitrag "Still Breathing" von Samanta Tīna abgeschnitten?

  • Wäre im Halbfinale hängen geblieben (40%, 78 Votes)
  • Platz 16-20 (21%, 41 Votes)
  • Platz 21-26 (16%, 31 Votes)
  • Platz 11-15 (14%, 28 Votes)
  • Platz 6-10 (7%, 13 Votes)
  • Top 5 (3%, 6 Votes)

Total Voters: 197

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Bisher erschienene Songchecks:

Erste Hälfte des ersten Semis

(1) Australien: „Don’t Break Me“ von Montaigne
(2) Irland: „Story Of My Life“ von Lesley Roy
(3) Litauen: „On Fire“ von THE ROOP
(4) Nordmazedonien: „You“ von Vasil
(5) Russland: „UNO“ von Little Big
(6) Schweden: „Move“ von The Mamas
(7) Slowenien: „Voda“ von Ana Soklič
(8) Weißrussland: „Da Vidna“ von VAL

Zweite Hälfte des ersten Semis

(9) Aserbaidschan: „Cleopatra“ von Efendi
(10) Belgien: „Release Me“ von Hooverphonic
(11) Israel: „Feker Libi“ von Eden Alene
(12) Kroatien: „Divlji Vjetre“ von Damir Kedžo
(13) Malta: „All Of My Love“ von Destiny
(14) Norwegen: „Attention“ von Ulrikke
(15) Rumänien: „Alcohol You“ von Roxen
(16) Ukraine: „Solovey“ von Go_A
(17) Zypern: „Running“ von Sandro

Erste Hälfte des zweiten Semis

(18) Estland: „What Love Is“ von Uku Suviste
(19) Griechenland: „SUPERG!RL“ von Stefania
(20) Island: „Think About Things“ von Daði Freyr
(21) Moldau: „Prison“ von Natalia Gordienko
(22) Österreich: „Alive“ von Vincent Bueno
(23) Polen: „Empires“ von Alicja
(24) San Marino: „FREAKY!“ von Senhit
(25) Serbien: „Hasta La Vista“ von Hurricane
(26) Tschechien: „Kemama“ von Benny Cristo

Zweite Hälfte des zweiten Semis

(27) Albanien: „Fall From The Sky“ von Arilena Ara
(28) Armenien: „Chains On You“ von Athena Manoukian
(29) Bulgarien: „Tears Getting Sober“ von VICTORIA
(30) Dänemark: „YES“ von Ben & Tan
(31) Finnland: „Looking Back“ von Aksel
(32) Georgien: „Take Me As I Am“ von Tornike Kipiani


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